Sprung aus den Wolken
Ripcord
Die amerikanische Abenteuerreihe "Ripcord", die bei uns unter dem Titel "Sprung aus den Wolken" ausgestrahlt wurde, gehört zu den ganz frühen Serien dieses Genres. 1961 bis 1963 liefen im US-Fernsehen 76 Episoden zu je 30 Minuten, anfangs noch in schwarz-weiß, später kam Farbe ins Spiel. Hauptakteure sind die Fallschirmspringer Ted McKeever (Larry Pennell) und Jim Buckley (Ken Curtis), die gemeinsam die Fallschirmspringer-Schule "Ripcord" betreiben. Unterstützt werden sie dabei anfangs von dem Piloten Chuck Lambert (Paul Comi) und dessen Flugzeug "Old Betsy"; später stieg Paul Comi aus der Serie aus und wurde ab der 2. Staffel von Shug Fisher alias Pilot Charlie Kern ersetzt.
Immer wieder gerät das Trio in brenzlige Situationen, da sie ihre Dienste für Rettungseinsätze oder sonstige Hilfsaktionen anbieten, die nur Fallschirmspringer bewältigen können. Oftmals landen sie mitten in Kriminalfällen und werden mit Ganoven konfrontiert, sind nicht nur über den Wolken mancherlei Gefahr ausgesetzt, die sie jedoch immer wieder meisterlich bestehen. Die amerikanischen Zuschauer wurden schon durch die Anfangsworte eingestimmt, die in etwa so lauteten: "Dies ist die packendste Show im Fernsehen, jeder Sprung, jedes Flugmanöver ist echt, immer real gedreht, ohne jegliche Tricks oder sonstige Vortäuschung gefährlicher Szenen."
   
Den Reiz der Serie machten wohl wirklich die spektakulären Stunts aus, die mit professionellen Fallschirmspringern gedreht wurden und auch in der Realität nicht ganz ungefährlich waren. So kam es bei einem Dreh zum Zusammenstoß zweier Flugzeuge, das Filmmaterial dieses Unfalls wurde später in die Serie eingebaut. Die Reihe war vor allem in Amerika sehr populär, die Spielzeugindustrie reagierte und brachte Fallschirme mit daran hängenden Plastikmännchen auf den Markt, die zum Renner in den Geschäften wurden.
In Deutschland lernten die Zuschauer ab Anfang April 1963 und der Folge "Landung im Dschungel" (Jungle survival) die halsbrecherischen  "Wolkenspringer" kennen, insgesamt zeigte die ARD 48 Episoden im Vorabendprogramm; auch bei uns fanden sich viele Fans für die abenteuerlichen Geschichten.
  

Siehe auch Wikipedia, www.tvder60er.de, www.fernsehserien.de 
Weitere Links bei www.wunschliste.de

 

Die Hauptdarsteller
Larry Pennell … spielte den Fallschirmspringer Ted McKeever.
 
Geboren am 21. Februar 1928 in Uniontown (Pennsylvania) als Alessandro Pennelli,
gestorben am 28. August 2013.
  
Pennell, dessen Mutter ein Cherokee-Halbblut war, machte zunächst Karriere als Baseballspieler. Seit Mitte der 1950er Jahre hatte Larry "Bud" Pennell in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt; populär wurde er durch die TV-Serie "Sprung aus den Wolken". Eine schöne Rolle war 1980 seine Verkörperung der Filmlegende Clark Gable1) in der TV-Biografie "Marilyn: The Untold Story"2) (1980, Marilyn Monroe – Eine wahre Geschichte), die Jack Arnold und John Flynn nach dem Buch von Norman Mailer mit Catherine Hicks3) als die Monroe in Szene gesetzt hatten. Pennell verkörperte Clark Gable zudem in der Kinokomöie "Ein hundsgemeiner Herzensbrecher"2) (1989, Another Chance) sowie in der Folge "Goodbye Norma Jean – April 4, 1960" (1993) aus der Reihe "Zurück in die Vergangenheit"3) (Quantum Leap).
In den 1960er Jahren übernahm Larry Pennell auch Aufgaben in deutschen Filmproduktionen, so als elegant-schmieriger General in Alfred Vohrers Karl May-Verfilmung "Old Surehand"3) (1965, Teil 1) als Gegenspieler von Stewart Granger; in jüngerer Zeit war er unter anderem noch zuletzt mit dem kleinen Part eines Butlers in John Harwoods Horrorstreifen "The Passing" (2011) zu sehen.
 
