Die britische Abenteuerserie um den Ritter "Wilfred van Ivanhoe" flimmerte erstmals im Februar 1962 über die deutschen Bildschirme. In Großbritannien startete die Serie Mitte Januar 1958, lief ein Jahr lang und bestand aus 39 Folgen zu je 30 Minuten, in Deutschland wurden bis Oktober 1963 insgesamt 13 synchronisierte Folgen ausgestrahlt, Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre fast alle Originalfolgen mit Untertiteln wiederholt.  
Vorlage für die Verfilmungen war der 1819 von Sir Walter Scott geschriebene Historienroman "Ivanhoe"1), in dem er von dem heldenhaften Kreuzritter1) erzählt, der im England des ausgehenden 12. Jahrhunderts für die Versöhnung zwischen Angelsachsen1) und Normannen1) eintritt, für Gerechtigkeit sorgt und auch für seine Liebe kämpft: Während König Richard I.1) auf dem "Dritten Kreuzzug"1) im Heiligen Land1) weilt, liegen unter der korrupten Statthalterschaft seines Bruders John Recht und Gesetz darnieder. Ivanhoe und seine beiden Mitstreiter Gurth und Bart, die er aus der Leibeigenschaft gerettet hat, verfolgen nur ein Ziel: Sie wollen die Rückkehr König Richards ermöglichen und die Krönung des Tyrannen Prinz John verhindern. Doch ihr Weg ist steinig und voller Gefahren. Sklavenhändler treiben ihr Unwesen, in den Kerkern verhungern Unschuldige, das Land ist voller Banditen und Räuber, denen niemand außer Ivanhoe Einhalt gebietet. Unerschrocken und unermüdlich kämpft er für seinen König Richard, für seinen Glauben, für die Schwachen und Unterdrückten, und für seine Geliebte, die schöne Lady Rowena..*)

In der Hauptrolle des edlen Ritters Ivanhoe sah man Roger Moore auf dem Bildschirm, für den damit eine große Filmkarriere begann, sein treuer Mitstreiter Gurth wurde von Robert Brown verkörpert, Bart wurde von John Pike gespielt. Zu den weiteren Hauptdarstellen gehörten Andrew Keir als Sir John und Martin Wyldeck als Sir William und Peter Gilmore als Sir Waldo of Ivanhoe. Darüber hinaus tauchten auch schon mal einige Stars wie beispielsweise Christopher Lee oder John Schlesinger1) mit Gastrollen auf. In Szene gesetzt wurden die Abenteuer von Lance Comfort1) und Arthur Crabtree1), das Drehbuch schrieb Bill Strutton1), die Musik stammte von Edwin Astley1).
 
Das "Ivanhoe"-Thema war bereits zu frühen Stummfilmzeiten auf die Leinwand gebannt worden, 1911 entstand in den USA von James Stuart Blackton1) eine kurze bewegte Sequenz, gefolgt von den beiden "Ivanhoe"-Filmen aus dem Jahre 1913. Herbert Brenon1) drehte "Ivanhoe"1) in den USA mit dem Stummfilmstar King Baggot1), Leedham Bantock4) "Ivanhoe"1) in Großbritannien mit dem britischen Theatermimen Lauderdale Maitland3).
In dem für drei "Oscars" nominierten und in den USA von Regisseur Richard Thorpe1) in Szene gesetzten Hollywood-Spektakel "Ivanhoe – Der schwarze Ritter"1) (1952, "Ivanhoe") mimte Robert Taylor den Titelhelden, Joan Fontaine präsentierte sich als Lady Rowena, Elizabeth Taylor als schöne Jüdin Rebecca. 1970 wurde in Großbritannien eine weitere fünfteilige Serie mit dem Titel "Ivanhoe"2) gezeigt, hier trat Eric Flynn3) (1939 – 2002) als Titelheld in Erscheinung. 1982 entstand in den USA der TV-Film "Ivanhoe" mit Anthony Andrews1) als Protagonist, Mitte der 1990er ein weiterer, in den USA gedrehter TV-Film "Ivanhoe, der junge Ritter"5) (1995, "Young Ivanhoe") mit Stacy Keach1) in der Hauptrolle; Schwerpunkt der Geschichte war der Weg des jungen Invanhoe hin zum Rittertum. Schließlich ist noch der britische Sechsteiler "Ivanhoe"2) aus dem Jahre 1997 mit Steven Waddington1) in der Titelrolle zu nennen.

