Bobby Darin
Bobby Darin wurde am 14. Mai 1936 als Walden Robert Cassotto im New Yorker Stadtteil Harlem geboren. Sein Vater verließ seine damals 17-jährige Mutter wenige Monate vor Bobbys Geburt. Lange glaubte Darin, seine Großmutter wäre seine Mutter, und erst mit dreißig Jahren erfuhr er, dass seine vermeintliche Schwester seine tatsächliche Mutter war. Den Namen seines Vaters soll er nie erfahren haben, da seine Mutter sich angeblich weigerte, mit ihm darüber zu reden. Die Großmutter, eine ehemalige Varietésängerin, förderte das sich schon früh regende Gesangstalent ihres Enkels. Bis zum zwölften Lebensjahr hatte Bobby Darin jedoch mit rheumatischem Fieber und anderen schweren Erkrankungen zu kämpfen. Sein Leben lang musste er mit einem geschwächten Herz zurechtkommen.1)
Darin verbrachte seine Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und schon als Schüler interessierte er sich für alles, was mit dem Showbusiness zusammenhing, wirkte bei Schüleraufführungen mit und imitierte Größen des Showgeschäfts. Er brachte sich selbst das Klavierspiel bei und erlernte auch das Schlagzeug und die Gitarre. Mit siebzehn Jahren nahm er dann Schauspielunterricht und erhielt danach viele kleinere Engagements, der große Durchbruch wollte jedoch zunächst nicht so recht gelingen. Daneben begann er ab 1954 auch Songs zu schreiben, aber erst im Sommer 1958 hatte er mit "Splish Splash" nach vielen vergeblichen Versuchen den gewünschten Erfolg. Er landete mit diesem Lied auf Platz 3 der amerikanischen Hitparade und im Oktober desselben Jahres belegte er mit "Queen Of The Hop" immerhin Platz 9.
Wenige Monate später kletterte im April 1959 Darins "Dream Lover" auf den den zweiten Platz in der amerikanischen "Billboard"-Notierung, in Großbritannien wurde der Titel in den Single-Charts Spitzenreiter und Bobby Darin zum Teenageridol. Im August 1959 hatte er dann auch in den USA mit dem "Dreigroschenoper"-Song "Mack The Knife" einen Nummer-1-Hit, die Platte hielt sich neun Wochen an der Spitze in den Charts und bekam 1959 den Preis "Record Of The Year", Bobby Darin selbst wurde zum "Best New Artist" gekürt.

Bald gehörte Bobby Darin zu den populärsten und höchstbezahltesten Show-Stars und trat regelmäßig in den großen Clubs der USA wie dem "Hilton" in Las Vegas, dem "Cloister" in Los Angeles oder dem "Copacabana" in New York auf. Der Entertainer wurde in Amerika von vielen liebevoll als "Frank Sinatra im Westentaschenformat" bezeichnet. Ähnlichkeiten zwischen beiden Künstlern bestand nicht nur in der italienischen Abstammung, sondern beide hatten sich von unten hochgearbeitet und verstanden es immer wieder, allen musikalischen Trends zu folgen. Bei Bobby Darin war alles jedoch eine Nummer kleiner, obwohl er sich immer bemühte, seinem Idol "Franky Boy" nachzueifern. Doch Darin ließ sich nicht auf einen Stil festlegen, probierte sich als Showstar in Las Vegas ebenso wie als Folk-Sänger mit politischen Untertönen.
In den 1960er Jahren war Bobby Darin mit Songs wie "Beyond The Sea" (1960), "Clementine" (1960), "You Must Have Been A Beautiful Baby", "Lazy River", "Multiplication" (alle 1961), "Things" (1962), "You're The Reason I'm Living" (1963), "Eighteen Yellow Roses" (1963) oder "If I Were A Carpenter" (1966) weiterhin äußerst erfolgreich.
Als Schauspieler war er in verschiedenen Dramen, Western und Kriegsfilmen auf der Leinwand zu sehen. Nach zunächst kleineren Nebenrollen wie 1957 in dem Jerry Lewis-Klamauk "The Sad Sack"2) (Der Regimentstrottel) oder 1960 in der Komödie "Heller in Pink Tights" (Die Dame und der Killer; mit Sophia Loren und Anthony Quinn) mimte er dann 1961 neben Rock Hudson, Gina Lollobrigida sowie seiner späteren Frau Sandra Dee den Tony in der Romanze "Come September" (Happy End im September)  und schrieb für diesen Film auch die Titelmelodie. Im gleichen Jahr folgte die Rolle des John 'Ghost' Wakefield in "Too Late Blues", 1962 überzeugte er als Pvt. Dave Corby in Don Siegels Kriegsfilm "Hell Is for Heroes"2) (Die ins Gras beißen). Weitere Auftritte in den Streifen "State Fair" (1962, Texas-Show) und "If a Man Answers"2) (1962,  ...gefrühstückt wird zu Hause) folgten. Für seine Darstellung  in "Pressure Point" (1962, Die Sprache der Gewalt) erhielt Darin eine "Golden Globe"-Nominierung" als "Bester Darsteller", für seine Verkörperung des Jim Tompkins in der Militär-Komödie "Captain Newman, M.D."2) (1963, Captain Newman) jeweils Nominierungen für den "Oscar" und den "Golden Globe" als "Bester Nebendarsteller".
Weitere Kinoproduktionen mit Darin waren unter anderem "That Funny Feeling" (1965, Das Schlafzimmer ist nebenan; Rolle: Tom Milford), "Gunfight in Abilene" (1967, Der Sheriff schießt zurück; Rolle: Cal Wayne), "Stranger in the House"2) (1967, Der Fremde im Haus; Rolle: Barney Teale) und "The Happy Ending"2) (1969, Happy-End für eine Ehe; Rolle: Franco); für einige dieser Filme schrieb er auch die Musik. Daneben war er in zahlreichen TV-Shows zu sehen und zu hören und hatte zwischen 1972 und 1973 – noch bis kurz vor seinem Tod – seine eigene "Bobby Darin Show".
 
