Die Familienserie "Großer Mann – was nun?" ging am 27. September 1967 in der ARD an den Start, für die Drehbücher zeichneten Horst Pillau1) und Hans Erman verantwortlich, Regie führte Eugen York1) (1912 – 1991). Auch wenn die Reihe es nur auf acht Folgen brachte, von den Kritikern nicht ganz so positiv aufgenommen wurde und auch keine überwältigende Zuschauerresonanz verzeichnen konnte, waren die Geschichten doch nicht zuletzt wegen der prominenten Besetzung recht unterhaltsam.
Gustav Knuth als Heinrich König; Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR Im Mittelpunkt der rund einstündigen Episoden, die bis Mitte April 1968 liefen, steht die Familie des Großunternehmers Heinrich König – gespielt von dem Charakterdarsteller Gustav Knuth, der durch zahlreiche Leinwanderfolge populär geworden war und auch schon Anfang der 1960er Jahre in der beliebten TV-Serie "Alle meine Tiere" als Tierarzt Dr. Hofer die Herzen der Zuschauer gewonnen hatte. Heinrich König hat sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet und es nun Chef der Feinkostfirma "König-Delikatessen" gebracht. Nicht nur als Direktor seines Unternehmens muss er einiges bewältigen, auch in seiner Familie, die er manchmal wegen seiner Arbeit vernachlässigt, geht es turbulent zu. König ist mit Ehefrau Marie (Camilla Spira) verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, den leichtlebigen Sohn Dieter (Ralph Persson) und Tochter Helga (Barbara Stanek), die mit dem zunächst als Bevollmächtigtem in Königs Firma arbeitenden Peter Rehbein (Günther Schramm) verlobt ist.
  
 
Gustav Knuth als
Heinrich König
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services
© SWR
Komplettiert wird die Familie durch Adoptivsohn Jürgen (Folker Bohnet), der als Medizinstudent in Kiel lebt. Als weitere Personen agieren unter anderem Karl Hellmer als Prokurist Kallikeit und Werner Schumacher als Königs Chauffeur Czarki. Gastauftritte hatten beispielsweise so bekannte Künstler wie die Schauspielerinnen Gardy Granass und Liane Hielscher1), die Sängerin Dunja Rajter1), die "Ohnsorg"-Stars Karl-Heinz Kreienbaum und Ernst Grabbe oder auch der ehemalige Ufa-Star Willy Birgel war mit einer Rolle zu sehen.
  
Heinrich König ist trotz seines Erfolgs und Wohlstands stets bodenständig geblieben, man könnte ihn fast als etwas bieder bezeichnen, sein Lausejungengemüt hat sich der Geschäftsmann bewahrt – und so schwingt sich Heinrich auch schon mal während einer wichtigen Feier mit einem Smoking bekleidet in den Lastwagen, um eine dringende Lieferung pünktlich zum Empfänger zu bringen. Auch die repräsentative Unternehmervilla, in die Heinrich seiner Familie zuliebe umzieht, ist für den schlichten Mann zunächst gewöhnungsbedürftig.*)
Im Laufe der Geschichten erleben die Zuschauer nicht nur wie König Probleme in der Firma managen und so manchen ärger verkraften muss, auch in der Familie geht nicht alles glatt. So sorgt vor allem Tochter Helga mit ihrem Liebesleben für manche Aufregung.
  
"Großer Mann – was nun?": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte. "Großer Mann – was nun?": Szenenfoto mit Gustav Knuth; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte.
DVD-Cover bzw. Szenenfoto mit Gustav Knuth; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte.

Wie schon erwähnt, gingen die Kritiker nicht gerade zimperlich mit der Serie um. So stand beispielsweise unter anderem 1967 in der Fernsehzeitschrift "Funk Uhr" (Ausgabe 42): "So stellt sich nicht nur Klein-Moritz, sondern auch Drehbuch-Autor Horst Pillau die Welt der Oberen Zehntausend vor. Warum nur müssen unsere Familien-Serien so dick auftragen, so verkitscht sein? Auch Eugen Yorks Regie überrollte wie eine Dampfwalze die Darsteller, so dass nicht mal Gustav Knuth ein schauspielerisches Glanzlicht, einen Hauch von Nuancierung entfalten konnte. Dass Schwiegersohn in spe Günther Schramm sein Herz an die rassige Dunja Rajter und nicht an die fade "Königstochter" Barbara Stanek verlor, sei ihm gegönnt."
 

*) Quelle: Der Neue Serien-Guide, Bd. 2, S. 276, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf
Fremde Links: 1) Wikipedia

Weitere Links bei wunschliste.de
Die kurze Inhaltsangabe der einzelnen Episoden findet man bei bamby.de
sowie bei fernsehserien.de

  

Die Hauptdarsteller:
Gustav Knuth

Gustav Knuth als Frerk in "Das Mädchen von Fanö"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

… spielte den "Großen Mann" Heinrich König.
 
