Dem Roman "Robinson Crusoe" liegt die Geschichte des schottischen Matrosen Alexander Selkirk zugrunde, der als etwa Dreißigjähriger von seinem Schiffe desertierte, über vier Jahre einsam auf der Insel Juan Fernandez lebte und 1709 von dem englischen Kapitän Rogers dort aufgefunden und nach der Heimat zurückgebracht wurde. Rogers' Mitteilungen über die Erlebnisse dieses Mannes erschienen 1712; sieben Jahre später, 1719, gab Daniel Defoe "Das Leben und die fremdartigen, wunderbaren Schicksale Robinson Crusoes, eines Matrosen aus York" heraus. (Quelle: www.klassiker-der-weltliteratur.de) In "Meyers Lexikon" wird weiter ausgeführt: "Defoe folgte mit der Geschichte des religiös geläuterten, zu Gott und zu bürgerlicher Pragmatik zurückfindenden Helden dem Vorbild der puritanischen geistigen Autobiografie und legte den Grundstein für den bürgerlich-realistischen Roman." Schon früh regte die "Robinsonade" verschiedene Filmemacher zur szenischen Umsetzung an, bereits 1902 entstand in Frankreich mit "Les Aventures de Robinson Crusoé" eine kurze stumme Version von dem Filmpionier Georges Méliès1) (1861 1938). In den 1910er Jahren drehten vor allem in Amerika etliche Regisseure weitere stumme Streifen, 1913 realisierte Otis Turner das Abenteuer mit Regisseur Robert Z. Leonard1) (1889 1968) als Titelhelden, der vier Jahre später selbst "Robinson Crusoe" (1917) mit sich selbst als Protagonisten erneut auf die noch stumme Leinwand brachte. Eine weitere stumme Fassung war 1916 der Kurzfilm von George F. Marion mit Robert Paton Gibbs (ca. 1860 1941), Bryan Foy drehte "Robinson Crusoe" 1924 mit C. L. Sherwood (1884 1941), M. A. Wetherell (ca. 1884 1939) war 1927 Hauptdarsteller und Regisseur in Personalunion. Bei den in den Jahren 1925 und 1935 von Walter Lantz1) (1899 1994) gedrehten Umsetzungen des Defoe-Stoffes handelte es sich um Trickfilme, ebenso wie bei dem 1933 von Frank Moser (1896 1964) geschaffenen kurzen Streifen. Der erste Tonfilm, eine komödiantische Variante des Defoe-Klassikers, kam 1932 mit dem Titel "Mr. Robinson Crusoe"1) in die US-amerikanischen Lichtspielhäuser. Hollywood-Star und Stummfilm-Legende Douglas Fairbanks sen.2) (1883 1939) mimte einen Mann, der auf Grund einer Wette auf eine einsame Südseeinsel kommt, nur um zu beweisen, dass er genau so tüchtig ist, wie der echte Robinson. Diese Komödie hatte der britische Filmregisseur A. Edward Sutherland1) (1895 1973) inszeniert, Fairbanks selbst fungierte als Produzent und hatte als Co-Autor das Drehbuch mitgeschrieben. Eine besonders erwähnenswerte "Crusoe"-Verfilmung ist die des russischen Regisseurs Aleksandr Andriyevsky mit Pawel Kadotschnikow1) (1915 1988) als Crusoe und Juri Ljubimow3) (geb. 1917) als Freitag. "Robinzon Kruzo" (1946) wurde als 3D-Film in Farbe gedreht und als erster Spielfilm auf einer Drahtraster-Leinwand1) vorgeführt; dieses Verfahren ermöglichte ein räumliches Sehen ohne die sonst üblichen 3D-Brillen. In den 1950er Jahren entstanden im europäischen Raum zwei beachtenswerte Verfilmungen für das Kino, in der französisch-italienische Produktion "Il Naufrago del Pacifico" (1961, Robinson Crusoë) erlebte man als Schiffbrüchigen den Franzosen Georges Marchal1) (1920 1997), der vor allem durch Rollen in Mantel- und Degen-Filmen (D'Artagnan in "Die Drei Musketiere", 1953) oder als muskulöser Held in Sandalen-Epen (Peliokles in "Der Koloß von Rhodos"1), 1961) bekannt wurde, aber auch durch seine Zusammenarbeit mit dem berühmten Regisseur Luis Buñuel1) (1900 1983). Buñuels "Robinson Crusoe"-Version aus dem Jahre 1954 (Las aventuras de Robinson Crusoe1)) mit dem Iren Dan O'Herlihy1) (1919 2005) in der Titelrolle gehört nicht unbedingt