Ricky Nelson
Ricky Nelson wurde am 8. Mai 1940 als Eric Hillard Nelson in Teaneck (New Jersey) geboren. Er war der jüngste Sohn des bekannten Sängers und Bandleaders Ozzie Nelson1) (1906 – 1975) und dessen Frau, der Sängerin Harriet Hilliard2) (1909 – 1994). Schon mit neun Jahren trat Ricky Nelson zusammen mit seinem Bruder David in der äußerst erfolgreichen Radioshow seiner Eltern auf. Die Familien-Serie "The Adventures Of Ozzie &  Harriet" wurde am 3. Oktober 1952 ins Fernsehen verlegt, lief dort bis zum 3. September 1966 wöchentlich ebenso erfolgreich und zählte zu den am längsten gezeigten Familienserien im US-amerikanischen Fernsehen – Ricky Nelson und Bruder David waren immer mit dabei. Seit seinem ersten Auftreten gehörte Ricky Nelson zu den populärsten Mitgliedern der Familienserie, sein Satz "I don't mess around, boy" wurde zu seinem Markenzeichen und zu einem nationalen Sprichwort. Alle Episoden der Serie wurden von "Ozzie" Nelson geschrieben, der auch Regie führte und häufig die aktuellen Songs von Ricky Nelson in die Sendungen einbaute.3)
Im Laufe der Zeit drehten sich immer mehr Handlungsstränge um Ricky, so wurden beispielsweise sein sportliches Talent groß herausgestellt, und auch als er von seinen Eltern zum 16. Geburtstag ein Auto geschenkt bekam, baute man dies in eine Episode ein.
 
Ab 1957 machte Ricky dann mit Unterstützung seines Vaters die ersten Plattenaufnahmen und seine Version des Fats-Domino-Hits "I'm Walkin'" ließen ihn auf Anhieb zum ersten Teenageridol der Rock-Ära werden. Von Anfang an hatte Nelson erkannt, dass eine professionelle Begleitband wichtig für den Erfolg sei und sieben Jahre lang trat er mit so bekannten Musikern wie Joe Maphis1) (1921 – 1986), Johnny Burnette1) (1934 – 1964), Dorsey Burnette1) (1932 – 1979), Joe Osborn2) oder der Gitarren-Legende James Burton1) auf, der später auch zusammen mit Elvis Presley als Lead-Gitarrist auf der Bühne stand.
Nach dem Erfolg von "I'm Walkin'" brachte Ricky Nelson die Platte "Teenager's Romance" heraus, mit der er Mitte 1957 auf Platz 2 der US-Charts kletterte. "Poor Little Fool" geriet ein Jahr später zum Spitzenreiter und mit "Travelin' Man" konnte er 1961 einen erneuten Nummer-1-Hit landen; die B-Seite der Platte "Hello Mary Lou" erreichte 1961 in den USA und in Deutschland einen Platz unter den "Top 10". Mit so erfolgreichen Titeln wie "Be-Bop-Baby" (1957), "Stood Up" (1957), "Believe What You Say" (1958), "It's Late" (1959), "Sweeter Than You" (1959), "Young World" (1962) oder "Teenager Idol" (1962) war Ricky Nelson bis Anfang der 1960er Jahre überaus erfolgreich.
Zwischen 1957 und 1961 platzierte er alleine 36 Titel, die in den "Top 100" auftauchten, bis zu seinem 21. Lebensjahr hatte er neun "Goldene Schallplatten" ersungen und seine Platten waren millionenfach in der ganzen Welt verkauft worden. Das blendend aussehende Teeny-Idol war auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Danach wurde es ein wenig stiller um den Star, nicht zuletzt wegen sich wandelnden Musikgeschmacks, eine neue Teenagergeneration fuhr nun mehr auf die" Beatles" oder die "Rolling Stones" ab.
 
