Geboren am 10. September 1918 in Lothringen (Frankreich), gestorben am 10. August 1932 in Los Angeles (Kalifornien).
Er wurde in seiner Heimat Frankreich auf dem Hundefriedhof von Asnières-sur-Seine beerdigt. Die Grabinschrift lautet
"RIN·TIN·TIN LA GRANDE VEDETTE DU CINEMA".
Auch wenn dieser "Star" kein menschliches Wesen war, so war er doch nicht minder im Film erfolgreich. Rin Tin Tin, der berühmte Deutsche Schäferhund und Nachfolger des Schäferhundes "Strongheart"1) (1917 – 1929), wurde wie sein Vorgänger durch die Stummfilme der 1920er Jahren weltweit bekannt und trat in 10 Jahren in 26 Streifen in Erscheinung. 
Rin Tin Tin "debütierte" 1922 in dem Western "The Man From Hell's River", wo er noch unter dem Namen "Rin Tan" auftrat. 1923 wechselte er zu "Warner Brothers" und verdiente 1.000 Dollar die Woche, war mit 100.000 Dollar versichert und hatte seinen eigenen Produktionsstab.
Als der inzwischen fast völlig vergessene Schäferhund "Strongheart" (eigentlich Etzel von Geringen) Anfang der 1920er Jahre bereits Filmruhm einheimste, tingelte "Rin Tin Tin" noch mit mäßigem Erfolg mit einer Hundedressurnummer durch die USA. Sein Herrchen und Trainer, der US-amerikanischen Soldat Lee Duncan, hatte das Tier 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs als Welpen in einer verlassenen deutschen Stellung in Nordfrankreich aufgelesen.
Duncan, damals Unteroffizier in der US-Armee, päppelte das Kriegshündchen auf und nannte es nach einer damals in Frankreich populären Puppe "Rin Tin Tin". Der Schäferhundrüde war dunkel, lediglich die Läufe und einige wenige Körperpartien waren hellbraun.
1922 gelang Rin Tin Tin mit "The Man From Hell's River" der Sprung auf die Leinwand. Die Kritik war eher zurückhaltend und bezeichnete ihn als einen im Vergleich zu "Strongheart" wenig spektakulären Hund. Das Publikum sah das anders. Mit seinem nächsten Film "Where the North begins"2) (1923) verdrängte Rin Tin Tin "Strongheart" endgültig und machte Duncan reich.
In insgesamt mehr als 40 Filmen, zumeist von Darryl F. Zanuck1) geschriebenen B-Westem, sprang Rinty über Abgründe, kämpfte mit schurkischen Pistoleros, sauste durch Flammen und rettete, was das Zeug hielt.
Er wurde zum Megastar, bekam angeblich wöchentlich Zehntausende von Fanpostbriefen und soll auf dem Höhepunkt seiner Karriere einen eigenen Chauffeur, einen eigenen Koch und einen eigenen von der Filmfirma "Warner Brothers" gestellten Bungalow gehabt haben.

Unbeschadet überstand Rin Tin Tin verständlicherweise auch die Umstellung auf den Tonfilm, die vielen anderen menschlichen Stummfilmstars das Aus brachte. Einige Jahre war er sogar Star der eigenen regelmäßigen Radiosendung "Der Wunderhund" (The Wonderdog).
1927 trat in "Hills of Kentucky" einer seiner Söhne, Rin Tin Tin junior, zum ersten Mal auf – als Welpe an der Seite seines berühmten Vaters. 1931 drehte Rin Tin Tin im Hundegreisenalter von 13 Jahren den letzten Film "The Lightning Warrior"2) – ein Jahr später verstarb er.
Sein bereits filmerprobter Junior – etwas heller im Fell als der Vater – übernahm nahtlos die Rolle des tapferen Heldenhundes. Im wirklichen Leben war Rinty II weniger heroisch. Als 1936 Einbrecher das Duncan-Haus in Hollywood ausraubten, schlief der Hundestar ruhig in einem Nebenzimmer.