Siehe auch Wikipedia, tvder60er.de, fernsehserien.de 
Weitere Links bei wunschliste.de

*) Quelle: "Der neue Serienguide" ("Schwarzkopf & Schwarzkopf", S. 515)
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) fernsehserien.de, 3) Wikipedia (englisch), 4) IMDb, 5) fernsehserien.de

Die Hauptdarsteller:
Roger Moore

Roger Moore 01; Copyright Rainer Binder

… spielte den edlen Ritter Sir Wilfred of Ivanhoe.
 
Geboren am 14. Oktober 1927 in Stockwell (heute Stadtteil von London, UK),
gestorben am 23. Mai 2017 in Crans-Montana (Schweiz).
 
Kurzbiografie zu Roger Moore innerhalb dieser Homepage

Roger Moore im Internet: www.roger-moore.com
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), www.jamesbondfilme,
www.whoswho.de sowie www.prisma.de

Weitere Filme*) mit Roger Moore
 
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Rainer Binder;
das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.
© Rainer Binder
Fremde Links: Wikipedia

Robert Brown … spielte den Knappen Gurth, Ivanhoes treuen Gefährten.
 
Geboren am 23. Juli 1921 in Swanage1) (Grafschaft Dorset, UK),
gestorben am 11. November 2003 ebenda.
  
Für den an der New Yorker "New School for Social Research's Dramatic Workshop" sowie dem dortigen "American Theater Wing" ausgebildeten Schauspieler war die Figur des Gurth in der Serie "Ivanhoe" eine der ersten Arbeiten vor der TV-Kamera.  Im Verlaufe seiner Karriere spielte er in zahllosen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter als Nachfolger von Bernard Lee1) (1908 – 1981) in fünf "James Bond"-Produktionen. In "Der Spion, der mich liebte"1) (1977, "The Spy Who Loved Me") verkörperte er den Admiral Hargreaves, von "Octopussy"1) (1983) über "Im Angesicht des Todes"1) (1975, "A View to a Kill") und "Der Hauch des Todes" (1987, "The Living Daylights") bis hin zu "Lizenz zum Töten"1) (1989, "Licence to Kill") fungierte er dann der Chef des britischen Geheimdienstes "M"1). Zusammen mit Bernard Lee hatte Brown bereits für den Krimi-Klassiker "Der dritte Mann"1) (1949, "The Third Man") vor der Kamera gestanden, später für den Kriegsfilm "Die letzte Fahrt der Bismarck"1) (1960, "Sink the Bismarck!") sowie für "Der Spion, der mich liebte", wo Bernard Lee als "M" auftrat.
 
Seit 1955 bis zu seinem Tod war der Schauspieler mit Ehefrau Rita verheiratet, das Paar hatte zwei Kinder.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Robert Brown
 
Link: 1) Wikipedia

John Pike … spielte den Bart, Sohn von Gurth.
 
Geboren am 7. Januar 1945.
 
Weitere Filme*) mit John Pike
Andrew Keir … spielte den Sir John.
 
Geboren als Andrew Buggy am 3. April 1926 im schottischen Shotts1) (North Lanarkshire1), UK),
gestorben am 5. Oktober 1997 in London1) (UK).
 
