Der Hase Cäsar
"Cäsar macht Ferien" hieß am 7. August 1966 die erste Folge im Kinderprogramm der ARD mit einem plüschigen, manchmal etwas altklugen Hasen, namens Cäsar. Sechs Folgen lang konnten die kleinen Zuschauer bis September 1967 in unregelmäßigen Abständen in der Reihe "Der Hase Cäsar" die Abenteuer des ungewöhnlichen Titelhelden verfolgen: Er ist extrem neugierig, mal kommt Cäsar in die Schule, mal wird er Schlagersänger und lernte den Peter Alexander-Song "Eine Lederhose braucht keine Bügelfalten", er versucht sich als Fernsehansager, Zauberer und Jazzmusiker. Der lustige Cäsar hat nichts wie Unsinn im Kopf, nervt schon mal rum, weiß alles besser und ist ganz schön mutig.
 
Bevor Cäsar auf dem Bildschirm zum heimlichen Star avancierte, hatte er bereits erste "Gehversuche" auf der Bühne der "Hohnsteiner Puppenspiele" in dem Erwachsenenstück "Undine" gemacht. Anni Arndt, Frau des Puppenspielers und damaligen Leiters der Hamburger Bühne Friedrich Arndt1) (1905 – 1985), hatte sie gefertigt, Wolfgang Buresch1), von 1959 bis 1963 Mitglied der Puppenbühne, spielte und sprach die Handpuppe. Buresch, der spätere Erfinder so legendärer Figuren bzw. Kinderserien wie "Maxifant und Minifant"1) (ab 1973) oder "Plumpaquatsch"1) (1973 – 1978), setzte den lustigen Hasen mit den langen Nagezähnen dann 1964 in der Kinderreihe "Märchenraten mit Kasper und René" neben den Hauptfiguren, dem Hohnsteiner Kasper1) und Peter René Körner1) (1921 – 1989) ein.
Cäsar machte seine Sache so gut, dass er seine eigene Sendung, nämlich "Der Hase Cäsar" bekam. Die Karriere des kleinen Langohren erfuhr dann ab Anfang Juni 1967 mit "Schlager für Schlappohren"2) einen weiteren Schub, gemeinsam mit seinem "Assistenten" Arno, im wahren Leben der Schauspieler Arno Görke1) (1923 – 1992), präsentierte er auf unnachahmliche Weise die aktuelle Pop- und Beatmusik jener Jahre. "Aaaaaarnooooo", aber auch die verschiedenen Gaststars waren manches Mal am Rande des Wahnsinns, wenn der kecke Cäsar herumblödelte oder nichts als Unsinn im Kopf hatte.
Wolfgang Buresch, Autor und Puppenspieler von Hase Cäsar, glaubt, dass die Sendung bei Kindern deshalb so erfolgreich war, "weil, das war das Verhalten, wo man sagte, wau, dass möchte ich mich auch mal trauen: frech, direkt, keine Angst vor Hierarchen."3)

1971 entstand dann die Reihe "Dr.  h. c. Cäsar"2), in der die braune Klappmaulpuppe gemeinsam mit Arno kurze lehrreiche und lustige Filme zeigte, vielen Älteren klingt vielleicht noch das freche "MAZ ab, Büdddeschööööön!" im Ohr. Trat das ungewöhnliche Duo in "Schlager für Schlappohren" noch als Plattenjockey und Toningenieur auf, hatte es Cäsar jetzt zum "Doktor honoris causa" mit eigener Praxis gebracht, in der Arno als seine Sprechstundenhilfe fungierte. 1979 kam Cäsar mit "Spaß muss sein"2) auf den nachmittäglichen Bildschirm und 1982 setzte er sich in "Zwei alte Hasen entdecken Neues"2) für den Umweltschutz ein – immer mit dabei sein Partner Arno Görke. Nach mehr als zwei Jahrzehnten erlebte Cäsar Anfang 2004 im Kinderkanal (KIKA) ein Comeback mit der Sendung "Hase Cäsar präsentiert: Klassiker des Kinderfernsehens"2).
  
Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
3)  Quelle: www.wdr.de
Siehe auch Wikipedia, www.tv-nostalgie.de
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