Herb Alpert wurde am 31. März 1935 als Jüngster von drei Kindern in Los Angeles1) (Kalifornien, USA) geboren und verbrachte seine Kindheit in Boyle Heights1), einer kleinen jüdischen Siedlung im östlichen Teil von Los Angeles. Der Sohn des russischen, aus Radomyschl1) (heute Ukraine) stammenden Emigranten mit jüdischen Wurzeln Louis Leib Alpert und dessen Ehefrau Tillie (geb. Goldberg) wuchs in einer musikalischen Familie auf, der Vater, von Beruf Schneider, spielte Mandoline, die Mutter gab Geigenunterricht, der ältere Bruder Dave spielte Schlagzeug, die erstgeborene Schwester Mimi Klavier und Herb erlernte bereits mit acht Jahren die Trompete.
Herb Alpert Mitte September 1974; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos) von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: Tony Barnard / "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed Der als ungemein sportlich geltende Herb besuchte in Los Angeles die "Fairfax High School", bereits während des Studiums an der "University of Southern California"1) (USC) war er zwei Jahre lang Mitglied der "USC Trojan Marching Band". Zur "US Army" eingezogen, spielte er in der "6th Army Band". Nach der Armee-Zeit tat er sich 1957 mit dem in East Los Angeles1) aufgewachsenen Lou Adler1) zusammen. Einige der Lieder wurden von der kleinen Plattenfirma "Keen Records" veröffentlicht und die beiden als feste Songschreiber engagiert. Adler und Alpert schrieben Hits wie "Love You Most Of All", "Everybody Likes To Cha Cha Cha", "Only Sixteen" oder unter dem Pseudonym "Barbara Campbell"  den Titel "Wonderful World"1) (1960) für Sam Cooke1). 1959 lehnte die Plattenfirma den Song "Baby Talk" ab, das Gespann Adler&Alpert" wechselte zu "Dore Records" und das Stück konnte mit dem Duo "Jan & Dean"1) auf Anhieb Platz 10 in den US-Charts erreichen. Nun wollte Herb Alpert auch als Sänger Platten aufnehmen, trennte sich 1962 von Lou Adler, tat sich mit Jerry Moss1), einem Produzenten des Labels "RCA Records"1) zusammen und aus den Initialen ihrer Nachnamen gründeten sie die Plattenfirma "A&M Records"1).
 
Herb Alpert Mitte September 1974
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: Tony Barnard / "Los Angeles Times"1);
Lizenz: CC BY 4.0 Deed
  
Im Sommer 1962 nahm Alpert in der Garage seines Hauses den Titel "The Lonely Bull" auf (→ Wikipedia (englisch), spielte im Multitrack-Verfahren den Trompetenpart ein und kreierte damit seinen für ihn unverkennbaren Sound. "A&M" veröffentlichte die Platte auf eigene Kosten als "The Tijuana Brass" und bereits im Dezember 1962 waren mehr als 700.000 Exemplare verkauft. Die Nummer kletterte auf Platz 6 der US-amerikanischen Hitparade und war der Anfang einer langen Karriere von Herb Alpert. Mit Stücken wie "The Mexican Shuffle" (1964), "A Taste of Honey"1) (1965), "Tijuana Taxi" (1965), "Zorba the Greek" (1965), "Spanish Flea"1) (1966) oder "This Guy's in Love With You" (1968) erlangte er in den 1960er Jahren mit seiner Musik rasch auch international einen ungeheuren Bekanntheitsgrad. Die "Tijuana Brass"-Platten verkauften sich rasant, die ersten sechs Alben wurden in rascher Folge produziert und in nur drei Jahren waren rund 11 Millionen Exemplare über den Ladentisch gewandert. Die Nummern standen ständig in den Charts und Alpert wurde im "Guinness Book of World Records" aufgeführt, da er mit seiner Band fünf Alben gleichzeitig in den "Top 20" hatte – ein einmaliges Ereignis in der Plattengeschichte. Zahllose "Goldene Schallplatten"1), acht "Grammy Awards"1)  sowie 24 Nominierungen zeugen von der Popularität des Künstlers, zuletzt erhielt diesen Preis Ende Januar 2014 für das Album "Steppin' Out" (2013). Allein im Jahre 1966 verkaufte Herb Alpert über 13 Millionen Platten, insgesamt sollen sich seine Verkaufszahlen bis Ende der 1990er Jahre weltweit auf 72 Millionen Platten belaufen.
  
