Auszeichnungen / Filmografie / Hörspiel
Mario Adorf wurde am 8. September 1930 in Zürich1) (Schweiz) als Sohn eines verheirateten süditalienischen Chirurgen und einer ledigen deutschen Röntgenassistentin geboren. Seine Mutter Alice Adorf (1905 – 1998), eine Elsässerin, war von einem längeren Italien-Abstecher mit dem dunkellockigen Knaben unter dem Arm zurückgekehrt, und ließ sich in dem Eifelstädtchen Mayen1) nieder, da dort Verwandte von ihr lebten. 
Mario Adorf; Copyright Virginia Shue 01 Seinen Vater Dr. Matteo Menniti, der in Siderno1) in Süditalien eine Klinik leitete, soll Adorf in seinem ganzen Leben nur einmal gesehen haben – zehn fast sprachlose Minuten lang, heißt es. Vater und Sohn konnten sich nur mühsam unterhalten, der eine sprach nur Italienisch, Mario damals nur Deutsch.
Adorf verbrachte seine Kindheit und Jugend in Mayen, als er drei Jahre alt war, gab Mutter Alice ihn in das örtliche Kinderheim der "Borromäerinnen"1), da es ihr an Geld und Wohnraum mangelte. Zu Beginn des 2. Weltkriegs wurde das Heim geschlossen, und Adorf kehrte zu seiner Mutter zurück.  Er besuchte den Kindergarten der Borromäerinnen, die Volksschule und das städtische Realgymnasium in Mayen und machte 1950 sein Abitur. Anschließend ging er nach Mainz, studierte an der "Johannes Gutenberg-Universität Mainz"1) Philosophie und Theaterwissenschaften, außerdem belegte er weitere Fächer wie Musikgeschichte, Kriminologie und Sprachen. In seiner Freizeit betätigte sich in einer Studentenboxstaffel und übernahm Rollen an der Studentenbühne. 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
1953 wechselte Adorf nach Zürich, setzte sein Studium fort und engagierte sich auch beim Studententheater. Er sammelte dort die erste Bühnenerfahrungen als Statist und Regieassistent, die er dann am "Schauspielhaus Zürich"1) vertiefen konnte. Nur wenig später brach er dann jedoch das Studium in Zürich ab, um sich endgültig der Schauspielerei zu verschreiben. Von 1953 bis 1955 ließ er sich in München an der renommierten "Otto- Falckenberg-Schule"1) entsprechend ausbilden, danach war er von 1955 bis 1962 Ensemblemitglied der "Münchner Kammerspiele"1), wo er den prägenden Einfluss durch den Schauspieler Friedrich Domin und vor allem durch den Regisseur Fritz Kortner erlebte.
 
 

Mario Adorf um 1965
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Urheber/Autor: Alfred Cermak
© ÖNB/Wien / Alfred Cermak;
Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 38/21)

Mario Adorf um 1965; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Copyright ÖNB/Wien / Alfred Cermak;  Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 38/21)
Mario Adorf; Copyright Rainer Binder Etwa parallel dazu begann seine Filmkarriere, 1954 debütierte er mit der kleinen Rolle des Gefreiten Wagner in Paul Mays1) Kriegs-Trilogie "08/15"1) nach der gleichnamigen Bestseller-Trilogie1) von Hans Hellmut Kirst1) und erregte erste Aufmerksamkeit. Nach Kinoproduktionen wie "Kirschen in Nachbars Garten"1) (1956) oder "Robinson soll nicht sterben"1) (1957, mit Horst Buchholz) erhielt Adorf 1957 den Bundesfilmpreis1) als "Bester Nachwuchsdarsteller"1) für seine eindrucksvolle Verkörperung des einfältigen (vermeintlichen) Triebtäters Bruno Lüdke1) in Robert Siodmaks1) preisgekröntem Krimi "Nachts, wenn der Teufel kam"1). Fortan war der kraftvolle Mann mit den markanten Gesichtszügen aus der deutschen und internationalen Filmszene nicht mehr wegzudenken, wenn ihm auch auch zunächst meist nur Ganoven-Rollen angeboten wurden wie beispielsweise in den Abenteuern "Der Letzte Ritt nach Santa Cruz"1) (1963) oder "Die Goldsucher von Arkansas"1) (1964).
 
  
Foto: © Rainer Binder
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Rainer Binder; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.)
Als Ende der 1950er Jahre in Deutschland das Kinosterben begann, dem eine drastische Einschränkung der Filmproduktion folgte, ging Adorf wie viele deutsche Schauspieler in die :USA bzw. nach Hollywood1); nicht zuletzt auch deshalb, um dem in Deutschland festgelegten "Kriminellen"-Film-Image zu entgehen. Adorf erlebte dort nicht nur die negativen Ausmaße des kommerziellen Filmgeschäfts, sondern rutschte durch seine Rolle in von Sam Peckinpah1) mit Charlton Heston gedrehten Western "Major Dundee"1) (1965, "Sierra Charriba") in ein erneutes Klischee, da er nun auf auf den Typ des Mexikaners festgelegt wurde. Adorf trägt es inzwischen gelassen, dass er so oft für die polternden Gestalten, Schurken, Bandenchefs oder gar Mörder wie z. B. in "Winnetou I"1) (1963) herhalten musste. Nur wenige Male konnte Adorf sein komödiantisches Talent beweisen, herrlich sein Ex-Gauner und Boxpromoter Dandy Stiegler in Wolfgang Staudtes1) Krimikömödie "Die Herren mit der weißen Weste"1) (1970) an der Seite von Martin Held, Walter Giller und Heinz Erhardt. Seinem Umzug nach Italien in den frühen 1960er Jahren – hier lebte er rund 35 Jahre – wollten ihm damals viele Fans nicht verzeihen. "Wenn man damals ins Ausland ging, galt man als eine Art Deserteur", erinnerte Adorf sich. So gestaltete er zwar aktiv alle wichtigen Entwicklungen des deutschen Films mit, das Publikum aber gewährte ihm nicht die Anerkennung, von der er träumte. Ab Mitte der 1960er Jahre war Adorf verstärkt in französischen und italienischen Filmen zu sehen, da dort sein komisches Talent differenzierter angenommen wurde.

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film",
welche die Produktion Ende September 2013  auf DVD herausbrachte.

DVD-Cove: "Die Herren mit der weissen Weste"; Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
In den 1970er Jahren überzeugte Adorf in verschiedenen ambitionierten Kinoproduktionen, so als Diktator Benito Mussolini1) in dem von Florestano Vancini1) in Szene gesetzten Polit-Thriller "Die Ermordung Matteottis" (1973, ("Il delitto Matteotti" → filmdienst.de) mit Franco Nero als Giacomo Matteotti1), als Kommissar Beizmenne in dem von Volker Schlöndorff1) und Margarethe von Trotta1) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Heinrich Böll mit Angela Winkler1) als Protagonistin gedrehten Drama "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"1) (1975) oder als Alfred Matzerath, Ehemann von Agnes (Angela Winkler) bzw. Vater von Oskar (David Bennent1)), in der Adaption "Die Blechtrommel"1) (1979) nach dem gleichnamigen Roman1) von Günter Grass1), ebenfalls von Volker Schlöndorff in Szene gesetzt und mit dem "Oscar"1) in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" sowie weiteren Preisen ausgezeichnet. Nikos Perakis1) besetzte ihn zusammen mit Tilo Prückner (als Paganini) mit der zweiten Titelrolle des "Bomber" in der humorvollen Geschichte  "Bomber und Paganini"1) (1976): "Die kleinen Gauner Bomber und Paganini haben Pech: Bei einem missglückten Bankeinbruch werden sie zu Invaliden. Der eine blind, der andere gelähmt, sind sie fortan aufeinander angewiesen und planen gemeinsam ihren großen Coup – der freilich im Chaos endet. (…) Stilistische Unsicherheiten und dramaturgische Mängel werden wettgemacht durch liebevolle Detailarbeit und virtuose Typenkomik." notiert das filmdienst.de.
Adorf war zu einem vielgefragten Darsteller in deutschen und internationalen Erfolgsproduktionen avanciert, renommierte Regisseure wie Billy Wilder1), Claude Chabrol1) oder Rainer Werner Fassbinder1) bedienten sich der vielschichtigen Darstellungskraft des Charaktermimen. Billy Wilder betraute ihn mit der Rolle des Hotel-Managers in dem unter anderem mit Hildegard Knef, Marthe Keller und William Holden hochkarätig besetzten Drama "Fedora"1) (1978), für Fassbinder stand er mit der Figur des Baulöwen Schuckert für das Drama "Lola"1) (1981) neben Barbara Sukowa (Lola) und Armin Mueller-Stahl (Baudezernent Herr von Bohm) vor der Kamera, in Claude Chabrols Verfilmung "Stille Tage in Clichy"1) (1990, "Jours tranquilles ŕ Clichy") nach dem Roman "Quiet Days in Clichy"1) mit autobiographischen Zügen von Henry Miller1) präsentierte er sich als geiler Verleger Ernest Regentag → filmportal.de.
  
