Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
Zwei Jahre nach seinem Welterfolg "Kleiner Mann – was nun?"1) (1932) veröffentlichte der Schriftsteller Hans Fallada (1893 – 1947) seinen sozialkritischen Roman "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" (1934), mit dem er seine Erfahrungen im Gefängnis von Neumünster verarbeitet hatte. Fallada beschreibt die Odyssee des Sträflings Willi Kufalt, der fünf Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat und nun nach seiner Freilassung ein neues Leben beginnen will: Bindungslos und ohne Familie geht er nach Hamburg, kommt zunächst in einem Fürsorgeheim für ehemalige Häftlinge unter, dass die Gestrauchelten mit eigenwilligen Methoden unterstützt, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Kufalt erfährt erneut Demütigungen und willkürliche Unterdrückung, er erhält keinen freien Ausgang, für seine Arbeit – er muss Adressen schreiben – erhält er nur einen Hungerlohn. So beschließt er, sich auf eigene Füße zu stellen und eine Wohnung zu suchen, stößt nun aber auf eine gnadenlose Gesellschaft, Misstrauen und Ablehnung. Erst als er seine Zeit im Gefängnis verschweigt, findet er eine Unterkunft, sein Versuch, sich mit einigen Bekannten selbständig zu machen, scheitert. Enttäuscht zieht er in die Kleinstadt, in der die ehemalige Haftanstalt liegt, auch hier verschweigt er seine Vergangenheit, baut sich eine Existenz als Abonnentenwerber einer Lokalzeitung auf. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, zumal er die junge Hilde kennen- und lieben lernt, die mit ihrem unehelichen Sohn bei ihren Eltern lebt. Doch dann wird Kufalt zu Unrecht eines Diebstahls bezichtigt, wegen seiner Vorstrafe von einem voreingenommenen Kriminalbeamten eingesperrt. Seine Unschuld kann zwar bewiesen werden, doch für Kufalt ist damit jegliche Hoffnung auf ein normales Leben erloschen, der Traum von der ehrbaren Existenz begraben. Er verlässt Hilde, geht nach Hamburg zurück, nun entschlossen, seinen Lebensunterhalt auf illegale Weise zu verdienen. Er trifft auf einem ehemaligen Mithäftling, den verschlagenen Ganoven Batzke, will mit ihm einen Juwelenraub begehen. Doch Batzke lehnt zunächst ab, zieht den Coup dann später auf eigene Faust durch. Dann überschlagen sich die Ereignisse, Kufalt erfährt von Batzkes Tat, sinnt auf Rache, ein Erpressungsversuch schlägt fehl. Verzweifelt bestiehlt er schließlich seine Vermieterin und flieht. Schnell kommt ihm die Polizei auf die Spur, Kufalt wird festgenommen und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Somit schließt sich der Kreis, Kufalt kommt wieder dort an, wo er vor Beginn des Romans gewesen ist – in der Unfreiheit. Aber nun erscheint ihm dieser Ort als der einzige Platz, wo er ein ruhiges und geregeltes Leben führen kann – frei sein kann.
Wer einmal aus dem Blechnapf frisst: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" Die tragische Geschichte des ehemaligen Häftlings Kufalt, dem ein bürgerliches Dasein auch wegen einer von Vorurteilen geprägten Gesellschaft nicht gelingt, wurde Anfang der 1960er Jahre auf den Bildschirm gebracht. Regisseur Fritz Umgelter1) , der bereits mit mehrteiligen Literaturverfilmungen wie dem das Heimkehrerdrama "So weit die Füße tragen"2) (1959) und der Hans Scholz-Adaption "Am grünen Strand der Spree"1) (1960) Fernsehgeschichte geschrieben hatte, siedelte die Geschichte des gestrauchelten Buchhalters Willi Kufalt in den frühen sechziger Jahren an, um Wirklichkeitsnähe zu erreichen. Die Inszenierung aktualisiert einen Lebensweg in einer Zeit, in der das sogenannte Wirtschaftswunder das Leben in Deutschland noch nicht allzu sehr stabilisiert hatte: Nach fünf Jahren Knast wegen Unterschlagung und schwerer Urkundenfälschung wird Willi Kufalt in eine Freiheit entlassen, der er nicht mehr gewachsen ist. Der ehemalige Buchhalter versucht es mit Gelegenheitsarbeiten, aber die Inflationszeiten sind schlecht. So gerät er wieder auf die schiefe Bahn und kehrt resigniert ins Gefängnis zurück, den Ort, der ihm die Sorgen ums tägliche Dasein abnimmt und der dem geschundenen kleinen Mann nicht trister vorkommt als die ärmliche, feindselige, tückische Welt draußen. (Quelle: www.wdr.de)
Der schwarz-weiße Dreiteiler "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" ging am 8. Mai 1962 mit der ersten Folge auf Sendung, wurde bis Ende der 1980er Jahre mehrfach wiederholt. Der routinierte Regisseur Fritz Umgelter1) (1922 – 1981) hatte den Roman er in Szene gesetzt, für die Rolle des Willi Kufalt hatte man den charismatischen Theaterschauspieler Klaus Kammer (1929 – 1964) verpflichten können, welcher der tragischen Gestalt eindrucksvolle Züge verlieh. 
 
