Mit der "Forsyte Saga" wurde einer der erfolgreichsten Romane
des britischen Schriftstellers John Galsworthy verfilmt; der sechsbändige Roman-Zyklus,
welcher die Zeit von 1879 bis 1920 umspannt und von Galsworthy
zwischen 1906 und 1921
geschrieben worden war, wurde 1922 veröffentlicht und zehn Jahre später
mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. In dem Vorwort erklärt John Galsworthy, er habe in der
"Forsyte Saga" den gehobenen Mittelstand "konserviert" und
"unter Glas zur Schau gestellt" → Info zum Roman bei Wikipedia.
Produziert von Donald Wilson für die BBC, ging die dramatische Serie über
die weitverzweigte Kaufmannsfamilie erstmals 1966 in Großbritannien auf
Sendung, 26 Folgen und je 50 Minuten lang konnten
die Zuschauer schon lange vor "Dallas" und "Denver" Freud und Leid,
Lügen und Intrigen, Liebesbeziehungen und Leidenschaften der vier
Generationen umfassenden Familienmitglieder verfolgen und die Reihe
entwickelte sich zu einem riesigen Erfolg. In Deutschland brachte die ARD
die schwarz-weißen Episoden von Februar bis Juli 1973 auf den Bildschirm,
auch hier war die Resonanz erheblich, bis zu 30 Prozent durchlitten immer
wieder Sonntags ab 17:45 die Schicksalsschläge der englischen
Großbürgerfamilie mit. Leider wurden die Folgen bisher nicht mehr
wiederholt, da Medienberichten zufolge die Tonqualität der damaligen
deutschen Synchronisation zu schlecht sei. Lediglich als Hörbuchversion kann
man sich die legendäre Serie neuerdings noch einmal zu Gemüte führen: Mit zwanzig
berühmten Schauspielern, unter anderem Hanns Zischler und Rosel Zech,
entstanden sechs CDs mit der "Forsyte Saga".
Bleibt zu hoffen, dass die Fernsehgewaltigen ein Einsehen mit den Fans haben
und die Serie neu synchronisieren, auch im Originalton ausgestrahlt und in Deutsch
untertitelt würde dieses legendäre Epos sicherlich annehmbare
Einschaltquoten erzielen.
Einen mehr als vierzig Jahre umspannenden Zeitraum mit all den vielen
Handlungssträngen und auftretenden Personen in wenigen Worten
wiederzugeben, ist schlicht unmöglich, erst recht angesichts einer
nobelpreisgekrönten Romanvorlage; dennoch soll hier der Versuch unternommen
werden, die Familienbeziehungen der Forsytes aufzuzeigen bzw. einen Blick
auf die dramatischsten Ereignisse zu werfen:
Das Familienepos beginnt im Jahre 1879 und endet, anders als im Roman, im
Jahre 1926. Die großbürgerliche Kaufmannsfamilie Forsyte ist auf der Höhe
ihrer Macht und gehört zu den einflussreichsten der Londoner Gesellschaft;
die Geschwister, zu denen auch die unverheiratete Ann Forsyte (Fay Compton)
gehört, sind zwar schon in die Jahre gekommen, dennoch gesund und sehr vermögend. Ihre Kinder werden langsam erwachsen, der junge Jolyon (Kenneth More),
Sohn des alten Familienoberhaupts Jolyon Forsyte (Joseph O'Conor), ist in den 1930ern, verheiratet
und Vater der Tochter June (Susan Penick, später June Barry). Seine Affäre mit der
Erzieherin seiner Tochter führt zum Bruch mit
der Familie, welche er verlässt, um mit seiner Geliebten Helene Hilmer
(Lana Morris) zu leben; um sich über Wasser zu halten, versucht er sich als
Maler. Nachdem seine Frau Frances (Ursula Howells) bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist, heiratet er Helene
und bekommt mit ihr zwei Kinder, "Jolly" Forsyte (Michael York) und
Holly.