Peter Sattmann und Mario Adorf in "Tod oder Freiheit"; Copyright Ziefler Film
Mario Adorf und Peter Sattmann in dem Abenteuer
"Tod oder Freiheit"1) (1977)
Regie und Buch: Wolf Gremm1)
Foto mit freundlicher Genehmigung von ziegler-film.com
© Ziegler Film GmbH & Co. KG
 
Die Highlight in Adorfs Kino-Filmografie lassen sich kaum alle aufzählen, 1996/97 übernahm er gleich in drei Kinofilmen die Hauptrollen: In Peter Zinglers1) amüsanten Komödie "Alles nur Tarnung"2) (1996) mimte er den Knastbruder Willi Butzbach bzw. Vater von Harry (Ben Becker1)), in dem von Bernd Eichinger und Martin Moszkowicz1) produzierten, spannenden Thriller "Fräulein Smillas Gespür für Schnee"1) (1997, "Smilla’s Sense of Snow") nach dem gleichnamigen Roman1) von Peter Hřeg1) war er unter der Regie von Bille August1) neben Titelheldin Julia Ormond1) der Kapitän Lukas. In Helmut Dietls1) Satire "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief"1) (1997) begeisterte er das Publikum als italienischer Ristorante-Besitzer Rossini.
Als Ex-Häftling Jochen Epstein glänzte an der Seite von Günter Lamprecht, Bruno Ganz und Otto Tausig in dem von Urs Eggers inszenierten, bewegendem Drama "Epsteins Nacht"1) auf der Leinwand, einer Geschichte um Schuld und Vergebung im Schatten des Holocaust1). 2005 mimte Adorf einen Weihnachtsmann in der Familienkomödie "Es ist ein Elch entsprungen"1), von Ben Verbong1) gedreht nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel1). Am 13. Januar 2008 feierte der Kinderfilm "Die rote Zora"1)in Hamburg Premiere, neben den Protagonisten Linn Reusse1) (Zora) und Jakob Knoblauch1) (Branko) überzeugt Adorf als alter Fischer Gorian, in weiteren prägnanten Nebenrollen sah man Ben Becker1) (Kaufmann Karaman) und Dominique Horwitz1) (Bürgermeister Ivekovic). Regisseur Peter Kahane1) brachte das von Kurt Kläber1) (1897 – 1959) 1941 unter dem Pseudonym Kurt Held veröffentlichte Abenteuer "Die rote Zora und ihre Bande"1) auf die Leinwand, erzählt wird die Geschichte von Waisenkindern aus dem kroatischen Küstenstädtchen Senj1). Am Rand der Gesellschaft lebend, schließen sie sich unter der Führung eines Mädchens zusammen, das wegen seiner roten Haare "rote Zora" genannt wird. Die Bürger der Stadt behandeln die mittellosen Kinder wie Ausgestoßene. Wilde Streiche sind die Reaktionen der Truppe. Um zu überleben, werden die Kinder zwar kriminell, doch innerhalb ihrer Gemeinschaft halten sie sich an feste Regeln. Ihr oberstes Gebot heißt Solidarität. Sie selbst nennen sich Uskoken. Der Einzige, der sich mit ihnen verbunden fühlt, ist der alte Fischer Gorian. Ihm helfen die Kinder, sich gegen die großen Fischfanggesellschaften durchzusetzen.4)
 
Fast eine Statistenrolle, die des Herrn Behr, übernahm der große Mario Adorf (ganz uneitel) in Detlev Bucks1), nach den Erinnerungen von Benjamin Prüfer1) realisierten Streifen "Same Same But Different"1) (2009), der Geschichte eines jungen Deutschen (David Kross1)), der sich in Kambodscha1) in ein HIV-infiziertes Bargirl (Apinya Sakuljaroensuk1)) verliebt (allgemeiner Kinostart: 21.01.2010). Eine weitere Arbeit für das Kino war Tarek Ehlails1) St. Pauli-Film "Gegengerade – 20359 St. Pauli"1), der am 31. März 2011 an den Start ging und in dem sich Adorf als Bierbudenbesitzer Baldu zeigt, dessen "Zapfhahn" Treffpunkt der "FC St. Pauli"1) Fans ist. Ein Film, der den Mythos des Kult-Vereins mit einer spannenden Story rund um die Schicksale einzelner Fans verbindet.. (Quelle: marioadorf.com)
Im Sommer 2011 fiel die erste Klappe zu dem Drama "Die Erfindung der Liebe"2) von Regisseurin Lola Randl1). In der Geschichte geht es um die todkranke Millionärin Amine von Kirsch (Sunnyi Melles1)), auf die bzw. deren Geld es ein junges Liebespaar (Maria Kwiatkowsky und Bastian Trost1)) abgesehen hat. Mario Adorf stand als Hermann von Kirsch bzw. Vater der Protagonistin Amine vor der Kamera. Wegen des tragischen Todes der erst 26-jährigen Maria Kwiatkowsky († 04.07.2011) mussten die Dreharbeiten unterbrochen werden; vorgestellt wurde die BR-Koproduktion Anfang Juli 2013 auf dem "Filmfest München"1), allgemeiner Kinostart war der 1. Mai 2014.
Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Drama "Die Libelle und das Nashorn"1) (Regie: Lola Randl) begannen im November 2011 in Dortmund. Erzählt wird die Geschichte zweier Menschen, die eine Nacht in einem Hotel "mit Reden" verbringen. Die Nachwuchs-Autorin Ada (Fritzi Haberlandt1)) und der in die Jahre gekommene Leinwandstar Nino (Mario Adorf) lernen sich bei einer Lesung in einer Buchhandlung kennen und treffen im Hotel wieder aufeinander. Eigentlich ist Ada von dem alten Star und seinen Allüren genervt. Aber nachts in der Hotelbar nimmt das Schicksal seinen Lauf. (Quelle: marioadorf.com); Kinostart war am 6. Dezember 2012.
Adorfs jüngere Arbeit für das Kino war Pierre-Henry Salfatis2) Drama bzw. die deutsch-französisch-schweizerische Co-Produktion "Der letzte Mentsch"1) → filmportal.de. Der Regisseur, der sich hauptsächlich mit jüdischen Themen befasst, drehte dieses Roadmovie mit schwarzem jüdischen Humor seit 29. Oktober 2012 in Deutschland, Ungarn, Rumänien. Adorf gestaltet den Holocaust-Überlebenden Mena'hem Teitelbaum, der seine jüdischen Wurzeln lange Jahre verleugnete und unter dem Namen Marcus Schwartz lebte. Nun, alt geworden, begibt er sich auf eine Reise und sucht gemeinsam mit der jungen Deutsch-Türkin Gül (Katharina Derr1)) in seiner ungarischen Geburtsstadt nach Beweisen für seine eigentliche Identität; bundesweiter Kinostart war der 8. Mai 2014, bereits bei der 24. Veranstaltung des "Kinofest Lünen"1) konnte am 21. November 2013 die Weltpremiere des emotionalen Roadmovies gefeiert worden → www.famafilm.ch
Im Oktober 2015 begannen in Dresden die Dreharbeiten zu dem ganz auf den sächsischen und inzwischen bundesweit bekannten Comedian Olaf Schubert1) abgestellten Streifen "Schubert in Love"1) mit dem Untertitel "Vater werden ist (nicht) schwer". Hier erlebte man Adorf an der Seite des Titelhelden, dessen Markenzeichen der gestrickte Argyle-Pullunder ist, als dominanten Vater, der endlich Nachwuchs von seinem Sprössling einfordert; Kinostart war der 8. Dezember 2016. Ahmet Taş1) besetzte ihn als Oligarchen Wechselburg seinem Film "Real Fight" (2017,  → www.realfight.de), zuletzt wirkte Adorf bei dem Dokumentarfilm "War and Justice" als Specher mit (Kinostart: 06.06.2024) → Übersicht Kinofilme.

Adorfs TV-Auftritte können sich seit Mitte der 1950er ebenfalls sehen lassen, die Liste der Figuren, die er hier verkörperte, ist lang. Beispielsweise beeindruckte er die Fernsehzuschauer/-innen unter der Regie von Rolf Hädrich1) als Matti in der ZDF-Produktion des Stücks "Herr Puntila und sein Knecht Matti"1) von Bertolt Brecht1) – Leonard Steckel gab den Puntila – , doch erst seit den 1980er Jahren war er regelmäßig mit faszinierenden Figuren auf dem Bildschirm präsent. In der ebenfalls vom ZDF produzierten, von Tom Toelle1) nach dem gleichnamigen Bestseller1) von John Knittel1) in Szene gesetzten Dreiteiler "Via Mala"1) (1985), bewegte er das Publikum durch seine Interpretation des grausamen, trunksüchtigen Vaters Jonas Lauretz; für diese schauspielerische Leistung erhielt Adorf 1986 den "Deutschen Darstellerpreis"1) des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure. Unvergessen bleibt er mit seinem Auftritt als geldgieriger Klebstofffabrikant Heinrich Haffenloher ("Ich scheiss dich zu mit meinem Geld") in Helmut Dietls1) Kultserie "Kir Royal"1) (1986).
1991 drehte er in Venezuela den französischen Vierteiler "Die Abenteurer vom Rio Verde"3) ("Le pilote du Rio Verde"), der auch im deutschen Fernsehen lief. Adorf brillierte als der deutsche Honorarkonsul Gert Bauer, der in Südamerika gegen die Mafia und die Zerstörung des Regenwaldes kämpft.
  