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Auch die anderen Figuren waren prominent besetzt, zu nennen sind beispielsweise Ursula Dirichs, Peter Ehrlich, Hans Cossy2) (1911 – 1972; als Gefängnisdirektor), Wolfgang Reichmann, Alfred Schieske (1908 – 1970) oder Friedrich Maurer.
Seit Ende Mai 2013 ist der legendäre Mehrteiler im Rahmen der Reihe "Große Geschichten" auf DVD im Handel erhältlich.

Siehe auch fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP

Einige der Akteure:
Klaus Kammer  … spielte den Willi Kufalt.
 
Geboren am 10. Januar 1929 in Hannover,
gestorben am 9. Mai 1964 in Berlin.
 
Kurzportrait zu Klaus Kammer innerhalb dieser Homepage
 

Siehe auch Wikipedia
, www.deutsche-biographie.de

Weitere Filme*) mit Klaus Kammer

Ursula Dirichs  … spielte die  junge Hilde Harder.
  
Geboren am 4. Juli 1933 in Recklinghausen,
gestorben am 3. Oktober 2022 in München.
(laut Traueranzeige)
 
Ursula Dirichs kam 1933 im nördlichen Ruhrgebiet zur Welt und verbrachte ihre Kindheit im ostpreußischen Königsberg1). Nach der Schulausbildung nahm sie Schauspielunterricht an der renommierten "Otto-Falkenberg-Schule"1) in München, ein erstes festes Theaterengagements erhielt sie im heimatlichen Ruhrgebiet. Zunächst ging sie an das "Theater Oberhausen"1), anschließend an das "Schauspielhaus Bochum". Nach einer weiteren Verpflichtung in Frankfurt am Main war sie als freiberufliche Schauspielerin tätig. Gastspiele führten sie unter anderem nach Essen, Darmstadt, Berlin, München, Frankfurt am Main, Stuttgart und Köln. Sie unternahm Tourneen durch die Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz und die Niederlande. Mit der Überseeunternehmung "Die Brücke" ging sie auf eine große Europa- und Welttournee. Auch beim Kabarett war sie im Einsatz, wie beispielsweise in einem Gastspiel bei der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft"1).

Ein weiteres künstlerisches Standbein verschaffte sie sich beim Rundfunk sowiwe bei Film und Fernsehen. Ihren vermutlich ersten größeren Auftritt vor der Kamera hatte sie 1960 in einem der ersten großen Straßenfeger des noch jungen deutschen Fernsehens. In dem fünfteiligen Fernsehspiel "Am grünen Strand der Spree"1), das nach einem Buch von Hans Scholz1) entstand, war sie gleich mit zwei Rollen präsent: In der dritten Folge "Preußisches Märchen"1) spielte sie das Mädchen Hannah, das sich nach der Schlacht bei Kunersdorf um die verletzten Soldaten kümmert, im vierten Teil "Bastien und Bastienne 1953"1) die "Ziegenprinzessin" die Bärbel Kroll, die sich kurz vor Ende des 2. Weltkriegs liebevoll um einen sterbenden Soldaten (Peter Thom1)) bemüht. Bis Mitte der 2000er Jahre trat Dirichs in rund 60 Filmen und Fernsehspielen mit großen und kleinen Rollen in Erscheinung, darunter in der mehrteiligen Fallada-Adaption "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" (1962), in "Besuch auf einem kleinen Planeten" (1971), inszeniert von Wolfgang Liebeneiner1) nach dem Theaterstück "Visit To A Small Planet" von Gore Vidal1), in dem ganz auf Heinz Rühmann zugeschnittenen Epidodenfilm "Balthasar im Stau"1) (1979) oder in der Serie "Buddenbrooks" (1979) nach dem berühmten, gleichnamigen Roman1) von Thomas Mann1), wo sie die Kinderfrau Ida Jungmann spielte. Auch in populären Krimiserien/-reihen wie "Derrick"1) und "Tatort"1) war sie vertreten. Auf der Leinwand zeigte sie sich beispielsweise als Mutter in dem von Alexander Kluge1) in Szene gesetzten, hochgelobten Film "Abschied von gestern"1) (1966) und als Lehrerin in "Pünktchen und Anton"1) (1999) nach dem gleichnamigen Roman1) von Erich Kästner1) → mehr zur Filmografie bei Wikipedia.