Jolyons Bruder James (John Welsh) hat den Sohn Soames (Eric Porter), ein angehender Rechtsanwalt,
der vom alten Jolyon gehasst wird, sowie Tochter Winifred (Margaret Tyzack),
die mit dem leichtsinnigen MontagueDartie (Terence Alexander) verlobt ist,
dessen Ehefrau sie später wird. Der gefühlskalte und unberechenbare Soames verliebt sich in
Irene Héron (Nyree Dawn Porter), eine mittellose Musiklehrerin, die seine
Liebe nicht erwidert, ihn aber dennoch heiratet. Wegen ihrer unglücklichen
Ehe beginnt sie schon bald ein Verhältnis mit dem Architekten Phillip Bosinney
(John Bennett), der mit Jolyons Tochter June Forsyte verlobt ist und für
Soames und Irene ein Haus bauen soll. Irene bittet ihren Mann, sie frei zu
geben, um jedoch seine Liebe zu retten entlässt Soames den Architekten,
vergewaltigt in seiner rasenden Eifersucht seine Frau Irene, die bald darauf
ihren Mann verlässt. Zum "Happy End" mit Phillip Bosinney kommt
es nicht, da dieser bei einem Unfall sein Leben verliert. 1899 betreibt der
verbitterte Soames
seine Scheidung von Irene, doch als er sie wiedersieht, erwacht seine Liebe
erneut. Irene, die inzwischen eine Liebesbeziehung mit ihrem inzwischen
älter gewordenen Schwager Jolyon Forsyte (Kenneth More) hat,
zeigt jedoch offen ihre Abscheu. Nach dem Tod von Joylans zweiter Frau Helene
heiraten beide, aus der Verbindung stammt Sohn Jolyon "Jon" Forsyte (Martin Jarvis);
auch Soames hat erneut geheiratet, aus
dieser Ehe mit der Französin Annette Lamotte (Dallia Penn) stammt Tochter
Fleur (Susan Hampshire).
Im Jahre 1920 treffen sich Fleurs Sohn Jon und Soames Tochter Fleur in einer Kunstgalerie,
gegen den Widerstand der Eltern verlieben sie sich ineinander, doch die
Beziehung währt nur kurz, als Jolyon seinem Sohn alles über die Ehe
zwischen Soames und seiner Mutter Irene bzw. die Familienfehde erzählt;
kurz nach der "Beichte" verstirbt Jolyon an Herzversagen. Jon
flieht mit seiner geliebten Mutter nach Südamerika und arbeitet als Farmer,
Fleur heiratet den jungen Baron Michael Mont (Nicholas Pennell), doch ihr
Leben in der feinen Londoner Gesellschaft wirft erneute Probleme auf. 1926 kehrt Jon aus
Amerika zurück und trifft erneut auf Fleur, eine kurze, aber
heftige Liebesbeziehung ist die Folge. Als auch diese neuerliche
Leidenschaft zu Ende geht, zündet Fleur aus Verzweiflung das Haus ihres
Vaters an, der sie dann unter Einsatz seines eigenen Lebens vor dem sicheren
Tod rettet. Vom Glanz des ehemaligen Familienclans ist nichts
mehr übrig geblieben, die ganze Familie Forsyte ist an den Affären
zerbrochen.
Bereits 1949 war der erste Teil von John Galsworthys "Forsyte Saga" von Compton Bennett unter dem
Titel "That Forsyte Woman"1) (Das Schicksal der Irene Forsyte)
verfilmt worden; in den Hauptrollen sah man Errol Flynn2) als Soames Forsyte,
Greer Garson1)
als Irene Forsyte, Robert Young1) als Philip Bosinney und
Janet Leigh2) als June Forsyte.
2002 inszenierten Christopher Menaul und Dave Moore einen
weitere Verfilmung: In der 10-teiligen Serie spielte Damian Lewis1)
den Soames Forsyte, Gina McKee1) die Irene
und Rupert Graves1) den Jolyon Forsyte;
die Produktion ist inzwischen auf DVD im Handel erhältlich.
Siehe auch www.bamby.de,
www.fernsehserien.de
sowie
Wikipedia
(englisch)
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait
innerhalb dieser HP
Die Hauptdarsteller:
|
Joseph O'Conor |
spielte das Familienoberhaupt, den alten Jolyon
Forsyte.
Geboren am 14. Februar 1916 in Dublin (Irland),
gestorben am 21. Januar 2001 in London.
Infos zu dem Schauspieler bei Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Joseph O'Conor |
Kenneth More
|
spielte dessen Sohn, den jungen Jolyon Forsyte.
Geboren am 20. September 1914 in Gerrards Cross (Buckinghamshire),
gestorben am 12. Juli 1982 in London.
