Louis Armstrong während einer Pressekonferenz am 19. März 1965 in Berlin; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-D0319-0024-011;  Fotograf: Christa Hochneder / Datierung: 19.03.1965 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Louis Armstrong (Louis Daniel Armstrong) wurde am 4. August 1901 in einem Armenviertel von New Orleans1), Louisiana (USA), geboren, Er selbst sagte immer von sich, er habe am 4. Juli 1900 das Licht der Welt erblickt und feierte an diesem Tag seinen Geburtstag. Louis Armstrong selbst gab stets den 4. Juli, also den Unabhängigkeitstag1) der USA, des Jahres 1900 als sein Geburtsdatum an. Dies war insbesondere unter der schwarzen Bevölkerung der USA oftmals üblich, wenn das eigene Geburtsdatum und die Geburtsumstände nicht bekannt waren oder nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen entsprachen. Dazu passt ebenfalls, dass er sich ein Jahr älter machte und seine Geburt in das Jahr der Jahrhundertwende vorverlegte, was ihm als Jugendlichem den Zutritt zu den Etablissements von Storyville1), dem Vergnügungsviertel von New Orleans, erleichterte. Erst aus seinem 1983 entdeckten Taufschein geht das wirkliche Geburtsdatum, der 4. August 1901, hervor.2)
 
 
Foto: Louis Armstrong während einer Pressekonferenz am 19. März 1965 in Berlin
Historische Originalbeschreibung: Pressekonferenz mit Louis Armstrong; kurz nach seinem Eintreffen in der Hauptstadt der DDR, gab der berühmte Jazz-Trompeter und Sänger Louis Armstrong im Berliner Hotel "Berolina" eine Pressekonferenz, die von zahlreichen in- und ausländischen Journalisten besucht wurde.
 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-D0319-0024-011;
Fotograf: Christa Hochneder / Datierung: 19.03.1965 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv
Bild 183-D0319-0024-011 bzw. Wikimedia Commons
Der junge Louis wuchs wie die jüngere Schwester Beatrice (1903 – 1987) überwiegend bei seiner Großmutter Josephine in ärmlichen Verhältnissen auf, da sich seine Mutter Mary "Mayann" (1886 – 1927) von seinem Vater William Armstrong (1881 – 1922) wegen Frauenaffären getrennt hatte, sang schon mit sieben Jahre auf den Straßen seiner Heimatstadt und sammelte die Pennys der Passanten auf; eine Schulausbildung erhielt er nur wenige Jahre lang. Dann lernte er in einem Erziehungsheim ("Colored Waif's Home for Boys"), in das er Anfang 1913 gesteckt worden war, weil er einen Revolver abgefeuert hatte, Kornett spielen, wechselte später zur Trompete und kombinierte sein Spiel mit dem für ihn typischen Gesang. Nach seiner Entlassung aus der Anstalt tingelte er durch Bars und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Von 1919 bis 1921 war Armstrong drei Sommer lang Mitglied in "Fate Marables Mississippi River Band" des Bigband-Leaders und Pianisten Fate Marable1) (1890 – 1947), die auf den Booten von John Streckfus' "Steamboat Linie" spielte.

In den frühen 1920er Jahren trat Armstrong dann der Band seines Idols Joe "King" Oliver1) (1885 – 1938) bei und schon wenig später spielte er mit Fletcher Henderson1) (1897 – 1952) in dessen Band. 1923 gründete Armstrong seine eigene Formation, die er "Louis Armstrong & And His Hot Five"1) nannte und mit der am 5. April 1923 die erste Plattenaufnahme machte. In den nächsten vier Jahren nahmen die "Hot Five" in verschiedenen Besetzungen sporadisch Dutzende von Singles auf und wurden zur meistgehörten Band der Jazzgeschichte. In dieser Zeit bekam Armstrong auch seinen Spitznamen "Satchelmouth", der eine Anspielung auf seine dicken Lippen war und später zu "Satchmo" wurde. Ab 1929 spielte er mit dieser Formation am New Yorker Broadway in der Revue "Hot Chocolates" und mit "Ain't Misbehavin" konnte er bald darauf seinen ersten Hit landen.
1932 ging Armstrong erstmals auf Europatournee, trat im "London Palladium"1) auf und in den folgenden Jahren in allen Ländern der Erde. Zu den bahnbrechenden Neuerungen, die er in der Jazzmusik einführte, gehörte, dass er den Jazz zu einem Podium für Solisten machte, nachdem er vorher eine Bandangelegenheit gewesen war. Vor allem aber machte er die Jazzmusik auch bei dem weißen Publikum salonfähig.
 
