"Kapitän Harmsen Geschichten um eine Hamburger Familie"
hieß die Serie, die am 24. August 1969 zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr
im ZDF auf Sendung ging. Zunächst
wurden sechs Folgen bis 12. Oktober 1969 ausgestrahlt, ab 4. Januar 1970
kamen die Zuschauer in den Genuss sieben weiterer Episoden. Erzählt wurden
immer Sonntags 45-minütige, eher
harmlose Situationen aus dem Alltagsleben von Kapitän Wilhelm Harmsen,
gespielt von Hans Musäus, und seiner Familie. Regie führte Claus Peter Witt, die Drehbücher
stammten von verschiedenen Autoren, unter anderem
"Seekadetten" (Folge 6) von Helga Feddersen.
Der manchmal etwas grantige Seebär Harmsen hat seiner Familie zuliebe auf
die ganz große Karriere verzichtet und verdient den Lebensunterhalt als Schlepperkapitän auf der
Elbe. Zusammen mit seiner Familie wohnt er in Hamburgs vornehmem Stadtteil
Blankenese in einer Villa, die ihm eine alte Dame vererbt hat und gleich zu
Beginn der Serie muss sich der bodenständige Mann mit dieser neuen
Lebenssituation erst einmal anfreunden. Verheiratet ist er mit Anna (Marianne Lindner),
die erwachsenen Kinder Ulla (Brigitte Rohkohl) und Karl (Gerhard Bormann)
sowie "Nesthäkchen" Fiete (Hartmut Bordel) sorgen für mancherlei
Aufregung. Auch Opa Harmsen (Rudolf Beiswanger), der als ehemaliger Elb-Lotse
viel Erfahrung mit der Schifffahrt hat, verursacht oft ungewollt manch
turbulente Situation. In weiteren Rollen sah man unter anderem den
dänischen Schauspieler Folmer Rubęk als Karls Freund Olaf Torkilsen sowie
den Hamburger Schauspieler und Regisseur Friedrich-Wilhelm Timpe als Werner,
Freund von Harmsen-Tochter Ulla.
Die vergnügliche Familienserie mit zum Teil abenteuerlich-melodramatischen
Ansätzen kam beim Publikum bezogen auf die Einschaltquoten gut an, wurde jedoch
von der Kritik nicht immer freundlich beurteilt. So schrieb die
Programmzeitschrift "Funk Uhr" (6/1970, S. 17)
beispielsweise nach Beginn der 2. Staffel: "'Kapitän Harmsen soll vor allem in Süddeutschland viele Freunde haben.
An der Waterkant jedoch betrachtet man dies fernsehgerecht gesponnene Seemannsgarn eher kritisch."
Die kurzen Episodenbeschreibungen findet man bei www.bamby.de.
Siehe auch Wikipedia,
fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Die Familie Harmsen:
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Hans Musäus
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spielte den Kapitän Wilhelm Harmsen.
Geboren am 28. November 1910 in Bielefeld,
gestorben am 9. Juli 1981 München.
Musäus, der aus einer Künstlerfamilie stammte, verbrachte seine Kindheit
in Hamburg und erhielt dort auch seine künstlerische Ausbildung. Zum Theater stieß er
Ender der 1920er Jahre, zu seinen frühen Bühnenstationen gehörten Neuss, Frankfurt/Oder und Schneidemühl.
Am Theater der letztgenannten Stadt lernte er seine spätere
zweite Ehefrau, die Schauspielerin Maria Singer1) (1914 2003),
kennen, die er 1936 heiratete. Der 1939 geborene Sohn Peter Musäus2)
machte der sich ebenfalls einen Namen als erfolgreicher Schauspieler und
Sprecher.
Seine ersten wichtigen Bühnenerfahrungen sammelte Musäus, aus Memel kommend, ab der zweiten Hälfte der
1930er Jahre in Königsberg, wo man ihn im Fach des Charakterhelden einsetzte. Gelegentlich ließ man ihn dort
bis Kriegsbeginn 1939 auch Regie führen. Obwohl im Zweiten Weltkrieg eingezogen, blieb Musäus
den Städtischen Bühnen der ostpreußischen Landeshauptstadt bis 1945 nominell verbunden.
