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Erstmals taucht sein Name Anfang der 1950er Jahre in den Besetzungslisten von
Kinoproduktionen auf, so in Peter Lorres Thriller "Der Verlorene"1) (1951),
Gustav Ucickys "Zwei blaue Augen" (1955) oder Erich Engels' Krimi
"Dr. Crippen lebt"1) (1958).
Auch in den nachfolgenden Jahren blieben seine Leinwandauftritte auf
Nebenrollen reduziert, in Frank Wisbars Thriller "Nasser Asphalt"1) (1958)
sah man ihn an der Seite von Horst Buchholz als Dr. Wolf, Frank Wisbar
besetzte ihn erneut in
seinem Kriegsdrama "Hunde, wollt ihr ewig leben"1) (1958),
diesmal als Oberstleutnant Kesselbach. Es folgten prägnante Parts in Filmen wie
beispielsweise Alfred Vohrers "Verbrechen nach Schulschluss"1) (1959),
Axel von Ambessers "Frau im besten Mannesalter" (1959) oder Bernhard Wickis
"Das Wunder des Malachias"1) (1961);
für seine Darstellung des Dr. Erwin Glass wurde Münch mit dem "Deutschen
Filmpreis"1) in Gold ausgezeichnet. In dem Wallace-Streifen
"Das Gasthaus an der Themse"1) (1962) mimte er den zwielichtigen Polizeiarzt
Dr. Collins, der später als der mysteriöse Verbrecher "Der Hai"
entlarvt wird und sich dann seiner gerechten Strafe durch die Einnahme einer Zyankali-Tablette
entzieht.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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In Alfred Vohrers Thriller "Wartezimmer
zum Jenseits"1) (1964) tauchte Münch neben Götz George
und Hildegard Knef als Marchese di Alsconi auf, in den Jerry-Cotton-Filmen
"Schüsse aus dem Geigenkasten"1) (1965),
"Mordnacht in Manhattan"1) (1965),
"Um Null Uhr schnappt die Falle zu"1) (1966),
"Die Rechnung eiskalt
serviert"1) (1966)
sowie "Der Mörderclub von Brooklyn"1) (1967) spielte er
den Vorgesetzten Cottons alias George Nader, den New Yorker FBI-Chef Mr. John High.
Auch in internationalen Produktionen bzw. diversen Kriegsfilmen wurde er
gerne besetzt, musste hier jedoch meist hochrangige deutsche Offiziere
verkörpern. So in dem hochkarätig besetzten Drama "The Longest Day"1) (1962, Der längste
Tag) den deutschen Wehrmachtsgeneral der Artillerie Erich Marcks1)
(1891 1944), in John Frankenheimers "The Train"1) (1964, Der Zug)
den General von Lubitz, in John Guillermins
"The Bridge at Remagen" (1969, Die Brücke von Remagen)
den General von Stürmer, in Franklin J. Schaffners
"Patton"1) (1970, Patton Rebell in Uniform)
den General Alfred Jodl1)
(1890 1946).
Zu Münchs weiteren Leinwandauftritten zählen unter anderem der Hubert Gruyten in
Aleksandar Petrovićs Böll-Adaption "Gruppenbild mit Dame"3) (1977) sowie die
Produktionen "Der
Durchdreher" (1979) und der US-amerikanische Triller "Target"1) (1985, Target Zielscheibe).
Das Fernsehen bot dem Schauspieler ab den 1960er Jahren ebenfalls ein breites
Betätigungsfeld und auch hier wurde er gerne als militärische oder
zwielichtige Person besetzt. In "Waldhausstraße 20" (1960), der
Geschichte um einen schwedischen Pfarrer, der in seiner Kirche Juden versteckt hat,
agierte er als bestechlicher SS-Gruppenführer Lienhardt, in der Satire
"Dr. Knock" (1960) spielte er die Titelrolle, ebenso wie in Fritz Umgelters
"Münchhausen" (1966). In den 1970er Jahren machte sich Münch ein
wenig rar auf dem Bildschirm, um dann in den 1980ern in Stücken wie "Dibbegass Nummer Deckel" (1983),
"Grand mit 3 Damen" (1985), "Das Totenreich" (1986)
oder "Sommer
in Lesmona" (EA: 1988) mitzuwirken; in der Kultserie
"Kir Royal"1) (1986)
war er als Prof. Krakauer zu sehen. Münch trat
außerdem in beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar", "Der
Alte" und "Derrick" auf, letztmalig sah man den Schauspieler
(nach seinem Tod) in der französisch-deutschen Science-Fiction-Serie
"Le grand secret"1) (1989, Das Große Geheimnis) als Biologen Shri Bahanba,
dem eine sensationelle Entdeckung gelungen ist.