Seit den 1960er Jahren war Ursula Dirichs auch beim Rundfunk als Hörspielsprecherin im Einsatz. Auch hier konnte man sie in den unterschiedlichsten Rollen erleben, wie beispielsweise 1961 als Eve Bristol in dem fünfteiligen Krimi "La Boutique" von Francis Durbridge1) (→ hoerspiele.dra.de), 1968 als Lucy zusammen mit Horst Tappert (Mackie Messer) in einer Adaption von Bertolt Brechts/Kurt Weills "Die Dreigroschenoper"1) (→ hoerspiele.dra.de) oder 1989 als die Katze in dem Kinder-Hörspiel "Das Gänseblümchen" von Thomas Rosenlöcher1) (→ hoerspiele.dra.de). Eine ihrer letzten Rollen war 1992 die Großmutter Gerda Libudka in dem Stück "Oma wohnt im Omnibus" von Rudolf Herfurtner1) (→ hoerspiele.dra.de). → mehr bei Wikipedia.
Die in München lebende Ursula Dirichs blieb bis zuletzt eine viel beschäftigte Schauspielerin, die zudem literarische Lesungen veranstaltete.
 
Quelle (unter anderem): Wikipedia (Stand März 2009/Oktober 2022)
 
Webpräsenz der Künstlerin: ursuladirichs.de

Weitere Filme*) mit Ursula Dirichs
 
Fremde Links: 1)  Wikipedia

Friedrich Maurer  … spielte den Glaser Harder.
 
Geboren am 17. April 1901 in Mannheim,
gestorben am 2. März 1980 in München.
 
Friedrich Maurer wurde als Sohn eines Fabrikarbeiters in der Industriestadt Mannheim geboren. Nach Ableistung einer Kaufmannslehre und einer Schauspielausbildung bei dem bekannten deutschen Stummfilmschauspieler Robert Garrison1) (1872 – 1930) erhielt er 1924 zunächst ein erstes Theaterengagement in Frankfurt/Main. Weitere Verpflichtungen in Koblenz, Riga, Königsberg und Leipzig folgten. Bis 1960 war er bei dem ab 1950 vereinten Westberliner "Schiller"- und "Schloßparktheater" engagiert, bevor er sich bis zu seinem Tod dem "Bayerischen Staatsschauspiel" in München anschloss.
Parallel zu seinen Theaterauftritten übernahm der Charakterschauspieler Maurer auch Aufgaben bei Film und Fernsehen und trat hier überwiegend in Nebenrollen auf. Wie viele deutsche Schauspieler aus Westdeutschland wurde er auch von den ostdeutschen DEFA-Filmstudios verpflichtet, drehte aber nach Schließung der Grenzen nur noch Filme im Westen. Bei defa-sternstunden.de konnte man nachlesen: Seit 1938 beim Film aktiv, kann Maurer auch in einigen DEFA-Streifen unverwechselbare Charaktere darstellen. Dazu zählen der Rechtsanwalt Dr. Wormser im Justizdrama "Affaire Blum"1), der verzweifelte Arzt Dr. Michaelis in der Filmbiografie "Semmelweis – Retter der Mütter"1) oder der um das Wohl seiner Tochter besorgte Fabrikant Göpel im "Untertan"1)2).
Friedrich Maurer wurde für sein Lebenswerk mit dem "Bundesverdienstkreuz" und 1957 mit dem "Deutschen Kritikerpreis"1) ausgezeichnet. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in München/Neuer Teil.
 
Quelle: Wikipedia
 

Weitere Filme*) mit Friedrich Maurer
 
Link: 1) Wikipedia
2) Seite nicht mehr abrufbar
Hildegard Flöricke  … spielte die Frau Harder.
 