Seine Konzerte rund um den Globus waren stets ausverkauft und als Höhepunkt ist sicherlich 1969 sein Auftritt vor Königin Elisabeth II.1) im "London Palladium"1) zu nennen. Als "The Tijuana Brass" Anfang der 1970er Jahre auseinanderbrach, wurde es zunächst stiller um den Star. So notiert Wikipedia: "Nach Jahren des Erfolgs geriet Alpert 1969 in eine persönliche Krise und erklärte: "Die Trompete ist mein Feind". Er löste die "Tijuana Brass" auf und trat bis 1973 nicht mehr auf. Schließlich suchte er den Lehrer Carmine Caruso (1904–1987; → Wikipedia (englisch)) auf, "der nie in seinem Leben Trompete gespielt hat, aber ein großartiger Trompetenlehrer war." "Ich habe festgestellt", sagte er, während er sich in einem Clubsessel im Loft niederließ, "dass das Ding in meinen Händen nur ein Stück Rohr ist. Das wahre Instrument bin ich, die Emotionen, nicht meine Lippe, nicht meine Technik, sondern Gefühle, die ich zu unterdrücken gelernt habe – als Kind, das aus einem sehr wortkargen Elternhaus stammt. Seitdem habe ich ständig daran gearbeitet, religiös geübt und spiele jetzt besser als je zuvor"."
Alpert, der nicht nur als Interpret sondern auch als Plattenproduzent äußerst erfolgreich war,  nahm für seine Firma Künstler wie beispielsweise allen voran die "Carpenters"1) sowie unter anderem Liza Minnelli, Joe Cocker1), Carole King1), Cat Stevens1), Supertramp1) oder Chris de Burgh1) und und und… unter Vertrag, avancierte damit zum größten Plattenmogul seiner Zeit.
1979 starte Alpert ein Comeback als Solist mit dem Album "Rise", welches recht erfolgreich wurde, die ausgekoppelte Single "Rise"  geriet zu seinem ersten Instrumental-Hit auf Platz 1 der Charts. Seither veröffentlichte er regelmäßig weitere Alben wie 2014 "In the Mood". Bis heute gehört Herb Alpert, der zusammen mit seiner "Tijuana Brass" erstmals lateinamerikanische Rhythmen in die Pop-Musik brachte, zu den Spitzenstars, deren Tonträger sich weltweit millionenfach verkaufen.
Im Laufe seiner Karriere erhielt Alpert zahlreiche Preise und Auszeichnungen, neben den vielfachen "Goldenen Schallplatten" und "Grammy Awards" konnte er 1997 mit dem "Grammy Trustees Award"1) dem Sonderpreis der jährlichen "Grammy Awards" entgegennehmen, am 13. März 2006 wurde er für sein Lebenswerk in die "Rock and Roll Hall of Fame"1) aufgenommen.

Herb Alpert anlässlich eines Konzerts am 7. April 1923 im
"McPherson Theatre" in Victoria1) (British Columbia1), Kanada)
Urheber: Blake Handley; Lizenz; CC BY 2.0
Quelle: Wikimedia Commons

Herb Alpert anlässlich eines Konzerts am 7. April 1923 im "McPherson Theatre" in Victoria (British Columbia, Kanada); Urheber: Blake Handley; Lizenz; CC BY 2.0; Quelle: Wikimedia Commons
Herb Alpert wird von US-Präsident Obama mit der "Ehrenmedaille" ausgezeichnet. Quelle/Urheber: Offizielles Foto für das "Weiße Haus", erstellt von Pete Souza (siehe www.whitehouse.gov); Quelle: Wikimedia Commons

Am 10. Juli 2013 wurde ihm eine besondere Ehrung zuteil, der damalige US-Präsidenten Barack Obama1) zeichnete ihn mit der "Ehrenmedaille" ("National Medal of Arts"1)) aus. Zudem besitzt er seit 22. Juni 1977 einen "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6829 Hollywood Blvd.).
Nicht nur als Musiker, sondern auch als bildender Künstler machte sich Herb Alpert einen Namen und findet mit seinen Skulpturen und Gemälden seit Jahren auch international Anerkennung. So präsentierte er unter anderem 2010 in der "Ace Gallery" in Beverly Hills1) seine abstrakten Skulpturen ("Herb Alpert: Black Totems") und zeigte seine bis zu 6 Meter hohen schwarzen Totem-Pfähle aus Bronze.
  
Herb Alpert wird von US-Präsident Barack Obama
mit der "Ehrenmedaille" ausgezeichnet.
Quelle/Urheber: Offizielles Foto für das "Weiße Haus"1), erstellt
von Pete Souza1); Quelle: Wikimedia Commons;
Angaben zur Lizenz siehe hier

Gewürdigt wird zudem das soziale Engagement des Künstlers, mit seiner "Herb Alpert Foundation" (→ herbalpertfoundation.org) hat er sich humanitären Zwecken verschrieben und spendet hierfür regelmäßig hohe Beträge. Am 31. März 2025 feierte die US-amerikanische Musik-Legende seinen 90. Geburtstag und ist immer noch aktiv; im Juli 2024 veröffentlichte er unter dem schlichten Titel "50" sein 50. Studio-Album → Wikipedia (englisch) 
  
Mit seiner ersten Ehefrau Sharon Lubin, mit der er zwischen 1956 und 1971 verheiratet war, hat Herb Alpert zwei Kinder, Sohn Dore (* 1960) und Tochter Eden (* 1966). Seit 1973 ist er mit der Sängerin Lani Hall1) verheiratet, aus der Verbindung ging eine Tochter, die Schauspielerin Aria Alpert (* 1975) hervor.
 
Einige Textbausteine des Kurzportraits stammen aus Frank Laufenbergs1) "Rock- und Pop-Lexikon".
Offizielle Webpräsenz (in englisch): www.herbalpert.com
Siehe auch Wikipedia (deutsch, mit Diskografie (Auszug)), Wikipedia (englisch)
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia
Lizenz Foto Urheber Pete Souza: Dieses Foto ist die Arbeit eines Angestellten des "Executive Office of the President of the United States" (EOP, etwa "US-Präsidialamt"). Als Arbeit der "Bundesregierung der Vereinigten Staaten" (Federal government of the United States) ist dieses Foto gemeinfrei (public domain).
Stand Dezember 2025
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