Die 1986 begonnen Dreharbeiten zu Bernhard Wickis Joseph Roth-Adaption "Das
Spinnennetz"1) (1989) mit seiner Rolle des Baron von Köckwitz mussten wegen Münchs
schwerer Erkrankung längere Zeit unterbrochen werden, nach seinem Tod wurde
die Figur wurde durch Ullrich Haupt2) (1915 1991) ersetzt. Wicki
konnte sich beim Schneiden des Films aber nicht dazu entscheiden, auf Münchs
Darstellung vollständig zu verzichten. Daher ist in einigen kurzen
Einstellungen des Films auch Münch zu sehen.4)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Bereits seit den 1930er Jahren war der Schauspieler auch für die Synchronisation
tätig, mehr bei www.synchronkartei.de.
Seine Arbeiten für das Hörspiel können sich ebenfalls sehen lassen, eine
Auswahl der Stücke ist bei Wikipedia
gelistet.
Richard Münch starb am 5. Juni 1987 im Alter von 71 Jahren
in seinem Urlaubsort in der Nähe von Málaga; er erlag einem Herzanfall.
Seit 1959 mit der Schweizer Schauspielerin Ella Büchi1) (1929 1999) verheiratet und
wohnte zuletzt in Küsnacht bei Zürich, wo er auf dem Friedhof Küsnacht-Hinterriet
beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Richard Münch war Vater zweier Söhne.
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Siehe auch Wikipedia
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Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) www.dieterwunderlich.de
4) Quelle: Wikipedia
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die
Krimihomepage, fernsehserien.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1955: Das heilige Experiment
(nach dem Drama von Fritz Hochwälder;
als Jesuiten-Provinzial Alfonso Fernandez)
- 1956: Der Gast (als der Gast)
- 1956: Keiner stirbt leicht (als Donnavan)
- 1957: Die Dreigroschenoper (nach dem Theaterstück von Bertolt
Brecht / Kurt
Weill (Musik); als Mackie Messer)
- 1957: Das Haus im Nebel (als Bill)
- 1958: Liebelei (nach dem Theaterstück von Arthur
Schnitzler; Regie: John
Olden; als
ein Herr)
- 1959: Vergessene Gesichter (als Dubois)
- 1960: Einer von sieben (als Herr Werner)
- 1960: Der Tod im Apfelbaum (nach dem Theaterstück von
Paul
Osborn;
als Mr. Brink)
- 1960: Dr. Knock (nach dem Drama "Knock ou le Triomphe de la médecine"
von Jules Romains;
Regie: Walter
Henn; als Dr. Knock) → IMDb
- 1960: Waldhausstraße 20 (als
SS-Gruppenführer Lienhardt)
- 1961: Der Mantel (nach der Novelle
von Nikolai Gogol; Regie: Walter
Henn; als die bedeutende Persönlichkeit Iwan Abramowitsch;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1962: Annoncentheater Ein Abendprogramm des deutschen Fernsehens im Jahre 1776
(als Gotthold Ephraim Lessing)
- 1963: Der Belagerungszustand
(nach dem Theaterstück "L'état
de sičge" von Albert
Camus
und Jean-Louis
Barrault; als Nada)
- 1963: Der schlechte Soldat Smith (nach dem
Theaterstück von William Douglas-Home;
als Sanitäts-Offizier)
- 1963: Hafenpolizei
(Krimiserie; als Kapitän Hellmann in der Folge "Mord
an Bord")
- 1963: Verlorner Sohn (Fernsehspiel von Jack Richardson (1934–2012)
nach der Tragödie "Elektra"
von Sophokles
bzw.
über Orestes, mit einer Einführung von Professor
Walter Jens;
Regie: Ludwig Cremer;
als Agamemnon;
Kurzinfo: Gong 47/1963: Agamemnon
(Richard Münch) weiß, nicht nur durch
Kassandras
(Gisela
Fischer) Weissagungen,
dass sein Leben bedroht ist. Er weicht der Ermordung aber nicht aus, um durch den Tod seinen Sohn
Orest
(Christoph
Bantzer)
zur Tat zu bewegen. Moderne Gestaltung des antiken Stoffes.
Das "Hamburger Abendblatt" schrieb am 28.11.1963:
(
) Die monströsen Gestalten der Klytämnestra und ihres Liebhabers
Ägisth
erfuhren eine neue humanere Ausdeutung ihrer Handlungen. Der resignierende Heimkehrer Agamemnon und nicht zuletzt der
"Ohne mich"-Held Orest gewannen ein ganz neues Gesicht, obwohl die Grundzüge der Sophokles-Tragödie intakt blieben.
Am Ende lag im Gegensatz zum antiken Vorbild das gesamte Geschehen psychologisch aufgeschlüsselt vor uns. Was ihm fehlte,
war halt nur die antike Größe des Vorwurfs. Die handelnden Personen Richardsons waren allesamt irrende Menschen unserer
Zeitläufe, die Seherin Kassandra nicht ausgenommen. Ensemble und Regisseur boten sinngemäß perfekte Unterspielkunst.
(Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
- 1964: Koll (als Koll)
- 1964: Totentanz (nach dem Theaterstück von
August
Strindberg; als
Kurt)
- 1965: Der seidene Schuh (Vierteiler nach dem Theaterstück von
Paul
Claudel;
als ?)
