Cowboys/Tausend Meilen Staub Rawhide |
||||||||||
Zu den langlebigen Western-Serien zählt die am 9. Januar 1959 beim
US-Sender CBS erstmals ausgestrahlte Reihe "Rawhide", die
in der Statistik mit 217 Folgen (acht Staffeln) auf Platz 4 des Genres rangierte.
Spitzenreiter war unschlagbar "Rauchende Colts"1)
(Gunsmoke) mit 20 Staffeln (635 Episoden),
gefolgt von "Bonanza"1) mit 14 Staffeln (rund 430 Episoden) und "Die Leute von der Shiloh
Ranch"1) (The Virginian) mit neun Staffeln (249 Episoden). Am 2. Mai 1965 begann auch die ARD mit
der Ausstrahlung unter dem Titel "Cowboys",
für "Rawhide" (englisch=Rohleder bzw. Rothaut) hatte man
wohl keine griffigere Übersetzung gefunden. In unregelmäßigen
Zeitabständen flimmerten bis 1967 bei uns zunächst nur 13 Storys
über den Bildschirm, erst Anfang der 90er Jahre nahm sich "Pro
Sieben" der Serie wieder an und zeigte bis Februar 1994 alle Staffeln
einschließlich der Wiederholungen in einer neu synchronisierten Fassung nun
unter dem Titel "Tausend Meilen Staub" allerdings zu recht
später Stunde. Erzählt werden die abenteuerlichen Geschichten bzw. das harte Leben von Cowboys, die kurz nach dem Ende des amerikanischen Sezessionskrieges etwa um 1866 riesige Rinderherden durch den Wilden Westen treiben. Die Männer sind unterwegs von San Antonio (Texas) nach Sedalia (Missouri), wo eine Eisenbahnstation der "Missouri-Kansas-Texas Railroad-Line" auf sie zur Verladung der Herde wartet. "1000 Meilen Staub" durch die endlose Prärie gilt es zu durchwandern, Gefahren zu meistern, Naturgewalten zu überstehen, schier unüberwindlichen Hindernissen wie reißenden Flüssen oder Bergschluchten zu trotzen und Banditen Mörder oder sonstiges Gesindel zu bekämpfen. Anführer des Trecks ist Gil Favor (Eric Fleming), dem der draufgängerische Rowdy Yates, gespielt von Clint Eastwood, zur Seite steht; für den noch relativ unbekannten Clint Eastwood bedeutete diese Rolle das Sprungbrett zu einer großen internationalen Karriere. Weitere Schauspieler, die der Serie fast bis zum Ende treu blieben, waren unter anderem Paul Brinegar als bärtiger, stets mürrischer Koch Wishbone (215 Folgen), James Murdock als dessen gutmütiger Gehilfe Harkness "Mushy" Mushgrove (202 Folgen) sowie der Country-Sänger Sheb Wooley als Fährtensucher Pete Nolan (110 Folgen). Als Eric Fleming nach der vorletzten Staffel die Serie verließ, avancierte Clint Eastwood bzw. Rowdy Yates zum Anführer des Trecks, konnte jedoch damit den Niedergang des anfänglichen Quotenrenners auch nicht mehr aufhalten die Zuschauerakzeptanz hatte nachgelassen, somit wurde die Produktion nach acht Staffeln vorzeitig eingestellt bzw. am 4. Januar 1966 in den USA die letzte Folge gezeigt. Die Liste der prominenten Gaststars ist schier unendlich, zu sehen waren unter anderem Charles Bronson, Martin Landau, Warren Oates, Barbara Stanwyck und Lee Van Cleef um nur einige zu nennen. Die Serie versuchte, das harte Leben der Viehtreiber möglichst authentisch darzustellen. Sie bildete damit die große Ausnahme im Westerngenre, das sonst romantisch verklärte Geschichten über Siedlertrecks oder das vergleichsweise luxuriöse Leben der Rancher zeigte, für deren Gewinn sich die Viehtreiber als Lohnsklaven abrackern mussten. Gedreht wurde häufig an Originalschauplätzen. Grundlage für die Drehbücher waren alte Dokumente, vor allem das Tagebuch des Viehtreibers George C. Duffield. Oft waren die erzählten Geschichten von großer Brutalität. Der Schutz des Viehs hatte immer Vorrang: Wenn die Indianer zehn Rinder als Preis für die Durchquerung ihres Landes wollten, gab Favor sie ihnen, holte sie sich aber in der Nacht zurück und erschoss die Indianer. (Quelle: Das Fernsehlexikon2)) Die eingängige Titelmusik stammte von prominenten Filmkomponisten bzw. Songschreibern, Dimitri Tiomkin3) (1894 1979), der unter anderem bereits die Filmmusik zu dem Westernklassiker "Zwölf Uhr mittags"3) (1952, High Noon) geschrieben hatte, zeichnete für die Titelmelodie verantwortlich, den Text ("Rollin', rollin', rollin', Rollin', rollin', rollin' Rawhide!") hatte Ned Washington3) (1901 1976) verfasst. Gesungen wurde das Lied von Frankie Laine3) (1913 2007), der auch mit der Oscar-gekrönten Ballade "Do not forsake me, oh my darlin'" (Text ebenfalls Ned Washington) aus "Zwölf Uhr mittags" bekannt gewesen ist (im Film gesungen von Tex Ritter3), (1905 1974). Nominiert für den "Golden Globe" als "Beste Fernsehserie" im Jahre 1964 findet der einstige Dauerbrenner auch nach Jahrzehnten immer noch zahlreiche Fans. Verschiedene Regisseure griffen bereits vor Ausstrahlung der Serie den Titel "Rawhide" auf und drehten Kinoversionen, allerdings mit anderen Handlungssträngen. So entstand beispielsweise 1926 von Richard Thorpe3) ein stummer Streifen u.a. mit dem als "Buffalo Bill, Jr." bekannten Jay Wilsey3), Ray Taylor drehte 1938 den Western "Rawhide" u.a. mit dem Baseball-Star Lou Gehrig3), 1951 setze Henry Hathaway "Rawhide"4) (Zwei in der Falle) mit Tyrone Power und Susan Hayward in Szene. Die Serie selbst hatte thematisch Ähnlichkeiten mit Howard Hawks' Edelwestern "Red River"3) (1948, Panik am roten Fluß), in dem John Wayne und Montgomery Clift eine Herde von über 9.000 Rindern verlustfrei von Texas über den berühmten Red River nach Missouri bringen wollen; siehe auch www.dieterwunderlich.de und prisma.de. Siehe auch www.tausend-meilen-staub.de,
www.tvder60er.de,
Wikipedia Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 3) Wikipedia,
4) Filmlexikon
|
||||||||||
*) Link: Internet Movie Database | ||||||||||
Um zur Seite der TV-Serien zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |