The Virginian
Die Leute von der Shiloh Ranch: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH" Die zwischen September 1962 und März 1971 in den USA beim Sender NBC gezeigte Western-Serie "The Virginian" (zum Schluss: The Men from Shiloh) rangiert mit neun Staffeln (249 Episoden) nach "Rauchende Colts" (Gunsmoke) mit 20 Staffeln (635 Episoden) und "Bonanza" mit 14 Staffeln (rund 430 Episoden) auf Platz 3 der Westernserien-Hitliste; ungewöhnlich für das Genre war im Original die Länge von 90 Minuten (einschließlich Werbeblock). Bei uns wurde sie erstmals beim ZDF am 8. November 1970 unter dem Titel "Die Leute von der Shiloh Ranch" ausgestrahlt und auf Anhieb fanden sich für die spannenden Abenteuer zahlreiche Fans. Bis September 1973 kamen immerhin knapp 150 Folgen auf den Bildschirm, Ende der 1970er Jahre griff das ZDF die Reihe erneut auf, im Laufe der Jahrzehnte gab es sporadisch Wiederholungen bei verschiedenen Sendern, u.a. SAT 1 und Pro Sieben.
Von den 250 Folgen zeigte das ZDF immerhin 171 auf wechselnden Sendeplätzen. Viele Episoden waren auf 60 Minuten gekürzt, zugleich von einigen brutalen Szenen befreit und liefen sonntags am späten Nachmittag. Viele wurden aber auch in der Originallänge von 75 Minuten am späten Abend ausgestrahlt. Dabei liefen Folgen aus allen Staffeln, zwischendurch wurden jedoch immer wieder einzelne Episoden übersprungen. Das Privatfernsehen beschränkte sich später auf Wiederholungen der ZDF-Folgen, so dass die restlichen 79 Folgen nie in Deutschland gezeigt wurden. In den USA wurde zur letzten Staffel der Serientitel geändert, bei uns blieb man bei einem Titel für die gesamte Serie. (Quelle: Das Fernsehlexikon1))
Seit Mitte Juni 2011 ist die 1. deutschsprachige Staffel auf vier DVDs im Handel erhältlich.
 
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH"
Die Handlung spielt um 1890 in Medicine Bow (Wyoming) und lehnte sich an den Roman "The Virginian. A Horseman of the Plains" von Owen Wister (1860 – 1938) aus dem Jahre 1902 an. Protagonist ist ein schweigsamer mysteriöser Mann aus Virginia (gespielt von James Drury), dessen wahren Namen niemand kennt und daher von allen "The Virginian" genannt wird; während der gesamten neun-jährigen Sendezeit wurde der Name auch nie preis gegeben. Als Vorarbeiter mit strengen Moralbegriffen ist er auf der Shiloh Ranch des (zu Beginn der Serie) bärbeißigen Richters Garth (Lee J. Cobb) beschäftigt, gemeinsam mit dem ungestümen, ziemlich abgefeimten Cowboy Trampas (Doug McClure) sorgt er nicht nur auf der Ranch für Recht und Ordnung. Zu den "Leute von der Shiloh Ranch" gehören noch die Tochter des verwitweten Richters, Betsy (Roberta Shore), sein Sohn Randy (Randy Boone) und seine Nichte Jennifer (Diane Roter). Weitere Figuren sind unter anderem die Arbeiter Steve (Gary Clarke), Belden (L. Q. Jones) und Starr (John Dehner). Die Darsteller und auch die Besitzer der Ranch (insgesamt vier, zuletzt Colonel Alan McKenzie alias Stewart Granger) wechselten im Laufe der Jahre, als Konstante blieben nur "The Virginian" und Trampas dem Zuschauer bis zum Schluss erhalten. Verschiedene Gaststars besuchten schon mal die Shiloh Ranch, unter anderem Charles Bronson, Harrison Ford, George Kennedy, Lee Marvin, Leonard Nimoy, Robert Redford, Pernell Roberts, William Shatner – und auch Karlheinz Böhm (1963 in der Folge "The Golden Door".
 
Erwähnenswert ist sicherlich noch, dass Folge 204 "Urlaub aus der Hölle" vom ZDF noch einmal als Persiflage synchronisiert wurde und unter dem Titel "Kluge Cowboys leben länger" am 1. April 1974 als "Aprilscherz" ausgestrahlt wurde.

Das Titelthema "Lonesome Tree", unterlegt mit einer über die Prärie galoppierenden Rinderherde, hatte Percy Faith2) geschrieben; später stammte die Titelmusik "Men From Shiloh Theme" von keinem Geringeren als Ennio Morricone2), der mit der Filmmusik zu dem von Sergio Leone gedrehten Italo-Western "Spiel mir das Lied vom Tod"2) Weltruhm erlangte.
Bereits 1914 hatte Cecil B. DeMille1) den stummen Streifen "The Virginian" nach dem Bestseller von Owen Wister mit dem Sänger, Tänzer und Schauspieler Dustin Farnum2) (1874 – 1929) auf die Leinwand gebracht, eine weitere stumme Version entstand 1923 von Regisseur Tom Forman mit dem Stummfilmstar Kenneth Harlan3) (1895 – 1967) als "Virginian" und Russell Simpson2) (1880 – 1959) als "Trampas" → Wikipedia (englisch). 1929 schlüpfte Gary Cooper4) (1901 – 1961) in Victor Flemings "Der Mann aus Virginia"2) (The Virginian) in das Kostüm des geheimnisvollen Mannes ohne Namen, Walter Huston2) (1884 – 1950) gab den schurkischen Trampas. Schließlich ist noch Stuart Gilmores Version aus dem Jahre 1946 mit Joel McCrea2) (1905 – 1990) als Virginian und Brian Donlevy2) (1901 – 1972) als Trampas zu nennen.

Siehe auch www.tv-nostalgie.de, Wikipedia, fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

1) Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade, von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier
(Verlag Goldmann, ISBN-10: 3442301246/ISBN-13: 978-3442301249)
Link: 2) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch), 4) Kurzportrait innerhalb dieser HP

Die Hauptakteure
James Drury … war der geheimnisvolle "Virginian".
 
Geboren am 18. April 1934 als James Child Drury in New York City (New York),
gestorben am 6. April 2020 in Houston (Texas).

Der Sohn eines Universitätsprofessors verbrachte seine Kindheit und Jungend in New York und Oregon. Seine Film- und Fernsehkarriere begann Mitte der 1950er Jahre, vor allem in Westernserien gehörte er bald zu einem bekannten Gesicht auf dem Bildschirm. Der Durchbruch zum populären Darsteller gelang ihm mit der Hauptrolle in "Die Leute von der Shiloh Ranch", eine Figur, die er neun Jahre lang während der gesamten Produktion spielte. Seit den 1980er Jahren stand er nur noch sporadisch vor der Kamera, zuletzt trat er 2005 in dem Western "Hell to Pay" auf der Leinwand in Erscheinung.

James Drury, ein erfolgreicher Geschäftsmann, war Vater von zwei Söhnen aus seiner ersten Ehe mit Cristall Orton, die er am 7. Februar 1957 geheiratet hatte; Sohn Timothy Drury1) ist ein erfolgreicher Gitarrist und Sänger. Nach der Scheidung am 23. November 1964 heiratete der Schauspieler am 27. April 1968 Phyllis Mitchell, auch diese Verbindung wurde am 30. Januar 1979 offiziell getrennt. Wenig später wurde am 30. Juli 1979 Carl Ann Head Ehefrau Nummer 3.
Laut Medienberichten starb Drury in seinem Haus im texanischen Houston, rund zwei Wochen vor seinem 86. Geburtstag.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch) sowie (in englisch) www.thevirginian.net

Weitere Filme*) mit James Drury
 
Link: 1) Wikipedia (englisch)

Doug McClure … spielte den Cowboy Trampas.
 
