Gene Pitney
Gene Pitney wurde am 17. Februar 1940 (nach anderen Quellen 1941) als Gene Francis Allan Pitney in Hartford (Connecticut) geboren. Der Sohn polnischer Einwanderer wuchs auf der elterlichen Farm in Rockville auf, studierte später Elektronik an der "University of Connecticut" und leitete bereits während der Zeit auf der High-School seine eigene Country & Western-Band, die sich "Gene Pitney & The Genials" nannte. Zusammen mit Ginny Arnell nahm er 1958 als "Jamie & Jane" seine erste Schallplatte auf, machte dann Soloplatten unter dem Namen "Billy Bryan" und sang seit Anfang der 1960er Jahre unter seinem richtigen Namen. Das Jahr 1961 brachte den Durchbruch durch den für "Musicor" aufgenommenen Titelsong des Kinofilms "Town Without Pity"1) (Stadt ohne Mitleid) mit Kirk Douglas. Seinen ersten "Top-10"-Erfolg hatte Pitney im Frühjahr 1962 mit der von Burt Bacharach und Hal David geschriebenen Nummer "The Man Who Shot Liberty Valance". Der Song war von dem gleichnamigen John Ford-Western mit John Wayne, James Stewart, Vera Miles und Lee Marvin inspiriert, wurde jedoch in dem Film selbst nicht gesungen. Die Nachfolge-Single "Only Love Can Break A Heart" kam dann im Herbst des gleichen Jahres bis auf Platz 2 in den Charts.
  
1963 ging Gene Pitney nach London, wo ihm Titel wie "24 Hours From Tulsa", "Lookin' Through The Eyes Of Love" oder "Princess In Rags" Erfolge bescherten. Allein in Großbritannien gelangen dem Sänger zwischen 1963 und 1967 zehn "Top-10"-Hits, fast alle wurden vergoldet; die erfolgreichsten waren 1964 "I'm Gonna Be Strong" sowie 1966 "Nobody Needs Your Love". Bis Mitte der 1970er Jahre war Gene Pitney regelmäßig in den Hitparaden vertreten, entschied sich dann zugunsten seiner Familie etwas "kürzer zu treten". 1989 gelang ihm zusammen mit dem Briten Marc Almond1) und einer Neuaufnahme von "Something's Gotten Hold Of My Heart" noch einmal ein Spitzenreiter in Großbritannien und Deutschland. Das folgende Album "Backstage" gelangte 1990 in Großbritannien auf Platz 17. 1993 feierte der Künstler in der New Yorker "Carnegie Hall" bei einem Gala-Abend noch einmal einen furiosen Erfolg, seine Konzerte bei der im gleichen Jahr durchgeführten Tournee durch Großbritannien waren stets ausverkauft.
  
Im Laufe seiner Karriere gab Pitney unzählige Konzerte rund um den Globus, trat im Fernsehen auf und verkaufte seine Singles und Alben millionenfach. Viele seiner englischen Titel nahm der extrem sprachbegabte Sänger auch in verschiedenen Sprachen der Länder auf, die er besuchte. Mit dem italienisch gesungenen Titel "Nessuno mi puo giudicare" belegte er unter anderem 1966 beim Festival in San Remo den zweiten Platz. Verschiedene Alben wurden eigens für bestimmte Länder produziert, wie beispielsweise "Gene Espaņol" oder "Gene Italiano".
Auch als Songschreiber für andere Künstler konte Gene Pitney besonders in den Anfängen seiner musikalischen Laufbahn Erfolge verbuchen: So schrieb er beispielsweise für Bobby Vee1) den Hit "Rubber Ball" (1960), für Ricky Nelson2) den legendären Song "Hello Mary Lou" (1961), für "The Crystals"1) den Spitzenreiter "He's A Rebel" (1962) oder für Roy Orbison2) "Today's Teardrops…" (1963).
Bis zuletzt stand Gene Pitney, der sich durch seine Tantiemen-Einnahmen ein Medien-Kartell mit Musikverlagen, Werbeagenturen und Plattenproduktionen aufgebaut hatte, auf der Bühne und veröffentlichte seine CDs. Der Sänger mit der charakteristischen hohen Stimme, die immer etwas gequält wirkte, trat auch bei Oldie-Konzerten auf und begeisterte nicht nur die älteren Fans mit seinen legendären Hits. Er lebte mit seiner Frau Lynn, die er 1966 geheiratet hatte, in Connecticut nahe bei Rockville, wo er seine Jugend verbracht hatte.

Gene Pitney, der 2002 in die "Rock and Roll Hall of Fame"1) aufgenommen worden war, starb am 5. April 2006 mit 65 Jahren in Cardiff (Wales); er befand sich auf einer Tournee durch Großbritannien, noch am Abend zuvor hatte er auf der Bühne gestanden. Am nächsten Morgen fand man ihn tot in seinem Hotelzimmer. Nach Angaben der Polizei gab es keine Indizien für eine unnatürliche Todesursache. Pitney hinterließ seine Frau Lynn sowie die drei gemeinsamen Söhne Todd, Chris und David. Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof (Center Cemetery) in Somers (Connecticut).
 
Einige Textbausteine des Kurzportraits stammen aus aus Frank Laufenbergs "Rock- und Pop-Lexikon".
Siehe auch Wikipedia sowie den Nachruf bei www.spiegel.de
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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