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Mario Adorf; Copyright Virginia Shue 02
Mit allen Wasser gewaschen zeigte sich Adorf 1992 in dem überragenden Vierteiler "Der große Bellheim"1). von Regisseur Dieter Wedel1). Hier glänzte er mit der Titelrolle des Kaufhausbesitzers Peter Bellheim, einen Patriarchen von altem Schrot und Korn, der sich eigentlich schon nach Spanien zurückgezogen hatte, aber schließlich voller Elan nach Deutschland zurückkehrt, um sein ins Schlingern geratenes Unternehmen zusammen mit dem Oldie-Trio Dr. Erich Fink (Heinz Schubert), Herbert Sachs (Will Quadflieg) und Max Reuther (Hans Korte) vor dem Ruin zu retten. Eine Paraderolle für den Schauspieler –  Adorf wurde hierfür unter anderem gemeinsam mit seinen Kollege mit dem "Adolf-Grimme-Preis"1) in Gold geehrt. Ein weiterer Mehrteiler von Wedel, "Der Schattenmann"1), lief im Januar 1996 mit großem Erfolg im Fernsehen: Hier verkörperte Adorf den Jan Herzog, einen Drahtzieher des organisierten Verbrechens in Frankfurt, und wurde für seine Leistung zusammen mit Heinz Hoenig1) und Günter Strack mit dem "Bayerischen Fernsehpreis"1) ausgezeichnet.  Einmal mehr unter der Regie von Dieter Wedel Wedel etstand die sechsteilige Gesellschaftssatire "Die Affäre Semmeling"1), eine weitere, wenn auch vage Fortsetzung des 1976 gedrehten Mehrteilers "Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling"1) – Adorf beeindruckte hier als heimlicher Machthaber im Rathaus Walter 'Beton-Walter' Wegener.
Dazwischen trat er in dem an den berühmten, gleichnmaigen Roman1) von Frances Hodgson Burnett1) angelehnten TV-Film "Der kleine Lord"2) (1996, "Il piccolo lord") als bayerischer Brauereibesitzer Carl Schneibel, Großvater des kleinen Christian (Francesco De Pasquale) in Erscheinung, eine Rolle, die er zudem in der Fortsetzung "Der kleine Lord – Retter in der Not"3) (2000, " Il piccolo Lord, parte seconda") übernahm. Mit der Titelrolle des Ermittlers Jo Tresko tauchte Adorf in dem international besetzten SAT.11)-Dreiteiler "Tresko"1) (1996) auf, in dem satirischen, zweiteiligen Thriller "Alle für die Mafia"3) (1998) kam er als ehrenwerter Don Michele aus Sizilien daher, der sich irgendwo im Norden Italiens zur Ruhe setzen will.
Den Pater Zeffirino gab er in dem Krimi "Mord im Kloster"3) (1998, "La quindicesima epistola"), den Freibeuter "Teufelskralle" in dem Vieteiler "Piraten der Karibik"1) (1998, "Caraibi"), den Schlagersänger und Charmeur der alten Schule Freddy Baker, der in der von Matti Geschonneck1) einfühlsam gedrehten Story "Comeback für Freddy Baker"3) (1999) wieder im Show-Geschäft Fuß fassen will.

Alec Guinness und Mario Adorf, der neben Guinness
als alterndem Geheimagent George Smiley in dem
TV-Mehrteiler "Smiley's Leute"3) (1982, "Smiley's People")
nach dem gleichnamigen Spionage-Roman1) von Johnle Carré1) den
schlüpfrigen Hamburger Nachtclub-Besitzer Kretzschmar mimte
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Alec Guinness und Mario Adorf; Copyright Virginia Shue
Als er selbst wirkte Adorf in der 1. Episode "Berlin – Ich komme!"3) aus der Serie "Die Schnelle Gerdi und die Hauptstadt"1) neben Titelheldin Senta Berger in der Titelrolle mit, eine schöne Figur war die des fürsorglichen Carlo Scalli in dem packenden, von Joseph Vilsmaier1) gedrehten zweiteiigen Familiendrama "Vera – Die Frau des Sizilianers"3), das Ostern 2005 ausgestrahlt wurde. In dieser anrührenden Geschichte einer dramatischen Liebe zwischen der deutschen Verkäuferin Vera Kienzle (Lara Joy Körner1)) und dem charmant-unbekümmerten Sizilianer Gaetano Scalli (Gunther Gillian1)), die nach einer authentischen Geschichte in den 1960er Jahren entstanden war, spielte Adorf das einflussreiche und "ehrenwerte" Oberhaupt des sizilianischen Familienclans Scalli, der seinem Neffen beruflich unter die Arme greift, als dieser mit seiner Familie in seine Heimat Catania zurückkehrt. Als Gaetano in die dunklen Geschäfte der Mafia verwickelt wird, wird auch Onkel Carlo Opfer der sizilianischen Vendetta1).
Nach dem von Volker Schlöndorff1) realisierten, kammerspielartigen Fernsehfilm "Enigma – eine uneingestandene Liebe"1) (2005), basierend auf dem Drama "Variations Enigmatiques" von Éric-Emmanuel Schmitt1), das Schlöndorff zuvor mit den einzigen beiden Darstellern Mario Adorf (Abel Znorko) und Justus von Dohnányi1) (Erik Larsen) am Berliner "Renaissance-Theater"1) inszeniert hatte, wurde am 30. März 2006 im ZDF anlässlich des ersten Todestages von Papst Johannes Paul II.1) das Doku-Drama "Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes"1) ausgestrahlt, welches die wichtigen Stationen aus dem Leben Karol Wojtylas aufzeigt. Unter der Regie von Gero von Boehm1), der prominente Zeitzeugen wie den früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow1) (1931 – 2022) und den Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl1) (1930 – 2017) zu Wort kommen lässt, stellte Devid Striesow1) den jungen Karol Wojtyla dar, Michael Mendl überzeugte als charismatischer, außergewöhnlicher Pontifex. Mario Adorf war hier mit der fiktiven Figur des Vatikan-Gärtners Peppino Mancuso vertreten und zeigte mit dieser Nebenrolle einmal mehr seine Affinität zu einfachen, menschlichen Figuren. Adorf sagte in einem Interview unter anderem: Mancuso ist ein Mann aus dem Volk, ein ganz normaler italienischer Katholik, und wenn er "seinem" Papst begegnet, ist das natürlich jedes Mal ein Ereignis. Eine Situation, die interessant zu spielen ist. Der Gärtner erstarrt nicht in Respekt, sondern ist sehr offen. Er ist ein Familienvater mit allen kleinen und großen Sorgen, die dazugehören. Seine Tochter hat Schwierigkeiten, Kinder zu bekommen, und will eine künstliche Befruchtung vornehmen lassen. Der Papst, den er um Rat fragt, ist natürlich dagegen und Mancuso bleibt ratlos zurück.5)  → siehe auch filmdienst.de
 
Nach längerer Fernsehabstinenz sah man Adorf dann Ende April 2007 mit einer neuerlichen Paraderolle auf dem Bildschirm: In dem von Regisseur Carlo Rola1) spannend in Szene gesetzten, dreiteiligen "Rosa Roth"1)-Special "Der Tag wird kommen"1), das anlässlich des zehnjährigen TV-Dienstjubiläums der charismatischen Kriminalhauptkommissarin Rosa Roth (Iris Berben) ausgestrahlt wurde, mimte Adorf einen international agierenden Superschurken, den profitgierigen Waffenhändler Willem van Kleve, der skrupellos über Leichen geht – man hätte sich keinen besseren Gegenspieler für die eigenwillige Ermittlerin Rosa Roth wünschen können.
Ein knappes Jahr später, am 24. März 2008, tauchte Adorf in dem von Dieter Kehler1) für das ZDF nach dem gleichnamigen Bestseller von Rebecca Ryman (Pseudonym der 2003 in Kalkutta1) verstorbenen indischen Autorin Asha Bhanjdeo) realisierten Melodram "Wer Liebe verspricht"3) in der Rolle des Sir Joshua Templewood auf. In dem in der Kolonialzeit Indiens vor farbenprächtiger exotischer Kulisse spielenden Liebesgeschichte geht es um die junge, fortschrittlich denkende Amerikanerin Olivia O'Rourke (Eva Habermann1)), die unter der Obhut der Familie mütterlicherseits an einen gutsituierten Mann gebracht werden soll. Gudrun Landgrebe1) spielte die Tante Lady Bridget Templewood, Adorf deren Gatten bzw. Onkel der Protagonistin, der in allerlei zwielichtige Geschäfte verwickelt zu sein scheint und vor allem seinen Erzfeind Jai Raventhorne (Erol Sander1)), den illegitimen Sohn eines Engländers und einer Inderin, erbittert bekämpft …

Foto: © Eugen Haller
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Eugen Haller zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Eugen Haller; das Foto darf 
nicht für andere Zwecke verwendet werden.

Mario Adorf; Copyright Eugen Haller 02
Mario Adorf; Copyright Eugen Haller 01 Zuvor hatten die Kinogänger die markante Stimme Adorfs in dem Zeichentrickfilm "Kleiner Dodo"1) hören können. Der Streifen, welcher am 1. Januar 2008 startete, entstand nach der Buchvorlage "Kleiner Dodo, was spielst du?" (1995) von Hans de Beer1) und Serena Romanelli, erzählt die Geschichte des kleinen Orang-Utan-Jungen Dodo, der im Dschungel ein "Dingsbums" entdeckt, das sich als Geige entpuppt. Weil ihm die gestrengen Eltern den Umgang mit Menschensachen strikt verbieten, übt er heimlich in der Höhle des alten, als verrückt verschrienen Orang Utans Darwin – genial gesprochen von Mario Adorf; bereits in den kurzen Episoden bzw. der TV-Zeichentrickserie "Kleiner Dodo"1) (2007), anfangs gezeigt in "Die Sendung mit der Maus"1), hatte er Darwin seine Stimme geliehen → mehr Arbeiten für die Synchronisation bei synchronkartei.de.
 
