Golden Gate Quartet
Anfang der 1930er Jahre gründeten vier Studenten der "Booker T. Washington Highschool" in Norfolk (Virginia) ein Gospel-Gesangsquartett:
  • Henry Owens (1. Tenor, † 1970),
  • William Langsford (2. Tenor, † 1970),
  • Willie "Bill" Johnson (Bariton, † 1980) und
  • Orlandus Wilson1) (Bass, 1916 – 1998)
und nannten sich zunächst "Golden Gate Jubilee Singers". Der Name wurde dann in "Golden Gate Jubilee Quartet" und schließlich in "Golden Gate Quartet" geändert. Jeder der vier Sänger brachte sein spezifisches Talent in die Gruppe ein: Langford war ein extrovertierter, in der Barber-Shop-Tradition stehender, melodramatischer Leadsänger mit einer ungeheueren stimmlichen Bandbreite, die es ihm erlaubte von Bariton zu Sopran zu wechseln. Johnson hatte einen erzählerischen Jazz-Stil entwickelt, der in der Gospel-Musik neu war. Owens war Meister der harmonischen Obertöne und Wilson rundete die Songs mit seiner weichen Bassstimme ab.
William Langsford verließ 1940 die Gruppe, gründete eine neue Formation und wurde durch Clyde Riddick († 1999) ersetzt. 1948 ging Willie Johnson, für ihn kam bis 1950 Orville Brooks (1919 – 1997); im Verlaufe der Jahre wechselten die Mitglieder mehrfach.
In den Anfängen ihrer Karriere sang das ursprüngliche Quartet in Kirchen, wurde aber bald vom Rundfunk entdeckt und nahmen 1937 die erste Schallplatte auf. 1938 traten sie bereits in der New Yorker "Carnegie Hall" auf, im "Café Society" in Manhattan sowie in den folgenden Jahren in eigenen, wöchentlichen Radio-Shows.
Ein erster Hit wurde ihr Theme-Song "Golden Gate Gospel Train" und machte die Formation mit dem einzigartigen Jazz-Swing-Sound schnell landesweit bekannt. 1941 waren sie die erste farbige Gruppe, die auf Wunsch von Eleanor Roosevelt bei der Amtseinsetzung ihres Mannes, Präsident Franklin D. Roosevelt, im Weißen Haus singen durfte. Schon bald traten sie zusammen mit so bekannten Größen wie Count Basie2), Benny Goodman2) oder Big Joe Turner1) auf und Titel wie "Go Where I Send Thee", "Give Me Two Wings", "I'm A Pilgrim", "Hold On", "Shadrack", "Amen", "When the Saints Go Marchin' In" oder "Go Tell It On The Mountain" machten die Gospelsänger international berühmt. Sie zeigten sich auch einigen Kinoproduktionen, wie beispielsweise in der von Howard Hawks inszenierten musikalischen Komödie "A Song Is Born" (1948, Die tollkühne Rettung der Gangsterbraut Honey Swanson), neben Danny Kaye sowie Jazz-Größen wie Benny Goodman, Tommy Dorsey, Lionel Hampton und Louis Armstrong → Filmlexikon.

Zwischen 1955 und 1957 tourte das Quartet durch Europa und auch in späteren Jahren gaben sie oft mehr Konzerte in der alten Welt als in ihrer Heimat den USA. Noch 1994 standen sie bei einer weltweiten "Farewell Tour" in über 250 Vorstellungen auf der Bühne. 2001 übernahm Clyde Wright, der dem Quartet 1954 beigetreten war, die künstlerische Leitung; er ist der letzte lebende Vertreter des legendären "Golden Gate Quartets". Heute besteht die Formation aus Frank Davis (1. Tenor) Clyde Wright (2. Tenor), Paul Brembly (Bariton) und Anthony Gordon (Bass).
 

Siehe auch Wikipedia sowie
die Webseite des heutigen "Golden Gate Quartets" mit Historie (englisch)
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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