Die Schauspielerin und Regisseurin Ursula Karusseit
erblickte am 2. August 1939 im westpreußischen Elbing nahe
Danzig (heute: Elbląg1),
Polen) als Tochter eines Stellmachers das Licht der Welt. Im Januar 1945 wie
viele ihrer Landsleute aus der Heimat vertrieben, verschlug es die Familie über Parchim (Mecklenburg-Vorpommern)
schließlich ins thüringische Gera, wo Ursula Karusseit mit drei Geschwistern aufwuchs der Vater konnte Frau und Kinder
inzwischen als Berufsschullehrer ernähren. Bevor sich Tochter Ursula endgültig für die
Schauspielerei entschied, absolvierte sie nach dem Schulabschluss eine
kaufmännische Ausbildung an einer Wirtschaftsschule, arbeitete
anschließend als Stenotypistin und Sachbearbeiterin. Nebenher wirkte sie in
der Laienspielgruppe ihres Betriebes mit, machte dann ihr Hobby zum Beruf.
Ab 1960 studierte sie zwei Jahre lang (gegen den Willen des Vaters) an der der "Staatlichen
Schauspielschule Berlin-Schöneweide" (Hochschule
für Schauspielkunst "Ernst Busch"1)),
zu ihren Lehrern gehörten Wolfgang Heinz1)
und dessen Ehefrau Erika Pelikowsky.
Bereits gegen Ende der Ausbildung konnte sie sich in an der Volksbühne
Berlin"1) beweisen und spielte
unter der Regie von Hagen Mueller-Stahl1) das
Dienstmädchen
Anna1) in dem Drama "Biedermann und die Brandstifter"1)
von Max Frisch, ein Stück, welches am 20. März 1962 im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Nach erfolgreichem
Abschluss der Studien erhielt sie zur Spielzeit 1962/63 ein langjähriges Engagement an der "Volksbühne
Berlin" und avancierte dort im Laufe der Jahre mit ihrem facettenreichen Spiel zu einer unverzichtbaren Größe des Hauses.
Ursula Karusseit machte sich vor allem als Brecht-Interpretin einen Namen,
wurde für ihre Gestaltung der Shen Te/Shui Ta in der Benno Besson-Inszenierung "Der gute Mensch von Sezuan"1) (1969/70) gerühmt.
Darüber hinaus wirkte sie kurzzeitig am "Deutschen
Theater"1) (19661968), gab
Gastspiele am "Maxim-Gorki-Theater"1) und
am "Theater im Palast" (TIP). Seit 1987 arbeitete sie als
freischaffende Schauspielerin an verschiedenen Bühnen, unter anderem am
"Schauspiel Köln"1) (19871990), wo sie in
einer Inszenierung von Manfred Karge1) mit der Titelrolle in Brechts
"Mutter
Courage und ihre Kinder"1)
brillierte. Am Berliner "Schillertheater"1) stand sie zwischen 1990
und 1994 auf der Bühne, interpretierte beispielsweise 1992 die Mutter in
der Komödie "Hase Hase"1) von Colin Serreau1) (Regie: Benno Besson1)).
Mit Besson (1922 2006), der viele Stücke mit ihr erarbeitete,
war sie nicht nur beruflich verbunden, 1969 hatte der Schweizer Regisseur
Ursula Karusseit in dritter Ehe geheiratet; der gemeinsame Sohn Pierre Besson1) (geb. 1967) ist ebenfalls
Schauspieler.
Gerne schlüpfte sie in Männerrollen, so gab sie an der
"Berliner Volksbühne" den Amtsdiener Mitteldorf in Hauptmanns
"Der Biberpelz"1) (1980/81) und den Doktor Faust in "Don Juan und
Faust"1) von Christian Dietrich Grabbe. In Bremen übernahm sie die
Titelrolle in "Herr
Paul"1) von Tankred Dorst, in
Zürich den Part des Fleischfabrikanten Lennox in Brechts "Die heilige Johanna der Schlachthöfe"1),
1998 einmal mehr in Szene gesetzt von Benno Bresson.