Als Soldat war Musäus auf dem Balkan stationiert und geriet bei Kriegsende in jugoslawische Gefangenschaft. Nach
seiner Entlassung vier Jahre später folgte der Bielefelder 1950 einem Ruf
an das "Tiroler Landestheater" in Innsbruck. Nach drei Jahren wechselte er 1953 nach
Tübingen und gestaltete dort viele tragende Rollen sowohl in
Klassikern als auch Stücken der Moderne. So brillierte er etwa als
Kreon, Berater der Titelfigur, in "König
Ödipus"2) von Sophokles, als Capulet in
Shakespeares "Romeo und
Julia"2) oder als
Herzog von Alba in Schillers "Don Karlos"2). Er gab
die Titelfigur in Zuckmayers Drama "Des Teufels
General"2) oder den Bauer Proctor in Arthur Millers Schauspiel "Hexenjagd"2),
wusste auch in Lustspielen wie beispielsweise als Quilling in
Bruno Franks "Sturm im
Wasserglas"2) zu
überzeugen.
Seit den 1960er Jahren wirkte Hans Musäus an Theatern in Essen, Kassel,
Braunschweig und Frankfurt am Main, 1966 ging er nach München und
wirkte bis 1979 an den "Kammerspielen". "Er war ein eindringlicher Charakterspieler, verlieh jeder Rolle ein unverwechselbares Gesicht"
hieß es einem Nachruf.3)
Seit Mitte der 1960er Jahre wandte sich Musäus, dessen Leidenschaft vornehmlich dem Theater
galt, der Arbeit vor der Kamera zu und trat vornehmlich in in verschiedenen
TV-Produktionen in Erscheinung. Mit der Figur des Kapitän Harmsen ist er dem
älteren Fernsehpublikum wohl in nachhaltigster Erinnerung
geblieben, den titelgebenden Schiffsführer legte der stämmige, bullige Künstler als kantig-knorrigen Seebär aus ganzem Schrot und Korn an.
An weiteren Serienauftritten in den 1960ern sind
beispielsweise "Kommissar Freytag", "Hafenpolizei",
"Das Kriminalmuseum" und "Ein Jahr ohne Sonntag" zu nennen.
Zu seinen eher raren Kinoauftritten zählen May Spils amüsante
Geschichte "Hau drauf, Kleiner"4) (1974)
und Werner Herzogs Drama "Kaspar Hauser Jeder für sich und Gott gegen alle"2) (1974).
Darüber hinaus arbeitete Musäus als Sprecher im Hörfunk und
war auch für die Synchronisation tätig.
Quelle (überwiegend): Wikipedia
(Stand September 2015)
Weitere
Filme*) mit Hans Musäus
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia,
4) filmportal.de
3) Deutsches Bühnenjahrbuch 1982, S. 768
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Marianne Lindner |
spielte Harmsens Ehefrau Anna.
Geboren am 11. Dezember 1922 als Marianne Lang in Bad Blankenburg (Thüringen),
gestorben am 24. November 2016 in Gmund am Tegernsee.
Die Tochter eines Schuhhändlers wuchs bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Thüringen auf.
Nach der mittleren Reife absolvierte sie eine dreijährige kaufmännische Lehre.
Als Sekretärin kam sie nach Bayern und nahm Schauspielunterricht bei Fritz Haneke in Salzburg und Nestor Lampert
in München. 1946 gab sie ihr Debüt am Oberstdorfer Bauerntheater. Von 1948 bis 1968 leitete sie zusammen
mit Siegfried Lindner die
"Siegfried-Lindner-Bühne".
Lindner, den sie 1951 heiratete, war ihr zweiter Ehemann.