zu den Werken des spanischen Filmemachers, die an erster Stelle genannt werden. Wenngleich dieser "Robinson" nicht mit den großen Werken des Meisters vergleichbar ist, so geht es in der Verfilmung des bekannten Romans von Daniel Defoe dennoch nicht nur um die Oberfläche der Robinson-Geschichte. Im Gegensatz zu dem Moralisten Defoe beschwört Buñuel die große Einsamkeit und Isoliertheit des Menschen, die ihn zerstört, ihn allmählich zum kindischen Wrack werden lässt. Robinsons Insel ist wie Buñuel es selbst definiert kein Ort der Flucht aus der Zivilisation, sondern ein Beispiel für die äußerste Entfremdung des Kulturmenschen, für dessen ausweglose Situation. (Quelle: www.prisma.de)
Der erste Teil des in schwarz-weiß gedrehten Abenteuers "Robinson Crusoe" lief am Samstagabend zur besten Sendezeit, am 3. Oktober 1964 begann die unglaubliche Geschichte eines jungen Seefahrers, der als Einziger den Untergang des Schiffes "Esmeralda" überlebt und auf einer einsamen Insel strandet. Hier die Handlung der einzelnen Teile (Quelle: Inhaltsbeschreibung der im Juli 2006 erschienenen DVD / Text "Concorde Home Entertainment"): Teil 1 (Erstausstrahlung: 3. Oktober 1964; Länge rund 86 Minuten) Ein gewaltiger Sturm tobt über den Gewässern vor der südamerikanischen Küste und macht den Dreimaster "Esmeralda" zum hilflosen Spielball der Naturgewalten. Vergeblich versucht die Mannschaft, sich und das Schiff zu retten. Turm hohe Wellen brechen über das Deck der "Esmeralda" herein und fegen die gesamte Crew über Bord. So auch den erstmals als Sklavenhändler reisenden Robinson Crusoe (Robert Hoffmann), der sich als einzig überlebender an einem unbekannten Strand wieder findet. Schnell erkennt der junge Mann, dass er nicht an die Küste des Festlandes gespült wurde, sondern sich auf einer offensichtlich unbewohnten Insel befindet. Die erste Nacht verbringt er aus Angst vor wilden Tieren auf einem hohen Baum. In Gedanken ziehen jetzt noch einmal die Jahre seiner Jugend an ihm vorbei. Als Sohn eines aus Bremen stammenden Kaufmanns namens Kreutznaer durch die englische Verballhornung entstand daraus der Name Crusoe wurde Robinson in England, in York geboren. Von früher Jugend an hegt er den Wunsch, zur See zu fahren und die Welt kennen zu lernen. Eines Tages gerät er bei einem Spaziergang an der Küste in eine wilde Schießerei zwischen der Küstenwache und einigen Waffenschmugglern. Völlig unschuldig wirft man ihn als mutmaßlichen Komplizen der Schmuggler ins Gefängnis, aus dem ihn sein Vater (Erich Bludau) auslösen muss. Voller guter Vorsätze verspricht Robinson nach diesem Erlebnis, dem Wunsch seines Vaters nachzukommen, ein Rechtsstudium bei dem alten Juristen Jeremias Wooseley (Oskar von Schab) zu beginnen. Doch der sehr trockene, langweilige Unterricht lässt ihn schnell seinen guten Willen vergessen. Häufig unterbricht und schwänzt er die Lektionen. Nach einer Aussprache mit dem jetzt völlig enttäuschten Vater begibt sich Robinson zum Haus von Wooseley, um sich für sein Fehlverhalten zu entschuldigen. Doch da entdeckt er, dass der scheinbar so trockene alte Anwalt in seinem Haus ein phantastisches Kajütenzimmer besitzt, angefüllt mit vielen Dingen, die erneut in ihm die Abenteuerlust entfachen. In einer Hafenschenke lernt er Kapitän Darrik (Robert Dalban) kennen. Darrik bietet ihm an, an Bord seines Schiffes zu kommen, das nach Guinea auslaufen wird. Als Robinson aus seinen Erinnerungen erwacht, geht er daran, sich so gut wie möglich einzurichten. Er entdeckt ein paar Tage später das Wrack der "Esmeralda", das vom Meer vor seine Insel getrieben wurde. Mit einem selbstgebauten Floß birgt er alles Brauchbare, und schließlich