Geboren am 7. Juli 1901 in Braunschweig,
gestorben am 1. Februar 1987 in Küsnacht, in der Nähe von Zürich.
 
Kurzbiografie zu Gustav Knuth innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Gustav Knuth
 
Foto: Gustav Knuth als Frerk in "Das Mädchen von Fanö"1),
einem Liebesfilm aus dem Jahre 1940
 
Foto mit freundlicher Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
1) Der Link führt zur Filmbeschreibung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Camilla Spira … spielte Heinrich Königs Ehefrau Maria.
 
Geboren am 1. März 1906 in Hamburg,
gestorben am 25. August 1997 in Berlin.
 
Kurzbiografie zu Camilla Spira innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia

Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Camilla Spira

Ralph Persson … spielte den Sohn Dieter König.
 
Geboren am 13. August 1942 in Berlin.
 
Persson stammt aus einer deutsch-schwedischen Familie und spielte schon in Jugendsendungen des NDR und WDR mit, später ließ er sich in Hamburg zum Schauspieler ausbilden; Theaterauftritte in Hamburg und München schlossen sich an. Bevor er in der TV-Serie "Großer Mann – was nun?",  hatte er bereits in einigen Spielfilmen und TV-Serien (u.a. "Die Unverbesserlichen") mitgewirkt sowie bei Jugendsendungen des NDR und WDR; in den 1970er Jahren verliert sich seine Spur.
 
Weitere Filme*) mit Ralph Persson
Barbara Stanek … spielte die Tochter Helga König.
 
Geboren am 4. Januar 1941 (nach anderen Quellen 7. Januar 1944) in Berlin.
 
Die blonde Berlinerin ging als Austauschschülerin Ende der 1950er Jahre eine Zeitlang in die Vereinigten Staaten, wo sie ihren amerikanischen Schulabschluss machte. Wieder daheim, holte Barbara Stanek das deutsche Abitur nach. Ursprünglich hatte sie die Absicht, Psychologie zu studieren, um sich als Soziologin der Jugendarbeit zu widmen. Schließlich entschloss sich Barbara Stanek zu Beginn der 1960er Jahre, bei Marlise Ludwig1) Schauspielunterricht zu nehmen. Nach einigen Theatererfahrungen debütierte sie unter dem leicht veränderten Namen Barbara Stanyk 1964 mit der Nebenrolle der Ebba Pedersen in dem Willy- und Thomas-Fritsch-Lustspiel "Das hab ich von Papa gelernt"1) vor der Kamera.

Ihre ausgezeichneten Englischkenntnisse ermöglichten der Berlinerin auch, 1966/67 für einige Fernsehrollen in die USA zurückzukehren. Dort spielte sie an der Seite von bekannten Darstellern wie Ben Gazzara und John Forsythe. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre sah man Barbara Stanek auch in einigen deutschen Aufklärungs- und Soft-Sexfilmen. Es folgten zahlreiche Nebenrollen in Fernsehproduktionen, darunter als Gast in mehreren Reihen und Serien sowie in einigen Kinofilmen. In der 1979 ausgestrahlten Serie "Die Protokolle des Herrn M" hatte Barbara Stanek mit der Frau Textor eine durchgehende Rolle. Außerdem spielte sie regelmäßig Theater, unter anderem in ihrer Heimatstadt Berlin (z.B. an der "Tribüne"), in München, Köln, Wuppertal und in Zürich.

Barbara Stanek ist Mutter einer Tochter.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 10.09.2012) 
 
Weitere Filme*) mit Barbara Stanek
 
Link: 1) Wikipedia
Folker Bohnet
  
Folker Bohnet; Copyright Virginia Shue
Foto zur Verfügung gestellt von der
Hamburger Fotografin Virginia Shue
© Virginia Shue
(starfotos@virginia-hamburg.de)
… spielte den Adoptivsohn Jürgen König.
 
Geboren am 7. August 1937 in Berlin,
gestorben am 6. Oktober 2020 in Hamburg.
 