 
Foto: © Eugen Haller
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Eugen Haller zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Eugen Haller; das Foto darf
nicht für andere Zwecke verwendet werden.
Abgedreht war der aufwendige ZDF-Zweiteiler mit dem Titel "Das Geheimnis der Wale"1), wo er zusammen mit Veronica Ferres1) und Christopher Lambert1) vor der Kamera stand. Er präsentierte sich als Professor Johannes Waldmann, Vater von Anna (Veronica Ferres), die mit ihrer 15-jährigen Tochter Charlotte (Alicia von Rittberg1)) von Berlin zu ihrem Vater nach Neuseeland fliegt. Obwohl sie sich lange nicht gesehen haben, hofft sie auf eine Aussprache mit ihm und seinen positiven Einfluss auf ihre Tochter, die auf die schiefe Bahn zu geraten droht. Waldmann arbeitet als Walforscher im Auftrag der örtlichen Behörden an einem Gutachten, von dessen Aussage die Entscheidung abhängt, ob ein großer Energiekonzern vor der neuseeländischen Küste mittels Reflexionsseismik nach Gas suchen darf. Als Annas Vater durch einen vermeintlichen Unfall ums Leben kommt, stellt Anna gemeinsam mit dem Außenseiter Chris (Christopher Lambert) Nachforschungen an. Dabei gelingt es ihr, einen ungeheuren Umweltskandal aufzudecken.6) Ausgestrahlt wurde das ZDF-Umweltdrama, das bis Anfang 2009 in Südafrika und in Neuseeland gedreht wurde, erstmals am 3. und 4. Januar 2010 → siehe auch prisma.de.
Ein Fernseherlebnis der besonderen Art war das von Nikolaus Leytner1) in Szene gesetzte Drama "Die lange Welle hinterm Kiel"1) (EA: 04.01.2012) nach dem gleichnamigen, parabelhaften Roman von Pavel Kohout1), kamen doch mit Mario Adorf und Christiane Hörbiger zwei hochkarätige Künstler/-innen zusammen. "Der Film handelt von einer schicksalhaften Begegnung zweier älterer Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff im Jahr 1990. Die todkranke Sudetendeutsche Margarete Kämmerer (Christiane Hörbiger) begegnet dem Tschechen Professor Burian (Mario Adorf). Dieser hatte in der Zeit der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei Männer eines Dorfes hinrichten lassen, darunter Margaretes Ehemann. Sie will Rache, ihr Neffe (Christoph Letkowski1)) soll ihr dabei helfen. Es stellt sich heraus, dass Margarete zuvor den Bruder von Burian umbringen hatte lassen. Der Neffe freundet sich mit Burians Schwiegertochter (Veronica Ferres1)) an und verbringt eine Nacht mir ihr. Nach einer Aussprache zwischen Burian und Margarete sind sich beide einig, dass sie heute niemand mehr versteht, und springen gemeinsam über Bord." notiert Wikipedia → prisma.de
Eine jüngere TV-Arbeit ist die von Urs Egger1) gedrehte ZDF-Tragikomödie "Krokodil"3) (EA: 29.03.2013; → tittelbach.tv), seit Anfang Mai 2012 fanden im oberbayerischen Alpenvorland die Dreharbeiten statt. Adorf gab den ehemals erfolgreichen, eigenbrötlerischen, etwas ruppigen Schriftsteller Richard, der sich in sein Landhaus bzw. vom Leben zurückgezogen hat, bis die junge Judith (Alwara Höfels1)) mit ihrem kleinen Sohn Dominik (Daan Lennard Liebrenz1)) alles durcheinanderwirbelt, Michael Mendl dessen einzigen Freund Gabriel und Dagmar Manzel1) Richards Haushälterin Martha. Richard nimmt Mutter und Sohn nach einem Autounfall bei sich auf, mit der Zeit entwickelt der Misanthrop mehr als Sympathie für seine Gäste, als Judiths ehemaliger Freund Christian (David Rott1)) auf der Bildfläche erscheint, kommt es zu einer tragischen Wendung. Der Film entstand nach der Erzählung "Crocodiles" des französischen Bestseller-Autors Philippe Djian1), "eine stark gespielte Tragikomödie, die Adorf in einer würdigen Altersrolle präsentiert" vermerkt prisma.de. Freuen durfte man sich Weihnachten 2013 auf den zweiteiligen Kinderfilm "Pinocchio"3) (EA: 25./26.12.2013), eine von der ARD produzierte Neuverfilmung des weltberühmten, gleichnamigen Kinderbuchklassikers1) von Carlo Collodi1). "Mario Adorf spielt darin den alten Spielzeugmacher Geppetto, Pinocchios "Vater" – obwohl er eigentlich lieber den Bösen mimt. Die freche Holzpuppe ist animiert, die Stars daneben real." informierte derwesten.de. In weiteren Rollen traten unter anderem Ulrich Tukur1) als Direktor des Puppentheaters "Mangiafuoco" und Benjamin Sadler1) als Tischlermeister Antonio in Erscheinung → tittelbach.tv.
  