Ende der 1930er Jahre ebbte die Rin Tin Tin-Begeisterung merklich ab und Duncan zog sich vorübergehend aus dem Filmgeschäft zurück. 1947 kehrte Rin Tin Tin in "The Retum of Rin Tin Tin" in die Kinos zurück. Diesmal war es bereits Rin Tin Tin III, ebenfalls ein Nachkomme des ersten Rinty, der die Hauptrolle in diesem recht erfolgreichen Comeback-Streifen spielte, aus dem sich aber keine neue Serie entwickelte.
Mitte der 1950er Jahre wurde die Hundelegende durch das gerade entstandene US-Fernsehen reaktiviert. In 164 halbstündigen Schwarzweißepisoden flimmerten "The Adventures of Rin Tin Tin"3). In den 1960er Jahren kamen die Serie unter dem Titel "Rin-Tin-Tin" auch nach Deutschland: Kavalleriesoldaten finden mitten im Wilden Westen einen ausgeplünderten Planwagen, in dem ein pausbäckiger Junge namens Rusty (Lee Aaker1); 1943–2021) und sein braver Hund Rin Tin Tin stecken. Weil Rin Tin Tin dem Colonel das Leben rettet, dürfen Rusty und Rinty als Regimentsmaskottchen im Fort Apache bleiben und fortan kräftig mit dafür sorgen, dass die Prärie von blutrünstigen Indianern und hinterlistigen Banditen gesäubert wird. 
In den ersten Folgen wurde Rin Tin Tin noch von einem Hund aus der Duncan-Zucht gespielt. Duncan hatte aber erhebliche Schwierigkeiten mit der Fernseharbeit und so kam bald ein Hund des Trainers Frank Barnes, Golden Boy junior, genannt JR, zum Einsatz. JR, der in den Kampfszenen von den Stuntdogs "Hey You" und "Bearheart" gedoubelt wurde, erhielt 1958 und 1959 den "Patsy Award".
 
"Rin Tin Tin" war die erste amerikanische Serie, die im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Die erste Folge wurde am 16. Februar 1956 um 21:25 Uhr von der ARD ausgestrahlt. Es wurden bis 1964 nur 20 Folgen gesendet. Neben der erfolgreichen Fernsehserie gab es auch Bücher und Comics, die sich des Themas "Rin Tin Tin" annahmen. (Quelle: Wikipedia)
1976 gab es eine kurze Renaissance der angestaubten Rinty-Kavallerie-Abenteuerserie mit neugedrehten Anfangs- und Schlussszenen, in denen ein Rin Tin Tin VII als angeblicher Nachkomme des ersten Rin Tin Tin auftrat. Im gleichen Jahr kam mit dem von Michael Winner1) in Szene gesetzten US-Film "Won Ton Ton – der Hund, der Hollywood rettete"1) ("Won Ton Ton, The Dog who saved Hollywood") eine ziemlich alberne Klamaukparodie auf den hündischen Stummfilmstar der 1920er Jahre in die Kinos.
Ein Biopic über Rin Tin Tin entstand unter dem Titel "Rin Tin Tin – Ein Held auf Pfoten"3) (2007, "Finding Rin Tin Tin"), gedreht von dem israelischen Filmproduzenten, Drehbuchautor und Regisseur Danny Lerner1) (1952 – 2015). Er erzählt auf humorvolle Weise die authentische Vorgeschichte des legendären Kinohundes. Ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (1625 Vine Street) erinnert an den tierischen Star.

Siehe auch www.tvder60er.de, Wikipedia
Der ausführliche, englischsprachige Wikipedia-Artikel bietet weitere Informationen.
Textbausteine aus "Lexikon berühmter Tiere" (Eichborn-Verlag 1997)
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch), 3) fernsehserien.de
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