Ursula Karusseit (rechts) neben Benno Besson und Galina Malinowskaja
anlässlich des Berliner Gastspiels des Moskauer
Akademischen Künstlertheaters der UdSSR "Maxim Gorki" am 4. Mai 1974 im Hotel "Stadt Berlin"
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 183-N0505-014;
Fotograf: Sig Kutscher (verehe. Kubiziel)
/ Datierung: 04.05.1974 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser
Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-N0505-014
bzw. Wikimedia Commons
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In jüngerer Zeit feierte sie seit Frühjahr 2004 am Potsdamer "Hans Otto Theater"1) mit der Titelrolle
in "Der
eingebildete Kranke"1) von
Moličre Erfolge, inszeniert von Philippe Besson1), Sohn aus Benno Bessons
zweiten Ehe. Eine alte Frau in Männerkleidern (Al Capone) gab sie 2009 im
"Theater am Rand" in Zollbrücke/Oderbruch in der Uraufführung
von "Al Capone und die Insel der Pelikane", ein Stück, welches Regisseur und Autor
Matthias Brenner1)
Karusseit zum 70. Geburtstag auf den Leib geschrieben hatte.
Seit der Premiere am 8. März 2013
sah man sie an der "Comödie Dresden"1) als Jessie in der heiteren
Geschichte "Kalender Girls" von Tim Firth um nur einiges aus dem
Theater-Wirken der letzten Jahre zu nennen.
Auch als Regisseurin machte sich Ursula Karusseit einen Namen, ihr
Regiedebüt gab sie an der "Volksbühne Berlin" mit dem Stück
"Der
Held der westlichen Welt"1)
("The Playboy of the Western World") von John Millington Synge
(Premiere: 19.01.1985). Rund ein Jahr später setzte sie "Der Prinz von
Portugal" von Joachim Knauth2)
in Szene (Premiere: 05.12.1986).
Im folgenden eine kleine Auswahl der Theaterstücke bzw. Rollen, in
denen Ursula Karusseit im Verlaufe der Jahrzehnte Publikum und Kritiker zu
überzeugen wusste (Quelle (überwiegend) und Link:
Wikipedia):
"Volksbühne Berlin"
"Deutsches Theater", Berlin
"Theater im Palast" (TIP)
Einem breiten Publikum bekannt wurde Ursula Karusseit durch Rollen in
Produktionen der DEFA1)
bzw. des "Deutschen
Fernsehfunks"1) (DFF). Auf
dem Bildschirm erlebte man die Charakterschauspielerin neben verschiedenen Theater-Inszenierungen
in etlichen Bühnen-Adaptionen, beispielsweise als Maria, Gesellschafterin der
Olivia, in der Shakespeare-Komödie "Was
ihr wollt"3) (1964),
mit der Titelrolle in "Rose Bernd"3) (1964) von
Gerhard Hauptmann oder als Sonja in "Onkel Wanja3) (1964) von Anton Tschechow.
So richtig populär wurde sie mit der Figur der selbstbewussten
Landarbeiterin Gertrud Habersaat in dem Fünfteiler "Wege
übers Land"1) (1968), gedreht
von Martin Eckermann1) nach einer
Vorlage von Helmut Sakowski1).
"Mit prominenter Besetzung inszenierte Martin Eckermann
diesen ambitionierten TV-Fünfteiler, der das Schicksal der Bäuerin
Gertrud hervorragend verkörpert von Ursula Karusseit zeigt und
gleichzeitig das Kriegsgeschehen, Flucht und Vertreibung, die
sowjetische Besatzung und die frühe Geschichte der DDR behandelt. Am
Drehbuch arbeitete der ehemalige Förster Helmut Sakowski (1924 2005)
mit, der in der DDR zu den beliebtesten Schriftstellern und Autoren zählte
und in seinen Werken das ländliche Leben schilderte. Da Sakowski auch
Politiker und Kulturfunktionär war, ist das Werk allerdings nicht
frei von propagandistischem Einschlag. Kurz vor seinem Tod brachte
Sakowski eine Romanfassung des Fernsehfilms heraus." kann man bei
prisma.de
lesen. Das Filmkollektiv (Szenarist Helmut Sakowski, Regisseur Martin Eckermann, Dramaturgin Helga Korff-Edel,
Kameramann Hans-Jürgen Heimlich und die Hauptdarsteller Ursula Karusseit, Manfred Krug und
Christa Lehmann1)) wurde am 3. Oktober 1968
mit dem " Nationalpreis der DDR I. Klasse"1) ausgezeichnet,
Angelica Domröse
konnte am 2. Oktober 1969 den " Kunstpreis der DDR"1) entgegennehmen.