Der Sohn eines Bergmanns wuchs mit fünf Brüdern und einer Schwester auf, bereits mit 14 Jahren verließ er die Schule und arbeitete an der Seite seines Vaters in einem Kohlebergwerk bei Shotts. 1946 verlagerte er seinen beruflichen Schwerpunkt auf die Schauspielerei und erhielt ein erstes Engagement im "Citizens' Theatre" in Glasgow1). Zu seinen späteren Theaterstationen gehörte u. a. das Londoner West End1), wo er als Staatsmann Thomas Cromwell1) in  dem Stück "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (Thomas Morus) von Robert Bolt1)  Erfolge feiern konnte. 1966 wurde die Lebensgeschichte von Thomas Morus1) in dem gleichnamigen Film1) mit Paul Scofield1) in der Titelrolle auf die Kinoleinwand gebracht.
Als Filmdarsteller debütierte Keir 1950 in der Komödie "The Lady Craved Excitement"2), meist verkörperte er in den nachfolgenden Kinoproduktionen kraftvolle, ungeschlachte Charaktere wie den Duke of Argyll in dem Unterhaltungsstreifen "Rob Roy"1) (1995) mit Liam Neeson1) in der Titelrolle. Er zeigte sich in Historienfilmen wie "Cleopatra"1) (1963), wo er neben Elizabeth Taylor als Cleopatra1) und Richard Burton als Marcus Antonius1) den Marcus Vipsanius Agrippa1) mimte, "Der Untergang des Römischen Reiches"1) (1964, "The Fall of the Roman Empire") und "Omar Mukhtar – Löwe der Wüste"1) (1981, "Omar Mukhtar – ion of the Desert") über den gleichnamigen, von Anthony Quinn verkörperten libyschen Widerstandskämpfer1)), in Kriegsdramen wie "Zeppelin"1) (1971; mit Michael York), in Abenteuerfilmen wie "Lord Jim"1) (1965; mit Peter O'Toole), in Science-Fiction-Filmen wie "Das grüne Blut der Dämonen"1) (1967, "Quatermass and the Pit"), in dem er Brian Donlevy1) in der Rolle des Prof. Bernard Quatermass ablöste, oder Horrorstreifen wie "Blut für Dracula"1) (1966; "Dracula – Prince of Darkness") mit Christopher Lee. Auch in der Bram–Stoker1)-Verfilmung "Das Grab der blutigen Mumie"1) (1971, "Blood from the Mummy’s Tomb") war er zu sehen und trat hier mit der männlichen Hauptrolle des Prof. Julian Fuchs in Erscheinung.
 
Beim Fernsehen war Keir seit Anfang der 1950er Jahre ein vielbeschäftigter Darsteller. 1958 spielte er in 39 Folgen der Fernsehserie "Ivanhoe" als Prince John den Widersacher des von Roger Moore verkörperten Titelhelden. Weitere prägnante Figuren spielte er unter anderem als Leonardo Da Vinci1) in der britischen Serie "Der Maler von Florenz"3) (1958-1960, "Sword Of Freedom") und als Adam Smith, einem schottischen Minister, der in der gleichnamigen Serie (1972) nach dem Tod seiner Ehefrau in eine Lebenskrise gerät und den Sinn des Lebens sucht. Eine weitere schöne Serien-Figur war auch die des Großvaters Charlie Cole in dem 13-teiligen australischen Abenteuer "Auf Wiedersehen, Charlie"3) (1976, "The Outsiders").
Daneben übernahm er zahlreiche Gastrollen in Quotenrennern wie "Mit Schirm, Charme und Melone" ("The Avengers"), "Simon Templar" ("The Saint" oder "Die Zwei" ("The Persuaders!").
 
Keir war zwei Mal verheiratet, die erste Ehe schloss er 1948 Julia Wallace, die ihm zwei Söhne und drei Töchter schenkte; Deirdre Keir arbeitet als Fernsehproduzentin, eine weitere Tochter, Julie T. Wallace2), als Schauspielerin. Nach der Scheidung im Jahre 1977 ehelichte Keir noch im selben Jahr Joyce Parker Scott.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (deutsch); siehe auch Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Andrew Keir
 
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch, 3) fernsehserien.de)

Martin Wyldeck

… spielte den Sir William.

Geboren am 11. Januar 1914 in der englischen Grafschaft Warwickshire (UK), 
gestorben am 29. April 1988 in Exeter (Devon, UK).

→ Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Martin Wyldeck
 
Link: Wikipedia

Peter Gilmore

… spielte den Sir Waldo of Ivanhoe.

Geboren am 25. August 1931 in Leipzig1) (Sachsen1)),
gestorben am 3. Februar 2013 in London1) (UK).
 