Geboren am 11. Mai 1935 als Douglas Osborne McClure in Glendale (Kalifornien),
gestorben am 5. Februar 1995 in Sherman Oaks (Kalifornien).
 
Doug McClure wurde bei uns vor allem mit der Figur des Trampas in der Western-Serie "Die Leute von der Shiloh Ranch" bekannt, begonnen hatte seine Filmlaufbahn Mitte der 1950er Jahre mit kleineren Rollen in Streifen wie "Duell im Atlantik" (1957, The Enemy Below). Sein bekanntester Kinofilm dürfte wohl der Western "Shenandoah"1) (1965, Der Mann vom großen Fluß) gewesen sein, wo er als Südstaaten-Leutnant bzw. Schwiegersohn von James Stewart zu sehen war. In dem Remake des Abenteuers "Against All Flags"1) (1952, Gegen alle Flaggen) mit dem Titel "The King's Pirate"2) (1967, Der Pirat des Königs) schlüpfte er in die Rolle des jungen Draufgängers Brian Fleming und trat damit in die (für ihn zu großen Fußstapfen) von Errol Flynn.
Vornehmlich tummelte sich der blonde attraktive Mann jedoch in verschiedensten Serien auf dem Bildschirm, auch nach dem Ende von "The Virginian", bei der er wie James Drury alle Staffeln mit von der Partie war, gehörte er weiterhin zu den gefragten TV-Darstellern, konnte seinen Erfolg als "Trampas" jedoch nicht wiederholen. Unter anderen war er in Harald Reinls kurzweiligem Western-Abenteuer "Die Blutigen Geier von Alaska"1) (1973) mit der Hauptrolle des Pelzjägers Don Rutland zu sehen, 1977 mimte er in der mehrteiligen TV-Saga "Roots"1) den Jemmy Brent, in dem Scienc-Fiction-Spektakel "Tauchfahrt des Schreckens" (1978, Warlords of Atlantis) agierte er als Ingenieur Greg Collinson, der im legendären Bermuda-Dreieck bei einem Tauchversuch in das geheimnisvolle Reich Atlantis vordringt.
Zwischen 1987 und 1991 spielte er in der Serie "Mein Vater ist ein Außerirdischer" den abgehalfterten Schauspieler Kyle X Applegate, Polizeichef und zuvor Bürgermeister der kalifornischen Kleinstadt Marlowe. Diese Rolle ist eine Parodie, sowohl auf ihn selbst (abgehalfterter Westernschauspieler), als auch auf Clint Eastwood, der ebenfalls zunächst Schauspieler war, bevor er in die Politik ging. Deutlich wird dies auch dadurch, dass im Vorspann ein Hinweisschild zu sehen ist, das auf die Nähe zu Carmel hinweist, wo Clint Eastwood Bürgermeister war.3)
 
Als Doug McClure 1995 mit 59 Jahren seinen Lungenkrebserkrankung erlag, hinterließ er seine fünfte Ehefrau Diane Furnberg, mit der er seit Ende August 1979 verheiratet gewesen war sowie zwei Kinder aus früheren Ehen. Tochter Tané McClure (geb. 1958) aus McClures ersten Ehe mit Faye Brash (1957 – 1961) ging ebenfalls ins Filmgeschäft und wurde Schauspielerin.
Die letzte Ruhe fand der Schauspieler auf dem "Woodlawn Cemetery" in Santa Monica → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Doug McClure
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Filmlexikon
3) Quelle: Wikipedia

Lee J. Cobb … spielte vier Staffeln lang den ersten Besitzer der Shiloh Ranch, Richter Garth.
 
Geboren am 8. Dezember 1911 als Leo Jacoby in New York City,
gestorben am 11. Februar 1976 in Woodland Hills (Kalifornien).

