Die drei Schwestern LaVerne Andrews, Maxene Andrews und
Patty Andrews
traten schon als Kinder gemeinsam vor Publikum auf. LaVerne Sophie wurde
am 6. Juli 1911 geboren, am 3. Januar 1916 ihre Schwester Maxene Angelyn
und das blonde "Nesthäkchen" Patricia Marie, genannt Patty,
erblickte am 16. Februar 1918 das Licht der Welt. Alle stammten aus Minneapolis1)
(Minnesota1)), wo ihr Vater, ein gebürtiger
Grieche, zusammen mit seiner aus Norwegen stammenden Frau ein Restaurant
betrieb; seinen ursprünglichen Familiennamen "Andreos" hatte
er in "Andrews" geändert.
Maxene war erst vier Jahre alt, als sie erstmals in
einer örtlichen Rundfunksendung zu hören war, Patty gab mit sieben Jahren ihr
Bühnendebüt.
"The Andrews Sisters" in dem Film "Private Buckaroo"
(1942);
von links nach recht:
Maxene, Patty und LaVerne Andrews
Lizenz: Der Film wurde vom Rechteinhaber, "Universal
Pictures"1), bedingungslos
in die Gemeinfreiheit1) entlassen
und ist im Internet
Archive archiviert und verfügbar.
Quelle: Wikipedia
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Gemeinsam mit ihren älteren Schwestern trat Patty als 10-Jährige in einer
Revue auf und diese Tournee führte die "Andrews Sisters" sieben
Jahre lang durch den mittleren Westen der USA. Beeinflusst durch die
berühmten "Boswell Sisters" aus
New Orleans1), die in den
frühen 1930er Jahren als das erfolgreichste Mädchen-Trio bekannt geworden
waren, sangen sie zunächst im Dixieland1)-Stil, adaptierten später Lieder der
Swing-Ära, südamerikanische Tanznummern, Boogie Woogie- und andere neue
Sounds. Die lebenslustige Patty sang ersten Sopran, die brunette Maxene
zweiten Sopran und die mehr ernsthaft veranlagte LaVerne komplettierte den
Sound mit ihrer hervorragenden Altstimme.
Zurück in ihrer Geburtsstadt Minneapolis wurde die Formation 1937 von
Dave Kapp (1904 1976), der für das Plattenlbel
"Kapp Records"1) arbeitete, im Radio gehört und er
verschaffte den Schwestern einen Vertrag bei "Decca"1),
welche die erste Single "Bei
Mir Bist Du Schoen"1)
aufnhm. Der aus einem aus dem jiddischen Musical "Men ken lebn nor men lost nisht"
("Man könnte leben, aber sie lassen uns nicht") stammende Titel wurde über Nacht zu einem riesigen Erfolg und verkaufte sich
Millionenfach. Allerdings flossen die Erlöse nicht an das Trio sie
hatten für die Aufnahme nur 50 Dollar erhalten aber der
Name "Andrews Sisters" war nun in aller Munde und der Song wurde
später zur Erkennungsmelodie der Sängerinnen. Danach wurde Lou Levy (1910 1995),
der 1941 Maxene heiratete (die Ehe wurde 1949 geschieden),
Manager der Schwestern und weitere Platten folgten; bis 1950 verkauften
sie über 50 Millionen Platten und hatten 25 Mal Titel in den "Top-Ten".
Einer der größten Hits der "Andrews Sisters" war 1945
der Titel "Rum And Coca-Cola"1), der zur "Nummer 1" in
den Charts wurde und als erster Calypso1)-Song weltweite Beachtung fand. Für
Großbritannien wurde der Text leicht verändert, da man dort für
"Coca-Cola"1) keine Werbung machen wollte und die Titelzeile
hieß nun "Rum 5 Limonades". Mit so erfolgreichen Titeln wie
z. B. "Hold Tight, Hold Tight" (1939), "Boogie Woogie
Bugle Boy"1) (1941), "I'll Be With You in Apple Blossom
Time" (1941), "Strip Polka" (1942), "Shoo-Shoo
Baby" (1944), Cole Porter's1) "Don't Fence Me
In" (1944), "The Blond Sailor" (1945), "South
America, Take It Away" (1946 mit Bing
Crosby), "Near You" (1947),
"The Lady From 29 Palms" (1947), "The Yodel
Polka" (1948) oder "I Can Dream, Can't
I?" (1950) hörte man die Schwestern rund um den Globus; ihr letzter
"Top-Ten"-Hit war 1951 "Sparrow in the Tree
Top" → Diskografie
(Auszug) bei Wikipedia.