Weitere Filme*) mit Hildegard Flöricke
Peter Ehrlich  … spielte den Ganoven Batzke.
 
Geboren am 25. März 1933 in Leipzig,
gestorben am 26. Juli 2015 in Zürich (Schweiz).
 
Kurzportrait zu Peter Ehrlich  innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch

Weitere Filme*) mit Peter Ehrlich

Siegurd Fitzek
(auch Sigurd Fitzek)
 … spielte Kufalts ehemaligen Mithäftling Emil Bruhn. 
Bruhn ist nach seiner Entlassung an den Vorurteilen der Gesellschaft gescheitert. Kufalt erfährt, dass Bruhn für einen Großbrand in seiner Holzfabrik verantwortlich gemacht wird und flüchtig ist.
 
Geboren am 24. Dezember 1928 in Breslau1) (heute Wrocław, Polen),
gestorben am 22. Februar 2022 in München..
 
Siegurd Fitzek (auch Sigurd Fitzek) kam am Heiligen Abend 1928 im niederschlesischen Breslau zur Welt und wuchs dort auf; nach dem Ende seiner Schulzeit wollte er zunächst Landwirt werden, doch durch den 2. Weltkrieg zerschlugen sich die Pläne. Nach Kriegsende kam er nach Bayern und übernahm später in München eine Reitschule. Zum Schauspieler ließ er sich an der Münchner "Otto-Falckenberg-Schule"1) ausbilden, ging dann 1950 nach Stuttgart, wirkte am "Jungen Theater", an den "Schauspielbühnen"1) bzw. an der "Komödie im Marquardt"1). Von 1960 bis 1965 arbeitete er regelmäßig in München an der damaligen "Kleinen Komödie am Max II"1), dem heutigen "GOP Varieté-Theater". In dieser Zeit sah man ihn unter anderem in den Stücken "Hokuspokus" von Curt Goetz, "Erinnerst du dich?" von  Paul Osborn1) oder "Tausend Clowns" von Herb Gardner1).
Mitte der 1950er Jahre kam Fitzek zum Fernsehen, wo er jahrzehntelang in vielen Einzelproduktionen, Serien und Mehrteilern zu sehen war. Bereits 1955 erlebte man ihn in dem von Franz Peter Wirth1) nach der Erzählung von Albrecht Goes1) inszenierten Film "Unruhige Nacht" in der Rolle des fahnenflüchtigen Soldaten Baranowsky, der die letzte Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung durchlebt. Er wirkte als Journalist Robin Craven in dem ersten Durbridge-Straßenfeger "Der Andere" (1959) mit, spielte Willi Kufalts (Klaus Kammer) ehemaligen Mithäftling Emil Bruhn in der Fallada-Verfilmung "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" (1962) oder war 1964 einer der Hauptdarsteller in der "Stahlnetz"-Folge "Rehe"2) → Die Krimihomepage. Dieser Auftritt trug zwar viel zu seinem Bekanntheitsgrad, jedoch wenig zu seiner Beliebtheit bei, da er in diesem Film, der auf der Entführung von Joachim Göhner1) basierte, den Kindermörder Emil Tillmann (Rollenname Willy Funke) verkörperte.
Bis Ende der 1990er Jahre tauchte Fitzek in zahllosen weiteren TV-Produktionen auf, musste oftmals als Bösewicht herhalten und war vom Bildschirm nicht mehr wegzudenken. Auch in einigen Kinofilmen trat er in Erscheinung, so beispielsweise in dem Krimi "Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidswache"1) (1971) und in dem Jerry Cotton-Streifen "Mordnacht in Manhattan"1) (1965). Zudem war er umfangreich für den Hörfunk tätig → Auswahl der Hörspiele bei Wikipedia.

Siegurd Fitzek war mit der Schauspielerin Eva Maria Böhme (1929 – 2008) verheiratet und hatte eine Tochter. Er lebte in München, wo er am am 24. Februar 2022 im Alter von 93 Jahren starb.
 
Quelle (unter anderem): Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Siegurd Fitzek; siehe auch Wikipedia mit weiterführenden Links
 
Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
Alfred Schieske  … spielte den Hauptwachtmeister Rusch.
 
Geboren am 6. September 1908 in Stuttgart,
gestorben am 14. Juli 1970 in Berlin-West.
 
Kurzportrait zu Alfred Schieske  innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Alfred Schieske

Werner Hessenland  … spielte den Richter.
 
