| Herb Alpert wurde am 31. März 1935 als Jüngster von
drei Kindern in Los Angeles1)
(Kalifornien, USA) geboren und verbrachte seine Kindheit in Boyle Heights1),
einer kleinen jüdischen Siedlung im östlichen Teil von Los Angeles.
Der Sohn des russischen, aus Radomyschl1)
(heute Ukraine) stammenden Emigranten mit jüdischen Wurzeln
Louis Leib Alpert und dessen Ehefrau Tillie (geb. Goldberg)
wuchs in einer musikalischen Familie auf, der Vater, von Beruf Schneider,
spielte Mandoline, die Mutter gab Geigenunterricht, der ältere Bruder Dave
spielte Schlagzeug, die erstgeborene Schwester Mimi Klavier und Herb erlernte bereits
mit acht Jahren die Trompete. |
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Der als ungemein sportlich geltende Herb besuchte in Los Angeles die "Fairfax High School", bereits während des Studiums an der
"University of Southern California"1) (USC) war er zwei Jahre lang Mitglied der
"USC Trojan Marching Band". Zur "US Army"
eingezogen, spielte er in der
"6th Army Band". Nach der Armee-Zeit tat er sich 1957
mit dem
in East Los Angeles1)
aufgewachsenen Lou Adler1)
zusammen. Einige der Lieder wurden von der
kleinen Plattenfirma "Keen Records" veröffentlicht und die beiden als feste
Songschreiber engagiert. Adler und Alpert schrieben Hits wie "Love You Most Of All",
"Everybody Likes To Cha Cha Cha", "Only Sixteen" oder unter dem Pseudonym "Barbara Campbell"
den Titel "Wonderful World"1) (1960)
für Sam Cooke1). 1959 lehnte die Plattenfirma den Song "Baby
Talk" ab, das Gespann Adler&Alpert" wechselte zu "Dore
Records" und das Stück konnte mit dem Duo "Jan & Dean"1) auf Anhieb Platz 10 in den US-Charts
erreichen. Nun wollte Herb Alpert auch als Sänger Platten aufnehmen,
trennte sich 1962 von Lou Adler, tat sich mit Jerry Moss1), einem
Produzenten des Labels "RCA Records"1) zusammen und aus den Initialen ihrer Nachnamen gründeten
sie die Plattenfirma "A&M Records"1).
Herb Alpert Mitte September 1974
Quelle: Wikimedia
Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA
Library Digital Collection";
Urheber: Tony Barnard / "Los
Angeles Times"1);
Lizenz: CC
BY 4.0 Deed
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Im Sommer 1962 nahm Alpert in der Garage seines Hauses den Titel
"The Lonely Bull" auf (→ Wikipedia (englisch), spielte im Multitrack-Verfahren den
Trompetenpart ein und kreierte damit seinen für ihn unverkennbaren Sound.
"A&M" veröffentlichte die Platte auf eigene Kosten als "The Tijuana Brass" und
bereits im Dezember 1962 waren mehr als 700.000 Exemplare verkauft. Die
Nummer kletterte auf Platz 6 der US-amerikanischen Hitparade und war der
Anfang einer langen Karriere von Herb Alpert. Mit Stücken wie "The Mexican
Shuffle" (1964), "A Taste of Honey"1) (1965), "Tijuana
Taxi" (1965), "Zorba the
Greek" (1965), "Spanish Flea"1) (1966) oder "This Guy's in Love With You" (1968)
erlangte er in den 1960er Jahren mit seiner Musik rasch auch international
einen ungeheuren Bekanntheitsgrad. Die "Tijuana Brass"-Platten verkauften
sich rasant, die ersten sechs Alben wurden in rascher Folge produziert und
in nur drei Jahren waren rund 11 Millionen Exemplare über den Ladentisch
gewandert. Die Nummern standen ständig in den Charts und Alpert
wurde im "Guinness Book of World Records" aufgeführt, da er
mit seiner Band fünf Alben gleichzeitig in den "Top 20"
hatte ein einmaliges Ereignis in der Plattengeschichte. Zahllose
"Goldene Schallplatten"1),
acht "Grammy Awards"1)
sowie 24 Nominierungen zeugen von der
Popularität des Künstlers, zuletzt erhielt diesen Preis Ende Januar 2014
für das Album "Steppin' Out" (2013). Allein im Jahre 1966 verkaufte Herb Alpert
über 13 Millionen Platten, insgesamt sollen sich seine
Verkaufszahlen bis Ende der 1990er Jahre weltweit auf 72 Millionen Platten belaufen.
Seine Konzerte rund um den Globus waren stets
ausverkauft und als Höhepunkt ist sicherlich 1969 sein Auftritt vor
Königin Elisabeth II.1) im
"London Palladium"1) zu nennen.