Im Herbst 2013 gehörte Adorf zur Besetzung des vom WDR und NDR produzierten innovativen TV-Experimentes "Altersglühen"1) von Regisseur Jan Georg Schütte1). Das Stück, in dem sich 13 ältere Menschen auf Partnersuche begeben und sich zu einem "Speed Dating für Senioren" treffen, kam ohne jegliches Drehbuch aus, setzte ganz auf die Intuition bzw. Improvisation der prominenten Schauspielerriege; es basiert auf dem preisgekrönten Hörspiel "Altersglühen oder Speed Dating für Senioren" des Regisseurs. Zur hochkarätigen Besetzung zählten neben Mario Adorf unter anderem Senta Berger, Matthias Habich, Michael Gwisdek, Jörg Gudzuhn, Brigitte Janner und Christine Schorn; Sendetermin in der ARD war der 12. November 2014. Die ARD schrieb: "Die Männer in der Runde: Johann Schäfer (Mario Adorf) würde am liebsten gleich wieder nach Hause gehen, doch hat er seiner geliebten Frau kurz vor ihrem Tod versprechen müssen, nicht lange alleine zu bleiben. Entschieden unwillig macht sich auch Kurt Mailand (Jörg Gudzuhn) auf den Weg zum Speed Dating, vorangetrieben von seinem Freund und Laubenmitbewohner Volker Hartmann (Michael Gwisdek). Der pensionierte Lehrer Helge Löns (Matthias Habich), der russische Romantiker Sergej Stern (Viktor Choulman1)) und der lebensfrohe Ex-Museumswärter Hartmut Göttsche (Jochen Stern1)) – mit 84 der Senior der Runde – komplettieren das Männeraufgebot. Die suchenden Frauen: Dass die Frauen in der Überzahl sind, liegt an Hilde Matysek (Ilse Strambowski1)): Sie ist die Mutter des Veranstalters und will sich einmal anschauen, was ihr Sohn beruflich so macht. Alle anderen Frauen haben sich offiziell für das Speed Dating angemeldet, und das aus ganz unterschiedlichen Erwägungen. Clara Bayer (Angela Winkler1)) sucht einen Begleiter für eine Russlandreise, die ehemals gut betuchte Edith Wielande (Christine Schorn) einen Partner mit deutlich mehr Geld, als sie mittlerweile hat. Die Ex-Verlegerin Martha Schneider (Hildegard Schmahl1)) sehnt sich nach Berührung, Christa Nausch (Brigitte Janner) nach einem Mann, der in jeder Hinsicht vitaler ist als ihr Gatte. Und während Leni Faupel (Gisela Keiner1)) Selbstgedichtetes vorträgt, geht Ex-Karrierefrau Maria Koppel (Senta Berger) lieber auf Distanz: Ein Partner nach ihrer Kragenweite findet sich doch eher nicht bei einem Speed Dating – oder etwa doch?"  → presseportal.de, tittelbach.tv. Die Produktion wurde am 27. März 2015 mit dem renommierten "Grimme-Preis"1) in der Kategorie "Fiktion" bedacht → Begründung der Jury bei grimme-institut.de.
Adorf stand zudem mit einer ungewöhnlichen Gast- bzw. Nebenrolle vor der Kamera und schlüpfte in der NDR-Komödie mit dem Titel "Der Liebling des Himmels"2) (Regie: Dani Levy1)) als Professor Sorel, Vater des neurotischen Psychiaters Magnus Sorel (Axel Milberg1)), in die Maske eines Alt-Hippies – Barfuß, mit Holzketten und langem schlohweißen wallendem Haar, Vorgestellt wurde die zum Teil rabenschwarze Geschichte Ende Juni 2015 beim "Festival des deutschen Films"1) in Ludwigshafen1), die Ausstrahlung in der ARD erfolgte am 18. September 2015 → tittelbach.tv. Als RTL1) die (freie) Neuauflage der "Winnetou"-Klassiker für das Fernsehen produzierte, durfte Adorf natürlich nicht fehlen. In "Winnetou – Der Mythos lebt"1) (EA: 25./27./29.12.2016) mit Nik Xhelilaj1) als Titelheld Winnetou1) und Wotan Wilke Möhring1) als Karl May1) bzw. Old Shatterhand1) mimte Adorf in Teil 3 "Der letzte Kampf"1) den Santer sr., einflussreicheer Vater des von Michael Maertens1) dargestellten leichtlebigen "Bösewichts" Santer jr.. Damit erinnerte an seine Rolle des Oberschurken Santer, der in dem Kinofilm "Winnetou I"1) (1963) Winnetous (Pierre Brice) Schwester Nscho-tschi (Marie Versini1) erschoss (im TV-Film Iazua Larios1)) und dafür (mitunter bis heute) von empörten Fans heftig beschimpft wurde.
Eine besondere Herausforderung für Adorf war sicherlich die Titelrolle des alten Karl Marx in der szenischen Dokumentation "Karl Marx – Der deutsche Prophet"3) – den jungen Marx stellte Oliver Posener (= Oliver Boysen1)) dar. Der von Christian Twente1) (Regie) und Peter Hartl1) (Drehbuch) für das ZDF und ARTE realisierte Film über den am 5. Mai 1818 in Trier geborenen Philosophen und Protagonisten der Arbeiterbewegung Karl Marx1). Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2017 in Prag1) und Umgebung sowie in Marokko1). "Wir freuen uns, dass wir mit Mario Adorf einen Hauptdarsteller haben, der diese Rolle nicht nur hervorragend verkörpert, sondern sich damit auch einen Lebenswunsch erfüllt", sagte Prof. Peter Arens1), Leiter der Hauptredaktion "Geschichte und Wissenschaft" → presseportal.zdf.de. Ausgestrahlt wurde das szenische Biopic im ZDF am 2. Mai 2018 (auf ARTE1) bereits am 28.04.2018) anlässlich des bevorstehenden 200. Geburtstages (05. Mai 2018) des weltberühmten Gesellschaftstheoretikers und Begründer des "Marxismus"1)  → www.zeit.de. Mit dieser Rolle wurde Adorf ein lang gehegter Wunsch erfüllt, in dem am 29. April 2018 in der Reihe "ZDF-History"1) gesendeten filmischen Porträt" "Mario Adorf – eine deutsche Filmlegende" hieß es, Adorf habe die Figur des Marx mit einer "Schauspielkunst von Weltrang mit der Erfahrung eines reichen Lebens" gespielt. Als die ARD am 12. Oktobern 2018 bzw. am Vorabend des 80. Geburtstages der "Grande Dame" Christiane Hörbiger die ganz auf die Jubilarin zugeschnittene, amüsante Story "Einmal Sohn, immer Sohn"1) ausstrahlte, war auch "Grandseigneur" Adorf mit einer Gastrolle vertreten und spielte den Verehrer der Protagonistin → tittelbach.tv.
Freuen durfte man sich sicherlich auf die Gaunerkomödie "Alte Bande"1) (EA: 08.01.2020), in welcher der großartige Adorf den rheinischen Schwerkriminellen und heimlichen König der JVA genannt "Boxer" mimte, der aus aus Altersgründen in den Seniorenknast verlegt wird und dort auf seinen früheren Kumpan Wallberg (Tilo Prückner) trifft. "Unterstützt von Henne (Hermann Beyer), der die "Alte Bande" komplettiert, wagen sie noch einmal Boxers Liebe wegen (Hildegard Schmahl1)) den Ausbruch in die Freiheit – in einer Geschichte, die warmherzig und humorvoll von Alter, Freundschaft, Liebe, verpassten und neuen Chancen erzählt." kann man bei presse.wdr.de lesen Die Älteren unter uns fühlten sich bei dem Duo Adorf/Prückner sicherlich an den Kinostreifen "Bomber & Paganini"1) aus dem Jahre 1976 erinnert, in dem sie zwei ebenso schlichte wie unverbesserliche Kleingauner darstellten, die stets auf der Suche nach dem großen Coup regelmäßig grandios scheitern. "Gelungene Seniorenkomödien machen meistens doppelt Spaß: weil es eine Freude ist, den alten Hasen zuzuschauen; und weil es in den Geschichten oft ordentlich selbstironisch zugeht. Das gilt auch für die Freundschafts-Hommage "Alte Bande", deren Titel vor diesem Hintergrund subtil doppeldeutig ist. Außerdem sind die Helden zwar betagt, aber dank Prückner und Adorf, der in diesem Jahr neunzig wird, noch sehr vital und unternehmungslustig." urteilt Tilmann P. Gangloff1) bei tittelbach.tv → Übersicht TV-Produktionen.
Darüber hiaus stand Adorf des Öfteren im Synchron-Studio, wobei er überwiegend in den internationalen Produktionen seine Rollen selbst synchronisierte → synchronkarte.de. Verschiedentlich übernahm er als Sprecher Aufgaben in Hörspielen, die bei der ARD-Hörspieldatenbank gelistete Produktionen findet man hier.
Während seiner umfangreichen Film- und Fernseharbeit war der große Charaktermime, dessen Figuren nie eindimensional sind, immer wieder auf der Bühne zu erleben und auch dort setzte er Maßstäbe: Er spielte beispielsweise schon früh an den "Münchener Kammerspielen"1) in dem Stück "Jeanne oder Die Lerche"1) von Jean Anouilh1) oder in "Sechs Personen suchen einen Autor"1) von Luigi Pirandello1), 1957 sah man Adorf dort unter der Regie von Hans Schweikart1) als den Matrosen in dem Schauspiel "Die Schule der Diktatoren"1) von Erich Kästner1). 1962 gab er in einer Inszenierung von Paul Verhoeven den Stanley Kowalski in dem Drama "Endstation Sehnsucht"1) von Tennessee Williams1) (Regie: Franco Enriquez; 1927–1980), 1976 interpretierte er den Titelhelden in der Komödie "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit"1) von Beaumarchais1) (Regie: Franco Enriquez) und 1979 beispielsweise wurde ihm für seine Titelrolle in dem von von Bertolt Brecht1) verfassten und Ulrich Brecht1) in Szene gesetzten Stück "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui"1) der "Große Hersfeld-Preis"1) verliehen.

Das Foto, welches bei den Dreharbeiten zu der Komödie
"Pizza Colonia"1) (1991) in Köln entstand, 
wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen
Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik (Lizensiert)

Mario Adorf; Copyright Edmond Frederik
1982 gab er bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) den Othello in der gleichnamigen Tragödie1) von William Shakespeare1), (Regie: Clifford Williams), glänzte 1995 an der "Volksoper Wien"1) in dem Musical "Kiss me Kate"1) als Petruchio bzw. Fred und 2002 sah man ihn am Berliner "Renaissance-Theater"1) in einer Inszenierung von Harald Clemen1) als Partner von Ilse Ritter1) bzw. als berühmten Schriftsteller in "Der Mann des Zufalls", einem Zwei-Personen-Stück von Yasmina Reza1). "Die Nuancen dieser letztlich ungewöhnlichen Begegnung sublim auszukundschaften, gelang Ilse Ritter (sie) und Mario Adorf (er) in der Regie von Harald Clemen ganz extraordinär. Reife, subtile Schauspielkunst. Die grazile Ilse Ritter mit der ebenso grazilen Stimme. Getragenes, ruhiges Wenden des Kopfes, gezielter Wimpernschlag. Eine seriöse Dame mit dem Feuer jugendlicher Neugier, schon mal die Füße keck hoch zum Sitz ziehend, immer wieder verstohlen zum Nachbarn schauend. Der korpulente Mario Adorf mit der herzhaft sonoren Stimme. Ein gewichtiger Herr tief im Sessel, ungeduldig, unruhig, aber behäbig sich räkelnd, die Argumente mit dem Zeigefinger distinguiert kommentierend, schwankend zwischen grüblerischer Selbstzerfleischung und erwachendem Interesse für die Dame nebenan." kann man bei berliner-schauspielschule.de lesen.
Ebenfalls im Jahre 2002 war er bei den "Nibelungen.Festspielen Worms"1) unter anderem neben Götz Schubert1) (Siegfried1)), Maria Schrader1) (Kriemhild1)), Uwe Friedrichsen (Dietrich von Bern1)) und Andre Eisermann1) (Giselher1)) der Hagen von Tronje1) in der Neufassung des "Nibelungenlieds"1), einem Stück des deutscher Nachwuchsdramatikers Moritz Rinke1), der zusammen mit Dieter Wedel1) auch Regie führte → "Nibelungen-Festspiele 2002"1). Ein Jahr später sprach Adorf bei den "Nibelungen-Festspielen 2003"1) den Prolog → Theaterwirken bei marioadorf.com
Mario Adorf, 1992 fotografiert von Klaus Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000044_002); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern; Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 05.06.1992; Quelle: www.deutschefotothek.de Die Liste seiner Auszeichnungen ist lang, Beweis für Adorfs außergewöhnliche Darstellungskraft und ungeheure Popularität. Neben den bereits erwähnten Preisen konnte der Schauspieler zwei Mal den begehrten "Bambi"1) nach Hause tragen. So 1978 als "Beliebtester Schauspieler des Jahres" und am 30. November 2006 in der Kategorie "Kultur". Die "Goldene Kamera"1) und den "Telestar"1) erhielt er 1993 für "Der große Bellheim"1), im selben Jahr ehrte man seine Leistungen mit dem "Bundesverdienstkreuz"1). Weitere Preise sind beispielsweise die "Carl-Zuckmayer-Medaille"1) (1996), der "Karl-Valentin-Orden"1) (1997), der "Bayerische Filmpreis"1) (2000, Ehrenpreis für sein Lebenswerk) und der "Siegfried-Lowitz-Preis" (2003) der "Siegfried-Lowitz-Stiftung" im Gedenken an Siegfried Lowitz. Das "Große Bundesverdienstkreuz" wurde Adorf 2001 verliehen, 2003 folgte der "Bayerische Verdienstorden"1) und 2005 der "Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz"1). In der Ende November 2006 vom ZDF ausgestrahlten Sendung "Unsere Besten – Lieblingsschauspieler" wählten die Zuschauer/-inen den Mimen nach Heinz Rühmann und vor Romy Schneider auf den zweiten Platz.
  