folgt ihm auch noch der Schiffshund, der ebenfalls das Unglück überlebt hat und nun für lange Zeit sein einziger Gefährte sein wird. Teil 2: (Erstausstrahlung: 10. Oktober 1964; Länge rund 86 Minuten) Als Robinson die Insel genauer erkundet, entdeckt sein Hund Dick, eine Höhle, die sich als idealer Unterschlupf anbietet. Mit Hilfe des Materials, das er aus dem Wrack der "Esmeralda" bergen konnte, richtet er sich nun in der Höhle verhältnismäßig gut ein. Aber trotzdem blickt Robinson immer wieder sehnsüchtig aufs Meer hinaus, ob ein Schiff zu sehen ist. Dabei erinnert er sich an die Abenteuer, die er bisher erlebt hat. Die Fahrt auf dem Schiff von Kapitän Darrik verläuft für Robinson zunächst sehr positiv. Darrik vermittelt seinem jungen Passagier wertvolle Kenntnisse der Seefahrt. Als er eines Tages mit einigen Matrosen an Land geht, um Trinkwasser zu holen, fällt er in die Hände von Sklavenjägern und wird schließlich als Sklave an den Fischer Kasr (Lucas Andrieux) verkauft. Robinson nutzt einen günstigen Augenblick, als er mit seinem Herrn zum Fischen ausfährt, diesen ins Meer zu befördern. Er segelt mit dem Boot und dem Geld, das der geizige Kasr immer bei sich trug, aufs offene Meer hinaus. Hunger, Durst sowie starker Sonnenbrand quälen den Flüchtling unbarmherzig. Als er schließlich dem Tode nahe ist, wird Robinson endlich von einem portugiesischen Kauffahrer entdeckt und gerettet. Durch die Pflege der Portugiesen landet er eines Tages gesund und unternehmungslustig als wohlhabender junger Mann in Brasilien. Innerhalb von nur wenigen Jahren schafft es Robinson, zu einem begüterten Grundbesitzer zu werden. Doch erneut siegt in ihm seine Abenteuerlust, als drei andere Pflanzer ihm vorschlagen, zur Behebung des Arbeitermangels auf den Plantagen ein Schiff zur Sklavenbeschaffung in Afrika auszurüsten und diese Expedition zu leiten. Schon bald nach dem Auslaufen gerät das Sklavenschiff "Esmeralda" in einen mörderischen Seesturm, dem Mannschaft und Schiff zum Opfer fallen. Nur Robinson wird als einzig überlebender an einen unbekannten Strand gespült. Als Robinson wieder aus seinen Gedanken erwacht, sieht er sich erneut mit seiner Inseleinsamkeit konfrontiert. In den darauf folgenden Tagen gestaltet er sich einen Kalender, um die Ordnung der Zeit als Orientierungshilfe während seines Inseldaseins zu nutzen. Ein halbes Jahr später kommt Robinson zu dem Entschluss, seine Insel mit Hilfe eines selbstgebauten Bootes zu verlassen. Voller Tatendrang geht er daran, sich eine Piroge zu bauen. Als dieses Unterfangen misslingt, beginnt er seine Höhle etwas wohnlicher zu gestalten. Er schlägt mit einem Hammer Nischen in die Felswände. Dabei lockert sich Gestein der Höhlendecke, das plötzlich in einer großen Menge auf Robinson niederprasselt und ihn unter sich begräbt. Teil 3: (Erstausstrahlung: 17. Oktober 1964; Länge rund 86 Minuten) Der Unfall läuft einigermaßen glimpflich ab. Ohne allzu große Mühe kann sich der verschüttete Robinson aus seiner misslichen Lage selbst befreien. Eines Tages erscheint ein Piratenschiff vor der Insel. An Bord ist alles Leben erstorben. Die Piraten haben sich, wahrscheinlich völlig betrunken, gegenseitig umgebracht. Nunmehr schon erfahrener und mit allerhand Werkzeug ausgerüstet, geht Robinson daran, das Schiff auszuräumen. Den dritten Jahrestag seiner Rettung begeht er sehr festlich zusammen mit seinen Tieren in der Höhle. Im Verlauf dieser kleinen Feier zeigt der Rum der Piraten jedoch seine Wirkung, und Robinson, leicht angetrunken, rudert nachts zu dem verlassenen Schiff, wo er an Deck einschläft. Als er am nächsten Morgen aufwacht, muss er voller Schrecken feststellen, dass