Auch mit so berühmten Hollywood-Größen wie Bing Crosby ("Ciribiribin",
"Pistol Packin' Mama"), Carmen Miranda1) oder
Danny Kaye
("Bongo, Bongo, Bongo") nahmen sie Platten auf. Mit so bekannten
Künstlern der Swing-Ära wie Burl Ives1),
Les Paul1),
Dick Haymes1)
oder der Band von Glenn Miller hatten sie immer wieder Erfolge in
den Charts. Im Verlaufe ihrer Karriere veröffentlichten die "Andrews
Sisters" rund 700 (nach anderen Quellen 1.800) Titel, die sich weltweit mehr als
90 Millionen Mal verkauft haben sollen.
Besonders während des 2. Weltkrieges wurde das Trio mit ihren
optimistischen Songs zu Lieblingen der US-amerikanischen Truppen, sang häufig in
Soldatencamps und reiste später zur Truppenbetreuung nach Europa; außerdem
wirkten die "America's Wartime Sweethearts" in einer Reihe von
Filmen mit. Insgesamt waren die Schwestern in 17 Filmen auf der Leinwand
zu sehen und zu hören, wie beispielsweise 1941 in dem
Abbott & Costello-Streifen "Buck Privates"1) oder "In
the Navy" ("Zwei von der Marine"). 1943 sah man sie in "Always a Bridesmaid"
oder 1944 in "Follow the Boys"1), zuletzt waren sie Gaststars in dem Bing Crosby/Bob Hope-Film "Road to Rio"1)
(1947, "Der Weg nach Rio") und sangen "You Don’t Have To Know The Language". In allen Filmen
stellten sie sich überwiegend selbst dar, ab Ende 1944 hatten sie auch ihre eigene wöchentliche Radio-Show "Eight-to-the-Bar
Ranch" → Filmografie bei Wikipedia.
1953 löste sich die Gruppe auf, da LaVerne nach New York ging und eine
Ausbildung als Schauspielerin begann. die stimmbegabte Patty blieb dem Showbusiness als
Solosängerin treu und konnte auch alleine beachtliche Erfolge verzeichnen.
Die Trennung dauerte nicht lange, bereits 1956 kamen die Schwestern wieder
für einen gemeinsamen Auftritt in Las Vegas1) zusammen und standen dann bis in
die 1960er Jahre mit ihren alten Hits sowie neuen Songs erfolgreich auf
der Bühne. Erst durch die Krebserkrankung und den späteren Tod von LaVerne
am 8. Mai 1967 im kalifornischen Brentwood1) wurde die Gruppe endgültig
aufgelöst, da man keinen echten Ersatz für LaVerne finden konnte.
Keine andere weibliche Vokal-Gruppe hatte jemals wieder solch einen
immensen Erfolg, wie die "Andrews Sisters" im Verlaufe der
späten 1930er Jahre bis in die frühen 1950er.
Maxene Andrews starb am 21. Oktober 1995 im Alter von 79 Jahren
an den Folgen einer Herzattacke
im "Cape Cod Hospital" in Hyannis1)
(Massachusetts1)) und somit blieb mit
Patty Andrews das einzige noch lebende
Mitglied der legendären "Andrews Sisters" übrig. Bis in die 1970er Jahre
trat sie als Solistin in verschiedenen Musicals auf, oder z. B. mit Schwester
Maxene 1974/75 in dem Musical " Over Here", das zur Zeit des Zweiten
Weltkrieges spielte und in New York 341 Mal erfolgreich gezeigt wurde.
Patty Andrews starb am 30. Januar 2013 im Alter von 94 Jahren in
Los Angeles1).
Im November 1999 erschien von John Sforza die Lebens- und Erfolgsgeschichte
der "Andrews Sisters" unter dem Titel "Swing It!: The Andrews Sisters Story".
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