Geboren am 14. März 1909 in Höchst (heute Frankfurt am Main),
gestorben am 10. Juni 1979 in Troisdorf (Rheinland).
 
Kurzportrait zu Werner Hessenland innerhalb dieser Homepage
 
Weitere Filme*) mit Werner Hessenland
Gerhard Geisler  … spielte den Wachtmeister Petrow.
 
Geboren am 21. Oktober 1907 in Cottbus,
gestorben am 22. September 1977 in Wien (Österreich).
 
Gerhard Geisler absolvierte seine Ausbildung an der "Staatlichen Schauspielschule in Berlin", anschließend erhielt er 1930 ein Theaterengagement in Bochum, wo er dann bis 1934 auf der Bühne stand. Während des Krieges hatte er nur einige wenige kurze Auftritte in deutschen Kinofilmen. 1948 sah man ihn dann als Schauspieler in der Rolle des Willy in Heinz Hilperts Filmproduktion mit Heinz Rühmann in "Der Herr vom andern Stern"1). 1966 besetzte ihn der Regisseur Hans Mehringer in dem Kriminalfilm "Der Würger vom Tower"1) in der Rolle des Dr. Livingstone. 
Von 1958 bis 1971 spielte Geisler auch zahlreiche Fernsehrollen. 1962 auch in der deutschen Serie "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst". Darüber hinaus lieh Geisler als Synchronsprecher über die Jahrzehnte seine Stimme vielen international bekannten Schauspielkollegen in über 30 Sprechrollen. Unter anderem synchronisierte er Anthony Quinn in insgesamt 14 Filmen, darunter auch in "Die Kanonen von Navarone"1) oder "Lawrence von Arabien"1).

Geisler starb am 22. September 1977 im Alter von 69 Jahren in Wien.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 19.01.2014)
 
Weitere Filme*) mit Gerhard Geisler
 
Link: 1) Wikipedia
Adolf Ziegler  … spielte den Pfarrer.
 
Geboren am 3. Januar 1899 in München,
gestorben am 25. Juli 1985ebenda.
(Nicht zu verwechseln mit Adolf Ziegler (1892 – 1959), Präsident der "Reichskammer der Bildenden Künste" → Wikipedia)
 
Der gebürtige Münchener nahm schon bald nach seiner Schulausbildung Schauspielunterricht bei dem Hofschauspieler Richard Stury1) (1859 – 1928), der als Präsident der "Münchener Versuchsbühne" vorsaß. Im Jahre 1919 begann er seine Laufbahn als jugendlicher Held an kleineren und größeren Provinzbühnen. 1925 machte er einen beachtlichen Sprung in seiner noch jungen Karriere, als er zu Louise Dumont2) (1862 – 1932) und deren Ehemann Gustav Lindemann2) (1872 – 1960) an das "Düsseldorfer Schauspielhaus" kam, wo er erste größere Erfolge feierte. Hier vollzog sich auch seine Wandlung vom jugendlichen Helden zum jugendlichen Bonvivant. Sein nächstes Engagement erhielt er am "Staatstheater Dresden", über das "Schauspielhaus" in Frankfurt am Main kam er zu Eugen Klöpfer3) (1886 – 1950) an die Berliner "Volksbühne".
Nach Kriegsende ging Ziegler in seine Vaterstadt zurück, wurde an das "Bayerischen Staatstheater" verpflichtet, wo er rasch zu einem der bedeutendsten Darsteller avancierte, was dann bald seine Ernennung zum "Staatsschauspieler" zur Folge hatte. Hier vollzog sich auch sein Übergang zum Père noble. In den 1950 Jahren seiner Bühnentätigkeit trat er mit der Gestaltung diverser Rollen in Theaterstücken von Gotthold Ephraim Lessing, Curt Goetz, Eugène Scribe, Oscar Wilde, George Bernard Shaw, aber auch in den leichten Konversationsstücken englischer und französischer Autoren in Erscheinung. Hierbei arbeitete er mit vielen bekannten Regisseuren der damaligen Zeit wie Max Ophüls, Leo Mittler, Karlheinz Martin, Richard Weichert, Josef Gielen, Fritz Kortner, Heinz Dietrich Kenter und Robert George zusammen.
Nach Erreichung der Altersgrenze zog sich Ziegler zum Bedauern seines Publikums und der Kollegen vom Theater zurück, um seine Tätigkeiten als Schauspiellehrer zu intensivieren. Zu dem stand er jetzt häufiger vor der Kamera und vor den Mikrofonen der Hörspielstudios.