Peter Gilmore kam im Alter von sechs Jahren nach England, brach dann mit 14 Jahren die Schule ab, um an der "Royal Academy of Dramatic Arts"1) Schauspiel zu studieren, bis er verwiesen wurde. Bei seinem kurzen Aufenthalt in der Armee begeisterte er sich fürs Singen und schloss sich dann den "George Mitchell Singers" an.
In den 1960er-Jahren war er Mitglied der erfolgreichen "Carry-on-Truppe" in den "Ist ja irre …"1)--Filmkomödien.1)
Internationale Bekanntheit erlangte er jedoch in den 1970er-Jahren als Schiffsreeder James Onedin, der Zentralfigur der britischen Fernsehserie "Die Onedin-Linie"1) ("The Onedin Line"), den er zwischen 1971 und 1980 fast zehn Jahre lang verkörperte.
 
Peter Gilmore war drei Mal verheiratet, in erster Ehe zwischen 1958 und 1969 mit seiner Kollegin Una Stubbs1), mit der er Sohn Jason adoptierte. Nach der Ehe (1970 – 1976) mit Schauspielerin Jan Waters2) gab er 1987 in dritter Ehe Anne Stallybrass2) das Ja-Wort, die in der BBC-Produktion "Die Onedin-Linie" in den beiden ersten Staffeln (Folgen 1–29) seine Ehefrau gespielt hatte.
 
Quelle (teilweise): Wikipedia (deutsch); siehe auch Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Peter Gilmore
 
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)

Anthony Dawson

… spielte den Sir Sir Maurice.

Geboren am 18. Oktober 1916 in Edinburgh1) (Schottland, UK),
gestorben am 8. Januar 1992 in der Grafschaft Sussex1) (UK).
 
Dawson gab sein Leinwanddebüt 1943 während des Zweiten Weltkrieges in dem von Karel Lamac in Szene gesetzten Spionagestreifen "Spionagering M"1) ("They Met in the Dark"1)). Es folgten unter anderem Produktionen wie die Kriegsdramen "The Way to the Stars"2) (1945) und "The Wooden Horse"2) (1950). Anfang der 1950er Jahre siedelte der Mann mit den markanten Gesichtszügen in die USA über, wo er für Alfred Hitchcock3) die Rolle des Mörders in dem Klassiker "Bei Anruf Mord"3) (1954, "Dial M for Murder") mimte. Dawson arbeitete später mit Regisseur Terence Young1) zusammen, der ihn in den James Bond3)-Filmen "James Bond jagt Dr. No"3) (1962, "Dr. No"), "Liebesgrüße aus Moskau"3) (1963, "From Russia with Love") und "Feuerball"3) (1965, "Thunderball") besetzte. Der Charakterdarsteller spielte in "James Bond jagt Dr. No" den Handlanger Professor Dent, in "Liebesgrüße aus Moskau" und später in "Feuerball" den Bond-Gegner Ernst Stavro Blofeldd3). Dawson Gesicht war dabei nicht zu sehen, er spielte den Bösewicht, der seine Perserkatze krault, Pläne schmiedet und Tötungsaufträge gibt, die Stimme des Schauspielers war in beiden Filmen ebenfalls nicht zu hören. 1967 trat er zusammen mit anderen Darstellern aus den Bond-streifen in der italienischen Bond-Parodie "Operation 'Kleiner Bruder'"3) ("OK Connery") als "Alpha" in Erscheinung.
 
Dawson ist nicht mit dem italienischen Schauspieler Antonio Margheriti3) verwandt, der den Spitznamen "Anthony M. Dawson" trug.
Der Schauspieler starb im Alter von 75 Jahren in der Grafschaft Sussex an den Folgen einer Krebserkrankung; andere Quellen besagen, Dawson sei an einer Leberzirrhose verstorben.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (deutsch), siehe auch Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Anthony Dawson
 
Link: 1) filmdienst.de,  2) Wikipedia (englisch), 3) Wikipedia (deutsch)

*) Link: Internet Movie Database
  
Der Autor Sir Walter Scott
Sir Walter Scott, der einem altem schottischen Adelsgeschlecht entstammte, wurde am 14. August 1771 im schottischen Edinburgh1) geboren und starb am 21. September 1832 in Abbotsford1) im Süden Schottlands, Seinen Ruhm begründete er europaweit durch seine Historienromane, von denen "Ivanhoe"1) sein letzter und gleichzeitig berühmtester wurde → siehe das Kurzportrait bei Wikipedia.

Link: 1) Wikipedia

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