Mario Adorf, 1992 fotografiert von Klaus Morgenstern
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000044_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern;
Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 05.06.1992;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Eine weitere, außergewöhnliche Ehrung wurde dem großen Ausnahmeschauspieler Anfang 2009 zuteil: Bereits Ende Oktober 2008 gab der "Aachener Karnevalsverein"1) (AKV) bekannt, dass Adorf in der Session 2008/2009 den "Orden wider den tierischen Ernst"1) erhalten werde. Der Orden werde ihm für "Mutterwitz, Humor, Charme, seine Beliebtheit durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch und eine Portion Schlitzohrigkeit" verliehen, sagte der damalige Präsident des "Aachener Karnevalsvereins", Horst Wollgarten. Die Auszeichnung konnte der 78-Jährige am 7. Februar 2009 während der Festsitzung im Aachener "Eurogress"1) entgegennehmen. Die Verleihung des traditionellen Ordens zum 150. Bestehen des "Aachener Karnevalsvereins", der seit 1950 Persönlichkeiten ehrt, die sich durch Individualität, soziales Engagement und Witz, aber vor allem durch Humor und Menschlichkeit auszeichnen, übertrug die ARD in einer Aufzeichnung zwei Tage später am 9. Februar.
Seit geraumer Zeit hat auch Mario Adorf auf dem am 10. September 2010 eingeweihten Berliner "Boulevard der Stars"1) einen "Stern", in prominenter Lage, mitten in Berlin auf der Potsdamer Straße1), wurde er neben legendären Filmschaffenden wie Marlene Dietrich, Romy Schneider, Hildegard Knef bzw. herausragenden Kollegen wie Armin Mueller-Stahl, Bruno Ganz oder Götz George "verewigt". Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Mainzer "Johannes Gutenberg-Universität"1) konnte Adorf im Verlaufe des Jahres 2010 noch eine weitere hohe Auszeichnung entgegennehmen. Anlässlich der 47. Verleihung der "Goldenen Kamera"1) erhielt Adorf am 4. Februar 2012 diese Trophäe erneut, diesmal für sein Lebenswerk. Wie man auf Adorfs Webseite lesen konnte, begründete die Jury die Entscheidung folgendermaßen: "Mario Adorf ist eindeutig einer der beliebtesten deutschen Schauspieler. Man empfindet immer Sympathie für ihn, egal ob er in seinen Filmen den Schurken, die Vaterfigur oder den Geschäftsmann mimt. Das gilt aber nicht nur für ihn als Schauspieler. Auch wenn er als Chansonnier, Erzähler oder Autor in Erscheinung tritt, gewinnt er das Publikum für sich. Wir freuen uns, ihn für sein jahrzehntelanges künstlerisches Werk auszeichnen zu können."
Rund ein halbes Jahr später wurde Adorf am 3. Juli 2015 beim 11. Festival des Deutschen Films"1) in Ludwigshafen1) mit dem "Preis für Schauspielkunst" geehrt, der an Schauspieler vergeben wird, die im deutschen Film "Charakter und Persönlichkeit" gezeigt haben. Auf dem glamourösen 11. SemperOpernball1) in Dresden1) konnte Adorf am 29. Januar 2016 persönlich den "St. Georgs Orden"1) für sein Lebenswerk entgegennehmen; die Laudatio hielt Cosma Shiva Hagen1).
Zu seinen etlichen "Lebenswerk"-Auszeichnungen kam dann am 25. September 2024 anlässlich der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" der "Ehrenpreis" für das Lebenswerk hinzu. "Mario Adorf gehört seit Jahrzehnten zu den renommiertesten Schauspielern Deutschlands und darüber hinaus", so WDR-Intendant Tom Buhrow1), diesjähriger Vorsitzender des Stifterkreises. Und sagte weiter: "Mit seinen mehr als 200 Rollen hat er Fernseh- und Filmgeschichte geschrieben und ganze Generationen mit seiner enormen Präsenz in den Bann gezogen. Dabei ist er immer ein Star ohne Allüren geblieben, einer, für den "Authentizität" mehr ist als nur ein Wort. Diese Glaubwürdigkeit, mit der er seine Figuren in Szene setzt, macht seine Strahlkraft und seinen großen Erfolg aus. Für uns als Stifter des "Deutschen Fernsehpreises" ist es eine große Ehre, Mario Adorf den Ehrenpreis 2024 überreichen zu dürfen." (Quelle: deutscher-fernsehpreis.de)
An der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises 2024"1) bzw. der TV-Gala im Kölner "Coloneum"1)  konnte Adorf, der am 8. September 2024 seinen 94. Geburtstag feierte, jedoch nicht selbst anwesend sein. Bei einer in seiner französischen Wahlheimat aufgenommenen Videobotschaft zeigte sich der Schauspieler aber in bester Laune. Er habe in all den Jahrzehnten nie aus gesundheitlichen Gründen eine Preisverleihung absagen müssen, sagte Adorf und meinte "Aber jetzt mit 94 darf man ja auch mal krank sein, oder?" Schauspielerin Iris Berben hielt die Laudatio auf Mario Adorf und nahm den "Ehrenpreis" stellvertretend für ihren Kollegen entgegen.
  
Die Auszeichnungen im Überblick (siehe auch Wikipedia):
(Fremde Links: Wikipedia)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Das Foto wurde mir freundlicherweise
von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
  
"Stern" für Mario Adorf auf dem Berliner "Boulevard der Stars"; Urheber: Wikimedia-User Times; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
"Stern" für Mario Adorf
auf dem Berliner
"Boulevard der Stars"
Urheber: Wikimedia-User Times
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

      

Auch im vorgerückten Alter ließ sich Adorf mitunter noch gern mit bis zum Bauchnabel offenem Hemd fotografieren, und täglich stutzt er millimetergenau seinen grau gewordenen Stoppelbart zurecht, der seinem Gesicht etwas von der Verwegenheit eines Fischerjungen und der Verruchtheit eines Mafioso gibt. Er ist weißhaarig geworden, gewiss, doch immer noch liebt er die Rolle des Charmeurs, und er spielt sie glänzend. 
Mario Adorf mit Ehefrau Monique 2017 anlässlich der "Lambertz Monday Night"; Urheber: Wikimedia-User 9EkieraM1; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Der Schauspieler und seine französische Frau Monique Faye, eine attraktive Blondine und Adorfs große Liebe seit vielen Jahrzehnten, wohnten lange abwechseln in Rom und Paris; seit vielen Jahren hat das Paar Frankreich, die Heimat seiner Frau Monique, zum alleinigen Wohnsitz gemacht. 1985 heiratete Adorf die Arzttochter aus Saint-Tropez1), nachdem sie 17 Jahre zusammen gelebt hatten. Mario Adorfs 1963 geborene Tochter Stella1) aus seiner ersten Ehe mit Regisseurin Lis Verhoeven, von der er 1964 geschieden wurde, ist längst erwachsen und machte sich inzwischen auch als Schauspielerin einen Namen.
  
Mario Adorf mit Ehefrau Monique 2017
anlässlich der "Lambertz Monday Night"1)
Urheber: Wikimedia-User 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Adorf gilt als ein Lebemann, der den Genuss und die Künste schätzt. "Ich hätte mich auch immer gern als Bildhauer gesehen", erzählte er einmal. In Rom saß er oft stundenlang bei Mozartmusik in seiner Werkstatt und modellierte mit Ton oder pinselte Aquarelle. Vieles ist in den Anekdoten aus seinem Leben nachzulesen: "Der Mäusetöter". Das Geheimnis seiner physischen Präsenz, seiner inneren Leuchtkraft hat er einmal in einem Interview verraten: "Man muss ein magnetisches Kraftfeld aufbauen. Und als Schauspieler in der Lage sein, dem Publikum seinen eigenen Herzschlag mitzuteilen. Ja, fast aufzudrängen." So sieht er sich am liebsten: als Geschichtenerzähler, als Schauspieler mit Leib und Seele, der sein Publikum beherrscht.  
Mario Adorf, 2000 fotografiert von Klaus Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000044_011); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern; Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 16.07.2000; Quelle: www.deutschefotothek.de 1992 stellte er mit dem autobiographischen "Der Mausetöter – Unrühmliche Geschichten" auch sein schriftstellerisches Talent unter Beweis. Weitere Bücher folgten und zeigten: Mario Adorf beherrscht die große Kunst der Pointe, seine Erzählungen fesseln, bringen zum lachen und unterhalten wunderbar. Mit seinen "manchmal wahren, manchmal erfundenen, aber immer spannenden und amüsanten Geschichten" in "Der römische Schneeball" (erschienen 2000), "Der Mäusetöter", "Der Dieb von Trastevere" oder "Der Fenstersturz" entführt Mario Adorf das Publikum schnell in die Welt der kleinen und großen Gauner Italiens, in die manchmal skurrile Atmosphäre der "Filmfestspiele von Cannes"1) oder gar in den Dschungel Südamerikas.
   