Der Sohn eines jüdischen Buchdruckers1) kam durch sein Elternhaus schon früh mit den schönen Künsten in Berührung und wollte eigentlich Musiker werden – er war auf dem besten Wege, sich als hervorragender Geiger zu etablieren, als eine Handverletzung diese Pläne zunichte machten. Mit etwa 17 Jahren riss der junge Leo von zu Hause aus und ging nach Hollywood, um Schauspieler zu werden, doch zunächst scheiterten seine Versuche, im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Der junge Mann ging nach New York zurück, besuchte das dortige College und arbeitete nebenher beim Rundfunk, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
1931 gelang es ihm, ein Engagement am New Yorker "Pasadena Playhouse" sowie dem "Group Theatre" zu erhalten, mit den Jahren avancierte Lee J. Cobb zu einem herausragenden Charakterdarsteller. Zu seinen Bühnenerfolgen zählt unter anderem am Broadway die Titelrolle des Willy Loman in der Welt-Uraufführung (1949) von Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden" in einer Inszenierung von Elia Kazan, eine Figur, mit der Cobb Theatergeschichte schrieb und auch 1966 in der Fernsehversion "Death of a Salesman " brillierte. Lee J. Cobb war ein außergewöhnlicher Charakterdarsteller auf der Bühne, im Fernsehen und im Kino. Er hat in vielen Stücken von Clifford Odets und anderen linken Autoren gespielt und zu seinen großen Broadway-Erfolgen gehörte der "King Lear". notiert prisma.de.
 
Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte Lee J. Cobb bereits Mitte der 1930er Jahre mit zunächst kleinen Rollen gemacht, mit der Zeit wurden auch hier die Aufgaben größer. Auch wenn der Schauspieler während seiner langen Filmkarriere nie die große Hauptrolle spielte, sind es doch gerade die prägnanten Nebenfiguren, denen er auch der Leinwand eindrucksvolle Präsenz verlieh. 1954 überzeugte er als brutaler Gewerkschaftsboss Johnny Friendly in dem Marlon Brando-Drama "Die Faust im Nacken"2) (On the Waterfront) und wurde für seine Leistung als "Bester Nebendarsteller" für einen Oscar nominiert. Drei Jahre später glänzte er als einer der "zwölf Geschworenen"2) in dem gleichnamigen, von Sidney Lumet in Szene gesetzten Klassiker (1957, 12 Angry Men) und gab brillant den fanatischen, intoleranten Geschworenen "Nummer 3". In nachhaltiger Erinnerung bleibt der Schauspieler auf der Leinwand beispielsweise auch als exzessiv lebender, intriganter Vater Karamasow in Richard Brooks' Dostojewski-Verfilmung "Die Brüder Karamasow"2) (1958, The Brothers Karamazov) mit Maria Schell und Yul Brynner – auch hierfür erhielt Cobb eine Oscar-Nominierung. Für seine Interpretation des Barak Ben Canaan bzw. Filmvaters von Paul Newman in Otto Premingers Leon Uris-Adaption "Exodus"2) (1960) wurde er als "Bester Nebendarsteller" mit einer "Golden Laurel-Nominierung"2) geehrt.
Als Lee J. Cobb Anfang der 1960er Jahre die Rolle in der Western-Serie "The Virginian" übernahm, hatte er sich mit vielen prägnanten Nebenrollen bereits einen Namen in der Filmszene erworben. Die Figur des mürrischen Richters Garth schien ihm wie auf den Leib geschneidert, doch nach 55 Folgen verließ Cobb die Serie, um nicht zu sehr auf dieses Klischee festgelegt zu werden. Danach spielte er bis zu seinem Tod in verschiedenen, auch internationalen Film- und Fernsehproduktionen, letztmalig stand er für den TV-Mehrteiler "Die Quellen der Mafia" (1976, Alle origini della mafia) vor der Kamera.

Lee J. Cobb starb 1976 mit 64 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes; die letzte Ruhe fand er auf dem "Mount Sinai Memorial Park Cemetery" in Los Angeles.
Cobb hinterließ seine zweite Ehefrau Mary Hirsch, mit der er seit Ende Juni 1957 verheiratet gewesen war sowie vier Kinder. Die Söhne Tony und Jerry stammen aus der Ehe mit Mary Hirsch, Sohn Vincent sowie Tochter Julie Cobb3) (geb. 1947) aus der 1940 geschlossenen Ehe mit der Schauspielerin Helen Beverly3) (Scheidung 1952). Julie Cobb ist inzwischen ebenfalls eine erfolgreiche Schauspielerin.
  
