Jerry Lee Lewis wurde am 29. September 1935 als Sohn des als Sohn der Farmer Elmo und Mamie Ethel Lewis in Ferriday1) (Louisiana) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. "Sein Bruder Elmo Jr. starb, als Lewis drei Jahre alt war. Seine Schwester Frankie Jean Lewis Terrell (1944 – 2016) wurde später Kuratorin des "Jerry-Lee-Lewis-Museums". Mit seiner anderen Schwester Linda Gail Lewis (* 1947), die bis in die späten 2010er Jahre ebenfalls als Sängerin aktiv war, nahm er zwischen 1963 und 1971 mehrere Singles und 1969 die Langspielplatte "Together" auf." notiert Wikipedia. Obwohl das Geld knapp war und trotz ihrer ultra-religiösen Einstellung, die Tanzmusik als "Teufelszeug" verurteilte,  förderten die Eltern schon früh das musikalische Talent ihres Sohnes. Als Lewis 10 Jahre alt war, nahmen sie eine Hypothek auf ihre kleine Farm auf, kauften ihm ein Klavier und zusammen mit seinen Cousins Jimmy Lee Swaggart1) und Mickey Gilley1), die später beide ebenfalls eine Karriere in der Musikszene begannen, erhielt er Klavierunterricht. 
Als Teenager trat Lewis bereits in örtlichen Bars auf. Beeinflusst durch Country-Musik, Gospel und Blues fand er bald seinen eigen Stil und begann dann Mitte der 1950er Jahre wie Elvis Presley1) und Johnny Cash bei der kleinen Plattenfirma "Sun Records"1) in Memphis1) (Tennessee). 1957 erschien seine erste Single "Crazy Arms", gefolgt von "Whole Lotta Shakin' Goin' On"1), die zunächst wegen ihrer angeblichen Obszönität von zahlreichen Radiostationen boykottiert wurde, dann den 3. Platz in den amerikanischen Charts belegte, in Großbritannien immerhin auf Platz 8 kam und Lewis über Nacht zum Star machte.

Jerry Lee Lewis bei einem Konzert in Memphis am 30. April 2011
Urheber: Larry Philpot → www.soundstagephotography.com
Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons 

Jerry Lee Lewis bei einem Konzert in Memphis am 30. April 2011; Urheber: Larry Philpot; Www.soundstagephotography.com; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Ende 1957 geriet dann "Great Balls Of Fire"1) zum Millionenseller, erreichte den 2. Platz in den USA und wurde in Großbritannien zum Spitzenreiter. Im Frühjahr 1958 erschien mit "Breathless" erneut eine Nummer 1 und mit seinem Boogie-mäßigen Instrumentalstil sowie ausgelassenem, hemmungslosem Gesang avancierte Lewis, der sich selbst "Killer" nannte, zur Rock-Legende. Lewis hatte es geschafft, ging auf Tournee, gab unzählige Konzerte und war in den Teenie-Streifen "Jamboree" (1957) und "Highschool Confidential!"1) (1958, "Mit Siebzehn am Abgrund") auch auf der Leinwand präsent; in letztgenanntem Film sang er den bekannten Titelsong.
War Elvis Presley (1935 – 1977) der "King of Rock" und Johnny Cash (1932 – 2003) der "King of Countrymusic", so wurde Lewis zum "King der Schlagzeilen". Seine Konzerte waren unbeschreiblich: Er bearbeitete das Klavier mit Händen und Füßen, sprang auch schon einmal auf das Instrument, manchmal ging die Bühneneinrichtung zu Bruch. So soll er einmal sein Piano auf der Bühne verbrannt haben, um dem danach auftretenden Chuck Berry die Show zu stehlen. Seinen letzten "Top-10"-Erfolg hatte Lewis Mitte 1961 noch einmal mit seiner Version von "What'd I Say", in den späten 1960ern konnte er sich mit "Another Place Another Time" und "What Made Milwaukee Famous" in den Charts platzieren. Mitte der 1970er Jahre knüpfte er im Zuge der Nostalgiewelle wieder an alte Zeiten an, hatte in den frühen 1980ern eine Serie von Country-Hits und begeisterte bis ins hohe Alter mit den legendären Songs sein Publikum. In jüngerer Zeit brachte er anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahre 1995 recht erfolgreich das Album "Young Blood" heraus und 2000 ging er zusammen mit Chuck Berry und Little Richard mit dem Programm "The Legends of Rock 'n' Roll" auf Europatournee. Regelmäßig veröffentlichte Lewis neue Alben, seine in den letzten Jahren eingespielten Alben tragen die bezeichnenden Titel "Last Man Standing" (2006), und "Mean Old Man" (2010).
Durch sein fortschreitendes Alter und sein exzessives Leben – lange Zeit war er drogenabhängig – war Jerry Lee Lewis zuletzt körperlich schwer gezeichnet. Trotzdem trat er lange noch auf und unternahm Tourneen mit anderen Rock-Legenden wie Little Richard. 1985 war er Mitglied der "Class of ’55"1), eines Elvis-Presley-Tributs bestehend aus ihm, Johnny Cash, Roy Orbison und Carl Perkins1).2)