das Schiff inzwischen auf die hohe See hinausgetrieben wurde. So hat ihn sein Leichtsinn in ein neues gefährliches Abenteuer gestürzt. Das Schiff strandet schließlich an einer Küste, wo sich laut bellend ein Hund bemerkbar macht. Voller Freude erkennt Robinson, dass es sich dabei um Dick handelt. Fremde Fußspuren an diesem Strand sowie sichtbarer Rauch einer fremden Feuerstelle sorgen für neue Aufregung. Ein paar Tage später erfährt Robinson bei einem Erkundungsgang die furchtbare Wahrheit: Anhand der jetzt erkalteten Feuerstelle erkennt er, dass offenbar Eingeborene die Insel aufsuchen, um kannibalische Mahlzeiten abzuhalten. Abscheu und Ekel beim Anblick der menschlichen Überreste an diesem Ort des Grauens treiben ihn dazu, sich noch mehr zu verschanzen. Für die zu erwartende Wiederkehr der Wilden bereitet er eine Sprengung vor und in einem nahen Versteck fügt er geschickt mehrere Musketen zusammen, so dass diese gleichzeitig abgefeuert werden können. Schließlich erscheinen die Wilden erneut auf der Insel. Sie haben zwei Gefangene mitgebracht, die sie als Schlachtopfer verspeisen möchten. Nachdem ihr Feuer wieder entfacht ist, dauert es nicht lange, bis sich das Pulver entzündet und es zu einer heftigen Explosion kommt. Die Eingeborenen geraten in große Panik. In diesem Durcheinander gelingt es Robinson, einen der Gefangenen (Fabian Cevallos) aus der Hand der Kannibalen zu befreien. Da dieses Ereignis an einem Freitag stattfand, nennt er jetzt seinen neuen Gefährten, einen karibischen Indianer, Freitag. Teil 4: (Erstausstrahlung: 24. Oktober 1964; Länge rund 83 Minuten) Es dauert einige Zeit bis Robinson und Freitag zueinander finden. Der Weiße sichert sich gegen seinen kannibalischen Gefährten ab. Dieser wiederum betrachtet die imponierende Ausrüstung seines weißen Retters mit Staunen, aber auch mit Scheu. Nach und nach gelingt es Robinson, das Vertrauen des Eingeborenen zu gewinnen, und schon bald vergilt Freitag dem jungen Engländer seine Rettung durch treue Freundschaft. Trotz aller Bedenken und Unterschiede entwickelt sich zwischen den beiden eine sehr harmonische Beziehung, was Robinson auch sehr hilft, als sein langjähriger Gefährte Dick, an Altersschwäche stirbt. Eines Tages erblickt Freitag vor der Insel ein Schiff und berichtet diese Entdeckung umgehend seinem Herrn. Voller Spannung betrachten beide, wie dieses Schiff, das die englische Flagge zeigt, vor Anker geht. Die Freude der nahenden Rettung vergeht jedoch schnell, als Robinson durch sein Fernrohr beobachtet, wie zwei Männer im ausgesetzten Beiboot ermordet werden. Auch die englische Flagge wird auf dem Schiff eingeholt und durch die Piratenflagge, ersetzt. So wird Robinson von seinem Versteck aus Zeuge einer Meuterei und weiß nun, dass die Männer skrupellose Mörder sind. Trotz aller Findigkeit gelingt es ihm nicht, den Piraten zu entgehen. Polly, sein sprechender Papagei, hat die Piraten unfreiwillig auf ihn aufmerksam gemacht, so dass er überwältigt und gefangen wird. Auch Freitag gerät in Gefangenschaft, kann sich aber in einem günstigen Augenblick unbemerkt davonschleichen. Die Meuterer entdecken die Höhle Robinsons und somit auch den Schatz, den er von einem Piratenschiff, geborgen hatte. Robinson erklärt den goldgierigen Halunken, dass sich auf der anderen Seite der Insel noch eine Eingeborenensiedlung befindet. Er versichert ihnen, dort sei auch die Hauptmasse des Schatzes zu holen, und erweckt damit die Begierde der Bande. In einem endlosen Marsch führt er sie durch die Wildnis, um ihre Kräfte zu erschöpfen. Während dieser Aktion dezimiert Robinsons entflohener Freund mit immer neuen überfällen aus dem Hinterhalt die Anzahl