1961 gab ihr Olf Fischer in dem Bauernschwank "Die drei Eisbären" beim
"Komödienstadel" die Rolle der tyrannischen Haslocherin, womit ihr der
endgültige Durchbruch gelang. Etwa zwanzig "Komödienstadel"-Klassiker folgten und
machten Marianne Lindner populär. Sie verkörperte in ihren Rollen die
temperamentvolle "Beißzange" mit der spitzen Zunge. Neben
ihren zahlreichen Gastspielen auf den Theaterbühnen von München
wirkte die Schauspielerin auch immer wieder an Filmen und
Fernsehreihen mit. Sie war u. a. in den Serien "Königlich Bayerisches
Amtsgericht", "Der Alte", "Familie Meier",
"Irgendwie und Sowieso", "Marienhof", "Peter Steiners Theaterstadl" und
"Der Bulle von Tölz" zu
sehen. 1983 spielte sie an der Seite von Gerhard Polt und Gisela Schneeberger
in der Komödie "Kehraus"1).
Nach ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2002 zog sich die Künstlerin immer
mehr ins Privatleben zurück, ließ sich dann aber noch einmal
überreden für den TV-Vierteiler "Zur Sache, Lena!" (2008)
neben Hauptdarstellerin Uschi Glas als deren Mutter Sophie vor die
Kamera zu treten → fernsehserien.de.
Marianne Lindner, Mutter von zwei Töchtern, war seit 1971 von Siegfried Lindner geschieden. Die
Künstlerin, die im Laufe der Jahre zur beliebten bayerischen Volksschauspielerin
avancierte, lebte zuletzt in der kleinen oberbayerischen Gemeinde Gmund am
Tegernsee, wo sie am 24. November 2016, wenige Wochen vor ihrem 94. Geburtstag,
an den Folgen eines Sturzes starb.
Quelle (überwiegend): Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Marianne Lindner
Link: 1) Wikipedia
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Gerhard Bormann
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spielte den Sohn Karl Harmsen.
Geboren am 24. Mai 1940 als Gerhard Borrmann in Bonn.
Nach seiner Schauspielerausbildung in Lübeck, gab Bormann am
Hamburger Schauspielhaus sein Bühnendebüt. Es folgten Engagements
unter anderem bei verschiedenen Tourneetheatern sowie ab Anfang der
1960er Jahre Aufgaben bei Film und Fernsehen. Auf dem Bildschirm sah
man den Schauspieler, der neben seiner schauspielerischen Tätigkeit
noch Betriebswirtschaft studierte, erstmals 1963 in einer Episode der
populären TV-Serie "Hafenpolizei", neben der Rolle des
Sohnes Karl in "Kapitän Harmsen" wurde er ab Mitte der
1970er Jahre auch durch die Figur des Kriminalassistenten Echterding
in einigen "Derrick"-Folgen bekannt. Zu Bormanns bisher letzten Fernsehauftritten zählt
die Episode "Straßenpaganini" (1989) aus dem Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau".
Verschiedentlich übernahm der Schauspieler auch kleinere Aufgaben
in einigen internationalen
Kinoproduktionen, so in dem prominent besetzten Kriegsfilm "Brennt Paris?"1) (1966, Paris
brūle-t-il?),
in dem Spionagestreifen "Der Grausame Job" (1967, Peau
d'espion) und
in dem Krimi "Jenseits der Angst" (1975, Au-delą de la
peur).
In Wolfgang Staudtes Thriller "Fluchtweg St. Pauli Großalarm für die Davidswache"1) (1971)
gehörte er als Kriminalassistent Löffler ebenfalls zur Besetzung. In jüngerer Zeit spielte er
in Thilo und Simon Gosejohanns auf DVD erschienen, anarchischen
Action-Film "Operation
Dance Sensation"1) (2003) mit.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Gerhard Bormann
Link: 1) Wikipedia
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Brigitte Rohkohl
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spielte die Tochter Ulla Harmsen.
Geboren am 11. Februar 1946 in Hamburg.
Die Tochter des Schriftstellers, TV-Drehbuchautor und -regisseurs Dieter Rohkohl, der zeitweilig Chef der Unterhaltungsabteilung von
"Radio Bremen" war, absolvierte in den ausgehenden 1960er Jahren
eine Schauspielausbildung bei
Eduard Marks1) an der
"Staatlichen Schauspielschule" ihrer Geburtsstadt. Anschließend wurde sie als Rundfunksprecherin angestellt und erhielt
zudem 1969 durchgehende Rollen in den ZDF-Fernsehserien "Junger
Herr auf altem Hof"2) und
"Kapitän Harmsen".