Das bewegte Privatleben der Rock-Legende – er war war sieben Mal verheiratet und hatte sechs Kinder –, besonders seine Vorliebe für junge Mädchen, war stets ein gefundenes Fressen für die Presse. Seine erste Ehe hielt vermutlich 20 Monate, wobei heute nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wann die Ehe geschlossen wurde. Lewis sagte über diese Hochzeit mit Dorothy Barton: "Ich war 14, als ich das erste Mal heiratete. Meine Frau war zu alt für mich, sie war 17." ("I was 14 when I first got married. My wife was too old for me; she was 17."). Laut offiziell bekanntem Datum (21. Februar 1952) war Lewis damals aber 16 Jahre alt.2)
Im Dezember 1957 heiratete der 22-Jährige in dritter Ehe seine 13-jährige Cousine zweiten Grades, Myra Gale Brown, und die britischen Medien "zerrissen" ihn während einer Konzerttournee. Dass Lewis sich angeblich von seiner zweiten Frau nicht hatte scheiden lassen, bevor er Myra heiratete, gab der Öffentlichkeit weitere Nahrung: Im Februar 1952 hatte er der minderjährigen Dorothy Barton das Ja-Wort gegeben, wenige Monate später erfolgte Anfang Oktober 1953 die Scheidung. Noch bevor die Scheidung rechtskräftig wurde ehelichte er im September 1953 die blutjunge Jane Mitchum, mit der er bis Mitte Mai 1958 offiziell verheiratet war, bereits 1957 war die Trennung erfolgt. Aus der Verbindung stammte der 1954 geborene Sohn Jerry Lee Junior, der am 13. November 1973 mit nur 19 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, ein weiterer Sohn, Ronnie Guy Lewis, erblickte Mitte März 1956 das Licht der Welt.
Lewis musste seine England-Tournee abrechen und zurück in den USA wurden seine Songs von den Rundfunkanstalten boykotiert, seine Plattenfirma trennte sich von ihm. Obwohl Lewis zu einer anderen Firma wechselte, seinen Stil änderte und zur Country-Music wechselte, stellte sich der ehemalige Erfolg nicht mehr ein; Lewis tingelte mehr oder weniger erfolglos durch die Lande. Er machte mit Skandalgeschichten Schlagzeilen, kam wegen Steuer- und Drogenvergehen mit dem Gesetz in Konflikt und musste privat mit Schicksalsschlägen fertig werden: Ende Februar 1959 war Sohn Steve Allen (aus der Ehe mit Myra Gail Brown) zur Welt gekommen, vier Jahre später ertrank das Kind am 22. April 1963 im Swimming-Pool der Familie; Tochter Phoebe Allan Lewis, die später zeitweise als Managerin ihres Vaters arbeitete, wurde Ende August 1963 geboren. Nach der bereits einige Monate zuvor vollzogenen Trennung ließ Lewis sich im Mai 1971 von seiner Frau Myra scheiden. Im Oktober 1971 heiratete er in vierter Ehe Jaren Elizabeth Gunn Pate, die gemeinsame Tochter Lori Lee Lewis kam 1972 zuer Welt, die Scheidung soll 1973 erfolgt sein. Auch das Leben von Lewis' Exfrau Jaren endete tragisch, sie ertrank 1982 in einem Swimmingpool.
1981 wurde Lewis aufgrund seines angegriffenen Magens – hervorgerufen durch seine Drogensucht – ins Krankenhaus von Memphis eingeliefert und der Sänger entging bei einer Notoperation nur knapp dem Tode. Er erholte sich wieder, tourte wieder voll Energie durchs Land und ging Anfang Juni 1983 die fünfte Ehe mit Shawn Stephens ein, noch im gleichen Jahr starb seine Frau nach nur dreimonatiger Ehe im August 1983 an einer Drogen-Überdosis. Ehefrau Nummer 6 wurde anschließend am 24. April 1984 die damals 22-jährige Kerrie McCarver, von der er sich nach über 20 Jahren am 15.Juni 2005 offiziell trennte; aus der Ehe ging der 1987 geborene gemeinsame Sohn Jerry Lee Lewis III. hervor, Seine siebte Ehe schloss er am 9. März 2012 mit Judith Coghlan Brown, der Ex-Frau seines Cousins Rusty. Aus der Beziehung zu Bonny Lee Bakley3) (1956 – 2001) soll angeblich die Ende Juli 1993 geborene Tochter Jeri Lee Lewis stammen.4)