Ursula Karusseit mit Manfred Krug als Kommunist Willi Heyer in
"Wege übers Land"
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 183-G0926-0022-001;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 20.09.1968 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-G0926-0022-001
bzw. Wikimedia Commons
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Eine interessante Aufgabe fand Ursula Karusseit auch als von Familie, Ehe und Beruf geforderte Helga Lorenz
in dem Vierteiler "Eva
und Adam"1) (1973), eine
erneute Zusammenarbeit mit Manfred Krug gab es bei dem Fünfteiler "Daniel Druskat"3) (1976), wo
sie dessen Filmehefrau spielte. Es folgten prägnante
Rollen beispielsweise in dem Biopic über den Berliner Milieuzeichner Heinrich Zille1) mit dem
Titel "Pinselheinrich"1) (1979),
dem Zweiteiler "Familie
Rechlin"1) (1982) oder in
den Serien "Märkische Chronik I"3) (1983)
und "Märkische Chronik II"3) (1989), wo sie als Gutsfrau Sieglinde Zahn auftauchte. Eindrücklich war ihre
Verkörperung der Marie-Antoinette1)
in "Die
Witwe Capet"3) (1984), gedreht nach dem
Schauspiel von Lion Feuchtwanger1). Die Schauspielerin
zeigte sich zudem mehrfach in der populären Krimiserie "Der
Staatsanwalt hat das Wort" und wirkte schon zu DDR-Zeiten im "Polizeiruf 110"1)
mit (1987, "Abschiedslied für Linda"1)).
Nach der so genannten "Wende" blieb Ursula Karusseit, anders als
viele ihrer Ost-Kollegen, eine gefragte
Darstellerin in der Fernseh-Szene, zum Serie-Star wurde sie in dem
Dauerbrenner "In
aller Freundschaft"1),
wo sie seit Ausstrahlung der 1. Folge am 26. Oktober 1998 als liebenswert-schlagfertige
(ehemalige) Cafeteria-Chefin Charlotte Gauß zur Besetzung gehörte. "Charlotte Gauß ist die gute Seele der Serie:
Sowohl im Privatleben als auch in der Cafeteria der "Sachsenklinik" sorgt sie für Harmonie und gute Stimmung. Ihr Herz
gehört Otto Stein (Rolf Becker) und der Familie Heilmann."
schreibt der MDR (www.mdr.de);
die letzte Folge der Serie, in der Ursula Karusseit mitspielte, heißt
"Perfekte Paare" (EA: 19.03.2019).
Auftritte mit Episodenrollen in Krimiserien wie "Wolffs Revier"1)
oder "SOKO Stuttgart"1)
sind ebenso zu erwähnen wie etliche Einzelproduktionen. So stand sie mit
Nadja Tiller vor der Kamera, die es als Freundinnen im "besten Alter in
"Der
Zweite Frühling"4) (2003)
noch einmal "krachen" lassen wollen", mimte beispielsweise die Oma Elsbeth Dollinger in der
ganz auf Fritz Wepper zugeschnittenen
Weihnachts-Komödie "Ein Engel namens Hans-Dieter"4) (2004) oder
die Schneiderin in der Märchenverfilmung "Tischlein
deck dich"1) (2008). Schmunzeln konnte man über die in
ihren Hund "Püppi" vernarrte gutmütige Rosi in der heiteren Geschichte um eine
Senioren-Lottogemeinschaft "Die letzten Millionen"1) (2014)
→ Übersicht TV-Produktionen.