Mario Adorf, 2000 fotografiert von Klaus Morgenstern
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000044_011)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern;
Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 16.07.2000;
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Als Chanson-Sänger tat sich Adorf ebenfalls hervor, im Oktober 1996 erschien seine CD "Schön böse" mit Liedern von Georg Kreisler1), unter anderem aus seinem Soloprogramm "Al dente". Im September 2005 nahm Mario Adorf dann mit seiner Jubiläumstournee "Da Capo, Mario" Abschied von der Bühne.
Nach wie vor engagiert er sich als Sprecher für ambitionierte Audio-Produktionen, 2009 beispielsweise erschien beim "Herder-Verlag"1) das vielbeachtete Hörbuch "Adorf liest Schiller" mit den bekanntesten Schiller1)-Balladen. Jetzt wurde eine überzeugende "Fortsetzung" eingespielt: "Die Lieblingsballaden der Deutschen". Es ist ein großartiges Hörerlebnis, wenn Mario Adorf altbekannte und auch unbekannte Balladen rezitiert, über verschollen geglaubte Liebhaber und mysteriöse Fremde, unheilvolle Vögel und todgeweihte Jungfrauen, Liebe, Tod und Teufel. So hat man ihn selten gehört. Für seine eigene "Master-Edition" Reihe beim "Kunstmann-Verlag"1) produzierte Mario Adorf "Schöntrauer" – Erzählungen von Bohumil Hrabal1). Es ist das zweite Hörbuch, das im Rahmen seiner eigenen Edition erscheint. Nach der 5 CDs umfassenden Ausgabe von Alexander Granach's "Da geht ein Mensch" wird diese neue Veröffentlichung 2 CD's beinhalten. Wieder ein ganz besonders Hörerlebnis mit ergreifenden Erzählungen. Eine Hommage an den großen tchechischen Schriftsteller und nach Granach ein weiteres Juwel aus Mario Adorf's persönlicher Bibliothek, zum Zuhören geweckt. (Quelle: marioadorf.com)

Adorf ist einer der erfolgreichsten deutschen Stars, der gleichermaßen im Kino und Fernsehen mit Vorliebe großformatige Paten, Ganoven und Politschurken verkörpert. Als Prolet mit der Möbelpackerfigur boxte er sich durch die Hinterhofmilieus des deutschen Nachkriegsfilms. Unrasiert, im Unterhemd und mit Schiebermütze sah er am besten aus. Später trugen seine Ganoven dunkle Anzüge und Lackschuhe, bekamen seine Schurken Farbe und Format. Der Star konterkarierte diese Typen durch sein clowneskes Temperament, das seine schwarzen Charaktere in Helden mit Witz und Verstand umbiegt.
 

Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Bernd Schaller zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Bernd Schaller;
das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.

Mario Adorf; Copyright Bernd Schaller
Im März 2004 erschienen die "unordentlichen" Erinnerungen des Multitalents Adorf unter dem Titel "Himmel und Erde": Mario Adorf, Deutschlands beliebtester Schauspieler, ist seit vielen Jahren auch ein erfolgreicher und viel gelesener Schriftsteller. Aber lange hat Mario Adorf aus guten Gründen gezögert, ein autobiographisches Buch zu schreiben. Die Zeit des Wartens ist nun vorbei. "Himmel und Erde" ist ein überraschendes, erstaunliches Buch der Erinnerungen an ein unvergleichliches Leben zwischen den Tagen der Kindheit in einem kleinen Eifelstädtchen und der großen Welt des internationalen Films. Geschichten auf Geschichten rollen vor dem Leser ab, in denen sich das Nebensächliche und Zufällige oft als wichtiger entpuppt als die Darstellung "offizieller" Lebensabschnitte und Karrierehöhepunkte. Und als unterhaltsamer sowieso. (Zitat amazon-Redaktion)  
Anlässlich des 75. Geburtstags von Mario Adorf kam im August 2005 im Verlag "Kiepenheuer & Witsch"1) das Werk "Bilder meines Lebens" heraus, in dem Deutschlands beliebtester Schauspieler die Rollen seines Lebens Revue passieren lässt – ein Erinnerungsbuch in Bildern, gewürzt mit zahlreichen autobiographischen Texten und Anekdoten aus sechs Jahrzehnten Theater- und Filmgeschichte. Über 100 Film- und Fernsehrollen machten ihn zum Publikumsliebling und Grandseigneur des deutschen und europäischen Films. Nun hat er sein Archiv der Bilder geöffnet und lässt uns teilhaben an einem Leben, das ein Leben in Rollen ist. Aufnahmen von seiner Kindheit und Jugend in dem kleinen Eifelstädtchen Mayen, von seiner Theaterzeit an den Münchner Kammerspielen, seltene Fotos von Mario Adorf als Bildhauer sowie von seinem Leben im geliebten Rom ergänzen dieses Porträt eines großen Schauspielers. Entstanden ist ein Band, der die vielen Gesichter und Talente des Mario Adorf zeigt und einen Streifzug durch die deutsche Film- und Fernsehgeschichte von den 1950er Jahren bis heute bietet.7)
Ebenfalls 2005 veröffentlichte der genannte Verlag Adorfs "Homage" an seine Mutter, "Mit einer Nadel bloß. Über meine Mutter" heißt der "späte Dank eines Sohnes an seine Mutter", die ihn so sehr prägte und welche 1998 verstarb. Dieser ungewöhnlichen Frau hat Mario Adorf nun, sieben Jahre nach ihrem Tod, ein berührendes Denkmal gesetzt und ein ergreifendes Buch geschrieben. Es ist die Geschichte eines entbehrungsreichen und abenteuerlichen Lebens, die Geschichte einer allein stehenden Frau und Mutter, die sich zäh und entschlossen gegen alle Widrigkeiten des Schicksals durchgesetzt hat: geboren in Zürich, als Kind abgeschoben nach Mayen in der Eifel, als junge Frau geflohen nach Süditalien. Als Schwangere zurückgekehrt in die Schweiz, von dort abgeschoben zurück in die deutsche Provinz. Die Leiden der Kriegs- und Nachkriegszeit, die Armut und die harte Arbeit als Schneiderin.7) → Literatur bei Wikipedia


Mario Adorf, aufgenommen anlässlich der Verleihung der
LOLA 2008 ("Deutscher Filmpreis 2008"1)) am 25. April 2008 in Berlin
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)

Mario Adorf, aufgenommen anlässlich der Verleihung der LOLA 2008 (Deutscher Filmpreis 2008) am 25. April 2008 in Berlin; Copyright Christian Behring
Im "Filmmuseum Düsseldorf"1) fand vom 16.10.2005 bis 8.01.2006 anlässlich des 75. Geburtstags eine umfassende Ausstellung zum Wirken des Schauspielers und Autors Mario Adorf statt. "Fotos, Plakate, Requisiten, Video- und Hörstationen sowie Bücher vermitteln einen Überblick über Adorfs gesamtkünstlerisches Schaffen, in dessen Mittelpunkt seine Wandlungsfähigkeit steht. Exkurse zu weniger bekannten Themenbereichen wie Adorfs Jugendzeit im Eifelstädtchen Mayen oder seine Anfänge als Schauspieler an den "Münchner Kammerspielen" von 1955 bis 1962 zeichnen die Entwicklung seiner künstlerischen Persönlichkeit nach."8)
Am 8. September 2010 beging der vielfach ausgezeichnete K nstler, der mit seinen Rollen Filmgeschichte geschrieben hat, seinen 80. Geburtstag, die Medien würdigten ausführlich Adorfs Lebensleistung. Die F.A.Z1) beispielsweise bezeichnete Adorf in dem Artikel "Mario Adorf zum Achtzigsten" als "die graue Eminenz des deutschen Films", für DIE ZEIT (www.zeit.de) ist er der "beste aller Schurken", der "Unmenschen menschlich gemacht und Banditen eine Seele verliehen" hat. "Mit ihnen wurde er zum beliebtesten deutschen Schauspieler." "Das soll ihm einer nachmachen: Vom Leinwandkiller zum beliebtesten Schauspieler Deutschlands." schrieb der "Bayerische Rundfunk"1), und weiter: "Lange spielte Mario Adorf so fiese Typen, dass ihn seine Mutter bat, vor der Kamera doch wenigstens eine Krawatte umzumachen. 120 Rollen später gibt es kaum einen Charakter, den er noch nicht verkörpert hat. Mit oder ohne Schlips – am Mittwoch feierte Adorf seinen 80. Geburtstag."; weitere Artikel zum 80. Geburtstag unter anderem bei www.stern.de und www.bz-berlin.de.
Mario Adorf besucht die 61. Internationalen Filmfestspiele von Berlin ("Berlinale 2011") anlässlich des Eröffnungsfilms "True Grit" am 11. Februar 2011; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons von ipernity.com; Urheber: Siebbi (Thore Siebrands); Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Anlässlich des 80. Geburtstages erschien bereits Mitte August 2010 im Verlag "Kiepenheuer & Witsch" Adorfs neuestes Buch "Ein Mann spielt um sein Leben", eine Kurzgeschichten-Anthologie, mit der Adorf "pointensichere Geschichten" erzählt, wie die "Süddeutsche Zeitung"1) notierte.
Das Fernsehen ehrte den Ausnahmeschauspieler mit dem dreistündigen Zweiteiler "Der letzte Patriarch"1) (EA: 09.09.2010). Unter der Regie von Michael Steinke1) spielte Adorf  den Marzipanfabrikanten Konrad Hansen, eine Figur, die ihm auf den Leib geschrieben wurde. "Der Patriarch scheint ihm auf den Leib geschrieben: Mario Adorf, der schon in Tom Toelles "Via Mala" oder in den großen Dieter Wedel-TV-Mehrteilern "Der große Bellheim" und "Der Schattenmann" starke Figuren verkörperte, die herrschten und verteilten, schlüpfte hier noch einmal in die Rolle eines Mannes, der trotz seines hohen Alters die Zügel nicht aus der Hand geben will."9)
Dass fünf Jahre später der 85. Geburtstag in den Medien ebenfalls viel Beachtung fand, war nicht weiter erstaunlich angesichts eines Mannes, der nach wie vor vital mitten im Leben steht. 
 