Zu seinem Erfolg trugen über 30 Kinofilme bei, in denen er sich meist selbst spielte. Wenn er mit seinen großen braunen Augen rollte, sein blütenweißes Einstecktuch zückte, sein breites Grinsen aufsetzte und zur Trompete griff, lag ihm das Publikum zu Füßen.
Er war auf der Leinwand in so unvergessenen Filmen wie "Pennies From Heaven"1) (1936) neben Bing Crosby zu sehen, 1937 zeigte er sich in der Komödie "Every Day's a Holiday"1), ein Jahr später in musikalisch-heiteren Geschichte "Going Places"1). Nach dem Krieg trat er beispielsweise 1953 in dem Biopic "Die Glenn Miller Story"1) ("The Glenn Miller Story") mit James Stewart als legendärem Bandleader Glenn Miller in Erscheinung, 1956 in dem Filmmusical "Die oberen Zehntausend"1) ("High Society") neben Grace Kelly, Frank Sinatra und Bing Crosby oder 1961 in der Literaturadaption "Paris Blues"1) mit Paul Newman und  Gattin Joanne Woodward1) in den Hauptrollen – um nur einige der Hollywoodstreifen zu nennen, denen Armstrong mit seinem Auftreten Glanz verlieh. Auch in deutschen Produktionen war er zu sehen, so in der ganz auf Marika Rökk zugeschnittenen Musik- und Kostümkomödie "Die Nacht vor der Premiere"1) (1959). Unvergessen ist er auch mit der Verfilmung des Broadway-Musicals "Hello, Dolly!"1) (1969) geblieben, wo er an der Seite von Protagonistin Barbra Streisand mit dem gleichnamigen Titelsong einmal mehr Furore machte  → Auszug Kinofilme.
Das Lied "Hello Dolly!"1) (1964) geriet zum größten Hit in Armstrongs Karriere, der mit dem gleichlautenden Album eine "Goldene Schallplatte"1) errang. Nicht nur mit seinen legendären Stücken wie "St. Louis Blues"1) (1930), "Blueberry Hill"1) (1947), "Uncle Satchmo's Lullaby" (1965) oder "What A Wonderfull World"1) (1968), die die Hitparaden stürmten, wurde Armstrong zum Millionär, blieb jedoch immer bescheiden und lebte recht einfach in einer Arbeitergegend.
Trotz gesundheitlicher Probleme Ende der 1950er Jahre arbeitete Armstrong unermüdlich weiter, ging auf zahlreiche Tourneen und gab Gastspiele in der ganzen Welt. Auf eine weitere Europatournee folgte 1954 eine durch Japan und Australien, 1955 tourte er erneut durch Europa,  1956 folgten Australien, der Ferne Osten und, erneut nach 22 Jahren, London. 1956 reiste Armstrong erstmals nach Afrika, 1957 nahm er am "Newport Jazz Festival"1) teil und tourte durch Südamerika. Von 1961 bis 1967 spielte Armstrong weiterhin vor allem mit den "All Stars" und gab Konzerte rund um den Globus. 1968 musste der Künstler erneut wegen einer Herzschwäche ins Krankenhaus, erholte sich jedoch wieder. Drei Jahre später starb Louis Armstrong am 6. Juli 1971 – rund einen Monat vor seinem 70. Geburtstag – an den Folgen eines Herzinfarktes in seinem Haus in Corona (New York City1)). Die letzte Ruhe fand er auf dem "Flushing Cemetery" in Queens1) (New York City) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Für die große Mehrzahl ist Louis "Satchmo" Armstrong nicht nur die Verkörperung des Jazz, sondern auch ein unvergesslicher Trompeter und mit seiner unverwechselbare Stimme gilt er bis heute als populärster Jazz-Musiker aller Zeiten. 

