Duke Ellington während eines Konzerts 1973 in München; Urheber: Hans Bernhard (Schnobby); Lizenz: C-BY-SA-3.0; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons Duke Ellington wurde am 29. April 1899 als Edward Kennedy Ellington in Washington D.C. geboren. Seine Familie gehörte zur gutbürgerlichen schwarzen Mittelschicht und der kleine Edward verbrachte wie Schwester Ruth (1915 – 2004) eine behütete und sorgenfreie Kindheit. Sein Vater James Edward Ellington hatte es vom Kutscher zum Butler in einem weißen Arzthaushalt gebracht und später seine Frau Daisy Kennedy, die aus einer höheren Schicht der schwarzen Gesellschaft stammte, geheiratet. Die Eltern achteten auf eine gute Ausbildung und schon mit sieben Jahren erlernte der Junge das Klavierspiel und Harmonielehre, damals noch beeinflusst von den Pianisten des "Ragtime". Schon früh bekam Edward wegen seines guten Aussehens, seiner gewählten Sprache und seiner eleganten Kleidung von seinen Mitschülern den Spitznamen "Duke" (Herzog) verpasst und diesen Namen sollte er sein ganzes Leben behalten.
Bereits mit neunzehn Jahren heiratete Duke Ellington am 2. Juli 1918 seine Jugendliebe Edna Thompson († 1967) und musste nun eine Familie ernähren, nachdem Sohn Mercer am 11. März 1919 das Licht der Welt erblickte. Zunächst eröffnete er ein Geschäft für Schilder und Plakate, arbeitete aber auch schon nebenher als Pianist. 1923 entschloss er sich dann, Berufsmusiker zu werden, zog ermutigt durch Fats Waller1) (1904 – 1943) mit seiner Familie nach New York, arbeitete unter anderem bei Elmer Snowden1) (1900 – 1973) sowie zwischen 1927 und 1931 als Bandleader im legendären "Cotton Club"1) in Harlem.
Ellington arbeitete hart, um seine Fertigkeiten als Bandleader, Komponist und Pianist zu verbessern, knüpfte Kontakte zu Produzenten und Schallplattenfirmen und schon bald erschienen erste Platten mit seiner Band "The Washingtonians".
 
  
Foto: Duke Ellington während eines Konzerts 1973 in München
Urheber: Hans Bernhard (Schnobby); Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Zu dieser Band gehörten unter anderem so hervorragende Jazz-Musiker wie Bariton-Saxofonist Harry Carney1) (1910 – 1974), der Posaunist Joe Nanton1) ("Tricky Sam" Nanton; 1904 – 1946), die Trompeter Bubber Miley1) (1903 – 1932), Cootie Williams1) (1911 – 1985) und Rex Stewart1) (1907 – 1967) oder Saxofonist Johnny Hodges1) (1906 – 1970), welcher von 1928 – abgesehen von einer kurzen Periode in den 1950er Jahren – dem Orchester bis 1970 treu blieb.
Rasch setzte der Erfolg ein, Duke Ellington und seine Band wurden in Amerika bekannt, nicht zuletzt wegen zahlreicher Auftritte im neuen Medium "Rundfunk". Bis Mitte der 1940er Jahre war Ellington auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt und wurde von Kritikern wie Publikum gleichermaßen gefeiert. Die Liste der Erfolgsstücke ist endlos und reicht bis weit in die 1950er Jahre. Titel bzw. Kompositionen wie "Creole Love Call"1) (1928), "The Mooche" (1929), "Rockin' in Rhythm" (1931), "Satin Doll", "It Don't Mean a Thing if It Ain't Got That Swing"1) (1932), "Creole Rhapsody" (1931), "In A Sentimental Mood"1) (1935), "Cotton Tail"1) (1940), "In a Mellow Tone" (1940), "Happy-Go-Lucky Local" (1946) oder "A Drum is a Women" (1956) sind bis heute unvergessen. Am bekanntesten dürfte wohl sein Titel bzw. die Erkennungsmelodie "Take The 'A' Train"1) sein, den der Pianist Billy Strayhorn1) (1915 – 1967) komponiert hatte. Strayhorn zählte bis zu seinem Tod 1967 zu den engsten Mitarbeitern Ellingtons und schrieb viele wichtige Stücke für die Band.
  