1986 wurde Jerry Lee Lewis als einer der ersten in die "Rock and Roll Hall of Fame"1) aufgenommen; zusammen mit Chuck Berry, Little Richard und Elvis Presley gilt er als einer der "Väter des "Rock & Roll". Am 13.2.2005 konnte Jerry Lee Lewis einen "Grammy" für sein Lebenswerk entgegen nehmen ("Grammy Lifetime Achievement Award"1)).
1989 wurde sein Leben unter der Regie von Jim McBride1) und dem Titel "Great Balls Of Fire!"1) mit Dennis Quaid1) und Winona Ryder1) (Myra Gale Lewis) in den Hauptrollen verfilmt. Das Buch, das dem Drehbuch zugrunde liegt, wurde von Myra Lewis und Murrey Silver jr. geschrieben, der Film kam in Deutschland am 21. September 1989 in die Kinos. Lewis nahm seine Songs für den Soundtrack neu auf, war jedoch mit der Darstellung seiner Person im Film nicht einverstanden. 2005 wurde Lewis in der Johnny-Cash-Filmbiografie "Walk the Line"1) von Waylon Malloy Payne1) verkörpert.2) Der Musiker selbst veröffentlichte 1993 seine Autobiografie unter dem Titel "Killer".

Die Rock'n'Roll Legende Jerry Lee Lewis, der zuletzt mit Tochter Phoebe auf seiner Ranch in Nesbit (DeSoto County1), Mississippi1)) in der Nähe von Memphis lebte, starb dort am 28. Oktober 2022 im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Zuletzt hatte Lewis, unter anderem nach einem Schlaganfall 2019, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
  

Einige Textbausteine stammen aus Frank Laufenbergs "Rock- und Pop-Lexikon".
Offizielle (englischsprachige) Website: www.jerryleelewis.com 
Siehe auch den ausführlichen Artikel bei Wikipedia sowie www.laut.de
Fremde Link: 1) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch)
Quelle:  2)  Wikipedia (abgerufen 14.01.2012/29.10.2022), 4) www.nndb.com und Wikipedia (englisch)
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