Der Schauspieler war mit dem ehemaligen Model bzw. der Schauspielerin Patricia Throop verheiratet.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Larry Pennell
 
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Filmlexikon, 3) Wikipedia

Ken Curtis … spielte den den Fallschirmspringer Jim Buckley.
 
Geboren am 2. Juli 1916 als Curtis Wain Gates in Lamar (Colorado),
gestorben am 29. April 1991 in Clovis (Fresno County, Kalifornien).
  
Der Sohn eines Sheriffs wuchs in Las Animas (Colorado) auf, wo sein Vater Dan Gates für Recht und Ordnung sorgte. Zusammen mit seinen Eltern lebte er über dem örtlichen Gefängnis, seine Mutter kochte für die Gefangenen. Curtis' Karriere begann als Sänger bei einer Bigband, so trat er unter anderem als Solist bei dem legendären Orchester von Tommy Dorsey1) auf. Danach musste er seine Laufbahn wegen des 2. Weltkrieges unterbrechen, da er 1942 zur Armee einberufen wurde. Nach dem Krieg arbeitete Curtis zunächst weiter als Sänger, übernahm unter anderem auch Aufgaben in Werbespots. Bei einem seiner Auftritte erregte er mit dem Song "Tumbling Tumbleweeds" das Interesse von "Columbia Pictures", welche ihm einen Vertrag als "singendem Cowboy" anboten. In verschiedenen eher unbedeutenden Western agierte Curtis mit kleinen Rollen anschließend auf der Leinwand, als der singende Cowboy in den Western nicht mehr gefragt war, arbeitete Curtis eine Zeit lang für den Rundfunk, erhielt dann jedoch wieder Angebote für Billig-Western wie "Over the Santa Fe Trail" (1947) oder "Riders of the Pony Express" (1949), wo er nun größere Rollen spielte. Daneben blieb er jedoch der Musik treu, wurde Lead-Sänger bei der Western-Gruppe "The Sons of the Pioneers", mit denen er auch in John Fords Westernabenteuer "Rio Grande"2) (1950, mit John Wayne) zu hören war. In Fords folgendem Projekt "The Quiet Man"2) (1952, Der Sieger) ergatterte er einen kleinen Part, agierte an der Seite von John Wayne und Maureen O'Hara. Regisseur John Ford2) wurde übrigens wenig später sein Schwiegervater, 1953 heiratete Curtis dessen Tochter Barbara.
 
Im gleichen Jahr trennte sich Ken Curtis von der Gruppe "The Sons of the Pioneers", konzentrierte sich nun ausschließlich als Schauspieler auf den Film und trat mit kleineren Rollen in weiteren Ford-Produktionen wie "The Searchers"2) (1956, Der schwarze Falke), "The Wings of Eagles"2) (1956, Dem Adler gleich) und "The Horse Soldiers"2) (1959, Der letzte Befehl) zusammen mit John Wayne auf; zur Filmografie gehören allerdings auch einige B-Movies wie die Horrorstreifen "The Killer Shrews"2) (1959, Die Nacht der unheimlichen Bestien) und "The Giant Gila Monster" (1959), wo er auch als Produzent fungierte.
Ab Ende der 1950er Jahre arbeitete Curtis nun vermehrt für das Fernsehen, nach Auftritten in beliebten Reihen wie "Perry Mason", "Wagon Train" oder "Sea Hunt" erhielt er mit der Figur des Fallschirmspringers Jim Buckley in "Sprung aus den Wolken" (Ripcord) eine erste durchgehende Serienrolle. Zum heimlichen Star geriet er ab Mitte der 1960er Jahre als bärbeißiger, oft übellauniger Deputy Festus Haggen, der in der Serie "Gunsmoke"1) (Rauchende Colts) dem Marshal Matt Dillon (James Arness) zur Seite steht und die Bürger von Dodge City vor Ganoven jeglicher Art beschützt. Ken Curtis mimte diesen Ordnungshüter bis zum Ende der Serie (1975) mehr als zehn Jahre lang, danach trat er nur noch sporadisch vor die Kamera; zu seinen letzten Arbeiten zählt das Fernsehspiel "Once Upon a Texas Train" (1988, Die Glorreichen Neun).
  