Bald entwickelte Brigitte Rohkohl mehr und mehr Interesse für Rundfunkmoderation und -journalismus und wirkte zunächst als Reporterin bei
"Radio Bremen". Bekannt wurde sie im norddeutschen Raum vor allem dank ihrer Moderationen von Musiksendungen auf NDR 2.
Im Fernsehen trat sie als Moderatorin in den ARD-Reihen
"Video & Co" (1984) und "Leute mit Verhältnissen" (1986) auf.
Brigitte Rohkohl ist auch als Buchautorin (1979, "Rock-Frauen") in Erscheinung getreten.
Sie ist mit dem Schauspieler Gerd Baltus1) verheiratet
und lebt weiterhin in ihrer Geburtsstadt Hamburg.
Quelle: Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Brigitte Rohkohl
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
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Hartmut Bordel
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spielte den Sohn "Fiete" Harmsen.
Weitere
Filme*) mit
Hartmut Bordel
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Rudolf Beiswanger
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spielte den Opa Harmsen.
Geboren am 22. Februar 1903 Altona (heute Stadtteil von Hamburg),
gestorben am 12. Oktober 1984 in Hamburg.
Nach einer privaten Ausbildung zum Schauspieler sammelte Beiswanger erste Erfahrungen als Darsteller bei einer Wanderbühne, war
dann an verschiedenen Theatern engagiert. In Hamburg wirkte er
zunächst am "St. Pauli Theater", kam dann in den 1930er Jahren
an die "Niederdeutsche Bühne", dem späteren "Ohnsorg-Theater".
Zwischen 1945 und 1949
leitete er als Intendant das berühmte Hamburger "Ohnsorg-Theater"
und trat damit die Nachfolge des Gründers Richard Ohnsorg1) (1876 1947) an.
Rudolf Beiswanger schrieb zahlreiche niederdeutsche
Stücke, die an der Hamburger Volksbühne, aber auch im Hörfunk
aufgeführt wurden. Oft fungierte er als Regisseur und Darsteller in
Personalunion, fand später auch beim Fernsehen ein weiteres
Betätigungsfeld in Produktionen mit typisch norddeutschem Kolorit.
Neben seiner Rolle in der TV-Serie "Kapitän Harmsen"
spielte er unter anderem in dem Kinostreifen "Klein Erna auf dem Jungfernstieg"1) (1969)
an der Seite von Heidi Kabel,
"St. Pauli Landungsbrücken" (1979) oder "Kümo Henriette"1) (1979) sind weitere beliebte
Fernsehserien, in denen Beiswanger auf dem Bildschirm präsent war.
Zuletzt hatte er eine winzige Rolle in dem "Tatort" aus
Norddeutschland "Wenn alle Brünnlein fließen" (1983) mit Kommissar Ronke
(Ulrich von Bock).
1982 wurden Rudolf Beiswangers Verdienste um die
plattdeutsche Sprache in der Kultur mit dem "Fritz-Stavenhagen-Preis" der
gemeinnützigen Hamburger "Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S."1)
gewürdigt. Sein 1940 entstandenes Zweipersonenstück "Du
!",
welches Ende des 30-jährigen Krieges angesiedelt ist und sich mit dem
Krieg und seinen Folgen beschäftigt, gehört bis heute zu den gelungensten Stücken der niederdeutschen Theaterliteratur.
Zehn Jahre später wurde das Stück unter der Regie von Hans Freundt für den Hörfunk adaptiert
und vom NWDR Hamburg am 30. September 1950 erstmals
ausgestrahlt; die Sprecher waren Beiswanger selbst und Heidi Kabel.2)
Beiswanger war mit Ehefrau Erna (1905 1977) verheiratet. Das Urnengrab des Paares
befand sich bis zum Ablauf der Ruhezeit auf dem Hauptfriedhof Altona.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Rudolf Beiswanger
Link: 1) Wikipedia
2) Quelle: Wikipedia
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