- 1966: Münchhausen (nach
dem Schauspiel von Walter Hasenclever
über den Freiherr von Münchhausen; als Münchhausen)
- 1967: Die Affäre Eulenburg (über die Harden-Eulenburg-Affäre;
als Philipp
Graf zu Eulenburg, Arnfried Krämer als
Journalist Maximilian Harden,
Hans Caninenberg als Kaiser Wilhelm II.)
- 1967: Die Mission (nach
dem Roman von Hans Habe über die Konferenz
von Évian; als Arthur Seyß-Inquart)
- 1967: Mr. Arcularis (nach dem Theaterstück von
Conrad
Aiken; Regie: Fritz
Umgelter; als Mr. Arcularis)
- 1968: Feldwebel
Schmid (Dokumentarspiel über Anton
Schmid; als Gebietskommissar Hingst)
- 1968: Affäre
Dreyfus (Dreiteiler über die Dreyfus-Affäre,
mit Karl-Michael
Vogler als Hauptmann Alfred
Dreyfus;
als Georges
Clemenceau)
- 1968: Prüfung eines Lehrers (als
Universitätsprofessor Korndörffer)
- 1969: Epitaph für einen König (nach August
Strindberg; Regie: Fritz
Umgelter; mit Karl Walter Diess
als schwedischer König Karl XII.;
als Baron Georg Heinrich von Görtz; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1969: Friedrich Ebert Geburt einer Republik (über
Friedrich Ebert;
als General Walther Freiherr von Lüttwitz;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1969: Hôtel du commerce (nach
der Novelle "Boule de
suif" von Guy de Maupassant;
als Graf Hubert de Bréville)
- 1969: Sir Basil Zaharoff Makler des Todes (über
Basil
Zaharoff; als Sir Basil Zaharoff; → weitere Besetzung IMDb)
- 1970: Der
Kommissar (Krimiserie; als Dr. Bibeina in der Folge "Dr. Meinhardts trauriges Ende")
- 1970: Maximilian
von Mexiko (Zweiteiler über Maximilian
I.; als Kardinal)
- 1973: Rabe, Pilz
und dreizehn Stühle (Serie; als der Hellseher in der Folge "Die Hypnose")
- 1974: Der
Scheck heiligt die Mittel (Zweiteiler; als Cavendish)
- 1976: Lobster
(Krimiserie; als Bankier Ernst Brühl in der Folge "Stirb!")
- 19761986: Derrick
(Krimiserie)
- 19781983: Der
Alte (Krimiserie)
- 19781986: Polizeiinspektion 1 (Krimiserie)
- 1979: Onkel Wanja (nach
dem Drama
von Anton Tschechow; Inszenierung: "Hamburger "Thalia
Theater";
Regie: Dieter Giesing;
als Professor Serebrjaków)
→ IMDb
- 1979: Revolution in Frankfurt (als Rabbi Hahn)
- 1979: Tödlicher Ausgang (als Prof. Noske)
- 1979: Der ganz normale Wahnsinn (Serie; als Jungblut in
Kapitel 6 / Kapitel
7)
- 1982: Unheimliche Geschichten (Serie; als Dr. Herbert
Brandenburg in der Folge 7 "Die fremde Macht")
- 1983: Dibbegass Nummer Deckel Eine Geschichte aus Mainz (Mundartstück;
Regie: Sepp
Strubel; als Dr. Hunold) → IMDb
- 1984: Die Friedenmacher (als britischer Premier Neville
Chamberlain; Kurzinfo: Das Live-TV-Spiel um die Mechanik
der Weltkrise von 1938 (Buch: Matthias Esche) nennt der NDR "ein Drama der Macht, ein Abbild menschlichen Hoffens
und Irrens, eine Geschichte des Scheiterns von Männern, die sich nach Frieden sehnten und doch den Weg zum Krieg öffneten".
Regie: Stanislav Barabáš
(Quelle: spiegel.de)) →
IMDb)
- 1985: Grand mit 3 Damen (als Gast)
- 1986: Die
Schwarzwaldklinik (Serie; als Prof. Eduard Sager in der Folge
"Die fromme Lüge")
- 1986: Das Totenreich (Zweiteiler nach dem Roman von Henrik
Pontoppidan; Regie: Karin
Brandauer;
als Tyge Enslev)
→ www.zeit.de,
wunschliste.de,
IMDb
- 1986: Kir
Royal (Serie; als Prof. Dr. Theo Krakauer in der Folge 4 "Adieu Claire")
- 1987: Wer erschoss
Boro? (Dreiteiler; als Karl Senfter)
- 1988: Sommer
in Lesmona (6 Teile; als Konsul Lürmann, Vater von Marga)
- 1989: Das
große Geheimnis / Le grand secret (Sechsteiler nach einem
Roman von René Barjavel; als
Biologe Shri Bahanba)
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