Der attraktive Kenneth More stammte aus
einer gut-bürgerlichen Familie. Der einzige Sohn des einstigen
Piloten des "Royal Naval Air Service" Charles Gilbert More
und dessen Ehefrau Edith Winifred, Tochter eines Rechtsanwaltes,
besuchte das renommierte "Victoria College" auf der
Kanalinsel Jersey, wo sein Vater als Generalmanager bei der "Jersey Eastern Railway"
tätig war. Nach seinem Schulabschluss folgte er zunächst der
Familientradition und machte ein Praktikum als Ingenieur, was er
jedoch bald wieder aufgab. Als sein Vater starb, war Kenneth More er
17 Jahre alt, sein Plan zur "Royal Air Force" zu gehen
scheiterte, da er den medizinischen Aufnahmetest nicht bestand. Er
ging kurz nach Kanada, musste das Land jedoch wegen fehlender Papiere wieder
verlassen. Durch eine Freundin kam er in Kontakt mit der Theaterszene
und stand bald selbst auf der Bühne. Nach Ende des 2. Weltkrieges
nahm er seine beginnende Schauspielerkarriere wieder auf und hatte vor allem in den 1950er Jahren
seine große Zeit als Filmschauspieler. Sowohl in (Melo)Dramen als auch
Komödien zeigte er sein schauspielerisches Talent, agierte in vielen
populären Kinoproduktionen, wie beispielsweise "Never Let Me Go"1) (1953,
Es begann in Moskau), "Genevieve"1)
(1953, Die feurige Isabella), "Doctor in the House"1) (1954,
Aber, Herr Doktor
), "Reach for the Sky"1)
(1956, Allen Gewalten zum Trotz), "A Night to Remember"1)
(1958, Die letzte Nacht der Titanic), "Northwest Frontier"1)
(1959, Brennendes Indien) oder "Sink the Bismarck"1) (1960, Letzte Fahrt der Bismarck).
Als ihm Mitte der 1960er Jahre von der Filmindustrie keine interessanten
Rollen mehr angeboten wurden konzentrierte sich More vermehrt auf
seine Arbeit beim Fernsehen. Mit der Rolle des jungen Jolyon Forsyte war er
dann wieder in aller Munde, ebenso wie mit der
Hauptrolle in der 13-teiligen Serie "Father Brown" (1974).
Eine seiner letzten Kinorollen war der König Artus in dem
Science-Fiction-Streifen "The Spaceman and King Arthur"1) (1979, König Artus und der
Astronaut). gedreht nach dem Roman "Ein Yankee am Hofe des König Artus"1) von Mark Twain.
Mit seinem Privatleben füllte der Mime mitunter die einschlägigen Gazetten, er
war drei Mal verheiratet, zuletzt seit 17. März 1968 mit der 26 Jahre jüngeren Schauspielerkollegin
Angela Douglas2), die er
bei den Dreharbeiten zu dem musikalischen Streifen "Some People"2) (1962)
kennen gelernt hatte. Aus seiner ersten, 1940 geschlossenen Ehe mit der
Schauspielerin Beryl Johnstone
stammt die 1941 geborene Tochter Susan Jane; 1946 ließ er sich
scheiden, heiratete später im Jahre 1952 Mabel Edith "Bill" Barkby, mit der er
ebenfalls eine Tochter hatte, die 1954 geborene Sarah Elizabeth.
More und Douglas trennten sich zwar in den 1970er Jahren für einige
Zeit, fanden jedoch wieder zueinander als bei More die
Parkinson-Krankheit diagnostiziert wurde, an deren Folgen er im Alter
von 67 Jahren verstarb.
Im Londoner Stadtbezirk Ilford wurde das "Kenneth More Theatre"
nach ihm benannt.
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Kenneth More
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch) |
Martin Jarvis |
spielte den Sohn Jolyon "Jon"
Forsyte aus der Verbindung zwischen Jolyon Forsyte (dem Jüngeren) und Irene Forsyte.
Geboren am 4. August 1941 in Cheltenham (Gloucestershire).
Ausgebildet an der Londoner "Royal Academy of Dramatic Art",
konzentrierte sich Jarvis danach vornehmlich auf die Arbeit am
Theater. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er 1965 in der
TV-Serie "Doctor
Who"1), mit der Figur
des Jolyon "Jon"
Forsyte in der "Forsyte Saga" gelang ihm sein sein Durchbruch zum
populären Filmschauspieler. In
den folgenden Jahren trat er in verschiedensten Fernsehproduktionen in
Erscheinung und auch auf der Bühne war und ist er als Charakterdarsteller
erfolgreich.