Ken Curtis verstarb auf seiner Ranch in Kalifornien an Herzversagen, der Tod hatte ihn während des Schlafs ereilt; seine Asche verstreute man auf einer Ebene (Colorado Flatlands) nahe seines Geburtsortes in Colorado.
Ken Curtis war seit 1966 in zweiter Ehe mit der ehemaligen Sekretärin Torrie Connelly verheiratet gewesen; seine Verbindung mit Barbara Ford endete 1964 vor dem Scheidungsrichter.
1992 wurde in Clovis eine "Festus"-Statue aufgestellt, die der örtliche Künstler Sam Hutchings geschaffen hatte. Die Figur stand bis vor einiger Zeit vor dem lokalgeschichtlichen Museum der Stadt, in dem auch einige persönliche Erinnerungen an Ken Curtis aufbewahrt werden.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Ken Curtis
 
Link: 1) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia

Paul Comi … spielte in der ersten Staffel den Flugzeugpiloten Chuck Lambert.
 
Geboren am 11. Februar 1932 in Boston (Massachusetts),
gestorben am 26. August 2016 in Pasadena (Kalifornien).
 
Comi, der seinen Abschluss mit "Magna Cum Laude" an der "University of Southern California" machte, begann seine professionelle Schauspielerkarriere 1957 in dem bekannten "La Jolla Playhouse" in Kalifornien in einem Stück mit Don Taylor und Una Merkle. In seiner eher kleinen Rolle erhielt er gute Kritiken in den Fachzeitschriften "The Hollywood Reporter" und "Variety". Dies führte zu einer Vertragsunterzeichnung bei der "20th Century Fox" für die Rolle des Pvt Abbott in dem starbesetzten Anti-Kriegsstreifen "Die jungen Löwen"1) (1958, The Young Lions). Bis zur Beendigung seiner Karriere als Schauspieler im Jahre 1995 spielte Comi in 16 Spielfilmen und weit über einhundert TV-Serien mit.
Comi war Präsident und Partner des Unternehmens "Caffe D'Amore", das Ende der 1960er Jahre von seiner Ehefrau Eva ins Leben gerufen worden war; inzwischen gehört die Firma zum Konzern "Kerry Group"1).
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (deutsch); siehe auch Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Paul Comi
 
Link: 1) Wikipedia
Shug Fisher … spielte ab der zweiten Staffel den Flugzeugpiloten Charlie Kern.
 
Geboren am 26. September 1907 als George Fisher in Grady County (Oklahoma),
gestorben am 16. März 1984 in Woodland Hills (Los Angeles, Kalifornien).
 
Den Spitznamen "Shug" erhielt der Sänger und Schauspieler schon als Kind von seiner Mutter, deren Vorfahren aus dem Indianervolk der Choctaw stammte; sein Vater, ein Farmer, war schottisch-irischer Abstammung. Shug, das jüngste von vier Kindern, lernte schon früh Gitarre und Mandoline spielen, hielt sich später mit diversen Jobs über Wasser und war Mitglied verschiedener Country-Bands, bevor er 1943 als Bassist zur Gruppe "Sons of the Pioneers"1) stieß. Mit Radioprogrammen, Schallplattenaufnahmen und Filmauftritten in Western wie "Riders of the Pony Express" (1949), aber auch als Songwriter wurde er mit der Gruppe bekannt. Später, nachdem er sich von den "Sons of the Pioneers" getrennt hatte, arbeitete Shug Fisher überwiegend als Schauspieler, oft gemeinsam mit seinem früheren Band-Kollegen Ken Curtis.
 
Siehe auch Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Shug Fisher
 
Link: 1) Wikipedia
*) Link: Internet Movie Database
Um zur Seite der TV-Serien zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de