Auf der Leinwand war Ursula Karusseit im Vergleich zu ihren
TV-Aktivitäten eher selten vertreten. Ihr Leinwanddebüt hatte sie
erst relativ spät mit der Figur der Widerstandskämpferin Hilde Coppi1) in der
aufwendigen DEFA-Produktion "KLK an PTX Die Rote Kapelle"1) (1971) gegeben,
es folgte Konrad Wolfs Tragikomödie "Der
nackte Mann auf dem Sportplatz"1) (1974) mit der Rolle
der Ehefrau des (fiktiven) Bildhauers Kemmel (Kurt Böwe). Danach dauerte es einige Jahre, bis Ursula Karusseit wieder in
Kinofilmen zu sehen war, sie gehörte zur Besetzung der Literaturadaption
"Levins
Mühle"1) (1980), dem Drama "Die
Stunde der Töchter"1) (1981) und der
Liebesgeschichte "Olle Henry1) (1984), wo
sie an der Seite des Titelhelden Michael Gwisdek als rothaarige Dame Lola
in Erscheinung trat. In der Wilhelm Raabe-Verfilmung "Die
Gänse von Bützow"1) (1985)
konnte sie als wohlhabende und alte Jungfer Luise Hornborstel,
erfolgreichste Gänsezüchterin im Ort, überzeugen. Mehrfach tritt sie in Märchenstoffen auf, worunter ihre Titelrolle
in dem Märchenfilm "Die
vertauschte Königin"1) (1984) eine amüsante komödiantische Leistung darstellt.
"Eine Schauspielerin der Extreme eine hinreißende Komikerin und eine große Tragödin. Eine Schauspielerin
von großer gestisch-artistischer Präzision, von der Fähigkeit, Nähe und Distanz für sich selbst (und den Zuschauer) herzustellen,
eine arbeitsame, ständig suchende, nie selbstzufriedene Darstellerin mit dem Mut zum Extrem, zur Übersteigerung,
zur Häßlichkeit." (Ingeborg Pietzsch, 1976).
führt das "Lexikon der DDR-Stars"*) aus.
In jüngerer Zeit wurde sie von Andreas Dresen in seinem Episodenfilm "Nachtgestalten"1) (1999) und
von Oskar Roehler in "Elementarteilchen"1) (2006), der Verfilmung
des gleichnamigen
Romans1) von Michel Houellebecq, besetzt, zuletzt präsentierte sie sich
mit einer Nebenrolle bzw. als Karin Müller in der Gesellschaftssatire "König
von Deutschland"1) (2013) auf der
Leinwand → Übersicht Kinofilme.
Trotz der umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen fand die
Künstlerin Zeit für den Schauspieler-Nachwuchs, seit 1973 unterrichtete
sie an der "Filmuniversität
Babelsberg Konrad Wolf"1) im
Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Mit ihrem Programm "Jazz, Lyrik,
Prosa" gastierte sie in vielen Städten Deutschlands, erfreut seit
Jahren mit dem Stefan Heym-Lesekonzert "Und immer sind die Weiber
weg!" das Publikum, so unter anderem auch im Juli 2016 im Berliner
"Theater
an der Parkaue"1). Sie
sprach zahlreiche Märchen-Schallplatten ein und bereicherte das
Ensemble etlicher Hörspiel-Produktionen. Eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank
aufgeführten Produktionen findet man hier am Ende
des Artikels.
Ihre Erinnerungen veröffentlichte Ursula Karusseit im September 2009 unter dem Titel
"Wege übers Land und durch die Zeiten" und lässt im Interview mit
Hans-Dieter Schütt1)
den Leser an interessanten Details über Menschen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnete,
teilhaben.
Wenig später war die damals 70-Jährige Ende September 2009 anlässlich der
Gala im Berliner "Friedrichstadtpalast" mit dem Medienpreis
"Goldenen
Henne"1) für ihr
Lebenswerk ausgezeichnet worden, die Laudatio hielt Jaecki Schwarz,
für den Ursula Karusseit zu den größten Schauspielerinnen der letzten 50 Jahre
zählt.
Ursula Karusseit erhält von Serienkollegin Arzu Bazman1)
Glückwünsche für die "Goldene Henne"
Urheber: Simon Neumann, Berlin; Angaben zur Lizenz
siehe hier
Quelle: Wikimedia
Commons
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Zuletzt arbeitete sie an einem Buch mit dem Titel "Zugabe", das
am 12. März 2019 bei der "Eulenspiegel
Verlagsgruppe"1) erschien. Der Verlag schreibt unter anderem: "Am Theater feierte
Ursula Karusseit in legendären Inszenierungen wie dem
"Drachen" oder Brechts "Sezuan" sensationelle Erfolge. Mit ihrer Darstellung der Gertrud Habersaat
im Fernsehmehrteiler
"Wege übers Land" wurde sie zum Publikumsliebling. Ursula Karusseit gehört zu den großen deutschen Theater- und
Filmschauspielerinnen. Schon einmal und zur Freude zahlreicher Leser hat die charismatische Schauspielerin über
ihr Leben berichtet; das Gesprächsbuch
"Wege übers Land und durch die Zeiten", gemeinsam mit dem Journalisten Schütt, erschien 2009.