Bobby Darin war Zeit seines Lebens auch politisch engagiert, so unterstützte er 1968 trotz gesundheitlicher Probleme Robert Kennedy bei dessen Wahlkampf zum amerikanischen Präsidenten. Nachdem Kennedy im Juni 1968 in Los Angeles ermordet worden war, zog sich Bobby Darin zunächst aus der Welt des Showbusiness zurück und lebte ein Jahr lang zurückgezogen in einem Haus in Big Sur. Danach kehrte er an die Öffentlichkeit zurück, gründete eine eigene Schallplattenfirma, die "Direction Records", und veröffentlichte sein Album "Born Without Robert Cassotto".
Anfang der 1970er Jahre verschlechterte sich die Herzkrankheit des Künstlers, die er schon seit seiner Kindheit als Folge von mehreren schweren rheumatischen Fiebern hatte. Damals prognostizierten die Ärzte, dass er das 16. Lebensjahr nicht erreichen würde. 1973 musste er sich zum zweiten Mal am Herzen operieren lassen und starb während des Eingriffs im "Hollywood's Cedars of Lebanon Hospital" in Los Angeles am 20. Dezember 1973 mit nur 37 Jahren; es gibt keine Grabstätte für Bobby Darin, sein Leichnam wurde dem Forschungs-Center der "University of California" in Los Angeles überlassen.
Von Dezember 1960 bis März 1967 war Bobby Darin mit seiner Schauspielerkollegin Sandra Dee2) (1942 – 2005) verheiratet, die erst sechzehn Jahre alt war, als sie Darin ehelichte; aus der Verbindung stammt der 1961 geborene Sohn Dodd Mitchell Cassotto (Dodd Darin). Die Ehe der beiden wurde von Sohn Dodd (zusammen mit Maxine Paetro) 1994 in dem Buch "Dream Lovers: the Magnificent Shattered Lives of Bobby Darin and Sandra Dee" nachgezeichnet. Am 26. Juni 1973 heiratete Bobby Darin in zweiter Ehe die Sekretärin Andrea Joy Yaeger, von der er sich noch kurz vor seinem Tod am 30. September 1973 wieder scheiden ließ.
 
Im Juni 2003 wurde die Lebensgeschichte der Sänger-Legende Bobby Darin mit Kevin Spacey2) in der Hauptrolle verfilmt. Das Biopic "Beyond the Sea"2) (2004, Beyond the Sea – Musik war sein Leben3)), benannt nach dem im Januar 1960 veröffentlichten, wohl bekanntesten Hit des Sängers und Schauspielers, zeichnet das Leben des so früh verstorbenen Stars, der 1990 in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen wurde, nach. Seine Erfolge als Komponist wurden im Juni 1999 zum Anlass genommen, Darin auch in die "Songwriters Hall of Fame" aufzunehmen. Bei den Verleihung der "Grammy Awards 2010" wurde Bobby Darin posthum mit dem "Lifetime Achievement Award" für sein Lebenswerk ausgezeichnet.1)
Im März 2003 erschienen von Steve Karmen in englischer Sprache Erinnerungen an Bobby Darin unter dem Titel "Me and Bobby D: A Memoir".
 

Siehe auch Wikipedia, www.dieterwunderlich.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
Quelle: 1) Wikipedia (abgerufen 08.01.2012)
Link: 2) Wikipedia, 3) prisma.de
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