Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH" Dass im bayerischen Milieu angesiedelte Krimiserien nicht nur im Freistaat eine Fangemeinde fanden, war schon Anfang der 1960er Jahre mit der legendären Reihe "Funkstreife Isar 12"1) (1961 – 1963) bewiesen worden. Ab Mitte Februar 1965 kam mit "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" eine weitere vom Bayerischen Rundfunk produzierte Krimiserie in die bundesdeutschen Wohnzimmer. Kein geringerer als der beliebte Volksschauspieler Beppo Brem, der vor allem in den 1950ern durch zahllose, wenn auch eher anspruchslose Heimatstreifen und Klamotten sowie im Fernsehen in Volksstücken mit bajuwarischem Flair als "Urviech" in Erscheinung getreten war, mimte die Hauptrolle, die ganz auf ihn zugeschnitten war: Der meist etwas brummige Franz Josef Wanninger arbeitet als Kriminalinspektor bei der Münchner Polizei und wird immer wieder mit scheinbar unlösbaren Fällen konfrontiert, die er – wie der Titel der Serie bereits zu erkennen gibt –  mit seinen "seltsamen Methoden" natürlich stets aufklärt. Vorgesetzter von Wanninger ist der "Herr Rat" Kriminaldirektor Mitterer, gespielt von dem damals noch wohlbeleibten Fritz Straßner, der den Zuschauern ebenfalls durch viele Stücke mit bayerischem Lokalkolorit wie etwa dem "Komödienstadel" hinlänglich bekannt war und später (deutlich abgemagert) viele Jahre lang ebenfalls zu "den" bayerischen Volksschauspielern zählte.
 
 
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
von
"EuroVideo Bildprogramm GmbH"
Von Mitterer ist Wanninger wegen seiner ständigen Bandscheibenprobleme zum "Inspektor zur besonderen Verwendung" (ZBV) ernannt worden (ab Folge 4)  und kommt immer dann zum Einsatz, wenn sein Kollege, der etwas steife, arrogante Oberinspektor Steiner (Wolf Ackva) mit seinen Ermittlungen nicht weiter kommt. Der humorlose Steiner, der als "Preuße" sowieso schon einen schweren Stand hat und ganz dem gängigern Klischee eines Nichtbayern entsprach, ist damit natürlich überhaupt nicht einverstanden und daher auch nicht bereit, mit Wanninger zu kooperieren. Also wird Wanninger mit dem jungen Kriminalassistent Fröschl, gespielt von dem bayerischen Volksschauspieler Maxl Graf, ein Mitarbeiter zur Seite gestellt, der ähnliche Aufgaben zu erledigen hatte wie später bei "Derrick" der Harry Klein alias Fritz Wepper. Sätze wie "Fröschl hol schon mal den Wagen" waren zwar noch nicht erfunden, aber auch Fröschl kutschierte seinen grantelnden Chef Wanninger in einem Wagen zu den Fällen – kurioserweise in einem Polizei-VW-Käfer, der für den baumlangen Beppo Brem alles andere als bequem gewesen sein musste.
Nicht zuletzt wegen des vorlauten Kriminalassistenten Fröschl, der dem schwachen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt war ("Geh, Schatzi, sei doch net a-so. Gehma ins Kino, mir zwoa…?") sowie den heiter-skurrilen Drehbüchern wurde die Serie zum Dauerbrenner.
  