Seit Anfang der 1940er Jahre wirkte Ziegler in mehreren Kinoproduktionen wie "Ein glücklicher Mensch"4) (1943), "Akrobat Schööön!"5) (1943) oder "Geliebte Feindin"2) (1955) mit, seit Mitte der 1950er Jahre zeigte er sich fast nur noch in Fernsehproduktionen. Hier arbeitete er viel mit dem Regisseur Fritz Umgelter zusammen, erstmals 1960 im zweiten Teil des Straßenfegers "Am grünen Strand der Spree"2), in dem er neben Wolfgang Büttner, Hans Pössenbacher und Utz Richter einen der Hauptfiguren verkörperte. Ebenfalls unter Umgelters Regie spielte er in "Der gute Mensch von Sezuan" (1966) nach Bertolt Brecht an der Seite von Nicole Heesters und Joachim Teege. Hauptdarsteller war er 1969 in dem Film "Eine aufregende kleine Frau" von Regisseur Dieter Munck, seine Partner waren hier Klaus Schwarzkopf, Robert Meyn und Ursula Dirichs. Auch in einigen Fernsehserien wie "Kommissar Freytag" oder "Königlich Bayerisches Amtsgericht" hatte er Gastauftritte.
 
Als Synchronsprecher lieh er beispielsweise Andre Luguet in dem französischen Spielfilm "Zum kleinen Glück"6) (1947, Au petit bonheur) seine Stimme. Zu einem Hauptbetätigungsfeld gehörte seine umfangreiche Arbeit bei der Produktion von Hörspielen. Hier war er als Sprecher in vielen großen und kleinen Rollen zu hören. Dazu zählen beispielsweise der Mehrteiler "Paul Temple und der Conrad-Fall"2) (einziges Paul-Temple-Hörspiel des BR) von 1959/60 in der Version mit Karl John und Rosemarie Fendel, "Moby Dick" (1953) mit Walter Richter und Hans Cossy, "Inspektor Hornleigh" mit Karl Schönböck in der Titelrolle (1962) oder in zwei Hörspielen der Reihe "Gestatten, mein Name ist Cox" mit Carl-Heinz Schroth bzw. Arno Assmann als Titelheld → Auswahl der Hörspiele mit Ziegler bei Wikipedia.

Adolf Ziegler starb im Alter von 86 Jahren in seiner Geburtsstadt München. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof am Perlacher Forst, Gräberfeld 122, Reihe A, Grab Nr. 6.
 
Quelle (vorwiegend): Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Adolf Ziegler
 
Link: 1) www.richard-stury-stiftung.de, 2) Wikipedia, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) filmportal.de, 5) prisma.de, 6) Filmlexikon
Wolfgang Reichmann

Wolfgang Reichmann; Copyright Werner Bethsold

 … spielte den Heimleiter Marcetus.
 
Geboren am 7. Januar 1932 in Beuthen (Oberschlesien),
gestorben am 7. Mai 1991 in Waltalingen bei Zürich (Schweiz).
 
Kurzportrait zu Wolfgang Reichmann innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Wolfgang Reichmann 
 
Foto: © Werner Bethsold
Das Foto entstand 1987 während einer Hörspielproduktion.

Georg Hartmann  … spielte den Schreibzimmer-Chef Jauch.
 
Geboren am 22. Januar 1926 in Magdeburg,
gestorben am 14. November 2012.
 
Hartmann begann seine künstlerische Laufbahn kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in der nord- und westdeutschen Provinz; belegt ist z. B. ein Engagement als Heinz Georg Hartmann in der Spielzeit 1947/48 am Stadttheater im westfälischen Plettenberg1). Nach einer Verpflichtung an die "Feuchtwanger Kreuzgangfestspiele"1) gründete er 1953 eine eigene Bühne in Rothenburg ob der Tauber1). In Wien, wo er 1955 mit dem kleinen Part des Hausmeisters in dem Melodram "Dunja"1) sein Leinwanddebüt gegeben hatte, führte er auch Regie und trat zudem am "Burgtheater"1) auf.