der Piraten und rettet damit Robinson und sich selbst. Als der Rest der Bande bezwungen ist, gehen die Geretteten an Bord des Schiffes und befreien den verwundeten Kapitän aus der Hand der Meuterer. Die Stunde der lang ersehnten Heimkehr nach England hat geschlagen. Freitag wird seinen weißen Herrn dorthin begleiten. Als das Schiff die Segel setzt und Kurs auf die hohe See nimmt, blickt Robinson halb erlöst, halb wehmütig auf seine Insel zurück, die langsam am Horizont verschwindet. Von Oliver Kellner und Ulf Marek stammt der umfassende Bild-Textband "Seewolf & Co. Robinson Crusoe, Lederstrumpf, David Balfour, Mathias Sandorf, Tom Sawyer die großen Abenteuer-Vierteiler des ZDF". Die erweiterte Neuausgabe ist 2005 im Verlag "Schwarzkopf und Schwarzkopf" erschienen. Die DVD zu dem legendären Vierteiler ist seit 2006 im Handel verfügbar. Im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte griffen diverse Regisseure Defoes Romanvorlage immer wieder auf und verfilmten mehr oder weniger werkgetreu seinen Bericht eines Schiffbrüchigen. Der Mexikaner René Cardona Jr. (1939 2003) brachte 1970 "Robinson Crusoe und der Tiger"4) (Robinson Crusoe) mit seinem Landsmann Hugo Stiglitz1) auf die Leinwand, ein eher zu vernachlässigender Unterhaltungsstreifen, in dem ein auf einer einsamen Insel Gestrandeter die Geheimnisse der exotischen Tierwelt erlebt, von Krokodilen, Klapperschlangen und Haien verfolgt wird, sich jedoch lieber die Zeit damit vertreibt, einen Tiger zu zähmen. Mehr Beachtung fand da die von Jack Gold1) gedrehte Version "Man Friday"1) (1975, Freitag und Robinson) mit Hollywood-Star Peter O'Toole2) als Robinson und Richard Roundtree1) als Freitag in den Hauptrollen. Jack Gold hielt sich an die Geschichte, benutzte sie jedoch gleichzeitig dazu, die damaligen Vorstellungen vom "zivilisiertem weißen Mann" zu karikieren und somit gleichzeitig eine harsche Kritik am Kolonialismus, Missionarentum, Rassismus und ähnlichen Begebenheiten zu führen. schreibt Wikipedia. Bei dem von dem italienischen Regisseur Sergio Corbucci gedrehten Streifen "Robinson jr."1) (1976, Il signor Robinson Mostruosa storia d'amore e d'avventure) handelt es sich um eine in der Moderne ansiedelten Parodie auf die "Robinsonade", bei Corbucci ist der Titelheld ein verwöhnter Mailänder Modezar (Paolo Villaggio1)), der auf eine einsame Insel gespült wird und später einer attraktiven jungen Eingeborenen (Zeudi Araya) begegnet. In der britisch-amerikanischen Umsetzung "Crusoe"1) (1989, Robinson Crusoe Reise ins Abenteuer) von Caleb Deschanel1) zeigt sich Aidan Quinn1) als anfangs gieriger Sklavenhändler Crusoe. Die Handlung spielt Anfang des 19. Jahrhunderts, die Zeitschrift "Cinema" bezeichnete den Film als eine "eigenwillige Interpretation des Klassikers". Den smarten "Remington Steele"- und "Bond"-Darsteller Pierce Brosnan1) konnte man 1997 neben William Takaku (Freitag) als bärtigen Robinson Crusoe in Rod Hardys gleichnamigem Kinofilm1) erleben. "Vor der Kulisse von Papua-Neuguinea robbt Bond-Star Pierce Brosnan mit Vollbart und Wallehaar durch die Wildnis. Dabei fördert die 29. (!) Verfilmung des klassischen Abenteuers aber nicht viel Neues zu Tage." schreibt beispielsweise www.tvspielfilm.de. Die von den Franzosen Thierry Chabert und Frédéric Vitoux gedrehte zweiteilige TV-Fassung "L'île de Robinson"5) (2002) stellt wieder gesellschaftskritische Aspekte in den Vordergrund: So verlangt Robinson (Pierre Richard) von seinem Diener Freitag (Nicolas Cazalé) zivilisiertes Verhalten und begründet es als Fortschritt gegenüber Freitags Volk, den Wilden. Jedoch zeigen sich die zivilisierten Europäer in diesem Film häufig als Feiglinge, Lügner