"Zugabe" nennt die Charakterdarstellerin nun ihr neues Buch und lässt abermals tief in ihre Biografie blicken.
In pointierten Anekdoten und Episoden vom Theater erzählt sie von kleinen und großen Rollen, von öffentlich
viel diskutierten Inszenierungen und verborgen gebliebenen Ereignissen am Rande, von der
beliebtesten Serie des deutschen Fernsehens
"In aller Freundschaft", von ihrem privaten Alltag, mithin auch von den Lasten und
"Lastern" des Alters. Denn: "Einfach aufhören, meinen ›Ruhestand genießen‹,
das wäre nichts für mich. Ich bin und bleibe Schauspielerin, und jede Rolle ist eine neue Herausforderung,
eine eigene kleine Welt, die man sich erschließt. Das hält den Kopf frisch." Ursula Karusseit erzählt Geschichten
von wechselhaften Zeiten als Theaterstar und Mensch voller Lebensfreude, immer authentisch und bodenständig." → eulenspiegel.com
Abbildung Buch-Cover mit freundlicher Genehmigung
der "Eulenspiegel
Verlagsgruppe Buchverlage GmbH"
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Die beliebte Schauspielerin Ursula Karusseit starb am 1. Februar 2019 im
Alter von 79 Jahren in einem Berliner Krankenhaus; laut Medienberichten
wurde ein Herzleiden als Todesursache angegeben. Die Trauerfeier fand
am 16. Februar 2019 in der Feierhalle des Friedhof Baumschulenweg1)
in Berlin (Treptow) statt, zu den über 300 Trauergäste zählten neben der Familie Kollegen und Freunde wie
Winfried Glatzeder,
Katharina Thalbach1) und Herbert Köfer,
der am Folgetag seinen seinen 98. Geburtstag beging.
"In aller Freundschaft"-Kollege Thomas Rühmann1) sagte unter
anderem in seiner Trauerrede: "Ursula Karusseit liebte die Bühne wie nur wenige. Sie hat alle großen Frauenrollen
gespielt. Und viele Männerrollen. In der
"Volksbühne", im "Deutschen Theater". Als Schauspielstudenten haben wir sie bewundert. Man ging ins Theater zur
Karusseit."
Sie war seit 1998 in zweiter Ehe mit ihrem langjährigen Lebensgefährten,
dem Beleuchtungstechniker Johannes Wegner, verheiratet; die Verbindung
mit Benno Besson war 1995 offiziell geschieden worden. Die Hobby-Gärtnerin
und Tierfreundin lebte mit ihrem Mann in Senzig1),
einem Ortsteil von Königs
Wusterhausen1), südlich von Berlin. Auf dem
dortigen Friedhof fand Ursula Karusseit ihre letzte Ruhe → Foto der Grabstelle
bei knerger.de.