In 52 schwarz-weißen Episoden zu je 25 Minuten ermittelte das Team Wanninger/Fröschl bis 1967 fünf Staffeln lang im Vorabendprogramm der ARD in Sachen Verbrechensbekämpfung. In den ersten beiden Staffeln tauchte als durchgehende Figur auch Wanningers Haushaltshilfe Frau Burgmüller (Franziska Liebing) auf, die ihrem Arbeitgeber immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Die Fälle selbst würde man heute eher als unspektakulär bezeichnen, Dieben, Räubern, Einbrechern, Waffenschmugglern und Mördern musste das Handwerk gelegt, tödliche Unfälle oder Selbstmorde als Verbrechen enttarnt werden. Wanninger brachte mit seiner unorthodoxen Vorgehensweise, mit der er sich oft am Rande der Legalität bewegte, Licht in so manche Ungereimtheit respektive die Täter alle zur Strecke – mit seinen "seltsamen Methoden" eben. Wo die normalen Ermittlungsmethoden, auf die Kollege Steiner so schwört, nicht zum Erfolg führen, taucht Wanninger ins Milieu ab und ermittelt undercover. Er kennt seine Pappenheimer und weiß, wie er selbst aus dem verstocktesten Bauerntrampel noch eine wichtige Information herausholen kann. Kriminalassistent Fröschl steht ihm treu ergeben zur Seite und arbeitet viel lieber für den Franz Josef als für den Steiner. Das Gespann Wanninger/Fröschl spielte sich in die Herzen der Zuschauer. Von Beginn an wurde die Serie zum Hit und war ein Dauerbrenner und eine der erfolgreichsten Produktionen des Bayrischen Rundfunks. (Quelle: www.tv-nostalgie.de)
Viele beliebte bayerische Volksschauspieler und Originale wie Gustl Bayrhammer, Karl Tischlinger, Ruth Drexel oder Enzi Fuchs waren mit Gastrollen in der Serie zu sehen, namhafte Regisseure wie Michael Braun, Günter Gräwert, Theo Mezger, Imo Moszkowicz und Günther Richardt, die später für viele andere erfolgreiche Krimiserien verantwortlich zeichneten, hatten die einzelnen Folgen in Szene gesetzt. Die eingängige Titelmusik stammte von Eugen Thomass.
Ende der 1970er Jahre brachten die Fernsehmacher mit "Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger" eine Fortsetzung der populären Serie auf den Bildschirm; zwischen 1978 und 1982 wurden diesmal in Farbe produzierte weitere 60 Folgen ausgestrahlt. Inzwischen war der schlaue Wanninger pensioniert, als Vorgesetzter agierte nun der ehemalige Oberinspektor Steiner alias Wolf Ackva, da Fritz Straßner wegen gesundheitlicher Probleme diese Rolle nicht mehr übernehmen konnte und in den Serien-Ruhestand geschickt worden war. Fröschl hatte es inzwischen zum Inspektor gebracht, mit dem eher farblosen Oberinspektor Kettwig, gespielt von Claus Biederstaedt1), trat ein weiterer Ermittler auf den Plan.
Auch wenn die neuerliche Serie wegen der eher anspruchslosen Drehbücher nicht mehr die breite Akzeptanz wie in den 1960er Jahren fand, erreichte sie dennoch wegen des kongenialen Zusammenspiels der Protagonisten Beppo Brem und Maxl Graf eine annehmbare Zuschauerquote und war Garant für vergnügliche Fernsehunterhaltung.
 
Die Folgen von "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" sowie
"Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger" wurden seit 2007 von "Euro Video" auf DVD herausgebracht. 

Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH"

Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH"

Siehe auch Wikipedia, www.tv-nostalgie.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Beschreibung bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP

Die Hauptdarsteller:
Beppo Brem … spielte den Titelhelden Franz Josef Wanninger.
 
Geboren am 11. März 1906 in München,
gestorben am 5. September 1990 in München.
 
Kurzbiografie zu Beppo Brem innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia und www.cyranos.ch

Weitere Filme*) mit Beppo Brem

Maxl Graf … spielte den Kriminalassistent (später Inspektor) Fröschl.
 
Geboren am 25. September 1933 in München,
gestorben am 18. März 1996 in München.
 
Kurzbiografie zu Maxl Graf innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Maxl Graf

Fritz Straßner … spielte den Kriminaldirektor Mitterer.
 
Geboren am 23. November 1919 in München,
gestorben am 7. Februar 1993 in München.
 
Kurzbiografie zu Fritz Straßner innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Fritz Straßner

Wolf Ackva … spielte den Oberinspektor Steiner.
 
Geboren am 30. Juli 1911 in Montigny bei Metz (Lothringen),
gestorben am 16. Januar 2000 im bayerischen Fahrenzhausen.
 
Kurzbiografie zu Wolf Ackva innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Wolf Ackva

Franziska Liebing … spielte in den ersten beiden Staffeln Wanningers Haushälterin Frau Burgmüller.
 
Geboren am 6. Februar 1899 in München,
gestorben am 3. Januar 1993 in München.

Die Tochter eines Oberregierungsrates nahm bei Staatsschauspielerin Emma Berndl1) (1877 – 1934) in München Unterricht. Sie begann 1921 in Würzburg, wirkte dann in Nürnberg, am "Münchener Schauspielhaus" und beim Tournee-Theater von Konrad Dreher1). Zwischen 1928 und 1932 hatte sie ein Engagement am "Landestheater Meiningen", danach war sie am Reichssender München tätig; später war sie freischaffend bei verschiedenen Bühnen und Berliner Gastspieldirektionen zu finden.
Seit den 1950er Jahren widmete sie sich auch umfangreich der Arbeit bei Film und Fernsehen, spielte dort vielfach patente, zupackende, aber auch neugierige Nachbarinnen, Zimmervermieterinnen u. Ä.
 
Die letzte Ruhe fand Franziska Liebing auf dem alten Teil des Münchner Westfriedhofs (Grab 157-W-24).
 
Quelle: Volker Wachter1); die Lebensdaten stammen u.a. aus dem Bundesarchiv Berlin und vom Einwohnermeldeamt München.
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Franziska Liebing
 
Link: 1) Wikipedia

*) Link: Internet Movie Database
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