Am 23. November 1974 heiratete er seine Schauspielerkollegin Rosalind Ayres1), mit der er dann 1998
die "Jarvis & Ayres Productions" gründete,
die Hörbücher und Stücke für den Rundfunk herstellt. Jarvis ist
inzwischen einer der bekanntesten Hörbuchsprecher und wurde mit
vielen Preisen ausgezeichnet.
Aus einer früheren Verbindung ist er Vater zweier Söhne.
2000 wurde er zum "Officer of the British Empire"1) (OBE) ernannt.
Siehe auch Wikipedia
(deutsch) sowie Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Martin Jarvis
Link: 1) Wikipedia |
Michael York
|
spielte Sohn "Jolly" Forsyte, Sohn aus der
Verbindung zwischen dem jungen Jolyon Forsyte und dessen zweiten Frau Helene Hilmer.
Geboren am 27. März 1942 im britischen Fulmer (Buckinghamshire).
Kurzbiografie
zu Michael York innerhalb dieser Homepage.
Offizielle Website: www.michaelyork.net
Siehe auch Wikipedia,
prisma.de
Weitere
Filme*) mit Michael York
Foto: Michael York, aufgenommen 1986
Quelle: Wikimedia
Commons
Urheber: Allan
Warren*) (www.allanwarren.com);
Lizenz: CC
BY-SA 3.0
Weitere Angaben zur Lizenz siehe hier
*) Link: Wikipedia, englisch
|
John Welsh |
spielte den alten James Forsyte.
Geboren am 7. November 1904 in Wexford (Irland),
gestorben am 21. April 1985 in London.
Der Schauspieler begann seine Karriere am "Gate Theatre" in
Dublin und machte sich rasch einen Namen als herausragender Charakterdarsteller. 1956 gründete
er zusammen mit anderen die "English Stage Company"
am Londoner "Royal Court Theatre", wo er im gleichen Jahr in
"Cards of Identity", einer Satire von Nigel Dennis, sowie in
"The Crucible" von Arthur Miller glänzte. 1963 wurde
er Mitglied der "Royal Shakespeare Company" (RSC),
brillierte als "Gloucester" in Shakespaeres "The Wars of the Roses"
sowie als "Aegeon" in dessen "The Comedy of Errors"
(Komödie der Irrungen). Bei der RSC beeindruckte er auch in
Stücken wie Edward Albee's Dreiakter "A Delicate Balance"
(Empfindliches Gleichgewicht) oder George Bernard Shaw's Komödie
"Too True To Be Good" (Zu wahr um schön zu sein).
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater übernahm John Welsh
seit Anfang der 1950er Jahre zahllose Aufgaben bei Film und Fernsehen.
Außer seiner Rolle des James Forsyte sah man ihn im Fernsehen
beispielsweise als Sir Pitt Crawley in den TV-Serien "Vanity
Fair" (1967) oder als Butler Merriman in "The Duchess of Duke
Street" (1976). Seinen bedeutendsten Leinwandauftritt hatte er
als Lord Bethane dem Thriller "The Thirty-Nine Steps"1) (1978,
Die 39 Stufen) nach dem Roman von John Buchan; das Buch war bereits 1935 von
Alfred Hitchcock verfilmt worden.
Siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit John Welsh
Link: 1) Wikipedia
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Eric Porter
|
spielte dessen Sohn Soames Forsyte.
Geboren am 8. April 1928 in London,
gestorben am 15. Mai 1995 in London.
Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Porter begann seine Bühnenkarriere bereits früh, ohne zuvor eine
langjährige Schauspielausbildung absolviert zu haben.