Louis Armstrong 1955 bei einem Auftritt im "Wiener Konzerthaus"1)
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Ungenannt; Datierung: 28.12.1955
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 5354 C2)

Louis Armstrong 1955 bei einem Auftritt im Wiener "Konzerthaus"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek; (ÖNB); Urheber/Autor: Ungenannt; Datierung: 28.12.1955; Copyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 5354 C2)
Seit 19. März 1919  war Louis Armstrong mit der drei Jahre älteren bzw. 21-jährigen ehemaligen Prostituierten Daisy Parker verheiratet. Das Paar adoptierten einen 3-jährigen Jungen namens Clarence, dessen Mutter, Armstrongs Cousine Flora, kurz nach der Geburt gestorben war. Clarence Armstrong (1915 – 1998) war aufgrund einer Kopfverletzung in jungen Jahren geistig behindert, und Armstrong verbrachte den Rest seines Lebens damit, sich um ihn zu kümmern. Die Verbindung mit Daisy Parker stellte sich rasch als Fehlentscheidung heraus, nach der Scheidung Ende Dezember 1923 heiratete Armstrong am 4. Februar 1924 die farbige Pianistin Lillian "Lil" Hardin1) (1898 – 1971), von der er sich 1938 nach langjähriger Trennung offiziell scheiden ließ; Lil Hardin nahm später ihre Lebenserinnerungen auf Schallplatte unter dem Titel "Satchmo and me" auf. Am 11. Oktober 1938 folgte Armstrongs dritte Ehe mit seiner Freundin, dem Chorgirl Alpha Smith, die er bereits 1925 kennengelernt hatte und mit der er bis 1942 verheiratet blieb. Nach der Scheidung ging er im Oktober 1942 den Bund der Ehe mit der Sängerin Lucille Wilson (1914 – 1983) ein, die bis zu seinem Tod seine Lebensgefährtin blieb. Armstrongs Ehen brachten keine Nachkommen hervor, obwohl er Kinder liebte. Im Dezember 2012 gab die 57-jährige Sharon Preston-Folta jedoch an, seine Tochter aus einer Affäre zwischen Armstrong und Lucille "Sweets" Preston zu sein, einer Tänzerin im "Cotton Club". In einem Brief aus dem Jahre 1955 an seinen Manager Joe Glaser (1896 – 1969) bekräftigte Armstrong seine Überzeugung, dass Prestons neugeborenes Baby seine Tochter sei, und forderte Glaser auf, Mutter und Kind eine monatliche Unterstützung von damals 400 US-Dollar zu zahlen.3)  
   
Über die begnadete Jahrhundertgestalt "Satchmo" ist viel geschrieben worden; unter anderem erschienen in jüngerer Zeit von dem Jazztrompeter und Autor  Abbi Hübner1) "Louis Armstrong – Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten" (1994) und im Jahre 2000 veröffentlichte der US-amerikanische Historiker Laurence Bergreen die bislang ausführlichste Biographie "Louis Armstrong – Ein extravagantes Leben". Armstrong selbst hat mehrfach sein Leben erzählt: 1936 erschien seine Autobiografie "Swing That Music" und 1952 die zunächst nur in Frankreich veröffentlichte Biografie "Satchmo: My Life in New Orleans", die 1985 auch in deutscher Sprache erschien ("Mein Leben in New Orleans", Diogenes Verlag, Zürich) → mehr Literatur bei Wikipedia.  

Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie), www.hjs-jazz.de, www.whoswho.de, www.cosmopolis.ch sowie
Michael Telega: Louis Armstrong im Film
Fremde Links: 1) Wikipedia
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 30.06.2011), 3) Wikipedia (englisch)
     
Kinofilme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de)
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