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de,
fernsehenderddr.de,
fernsehserien.de, prisma.de, tittelbach.tv) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1962: Biedermann
und die Brandstifter (nach dem Schauspiel
von Max Frisch;
Studiogastspiel der Berliner "Volksbühne"; Regie: Hagen
Mueller-Stahl; als Dienstmädchen
Anna)
- 1963: Wenn die Rosen tanzen
(nach dem Schauspiel von Waleri
Petrow; als Postangestellte)
- 1963: Lügen
haben lange Beine (nach einer Komödie von Eduardo
De Filippo; als Angelina Trombetta)
- 1963: Drei Kriege (Dreiteiler)
- 1963: Alle meine Söhne (nach
dem Schauspiel von Arthur
Miller; als Lydia Lubey)
- 1964: Was
ihr wollt (nach der Komödie
von William Shakespeare; als Maria, Gesellschafterin der
Olivia)
- 1964: Rose Bernd (nach dem Drama
von Gerhart Hauptmann; als Rose Bernd)
- 1964: Ritualmord in Ungarn (nach
dem Schauspiel von Arnold
Zweig; als Mari Solymosi)
- 1964: Onkel Wanja (nach dem Schauspiel
von Anton Tschechow; als Sofja Alexándrowna (Sonja))
- 1964: Asphaltstory
(als Ulla)
- 1964: Karl III. und Anna von Österreich (nach
dem Lustspiel von Manfried Rößner; als Anna)
- 1965: Chaussee zum großen Himmelswagen (nach
dem Schauspiel von Julian
Semjonowitsch Semjonow; als Tonja)
- 1968: Wege
übers Land (Fünfteiler; als Gertrud Habersaat) → fernsehenderddr.de,
prisma.de
- 1971: Der Arzt wider Willen (nach der Komödie
von Moličre; Inszenierung der Berliner "Volksbühne";
Regie: Benno
Besson; als Jacqueline, Haushälterin des Géronte)
- 1971: Avantgarde
(nach dem Schauspiel von Walentin
Petrowitsch Katajew; Inszenierung der Berliner
"Volksbühne";
Regie: Fritz
Marquardt; als Polina, Frau von Tschorba)
- 1973: Eva
und Adam (Vierteiler; als Helga Lorenz)
- 1975: Die
Ausgezeichneten (nach dem Theaterstück von Regina Weicker;
Inszenierung der Berliner "Volksbühne";
Regie: Ernstgeorg
Hering; als Anita)
- 1976: Daniel Druskat (Fünfteiler;
als Hilde, Frau von Max Stephan)
- 1976: Sein letzter Fall
(Zweiteiler; als Dora Ries)
- 1977: Camping, Camping
(als Eveline Engel) → fernsehenderddr.de
- 1977: Auftrag: Überleben (als Maria Kemper)
- 1977: Tod und Auferstehung des Wilhelm Hausmann (nach
einer Erzählung von Bertolt
Brecht; als Frieda
Hausmann)
- 1978: Glücksperlen (als
Frau Dr. Karin Wodetzky)
- 1979: Pinselheinrich
(über Heinrich
Zille; als Lene Nogler, Ehefrau von Zilles Freund Gustav Nogler) →
fernsehenderddr.de
- 1979: Alle
guten Leute gehen einander an (nach dem Briefwechsel zwischen Gotthold Ephraim Lessing
(dargestellt von
Helmut Straßburger)
und seiner Frau Eva König; als Eva König)
- 19791981: Der Staatsanwalt hat das Wort (Krimiserie)
- 1980: Friedhelms Geburtstag und andere Geschichten (als
Ilse in "Friedhelms Geburtstag")
- 1980: Puppen für die Nacht (als
"Mieze" Ma)
- 1982: Familie
Rechlin (Zweiteiler; als Hedwig) → fernsehenderddr.de
- 1982: Komm mit mir nach Chicago (als Krankenschwester)
- 1982: Das Mädchen und der Junge (nach
dem Buch von Günter
Görlich; als Frau Schumann)
- 1983: Märkische Chronik
I (12-teilige Serie nach dem Roman "Menschenwege" von
Bernhard
Seeger;
als Gutsfrau Sieglinde Zahn)
→ Episodenführer
- 1983: Der Biberpelz (nach der Diebeskomödie
von Gerhart Hauptmann; Inszenierung der Berliner
"Volksbühne";
Regie: Helmut
Straßburger / Ernstgeorg
Hering; als Amtsdiener Mitteldorf)
- 1983: Der Bastard (Zweiteiler; als Dorothea Beggerow)
- 1983: Der
entführte Prinz (als die Riesin)
- 1984: Die