Bereits mit 17 Jahren hatte er nach dem Studium am "Wimbledon Technical College"
am "Arts Theatre" in Cambridge sein Bühnendebüt gegeben,
wurde dann für zwei Jahre zur "Royal Air Force" eingezogen und konnte
erst anschließend seine Theaterkarriere fortsetzen. Nach einem Auftritt im
"Wimbledon Youth Club" hatte er sich 1945 bei Robert Aktins im
"Shakespeare Memorial Theatre" beworben und war für ein Jahr bei der
"Stratford Company" unter Vertrag genommen worden. In der Folgezeit arbeitete er bei verschiedenen
Theatergruppe unter angesehenen Bühnenschaffenden wie Sir Lewis Casson1) und
Sir Donald Wolfit1). Mit letzterem,
dessen Interpretation der Werke William Shakespeares und vor allem des
"König Lear"1) ihn nachhaltig
beeinflusste, ging er sogar auf Bühnentournee durch Großbritannien und Kanada. Von 1948 bis 1950 fand der junge
Darsteller eine Anstellung am
"Birmingham Repertory Theatre". In den Folgejahren spielte er an unterschiedlichen Bühnen in London
neben großen Stars der englischen Theaterwelt wie Sir Alec Guinness2) und Sir John Gielgud2). Er machte
sich einen Namen als Bühnendarsteller am
"Old Vic"1) in London sowie am "Old Vic" in Bristol, wo er bereits im Alter von nur 28 Jahren den
"Lear" spielte. Dennoch blieb sein Name beim Publikum weitgehend unbekannt.
Den schauspielerischen Durchbruch erreichte Eric Porter erst 1959, als er neben Dame Peggy Ashcroft1) den
Rosmer in einer Inszenierung von Ibsens "Rosmersholm" am
"Royal Court Theatre" gab, die auch im Londoner West End aufgeführt wurde. Porter wurde für seine darstellerische Leistung mit dem
"Evening Standard Award" ausgezeichnet und von dem dadurch auf ihn aufmerksam gewordenen Sir Peter Hall1) für die
"Royal Shakespeare Company"1) unter Vertrag genommen. In dem neu zusammengestellten Ensemble mit Dame Peggy Ashcroft,
Christopher Plummer2), Sir Donald Sinden1),
David Warner1) und Sir Ian Holm1)
gestaltete Porter den Odysseus in "Troilus und Cressida"1), den
Leontes in "Das Wintermärchen"1), den Shylock in "Der Kaufmann von
Venedig"1), den Malvolio" in "Was ihr wollt"1), die Titelrollen in
"Heinrich IV."1) und
"Macbeth"1), aber auch in Dramen anderer Autoren wie
mit der Titelrolle in Jean Anouilhs
"Becket oder die Ehre Gottes" wusste er zu überzeugen.
Erst spät kam der brillante Charakterdarsteller zum Film, 1964 sah man ihn erstmals in Anthony Manns
Historienspektakel "The Fall of the Roman
Empire"1) (Der Untergang des römischen Reiches) als Julianus neben
Sophia Loren und Stephen Boyd auf der Leinwand. Weltberühmt wurde er dann durch seine
beeindruckende Darstellung des Soames Forsyte in der "Forsyte
Saga", den er von von dessen Jugend bis zum Greisenalter
verkörperte. In späteren Jahren trat er weiter erfolgreich in
verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung. Auf der Leinwand
erlebte man ihn als Colonel Rodin in dem Thriller "The Day of the Jackal"1) (1973, Der Schakal"
nach Frederick Forsyth, als Sean Tobin
in dem ganz auf Rod Steiger zugeschnittenen Thriller "Hennessy" (1975, Ein Mann namens Hennessy)
oder als Chief Superintendent Lomas in dem Hitchcock-Remake "The Thirty Nine Steps"1)
(1978, Die 39 Stufen"). Im Fernsehen präsentierte er sich unter
anderem 1977 als
betrogener Ehemann Karenin
in der mehrteiligen Tolstoi-Verfilmung "Anna Karenina", 1985 als
finsterer Hehler Fagin in dem
Mehrteiler "Oliver Twist" oder 1988 als rätselhafter
Professor Moriarty in
den Sherlock Holmes-Geschichten "The
Adventures of Sherlock Holmes"1) (Die Abenteuer des
Sherlock Holmes) mit Jeremy Brett1)
in der Titelrolle. In nachhaltiger Erinnerung bleibt Porter auch mit
der Figur des ehrenhaften Mr. Havisham in der TV-Verfilmung von "Little Lord Fauntleroy"1) (1980, Der kleine Lord) mit Alec Guinness als anfangs
hartherzigem Earl of Dorincourt und Ricky Schroder1)
als kleinem Titelheld.
1988 konnte Porter mit einer Darstellung des "Big Daddy" in Tennessee Williams'
"Die Katze auf dem heißen Blechdach" nahtlos an seine bisherige Bühnenkarriere anschließen.