Nelson wandte sich nun verstärkt der Country-Musik zu, am 30. Mai 1966 erschien das Album "Bright Lights And Country Music", das von Owen Bradley in Nashville produziert wurde und trotzdem nicht dem gängigen Muster des Nashville Sounds folgte. Für die Aufnahmesession hatte man zusätzlich zu Nelsons regulärer Band Glen Campbell und Clarence White verpflichtet. Neben einer Eigenkomposition und einer Komposition von Glen Campbell enthielt das Album nur Cover-Songs bedeutender Country-Hits. Dieses Album gilt als Umbruch in der Karriere Nelsons vom Rock'n'Roll- zum Country-Sänger. Obwohl das Album erfolglos blieb, erschien im April 1967 – wieder von Bradley in Nashville produziert – das Album "Country Fever", bis auf "Walkin' Down The Line", eine Komposition von Bob Dylan, wieder eine Auswahl von Klassikern der Country Musik. Beide Alben blieben erfolglos, aber mit ihnen schuf Nelson einen eigenen Musikstil, der als Vorläufer des Country-Rock bezeichnet werden kann.3)
Ab 1969 strich Ricky Nelson dann das "y" aus seinem Namen, da er meinte, er sei nun für diese Koseform zu alt. Er nannte sich nun "Rick Nelson" und trat zusammen mit seiner neu gegründeten "Stone Cannyon Band" auf. Doch erst 1972 gelang ihm mit "Garden Party" noch einmal ein "Top Ten Hit" in den Charts.
Als Schauspieler bleibt Nelson vor allem als junger Scharfschütze Colorado Ryan in dem Erfolgs-Western "Rio Bravo"1) (1959) neben John Wayne und Dean Martin in Erinnerung; in diesem Film sang er unter anderem die Songs "Cindy" sowie "My Rifle, My Pony and Me". 1960 mimte er neben Jack Lemmon den Fähnrich Tommy Hanson in der Kriegskomödie "The Wackiest Ship in the Army" (Auf schrägem Kurs), 1965 folgte die Hauptrolle des Buzzy Pringle in der von seinem Vater in Szene gesetzten heiter-harmlosen Geschichte "Love and Kisses"2). Nach Auftritten in diversen TV-Serien stand er zuletzt für die romantische Fernsehkomödie "Three on a Date" vor der Kamera, um nur einige weitere Filmproduktionen mit Nelson zu nennen.

Rick(y) Nelson war seit 20. April 1963 mit der älteren Schwester des Schauspielers Mark Harmon1), Kristin Harmon2) verheiratet. Aus der Verbindung, die im Dezember 1982 geschieden wurde, stammen die Zwillinge Gunnar und Matthew (geb. 1967), die 1990 als Rock-Duo mit der Glam-Metal-Band "Nelson"1) eine eigene Gesangs-Karriere starteten. Tochter Tracy Nelson1) (geb. am 25. Oktober 1963) ist TV- und Filmschauspielerin geworden, Sohn Sam Hilliard Nelson erblickte 1974 das Licht der Welt.
Der Sänger und Schauspieler Rick(y) Nelson starb 31. Dezember 1985 mit nur 45 Jahren: Bei dem Flug von Alabama zu einer Silvester-Show in Dallas stürzte seine Privatmaschine in der Nähe der texanischen Stadt DeKalb auf ein Feld. Außer dem Piloten und Co-Piloten wurden neben Nelson alle Mitglieder der "Stone Canyon Band" getötet. Noch kurz vor seinem Tod hatte er sich mit seiner neuen Freundin Helen Blair verlobt; sie saß ebenfalls mit in der Unglücksmaschine. Rick(y) Nelson fand seine letzte Ruhe auf dem "Forest Lawn Cemetery" im kalifornischen Los Angeles → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Posthum wurde Rick(y) Nelson 1987 in die "Rock and Roll Hall of Fame"1) sowie später in die "Rockabilly Hall of Fame"2) aufgenommen; auf dem "Hollywood Walk of Fame" ist er mit einem "Stern" vertreten (1515 Vine Street).

In den frühen 1970ern hatte der Sänger den Song "Gypsy Pilot" geschrieben. Die letzte Strophe des Songs lautete:
When they claim my body, they won't have much to say,
except that he lived a good life, he lived every day.
And you know he saw the sunshine, and you know he felt the rain,
he loved everybody, and he hopes you do the same.
    
Offizielle (englischsprachige) Website: www.rickynelson.com; siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)
Quelle: 3) Wikipedia (abgerufen 16.01.2012)
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