Foto: Mario Adorf besucht die
61. "Internationalen Filmfestspiele von Berlin"1)  
("Berlinale 2011") anlässlich des Eröffnungsfilms
"True Grit"1) am 11. Februar 2011  
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons von ipernity.com
Urheber: Siebbi (Thore Siebrands)
Lizenz: CC-BY-SA 3.0

2009 schenkte Mario Adorf sein persönliches Archiv der Berliner "Akademie der Künste"1) (AdK), "mehrere Tausend Fotos zu seinen etwa 60 Theater- und über 220 Filmrollen sowie Rollenbücher mit detaillierten Anmerkungen vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt der von ihm dargestellten Figuren und von seiner intensiven Auseinandersetzung mit den jeweiligen Rollen."10) Vom 2. Februar bis 15. April 2012 wurden diese umfangreichen Dokumente eines großen Künstlerlebens der Öffentlichkeit mit der Ausstellung "Mario Adorf – … böse kann ich auch" zugänglich gemacht. Als Begleitmaterial erschien eine Broschüre mit einem Essay von Moritz Rinke1) sowie Texten zu der Sonderschau und zahlreichen Abbildungen. Eröffnet wurde die auf 600 Quadratmetern frei zugängliche Retrospektive mit rund 500 Exponaten am 1. Februar 2012 im Plenarsaal der "Akademie der Künste" vom Präsidenten der Akademie Klaus Staeck1), neben der Hauptperson Mario Adorf war auch der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann1), anwesend → Infos zur Ausstellung bei www.adk.de.
  
 

Mario Adorf 2016  auf der "Frankfurter Buchmesse"1)
Urheber: Heike Huslage-Koch;
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons

Mario Adorf 2016  auf der Frankfurter Buchmesse; Urheber: Heike Huslage-Koch; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons
In jüngerer Zeit war Adorf mit Lesungen live auf der Bühne zu bewundern, "Schauen Sie mal böse!" hieß sein Programm, mit welchem er am 8. Dezember 2014 im Berliner "Renaissance-Theater"1) erstmals sein Publikum erfreute. Der Titel ist eine Reminiszenz an sein Vorsprechen 1957 bei Regisseur Robert Siodmak1) in einer Münchner Künstlerkneipe für die Rolle des Mörders in "Nachts, wenn der Teufel kam"1), "Schauen Sie mal böse." meinte Siodmak damals zu dem jungen Adorf. Mit Anekdoten und Geschichten aus seinem reichhaltigen Leben "entführt Mario Adorf die Zuschauer in die Welt des Films und des Theaters, liest und erzählt die schönsten Geschichten aus seinem Schauspielerleben. (…) Seine Lesungen sind stets absolute Highlights, denn er erzählt nicht nur mit viel Humor, sondern erweckt die Personen zum Leben, über die er spricht. Anekdoten mit Kollegen wie Heinz Rühmann, Fritz Kortner, Hans Albers und vielen mehr werden von ihm so realistisch in Szene gesetzt, dass man glaubt, die Legenden selbst wären auf der Bühne präsent." kann man auf der Webseite marioadorf.com lesen. Ab 12. Februar 2015 startete Adorf mit diesem Programm eine Tournee durch verschiedene Städte, beginnend in Bad Kissingen1) ("Regentenbau"1)) folgten Erfurt (14.02.2015, "Alte Oper"1)), Frankfurt/M1) (16./17.02.2015, "Schauspiel Frankfurt"1)), Berlin (21./22.02.2015, "Renaissance-Theater"1)), Hannover (24.02.2015, "Theater am Aegi"1)), Bremen1) (25.02.2015, Konzerthaus "Die Glocke"1)), Mannheim1) (27.02.2015, "Capitol"1)), Mainz1) (28.02.2015, "Staatstheater"1)) sowie zwischen dem 02. und 04. März 2015 Hamburg1) ("St. Pauli Theater"1)). Im Herbst ging es dann ab Mitte Oktober 2015 mit den Lesungen weiter, zwischen dem 19. Oktober und 29. November fanden vierzehn Auftritte in ausgewählten Theatern Deutschlands uns Österreichs statt.
Anfang März 2019 erschien im Verlag "Kiepenheuer & Witsch" von Tim Pröse1) das Buch "Zugabe!", mit der Lesung aus diesem Werk begab sich Mario Adorf ab Mitte Mai 2019 auf seine letzte Tournee und verabschiedete sich damit von der Bühne. Das Programm startet am 15.05.2019 in Stuttgart1) ("Liederhalle"1)) und endet am 1. Juni 2019 im "Deutschen Theater"1) in München1). "Noch einmal wird Mario Adorf Geschichten, Chansons und Rollen seiner unglaublichen Karriere Revue passieren lassen, die einen Zeitraum von über sechzig Jahren umspannt. (…) Abgerundet wird der Abend musikalisch mit Chansons, die eine besondere Rolle in seinem Leben gespielt haben, begleitet von seinem langjährigen Pianisten Klaus Wagenleiter1)." notiert marioadorf.com, wo auch die einzelnen Termine genannt wurden.
 
Am 7. November 2019 starte in den Kinos ein beeindruckendes, rund 100-minütiges filmisches Porträt von Dominik Wessely1) mit dem Titel "Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf"2). "Adorf, der über 200 Rollen gespielt hat, im Italo-Western ebenso wie im neuen deutschen Kino, kommt uns in diesem Film sehr nahe: In Begegnungen mit Kolleginnen wie Senta Berger wird die Zeit in Hollywood lebendig, in Rom sehen wir ihn glücklich in seiner zweiten Heimat. Doch neben den interessanten filmhistorischen Exkursen, etwa im Gespräch mit Regisseurin Margarethe von Trotta1), ist es vor allem die unmittelbare Begegnung mit der starken, fesselnden Persönlichkeit Adorfs, die diesen Film so sehenswert macht." vermerkte der MDR. Und berlinale.de schreibt: "Ein Film über einen leidenschaftlichen Menschen und Schauspieler, der seine Sicht auf die Welt, seinen Beruf, die Liebe und das Älterwerden sympathisch und selbstironisch zu skizzieren weiß." 
Erwähnenswert ist, dass die Stadt Worms1) im Jahre 2018 Jahr erstmals im Rahmen der "Nibelungen-Festspiele"1) einen von dem Wormser Manager, Unternehmer und Politiker Harald Christ1) gestifteten "Mario-Adorf-Preis"1) für besondere künstlerische Leistungen verleiht. "Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Preisträger können zum Beispiel Schauspieler, Bühnenbildner, Bühnenautoren oder Regisseure sein. Außer der Summe soll auch ein symbolischer Preis übergeben werden, der noch künstlerisch gestaltet wird. Über die Vergabe des jährlich ausgelobten Preises entscheidet eine Jury, in der unter anderem auch Mario Adorf und der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel1) vertreten sind. Mario Adorf gehört dem Kuratorium der Wormser "Nibelungen-Festspiele" an, die in diesem Jahr vom 20. Juli bis 5. August 2018 über die Bühne gehen." (Quelle: marioadorf.com) Erste Preisträgerin war die Schauspielerin Ursula Strauss1).
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de sowie
"Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000)
Webpräsenz: marioadorf.com
siehe auch Wikipedia und deutsches-filmhaus.de, filmportal.de sowie
das Interview vom 22.01.2015 bei www.welt.de und den Artikel bei tittelbach.tv
Kontakt: Agentur Lentz – Peter Reinholz
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links:  1) Wikipedia, 2)  filmportal.de, 3) fernsehserien.de
Quellen:
4) Wikipedia, 5) www.zdf.de, 6) www.teamworx.de, 7) Kiepenheuer & Witsch
8) Filmmuseum Düsseldorf, 9) prisma.de, 10) www.adk.de
Stand: September 2024
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia,  prisma.de, filmportal.de, tls.theaterwissenschaft.ch
Die Krimihomepage; fernsehserien.de, tv.orf.at, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia,
felix-bloch-erben.de, cyranos.ch; R = Regie)
Um zur Seite der Leinwandstars zurückzukehren bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de