In seinen letzten Lebensjahren spielte er unter anderem wieder den
"König Lear" in einer Inszenierung von Jonathan Miller am Londoner
"Old Vic", 1991 erneut Shakespeares "Malvolio" in einer letzten Zusammenarbeit mit Sir Peter Hall am
"Playhouse Theatre" und ein Jahr später den Professor in
"Onkel Wanja"1) am "National Theatre" unter der Regie von Sean Mathias.
Eric Porter erlag am 15. Mai 1995 im Alter von 67 Jahren einem Krebsleiden.
Quelle (überwiegend): Wikipedia
Weitere Filme*) mit Eric Porter
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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Nyree Dawn Porter |
spielte die Irene und unglückliche Ehefrau von
Soames.
Geboren am 22. Januar 1936 als Ngaire Dawn Porter und Tochter eines
Metzgers im neuseeländischen Napier,
gestorben am 10. April 2001 in London im Alter von 65 Jahren an
Leukämie.
Die Schauspielerin, welche in den späten 1950er Jahren ihre Heimat
Neuseeland verlassen hatte, obwohl sie dort bereits ein Theaterstar
war, wurde mit der Rolle der Irene in "Die Forsyte Saga" nun
auch in Europa berühmt. Sie erhielt anschließend viele interessante
Angebote, spielte in den 1970er Jahren in Produktionen wie dem
Fernsehfilm "Jane Eyre" (1970)
oder TV-Reihen wie der Agentenserie "The Protectors" (1972)
mit Robert Vaughn in der Hauptrolle. In den 1980er und 1990er Jahren stand sie nur noch sporadisch vor der Kamera. Ihren
letzten Filmauftritt hatte sie 1998 als Margot Fonteyn in "Hilary and Jackie"1),
der tragischen Lebensgeschichte der international gefeierten Cellistin
Jacqueline Du Pré1)
(1945 1987) und deren Schwester Hilary.
Die Schauspielerin Nyree Dawn Porter war zwei Mal
verheiratet, ihr erster Ehemann Byron O'Leary verstarb 1970 an den
Folgen eines übermäßigen Drogenkonsums. Ab 1972 lebte sie mit dem
Schauspieler Robin Halstead zusammen; aus der Verbindung, die 1987
geschieden wurde, stammt die 1975 geborene Tochter Talya.
Siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Nyree Dawn Porter
Link: 1) Wikipedia |
Susan Hampshire |
spielte die Tochter Fleur aus Soames zweiter Ehe mit
der Französin Annette Lamotte.
Geboren am 12. Mai 1937 (nach anderen Quellen 1938) in London.
Susan Hampshire ist eine vielbeschäftigte Film- und
Fernsehschauspielerin, erste Popularität erlangte sie 1962 mit
der Hauptrolle der Katy Carr in der TV-Serie "Katy", einen
weiteren Erfolg brachten ihr die Rolle der Lori MacGregor in dem
familienfreundlichen Kinofilm "The Three Lives of Thomasina"
(1964, Die drei Leben der Thomasina) sowie die Figur der Kathleen McSweeney
in dem Abenteuerstreifen "The Fighting Prince of Donegal"
(1966, Donegal, König der Rebellen). Als "Fleur Forsyte"
wurde sie ebenso geliebt wie als Sarah Churchill1) in dem
TV.Mehrteiler "The First Churchills" (1969), 1974 präsentierte
sie sich mit einer weiteren Hauptrolle in der 26-teiligen Serie "The Pallisers".
In jüngerer Zeit spielte sie zwischen 2000 und 2005
bzw. vier Staffeln lang als Molly MacDonald eine der Hauptrollen in der erfolgreichen, in Schottland angesiedelten Serie
"Monarch of the
Glen"1).
Bis vor ein paar Jahren stand sie für viele erfolgreiche
Filmproduktionen vor der Kamera, daneben engagiert sie sich für
Legastheniker,
Menschen mit der Lese- und Schreibschwäche, von der sie selbst betroffen ist und
über die sie auch in in ihren Memoiren "Susan's Story"
erzählt; 1995 wurde sie für ihr Engagement ausgezeichnet und mit dem "Order of the British Empire"
(OBE) geehrt.
Susan Hampshire war von 1967 bis 1974 in erster Ehe mit dem
Regisseur und Drehbuchautor Pierre Granier-Deferre
verheiratet; aus der Verbindung stammt Sohn Christopher.