Seit seiner Nebenrolle als Russe Semjon in dem von Fritz Umgelter1) in Szene gesetzten TV-Sechsteiler "So weit die Füße tragen" (1959), einer Verfilmung des gleichnamigem Romans von Josef Martin Bauer1), stand Georg Hartmann regelmäßig vor der Kamera, darunter auch weiterhin häufig unter Umgelters Regie. Während seine Auftritte in Kinofilmen sporadischer Natur waren, konnte man Hartmann die kommenden zwanzig Jahre in einer Fülle von Fernsehspielen sehen. Aufgrund seiner eher derben, unglamourösen Erscheinung war der Schauspieler zumeist auf handfeste, knorrige und schnörkellose, bisweilen ausgesprochen harte Typen festgelegt. Dabei handelte es sich oft um tragende Nebenrollen, in Einzelproduktionen wie auch als Gast in einer beträchtlichen Anzahl an Serien. Hartmanns Rollenpalette umfasste die gesamte Spanne von Charakteren: er verkörperte einfache Typen wie Bauern, Wachtmeister und Taxifahrer aber auch hochgestellte Persönlichkeiten wie Marschälle, Adelige und Majore.

Nach dem Ende seiner Fernsehlaufbahn kehrte Hartmann wieder zum Theater zurück und spielte unter anderem erneut in Wien, wie am "Theater in der Josefstadt"1). Hier war er auch zuletzt 1989 im Fernsehen in der ORF-Aufzeichnung2) des Stücks "Professor Bernhardi"1) von Arthur Schnitzler1) zu sehen und gab in der Inszenierung von Otto Schenk neben Michael Degen in der Titelrolle den Dr. Tugendvetter, Professor für Hautkrankheiten 
→ josefstadt.org.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (abgerufen 20.01.2014/19.01.2022)

Weitere Filme*) mit Georg Hartmann
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage

*) Link: Internet Movie Database
   
Hans Fallada
Hans Fallada wurde am 21. Juli 1893 als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen in Greifswald geboren und starb am 5. Februar 1947 in Berlin.
Der Schriftsteller gehört zu den bekanntesten deutschen Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind zum überwiegenden Teil der Neuen Sachlichkeit1) zuzurechnen. (…) Den Künstlernamen "Hans Fallada" wählte er in Anlehnung an zwei Grimmsche Märchen, den glücklosen "Hans im Glück" und "Die Gänsemagd", in der ein Pferd namens Falada vorkommt, das auch nach seinem Tod noch die Wahrheit sagt, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt.2)
  
Als Jugendlicher erschoss der Sohn eines Juristen auf dem Gymnasium in Rudolstadt einen Schulfreund im Duell, unternahm einen Selbstmordversuch und kam danach zwei Jahre in eine Anstalt. Er arbeitete in der Landwirtschaft und kam zum Journalismus. Von Ernst Rowohlt gefördert, entstand sein Zeitroman "Bauern, Bomben, Bonzen" (1931). In seinen sozialkritischen Romanen "Kleiner Mann – was nun?"2) (1932) und "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" (1934) schilderte er im Zuge der Neuen Sachlichkeit mit genauer Beobachtungsgabe das Milieu der "Kleinen Leute". Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten siedelte er nach Carwitz bei Feldberg (Mecklenburg) um, schrieb hier unter anderem "Wolf unter Wölfen"2)  (1937) sowie den größten Teil seiner sehr einfühlsamen Kindererzählungen. Seine vier Monate lange Tätigkeit als Bürgermeister in Feldberg 1945 endete in einer Trinkerheilanstalt, in der er innerhalb von zwei Wochen den Roman "Der Trinker" verfasste. Fallada, der sein Leben lang alkoholabhängig und zum Schluss auch drogenabhängig war, beschrieb darin sein hoffnungsloses Schicksal.
1947 schloss er die Arbeit an seinem Buch "Jeder stirbt für sich allein" ab, das auf der Grundlage authentischem Materials den Widerstand eines Berliner Ehepaars gegen die NS-Diktatur schildert.
3)
Weitere bekannte Romane sind "Altes Herz geht auf die Reise" (1936), "Der eiserne Gustav" (1938) und "Ein Mann will nach oben" (1943; "Ein Mann will hinauf"), die ebenso wie die genannten Werke (oft mehrfach) verfilmt wurden.

Siehe auch Wikipedia sowie die Webseite der Hans-Fallada-Gesellschaft e.V.: www.fallada.de

Link: 1) Wikipedia 
2) Quelle: Wikipedia mit vielen weitergehenden Informationen
3) Quelle: www.luise-berlin.de

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