Als "The Tijuana Brass" Anfang der 1970er Jahre auseinanderbrach,
wurde es zunächst stiller um den Star. So notiert Wikipedia: "Nach Jahren des Erfolgs geriet Alpert 1969 in eine
persönliche Krise und erklärte: "Die Trompete ist mein Feind".
Er löste die "Tijuana Brass" auf und trat bis 1973 nicht mehr auf. Schließlich suchte er
den Lehrer Carmine Caruso (19041987; → Wikipedia (englisch)) auf,
"der nie in seinem Leben Trompete gespielt hat, aber ein großartiger Trompetenlehrer
war." "Ich habe festgestellt", sagte er, während er sich in einem Clubsessel im Loft niederließ,
"dass das Ding in meinen
Händen nur ein Stück Rohr ist. Das wahre Instrument bin ich, die Emotionen, nicht
meine Lippe, nicht meine Technik, sondern Gefühle, die ich zu unterdrücken gelernt habe als Kind, das
aus einem sehr wortkargen Elternhaus stammt. Seitdem habe ich ständig daran gearbeitet, religiös geübt und
spiele jetzt besser als je zuvor"."
Alpert, der nicht nur als Interpret sondern auch
als Plattenproduzent äußerst erfolgreich war, nahm für seine Firma
Künstler wie beispielsweise allen voran die
"Carpenters"1)
sowie unter anderem Liza Minnelli, Joe Cocker1),
Carole King1),
Cat Stevens1),
Supertramp1)
oder Chris de Burgh1) und und und
unter Vertrag, avancierte damit zum größten Plattenmogul
seiner Zeit.
1979 starte Alpert ein Comeback als Solist mit dem Album "Rise", welches
recht erfolgreich wurde, die ausgekoppelte Single "Rise" geriet
zu seinem ersten Instrumental-Hit auf Platz 1 der Charts. Seither veröffentlichte er regelmäßig weitere
Alben wie 2014 "In the Mood". Bis heute gehört Herb Alpert, der zusammen mit
seiner "Tijuana Brass" erstmals lateinamerikanische Rhythmen in die
Pop-Musik brachte, zu den Spitzenstars, deren Tonträger sich weltweit millionenfach
verkaufen.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Alpert zahlreiche Preise und
Auszeichnungen, neben den vielfachen "Goldenen Schallplatten" und "Grammy Awards"
konnte er 1997 mit dem "Grammy
Trustees Award"1) dem
Sonderpreis der jährlichen "Grammy Awards" entgegennehmen, am 13. März 2006 wurde er
für sein Lebenswerk in
die "Rock
and Roll Hall of Fame"1)
aufgenommen.
Herb Alpert anlässlich eines Konzerts am 7. April
1923 im
"McPherson Theatre" in Victoria1)
(British
Columbia1), Kanada)
Urheber: Blake Handley; Lizenz; CC BY 2.0
Quelle: Wikimedia
Commons |
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Am 10. Juli 2013 wurde ihm eine besondere Ehrung zuteil, der
damalige US-Präsidenten
Barack Obama1)
zeichnete ihn mit der "Ehrenmedaille" ("National
Medal of Arts"1)) aus.
Zudem besitzt er seit 22. Juni 1977 einen "Stern" auf dem "Hollywood
Walk of Fame"1) (6829 Hollywood Blvd.).
Nicht nur als Musiker, sondern auch als bildender Künstler machte sich Herb Alpert einen Namen und findet mit seinen Skulpturen und Gemälden seit Jahren auch
international Anerkennung. So präsentierte er unter
anderem 2010 in der "Ace Gallery" in Beverly Hills1)
seine abstrakten Skulpturen ("Herb Alpert: Black Totems") und zeigte
seine bis zu 6 Meter hohen schwarzen Totem-Pfähle aus Bronze.
Herb Alpert wird von US-Präsident Barack Obama
mit der "Ehrenmedaille" ausgezeichnet.
Quelle/Urheber: Offizielles Foto für das "Weiße
Haus"1), erstellt
von Pete Souza1);
Quelle: Wikimedia
Commons;
Angaben zur Lizenz siehe hier |
Gewürdigt wird zudem das soziale Engagement des Künstlers, mit seiner "Herb Alpert Foundation"
(→ herbalpertfoundation.org) hat er
sich humanitären Zwecken verschrieben und spendet hierfür regelmäßig hohe Beträge.
Am 31. März 2025 feierte die US-amerikanische Musik-Legende seinen 90. Geburtstag
und ist immer noch aktiv; im Juli 2024 veröffentlichte er unter dem schlichten
Titel "50" sein 50. Studio-Album → Wikipedia (englisch)
Mit seiner ersten Ehefrau Sharon Lubin, mit der er zwischen 1956 und 1971
verheiratet war, hat Herb Alpert zwei Kinder, Sohn
Dore (* 1960) und Tochter Eden (* 1966). Seit 1973
ist er mit der Sängerin Lani Hall1) verheiratet,
aus der Verbindung ging eine Tochter, die Schauspielerin Aria Alpert (* 1975) hervor.
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