In zweiter Ehe heiratete sie 1981 den griechischen Impresario Eddie Kulukundis.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Susan Hampshire
Link: 1) Wikipedia |
Fay Compton |
spielte die Tante Ann Forsyte.
Geboren am 18. September 1894 als Virginia Lilian Emmeline Mackenzie Compton
im Londoner Stadtteil West Kensington, gestorben am 12. Dezember 1978 in
London im Alter von 84 Jahren.
Sie stammte aus einer Künstlerfamilie, ihre Eltern Edward Compton
(† 1918) und Virginia Bateman († 1940) waren beide anerkannte Bühnendarsteller, auch ihr Großvater Henry Compton war im 19. Jahrhundert
als Darsteller berühmt gewesen. Ihre Bruder, Sir Compton MacKenzie1)
(1883 1972) war ein bekannter Schriftsteller, Schwester Viola Compton
(1886 1971) wurde ebenfalls Schauspielerin.
Fay Compton begann ca. 1911 als Schauspielerin beim Theater und
absolvierte erste öffentliche Auftritte an H. G. Pelissiers "The Follies",
avancierte schon nach wenigen Jahren zum gefeierten als Bühnenstar. Sowohl in klassischen
als auch modernen Rollen begeisterte sie das Publikum jener Zeit; so
brillierte sie auch neben den legendären Hamlet-Interpreten John Barrymore2)
und Sir John Gielgud2).
Erste Leinwanderfahrungen sammelte sie ab 1914 beim Stummfilm und
avancierte dann in den 1920er Jahren auch dort zum Star, mit Beginn der
Tonfilmära trat sie nur noch sporadisch vor die Kamera, widmete sich
überwiegend ihrer Arbeit am Theater; die Rolle der Ann Forsyte
in der "Forsythe Saga" war eine ihrer letzten prägnanten Filmauftritte.
Zwischen 1914 und 1970 zeigte sie sich in mehr als vierzig Filmen mit
meist prägnanten Rollen. Ihre bekanntesten Leinwandauftritte hatte sie in
Carol Reeds Literaturadaption "Odd Man Out"1) (1957, Ausgestoßen),
in der Komödie "Laughter in Paradise" (1951, Wer zuletzt
lacht), in Orson Welles' Verfilmung von "Othello"3) (1952)
gab sie Jagos Ehefrau Emilia und
in dem Gruselstreifen "The Haunting"1) (1963, Bis das Blut gefriert)
die Mrs. Sanderson. Letztmalig
stand sie für den Thriller "I Start Counting"1) (1959, Die Schritte des Mörders) vor der Kamera.
Neben ihrem Wirken im Film und auf der Bühne beteiligte sich die
Schauspielerin auch an Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen.
Fay Compton war vier Mal verheiratet: Aus der ersten, 1911 geschlossenen Ehe mit dem
Theaterproduzenten, Komponisten und Satiriker H. G. Pelissier4)
(1874 1913) stammte ihr Sohn Anthony Pelissier4) (1912 1988), der
sich später einen Namen als Regisseur
und Drehbuchautor machen
sollte. Nach dem frühen Tod Pelissiers ehelichte sie 1914 den
Schauspieler und Komiker Lauri de Frece (1881 1921), gefolgt von
dem Schauspieler Leon Quartermaine4)
(1876 1967), mit dem sie von 1922 bis 1942
verheiratet war; Ehemann Nummer 4 wurde mit Ralph Michael4) (1907 1994)
erneut ein Schauspielerkollege. Die britische Schauspielerin
Tracy Reed4)
(1942 2012) war ihre Enkelin.
Siehe auch Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos
bei www.virtual-history.com
Weitere
Filme*) mit Fay Compton
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP,
3) prisma.de, 4) Wikipedia (englisch)
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John Bennett |
spielte den Architekten Phillip Bosinney.
Geboren am 8. Mai 1928 in in Beckenham ( Kent),
gestorben am 11. April 2005 in London.
Bennett war ausgebildeter Schauspieler und gab sein Theater-Debüt im Jahre
1949.
1960 tauchte er erstmals in "The Challenge" (auch
"It takes a Thief") neben Jayne Mansfield im Film auf,
spielte im Laufe der Jahre in zahllosen Kino- und Fernsehproduktionen.
Englischsprachiger Artikel bei Wikipedia
Weitere
Filme*) mit John Bennett
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