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), prisma.de

Weitere Filme*) mit Lee J. Cobb
 
1) nach anderen Quellen Komponist
Link: 2) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch)

    
Der Autor von "The Virginian"
Quelle: Wikipedia (Stand Mai 2008)

Der Schriftsteller Owen Wister1) wurde am 14. Juli 1860 in Germantown (Pennsylvania) geboren und starb am 21. Juli 1938 in Kingston (Rhode Island). Er gilt als einer der Mitbegründer des Wildwestromans als Genre der amerikanischen Literatur.
 
Owen Wister war der Sohn von Sarah und Owen Wister Sr., einer Patrizierfamilie aus Philadelphia und genoss so eine privilegierte Kindheit. Seine Großmutter war die britische Bühnenschauspielerin Fanny Kemble2). Nach Schulaufenthalten in der Schweiz und England studierte er an der renommierten St. Paul's School in Concord (New Hampshire), später an der Harvard-Universität, wo er mit Beiträgen für die studentische Satirezeitschrift "The Harvard Lampoon" seine schriftstellerische Laufbahn begann, und wo er seinen langjährigen Freund und späteren Präsidenten der USA, Theodore Roosevelt2), kennenlernte.
1882 – 1884 verbrachte er zwei Jahre in Paris. Nach seiner Rückkehr ließ er sich zunächst in New York nieder, wo er in einer Bank Anstellung fand. 1885 begann er ein Zweitstudium an der "Harvard Law School". Seine Approbation als Rechtsanwalt erhielt er 1888.
 
In dieser Zeit begann sich Wister verstärkt mit dem amerikanischen Westen zu beschäftigen. Dieses Thema entsprach ganz dem Zeitgeist; der Historiker Frederick Jackson Turner2) verklärte in dem einflussreichen Aufsatz "The Significance of the Frontier in American History" (1893) die Frontier, also die weiße Siedlungsgrenze im Westen, zum Geburtsort des amerikanischen Gemüts und des ihm angeblich eigenen Freiheits- und Selbstbehauptungswillens. Roosevelt legte in seinem Werk "The Winning of the West" (1889 – 1896) die Bedeutung der Westexpansion für das Wohl der amerikanischen Nation dar. Während die "Zivilisierung" des Westens voranschritt, also die Vertreibung der indianischen Ureinwohner, die Besiedlung durch Weiße, und die politische Organisation der Westterritorien in US-Bundesstaaten, machte sich Wister an die Verklärung dieser verschwindenden Welt und prägte mit seinem ersten Roman "The Virginian" (1902; dt. "Der Virginier", 1955) den in dieser Zeit entstehenden Mythos vom "Wilden Westen" entscheidend mit.
 
"The Virginian" ist die Geschichte eines einzelgängerischen Cowboys in Wyoming um 1880, der sich trotz des im Westen vorherrschenden Faustrechts an seinen persönlichen Ehrenkodex hält und so allerlei Unbilden übersteht. War der Roman in den USA lange Schullektüre, so erscheint er nach heutigen Maßstäben eher als chauvinistisches Machwerk mit ausgesprochen reaktionärer Tendenz. In einigen anderen Kurzgeschichten griff Wister die Cowboy-Thematik wieder auf, widmete sich aber auch und vor allem anderen Themenkreisen. Mit "Lady Baltimore" (1906) schrieb er etwa einen nostalgisch verklärten Gesellschaftsroman über die besseren Kreise der Südstaaten. Auch schrieb Wister einige Kinderbücher.

1898 heiratete Wister seine Kusine Mary Channing, mit der er sechs Kinder zeugte. Sie starb 1913.
 
 
1) Foto von Owen Wister bei der englischsprachigen Wikipedia
 
Link: 2) Wikipedia
1) Link: Internet Movie Database
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