Fats Domino wurde am 26. Februar 1928 als Antoine "Fats"
Domino Jr. in New Orleans geboren und wuchs dort gemeinsam mit
seinen acht Geschwistern auf. Bereits mit sieben Jahren brachte ihm sein
älterer Schwager Harrison Verrett das Klavierspielen bei, mit zehn
Jahren sang er in und vor den Kneipen seiner Geburtsstadt für ein paar
Pennies.
Mit 14 Jahren verließ er die Schule, arbeitete tagsüber in einer Fabrik
und trat abends als Sänger und Pianist in lokalen Nachtclubs auf. Mitte der
1940er Jahre lernte er dort den Trompeter Dave Bartholomew1)
kennen, der Leiter eines Tanzorchesters war und ihm die Chance bot, in seiner
Band zu spielen. Fats Domino wurde Pianist in Bartholomew's Tanzorchester
und schrieb später mit ihm zusammen die meisten seiner Hits.
1949 erhielt er von "Imperial" einen Plattenvertrag, nahm seine
erste Soloplatte "The Fat Man"1)
auf, die im Februar 1950 auf Platz 2 der Charts stand und sich
innerhalb von drei Wochen zum Millionenseller entwickelte; von da an war
"Fat Man" auch der Spitzname des schwergewichtigen Künstlers.
Fats Domino 1962 in Amsterdam
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 914-4777)
Urheber/Fotograf: Gelderen, Hugo van / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
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Im Laufe der nächsten Jahre wurde Fats Domino mit seiner Mischung aus
traditionellem Jazz, Boogie-Woogie, Cajun, Blues und lateinamerikanischen
Elementen sowie seiner ganz speziellen Art Klavier zu spielen zu einem der
ersten und erfolgreichsten Stars des Rock'n'Roll; beeinflusst wurde seine
Musik unter anderem von den Boogie-Woogie Pianisten Albert Ammons1),
Fats Waller1)
und Meade Lux Lewis1),
sein unverkennbares Piano-Spiel erinnerte an Little Willie Littlefield1).
Bis 1964 – dem Zeitpunkt, wo die Beatles die USA
überrollten – konnte Fats Domino einen Hit nach dem anderen
landen und war regelmäßig in den internationalen Charts unter den
ersten 10 zu finden; erstaunlicherweise erreichte er nie einen
Nr. 1 Hit in den US-Pop-Charts.
Seine mit rauchiger Stimme vorgetragenen Songs sind inzwischen zu
Pop-Klassikern geworden: "I'm In Love Again" (1956), "Blueberry Hill"1) (1956),
"Blue Monday" (1957), "I'm Walkin'" (1957),
"Valley Of Tears" (1957), "It's You
I Love" (1957), "Whole Lotta Loving" (1958),
"I Want To walk You Home" (1959), "Be My Guest" (1959) oder
"Walking To New Orleans" (1960) waren alles
"Top-10-Hits", mit denen er bei zahlreichen Konzerten bis weit in die
90er Jahre sein Publikum begeisterte; er nahm auch einige alte
Hank Williams Songs so wie "Jambalaya (On The Bayou)" oder
" You Win Again" auf und seinen letzten großen Hit hatte
er 1963 mit "Red Sails In The Sunset"; 1968 coverte er den
Beatles-Song "Lady Madonna". Viele seiner Titel wurden ab Mitte
der 1950er Jahre erfolgreich von weißen Interpreten wie z. B. Pat Boone2)
gecovert; Boones Version von "Ain't That A Shame" wurde Nummer 1
der Charts, Fats Domino konnte nur den 10. Platz belegen – beide
Künstler wurden jedoch durch den Titel zum Star. Auch das Teeny-Idol Ricky Nelson2)
startete 1957 seine Karriere mit dem Fats-Hit "I'm Walking".
Fats Domino 1973 in der Musikhalle Hamburg
Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de)
Quelle: Wikimedia
Commons von www.flickr.com;
Lizenz: CC-BY-SA
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Fats Domino spielte ab 1957 auch in zahlreichen berühmten Rock'n'Roll-Filmen
mit, darunter 1957 in dem von vielen als bestem Rock'n'Roll-Film bezeichneten
"The Girl Can't Help It"1)
(Schlagerpiraten), wo er seinen Hit "Blue Monday"
sang, sowie in "Shake, Rattle and Roll", "The Big Beat"
und "Jamboree".
Ende der 1960er Jahre feierte Fats Domino ein Comeback,
er unternahm mehrere
Europatourneen, trat in Las Vegas auf und wurde 1987 mit einem
"Ehren-Grammy" für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Bereits 1986 war er in die "Rock and Roll Hall of Fame"
aufgenommen worden.
Fats Domino gehörte neben Elvis Presley in den 1950er Jahren zu den
erfolgreichsten Rock’n’Rollern und seine Plattenverkäufe erreichten mit
rund 65 Millionen Rekordhöhe. In Deutschland gelangte er 1992
wieder in die Hitparaden, als ARAL einen TV-Werbespot mit der Nummer seiner
früheren Hitsingle "I'm Walkin'" unterlegte.
Fats Domino 1992 anlässlich eines Konzerts im
französischen Deauville
Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia Commons;
Urheber: Roland Godefroy; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Foto cropped by Erik
Baas; Original: Fats
Domino018.JPG; Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier
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In den letzten Jahren zog sich Domino zunehmend ins Privatleben zurück.
Ausnahme war ein alljährliches Konzert auf dem Musikfestival von
New Orleans. Er ließ verlautbaren, seine Heimatstadt nie wieder
verlassen zu wollen. Der Hurrikan Katrina vom 29. August 2005 zwang
Fats Domino allerdings wieder in den Blick der Öffentlichkeit, als er
zuerst als vermisst gemeldet, später aber unter Verlust eines Großteils
seines Besitzes aus dem Katastrophengebiet evakuiert werden konnte.
2007 erschien das Album "Goin’ Home: A Tribute to Fats
Domino", an dem verschiedene Rockgrößen mitgewirkt hatten. Teile des
Gewinns aus dem Verkauf dieses Albums wurden zum Wiederaufbau des Hauses von
Fats Domino in seinem geliebten New Orleans verwendet.3)
Der Sänger, Pianist, Songwriter und Rock'n'Roll-Pionier starb am 25. Oktober 2017 im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt New Orleans.
Er war mehr als fünfzig Jahre lang mit seiner 2008 verstorbenen Ehefrau Rosemary verheiratet und hatte
mit ihr acht Kinder.
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