Nach einem viersemestrigen Jura-Studium entschied sich Bohnet, Schauspieler zu werden und absolvierte eine entsprechende Ausbildung bei Else Bongers1) (1907 – 1994) im Berliner Ufa-Nachwuchsstudio. Schon während dieser Zeit stand er mit ersten Rollen vor der Kamera, so unter anderem in Alfred Weidenmanns Melodram "Solange das Herz schlägt" (1958) mit O. E. Hasse und Heidemarie Hatheyer, in Bernhard Wickis weltberühmtem Antikkriegsfilm "Die Brücke"1) (1959) gab er den Hans Scholten, den besonnensten und erwachsensten der sieben Jungen, die am Ende des 2. Weltkrieges eine Brücke verteidigen sollen.
Vornehmlich konzentrierte sich Bohnet jedoch auf seine Arbeit am Theater und nahm nur sporadisch Aufgaben als Schauspieler für Film und Fernsehen an. Er erhielt feste Engagements und gab Gastspiele an renommierten Schauspielhäusern, darunter am "Thalia-Theater"1) Hamburg, "Renaissance-Theater"1) Berlin, "Schauspielhaus Frankfurt"1), "Ernst-Deutsch-Theater"1) Hamburg, "Residenztheater"1) München, "Theater in der Josefstadt"1) Wien, an den "Städtischen Bühnen Köln"1), der "Freien Volksbühne Berlin"1), den "Hamburger Kammerspielen"1), und an fast allen bekannten Komödienhäusern Deutschlands sowie bei Festspielen (z. B. "Bad Hersfelder Festspiele"1)) und Tourneeproduktionen. Neben seiner Arbeit als Schauspieler führte Folker Bohnet regelmäßig Theaterregie. Seit 1977 hatte Folker Bohnet zahlreiche Komödien produziert, die im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus aufgeführt wurden.2)
Seit Jahrzehnten machte sich der Künstler einen Namen als Autor und Regisseur, inszenierte am Hamburger "Ohnsorg-Theater"1) Erfolgsstücke wie "Pension Schöller"1) oder "De Queen vun Quekenbüttel". Bis zuletzt zeichnete der leidenschaftliche Theatermann für zahlreiche andere Publikumsrenner vornehmlich in niederdeutscher Sprache an der berühmten Volksbühne verantwortlich, so auch für das Lustspiel "Allens Böse to'n Geburtsdag", welches aus seiner Feder stammt und am 2. März 2008 eine plattdeutsche Erstaufführung im "Ohnsorg-Theater" feierte. Nach den grandiosen Erfolgen von "De spaansche Fleeg" (2013, "Die spanische Fliege") und "Dat Schörengericht" (2014) nach dem Kleist-Klassiker "Der zerbrochne Krug"1) inszenierte er jüngst das Lustspiel "Wenn de Katt ut 'n Huus is", welches am 10. Januar 2016 Premiere feierte, sowie "Die Katze lässt das Mausen nicht" (2017) → Weitere Theateraufführungen bei Wikipedia.
 
Bohnet war mit der Schauspielerin Ann-Monika Pleitgen1)3) verheiratet, aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der Physiker und Schriftsteller Ilja Bohnet1). Er hatte einen weiteren Sohn, den Schauspieler Markus Lorenz-Bohnet. 2001 ging Folker Bohnet mit Alexander Alexy, Zahnarzt und Kompagnon bei einer Vielzahl seiner Theaterstücke, und mit dem er seit den 1980er Jahren liiert war, offiziell eine eingetragene Lebenspartnerschaft ein. Er war noch mit über 80 Jahren als Bühnenschauspieler und -regisseur tätig. Er starb im Oktober 2020 im Alter von 83 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.2)
  
3) Ann-Monika Pleitgen war von 1981 bis zu dessen Tod im Februar 2018 mit dem Schauspieler Ulrich Pleitgen verheiratet.
 
Siehe auch Wikipedia sowie Folker Bohnet bei Spielstoff.de

Weitere Filme*) mit Folker Bohnet
 
Fremde Links: 1) Wikipedia
2) Quelle: Wikipedia

Günther Schramm
   
Foto mit freundlicher Genehmigung von Anne Huneck; Copyright Anne Huneck (www.spiele-des-lichts.de); Quelle: www.agentur-dietrich.de
… spielte Helgas Verlobten Peter Rehbein.
 
Geboren am 18. Februar 1929 in Potsdam.
 
Kurzbiografie zu Günther Schramm innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Günther Schramm
 
 
Foto mit freundlicher Genehmigung der Fotografin Anne Huneck
© Anne Huneck (www.spiele-des-lichts.de)
Quelle: www.agentur-dietrich.de

Karl Hellmer … spielte den Prokuristen Kallikeit.

Geboren am 11. März 1896 in Wien,
gestorben am 18. Mai 1974 in Berlin.
 
Kurzbiografie zu Karl Hellmer innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
 
Weitere Filme*) mit Karl Hellmer

Werner Schumacher

Werner Schumacher; Copyright Virginia Shue

… spielte Königs Chauffeur Czarki.
 
Geboren am 4. Mai 1921 in Berlin,
gestorben am 18. April 2004 in Bremen.
 
Kurzbiografie zu Werner Schumacher innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Werner Schumacher
 
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

*) Link: Internet Movie Database
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