Witwe Capet (nach dem Schauspiel von Lion
Feuchtwanger über Marie-Antoinette;
als Marie-Antoinette)
- 1984: Paulines zweites Leben (als Hedda)
- 1986: Pelle der Eroberer (nach
dem gleichnamigen
Buch (Teil "Kindheit") von Martin Andersen Nexö;
als die Sau)
- 1986: Die lustigen Weiber von Windsor (nach der Komödie
von William Shakespeare; Aufführung aus
dem Berliner "Theater im Palast"(TIP im "Palast
der Republik"); Regie: Vera Oelschlegel;
als Frau Hurtig)
- 1986: Weihnachtsgeschichten
(Episodenfilm; als Dr. Becker) → fernsehenderddr.de
- 1986: Das wirkliche Blau (nach der Erzählung
von Anna Seghers; als Dona Isabel)
- 1986: Drei
reizende Schwestern (Lustspiel-Reihe; als Dame mit der
Schlange/rockende Lyrikerin in der Folge "Eine
alte Fregatte")
- 1987: Einzug
ins Paradies (6-teilige Serie; als Karla Walk) → fernsehenderddr.de
mit Episodenführer
- 1987: Optimistische
Tragödie (nach dem Schauspiel von Wsewolod
Witaljewitsch Wischnewski;
Aufführung Berliner "Volksbühne"; Regie: Siegfried
Höchst / Gert
Hof; als Kommissarin)
- 19872005 Polizeiruf 110 (Krimireihe)
- 1989: Märkische Chronik
II (6-teilige Serie von
Bernhard
Seeger; als Gutsfrau Sieglinde Zahn) → Episodenführer
- 1990: Der zerbrochne Krug (nach dem Lustspiel
von Heinrich von Kleist; als Witwe Marthe Rull)
- 1991: Die
verschwundene Miniatur (nach dem Roman
von Erich Kästner; als Emilie, Frau des Berliner
Fleischermeisters Oskar Külz)
- 1991: Die Sprache der Vögel (als Oma)
- 1993: Die Wildnis (als ?) → tvspielfilm.de
- 1993: Wer zweimal lügt (als Mrs. Mertens) → Filmlexikon
- 1994: Die Stadtindianer (Serie; als Mama Elfriede)
- 1997: Unter die Haut (als Kommissarin) → tvspielfilm.de
- 1998: Im Namen des Gesetzes
(Krimiserie; als Elke Braun in
der Folge "Der dritte Stich")
- 19982002: Der letzte Zeuge (Krimiserie; in 6 Folgen als
Helena Sommer, Mutter von Dr. Judith Sommer)
- 19982019: In
aller Freundschaft (Serie; seit Folge 1 (EA: 26.10.1998) als Charlotte Gauß) →
www.mdr.de
- 2001: Lotto-Liebe (als Mutter von Horst) → tvspielfilm.de
- 2001: Die Pferdefrau (als Ilse König,
Mutter des Trainers Markus König)
- 2002: Liebesau die andere Heimat
(Vierteiler; als Frau Himmel) → tittelbach.tv,
prisma.de
- 2002: Brücken der Liebe (als
Großmutter Elsa Gritzan)
- 2003: Ich leih dir meinen Mann (als Luise Keller,
Mutter der Sprachwissenschaftlerin Christine Keller)
- 2003: Der zweite Frühling (als
Witwe Barbara Jarick)
- 2003: Schloss
Einstein (Serie, vier Folgen als Charlotte Gauß)
- 2003: Wolffs Revier (Krimiserie; als Brigitte Liebig in
der Folge "Unwürdiger Zeuge")
- 2004: SK Kölsch (Krimiserie; als Thea Bittewasser in der
Folge "Geld stinkt nicht")
- 2004: Ein Engel namens Hans-Dieter (als Oma Elsbeth
Dollinger) → tittelbach.tv
- 2006: Willkommen
in Lüsgraf (als Seniorin Gisela)
- 2007: Liebe ist das schönste Geschenk (als Haushälterin Grethe) →
tvspielfilm.de
- 2007: Tatort (Krimireihe) Die Falle
(als Verkäuferin)
- 2008: Tischlein
deck dich (nach dem Märchen
der Gebrüder Grimm; als Schneiderin)
- 2011: SOKO Stuttgart (Krimiserie; als Luise Dorn in der
Folge "Zweiter Frühling")
- 2013: Willkommen
auf dem Land (als Nachbarin)
- 2014: Neufeld,
mitkommen! (als Hilde Neufeld)
- 2014: Wir
tun es für Geld (als Gisela, Mutter von Moritz Fink)
- 2014: Die letzten Millionen Wenn das Altenheim im Lotto
gewinnt (als gutmütige Rosi)
- 2015: Eins ist nicht von dir (als Renate)
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