Während des 2. Weltkrieges und nach Kriegsende drohte die Band zeitweise auseinander zufallen. Der Musikgeschmack hatte sich gewandelt, der Bepop hatte Einzug gehalten, die Zeit der großen Bigbands schien beendet und einige hervorragende Musiker verließen die Band. Auch die Starrköpfigkeit Duke Ellingtons, weiße Bandmitglieder zu akzeptieren, trug nicht grade zu seiner Popularität bei. Ellington arbeitete ab Ende der 1940er Jahre nach eigenen Aussagen mit Verlust und konnte nur Dank der Einkünfte aus seinen Kompositionen seinen Lebensunterhalt bestreiten. Mitte der 1950er Jahre schaffte er es jedoch, seine Band wieder zu stabilisieren und 1956 kam beim "Newport Jazz Festival" sein von Kritikern und Publikum gefeiertes Comeback.  
Die Jazz-Legende Duke Ellington gehört ohne Zweifel zu den ganz großen Musikern des vergangenen 20. Jahrhunderts. Mit seiner Begabung für Improvisation und der Fähigkeit, die unterschiedlichsten Instrumente in seine Jazz-Arrangements einzubinden, brachte er der Welt den einzigartigen "Ellington"-Sound. Er soll im Laufe seines Lebens mehr als 2.000 Stücke und etwa 30 größere Werke komponiert haben, allerdings wird alleinige Autorenschaft bei den meisten Stücken Ellingtons von vielen Autoren, wie von Lincoln Collier1), angezweifelt.2)
Ab 1930 war Ellington auch in zahlreichen Filmen auf der Leinwand zu sehen oder hatte die Musik dazu komponiert. Zu den Kinoproduktionen zählen unter anderem "A Bundle of Blues" (1933; Titelsong und Stück "Rockin' in Rhythm"), "Masks and Memories" (1934; Titel "Sophisticated Lady"1), "The Hit Parade" (1937; Titel: "I've Got to be a Rough Cutter"), "Two Girls and a Sailor" (1944; Song "Take It Easy"), "Anatomy of a Murder"1) (1959, Anatomie eines Mordes), "Paris Blues"1) (1961; Titel u.  "Mood Indigo"), "Assault on a Queen" (1966, Überfall auf die Queen Mary) oder "The Conversation" (1974, Der Dialog) mit dem Lied "Sophisticated Lady", um nur einige zu nennen → Auswahl der Kompositionen bei Wikipedia.
  
Während seiner 50-jährigen Karriere spielte Duke Ellington bei rund 20.000 Auftritten vor einfachen Leuten ebenso wie vor Mitgliedern der Königshäusern wie Königin Elizabeth II  oder dem amerikanischen Präsidenten Nixon. Seine Tourneen führten ihn rund um den Globus, von New York nach Neu Delhi, von Chicago nach Kairo, oder von Los Angeles nach London, und auch in Japan, Australien, Südamerika und der Sowjetunion begeisterte er sein Publikum. Seine erste Europatournee hatte Duke Ellington schon im Sommer 1933 unternommen, die Tournee führte damals sechs Wochen lang durch Großbritannien, weitere Stationen waren Holland und Frankreich.
Zu den zahllosen Ehrungen, die der "Duke" in seinem Leben erhalten hat, zählen unter anderem Ehrendoktorwürden der Universitäten von Howard und Yale, die Mitgliedschaft in dem berühmten amerikanischen "Institute of Arts and Letters", die amerikanische "Presidential Medal of Freedom"1) (1969) für sein Lebenswerk sowie seine Wahl als erstes Jazz-Mitglied der Schwedischen "Royal Music Academy" in Stockholm.
Edward Kennedy 'Duke' Ellington starb am 24. Mai 1974 knapp einen Monat nach seinem 75. Geburtstag in einem New Yorker Krankenhaus an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung, die 1972 festgestellt worden war. Noch bis kurz vor seinem Tod gab er Konzerte. Die letzte Ruhe fand die Jazz-Legende auf dem "Woodlawn Cemetery" im New Yorker Stadtteil Bronx → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Die Ehe mit Edna Thompson soll schon nach einigen Jahren gescheitert sein und das Paar trennte sich, eine offizielle Scheidung fand nie statt. Ende der 1920er Jahre wurde die "Cotton Club"-Tänzerin Mildred Dixon3) Ellingtons langjährige Lebensgefährtin. Nach rund zehn Jahren gingen beide eigene Wege bzw. Ellington neue Beziehungen ein, unter anderem lebte er dreißig Jahre lang in New York mit Beatrice "Evie" Ellis zusammen, die im "Cotton Club" als Show-Girl arbeitete.
Sein einziger Sohn Mercer Kennedy Ellington1) machte sich als Jazztrompeter, Komponist und Arrangeur einen Namen; er starb 76-jährig am 8. Februar 1996 an den Folgen eines Herzinfarktes.
  
Über Duke Ellington ist viel geschrieben worden. So erschien 1989 von James Lincoln Collier in deutscher Sprache "Duke Ellington. Genius des Jazz", 1998 in englischer Sprache von Andrea Davis Pinkney das Buch "Duke Ellington: The Piano Prince and His Orchestra" mit Illustrationen von Brian Pinkney; ein Jahr später wurde zum 100. Geburtstag des "Duke" von Music Sales "The Essential Duke Ellington" publiziert.
2001 kam von Stanley Dance (mit einem Vorwort von Duke Ellington) "The World of Duke Ellington" auf den Markt, 2002 erschien von Ken Vail das zweibändige Werk "Duke's Diary: The Life of Duke Ellington, 1927-1950", in dem in Form eines Tagebuchs das Leben des großen Musikers zwischen 1927 und 1950 aufgezeigt wird; zahlreiche Fotos dokumentieren darüber hinaus die Stationen der Jazz-Legende.
Duke Ellington selbst veröffentlichte seine Lebensgeschichte unter dem Titel "Music is My Mistress", Sohn Mercer brachte "Duke Ellington In Person" (1978) auf den Markt.
 
Siehe auch Wikipedia, www.cosmopolis.ch, www.laut.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch)
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 09.01.2011)
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