und Mörder, wohingegen Freitag als Wilder eher die typischen Tugenden wie Mut, Charakterstärke, Treue und Ehrlichkeit aufweist. Abweichend von der Romanfassung begleitet Freitag Robinson am Ende zu seiner Plantage zurück und erlebt dort die Unterdrückung und Ausbeutung der Sklaven. Als Dunkelhäutiger wird er von den Weißen nicht respektiert. Sowohl Robinson als auch Freitag versuchen die Sklaven zu beschützen. Die anderen Plantagenbesitzer zünden daraufhin Robinsons Haus an. Robinson und Freitag flüchten nach Europa. Dort will Robinson die Idee verbreiten, dass alle Menschen gleich sind. (Quelle: Wikipedia) Während die historische Insel im Pazifik lag, haben Chabert und Vitoux ihren Robinson wie vor ihnen auch Defoe vor der Küste des heutigen Venezuela angesiedelt, wodurch er auf der berüchtigten Sklavenhandels-Dreiecksroute Europa-Afrika-Amerika segeln kann. Pierre Richard2) als "Robinson Crusoe" stellte einmal mehr unter Beweis, dass er längst nicht mehr der naive Tollpatsch wie in "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" (1972) war und sich zum eindrucksvollen Charakterdarsteller gemausert hatte. "Als erfinderischer Abenteurer Robinson Crusoe lässt er Entdeckerherzen höher schlagen und eindringlich die Wandlung eines festgezimmerten, christlichen und kolonisatorischen Menschenbildes miterleben." schreibt der Sender ARTE anlässlich der deutschen Erstaustrahlung (22./29.12.2004). 2008 entstand in den USA die 13-teilige Fernsehserie "Crusoe" mit Philip Winchester (geb. 1981) als Protagonisten. Der amerikanische Sender NBC gab die Serie in Auftrag, die Geschichte startet Mitte Oktober 2008 damit, dass der Brite Robinson Crusoe seine Frau Susannah (Anna Walton) verlässt, um Abenteuer zu erleben. Dabei erleidet er auf einer abgelegenen tropischen Insel Schiffbruch. Wie der namensgebende Roman spielt die Serie im 17. Jahrhundert, Ton, Atmosphäre und Themen wurden jedoch der heutigen Zeit angepasst; in den USA lief die Serie bis Ende Januar 2009 (siehe auch die Informationen bei der englischsprachigen Wikipedia sowie die Website von NBC). Am 4. Februar 2016 ging der Animationsfilm "Robinson Crusoe" an den Start, populäre Künstler wie Matthias Schweighöfer (Robinson Crusoe), Kaya Yanar (Papagei Dienstag), Cindy aus Marzahn (Tapirdame Rosie) und Dieter Hallervorden (Ziegenbock Zottel) liehen den Figuren ihre Stimme → Wikipedia (englisch), filmstarts.de. Das Motiv der von Daniel Defoe verfassten Geschichte bildet die Basis für weitere Filme. So weist unter anderem Robert Zemeckis Film "Cast Away Verschollen"1) (2000), mit Tom Hanks als Verschollenem, unverkennbare Parallelen zur Darstellung des Crusoe auf. Bereits 1964 schon drehte der US-amerikanische Regisseur Byron Haskin unter dem Titel "Robinson Crusoe on Mars", vom deutschen Verleih "Notlandung im Weltraum" betitelt, eine Variante mit einer Science-Fiction-Version. Im Jahr 2005 drehte die Private Media Group eine Porno-Adaption namens "Robinson Crusoe on Sin Island"1) die mit einem AVN Award ausgezeichnet wurde. In Deutschland sind zusätzlich einige Hörspiele und Lesungen erschienen. Besonders erwähnenswert sind hierbei eine Lesung von Rufus Beck, erschienen bei "Hörbuch Hamburg" und ein Hörspiel in der Bearbeitung und unter der Regie von Sven Stricker, erschienen 2005 beim Münchner "Hörverlag". Das Hörspiel bezieht sich auf die Urfassung des Stoffes. (Quelle: Wikipedia) Siehe auch Wikipedia, www.bamby.de,
www.fernsehserien.de
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser
Webpräsenz,
3) www.munzinger.de,
4) Filmlexikon, 5) prisma.de
*) Link: Internet Movie Database
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