Filmografie / Hörspiel
Eduard Marks wurde am 9. November 1901 als Sohn eines Goldschmieds in Düsseldorf1) geboren. Bevor er sich ganz der Schauspielerei verschrieb, arbeitete Marks zunächst als Akkordkalkulator in einem Stahlwerk.
Ein erstes Bühnenengagement erhielt der aufstrebende junge Schauspieler im Jahre 1925, vier Jahre später heiratete er seine Kollegin Annemarie Rocke. Annemarie Marks-Rocke (1901 – 2004) galt bis zu ihrem Tod als "große alte Dame" des Hamburger Theaters. Gemeinsam mit seiner Ehefrau stand Eduard Marks auf verschiedenen deutschen Bühnen, unter anderem in Osnabrück1), Augsburg1) und Mannheim1). 1937 kam das Paar nach Hamburg, in der Hansestadt fand auch Eduard Marks seine künstlerische Heimat. Bis 1945 gehörte er zum Ensemble des "Deutsche Schauspielhauses"1), anschließend wirkte er bis 1953 an den "Hamburger Kammerspielen"1). Auch an dem von Helmuth Gmelin1) (1891 – 1959) gegründeten "Theater im Zimmer"1) trat er zwischen 1951 und 1953 auf. Eine weitere Theaterstation wurde zur Spielzeit 1953/54 Wiesbaden1), dann berief ihn Gustaf Gründgens 1955 erneut an das "Deutsche  Schauspielhaus".
Kurz nachdem sich Eduard Marks 1937 mit seiner Frau in Hamburg niedergelassen hatte, gründeten beide im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel1) eine private Schauspielschule, aus der 1950 die heutige "Hochschule für Musik und Theater"1) hervorging. Zahlreiche prominente Künstler/-innen erwarben sich bei Marks das notwendige Rüstzeug für eine erfolgreiche Bühnen- und Filmlaufbahn, zu nennen sind unter anderem Walter Giller, Ingrid Andree, Peter Striebeck oder Hannelore Hoger.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Eduard Marks 01; Copyright Virginia Shue
Eduard Marks spricht den Museumswärter in dem Höspiel "Der Ring des Soth" (EA: 07.06.1961; (Regie: Mathias Neumann) nach der Erzählung "The Ring of Thoth" von Arthur Conan Doyle; Foto mit freundlicher Genehmigung der "hr media" / Copyright HR/Kurt Bethke; Quelle: ARD Hörspieldatenbank Doch vor allem durch den Rundfunk erlangte Eduard Marks mit seiner unverwechselbaren Stimme einen bundesweiten Bekanntheitsgrad. Bereits seit 1945 war Marks für den Hörfunk als Sprecher tätig, doch so richtig populär wurde er später im Kinderfunk des "Norddeutschen Rundfunks"1), wo er zwölf Jahre lang als "Onkel Eduard" regelmäßig Sonntags ab 14:00 Uhr wunderschöne Geschichten und Märchen vortrug. Seine Arbeit als Hörspiel-Sprecher ist beeindruckend, eine Auswahl der bei der ARD-Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier
   
Eduard Marks spricht den Museumswärter in dem Hörspiel
"Der Ring des Soth"2) (EA: 07.06.1961; (Regie: Mathias Neumann1))
nach der Erzählung "The Ring of Thoth" von Arthur Conan Doyle1);
Foto mit freundlicher Genehmigung der "hr media" / © HR/Kurt Bethke
Quelle: ARD Hörspieldatenbank
Auch auf zahlreichen Schallplatten sind etliche Märchen, unter anderem der Gebrüder Grimm1) oder von Hans Christian Andersen1), sowie Geschichten wie "Der Geist in der Flasche"1) aus der Sammlung "Tausendundeine Nacht"1), "Kalif Storch"1) von Wilhelm Hauff1), Die Sage "Wie Rübezahl zu seinem Namen kam"1), "Der kleine Häwelmann"1) von Theodor Storm1) oder "Die Wichtelmännchen"1) mit Eduard Marks verewigt worden – um nur einiges zu nennen. Eduard Marks galt in den 1950er und 1960er Jahren als "der Märchenerzähler" schlechthin.
Nur selten betätigte er sich als Synchron-Sprecher, neben einigen Episoden-Rollen in der mit David Janssen1) als Protagonist Dr. Richard Kimble gedrehten, damals populären Krimiserie "Dr. Kimble  – Auf der Flucht" (1963–1967; "The Fugitive") war er an einigen Kinofilme beteiligt. Unter anderem lieh er drei Mal A. E. Matthews1) seine Stimme, sprach für ihn den Großvater Hillary Topham in dem Lustspiel "Muss das sein, Fräulein?"3) (1952, "Made in Heaven"), den Herzog von Frognal in der Komödie "Sein größter Bluff"1) (1954, "The Million Pound Note") und den Herzog von Skye und Lewes in "Hilfe, der Doktor kommt!"3) (1957, "Doctor at Large") mit Dirk Bogarde als Dr. Simon Sparrow (dt. "Herbert Sperling") aus der "Doktor"-Filmreihe nach den Romanen von Richard Gordon1) → Wikipedia (englisch). In der erst 1961 erstellten deutschen Synchron-Bearbeitung der Tragikomödie "Ist das Leben nicht schön"1) (1946, "It's a Wonderful Life") übernahm er für seinem Kollegen Joseph Granby1) die Rolle des Engels Joseph → siehe auch synchronkartei.de sowie synchrondatenbank.de.

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Eduard Marks 03; Copyright Virginia Shue
Sporadisch stand der Künstler auch vor der Kamera, erste Erfahrungen sammelte Marks mit einem kleinen, ungenannten Part in Erich Waschnecks1) abenteuerlichen Melodram "Zwischen Hamburg und Haiti"1) (1940) neben den Protagonisten Gustav Knuth und Gisela Uhlen. Als Erzähler fungierte er in dem von Veit Harlan mit Ehefrau Kristina Söderbaum nach nach der Novelle "Aquis submersus"1) von Theodor Storm1) in Szene gesetzten Spielfilm "Unsterbliche Geliebte"1) (1951), gehörte zur Besetzung des Dramas "Die Toteninsel"1) (1955), gedreht von Viktor Tourjansky1) nach dem Roman des damaligen "Hörzu"1)-Chefredakteurs Eduard Rhein1) alias Hans-Ulrich Horster. Als Peter Gorski1) die von Gustaf Gründgens am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus" inszenierte Goethe1)-Tragödie "Faust I"1) mit sich als Mephisto und Will Quadflieg als Faust unter dem Titel "Faust"1) (1960) ins Kino brachte, sah man Eduard Marks in der Rolle von Fausts Famulus Wagner.
Doch hauptsächlich trat er seit den 1950er Jahren in TV-Produktionen, überwiegend in Literaturadaptionen in Erscheinung. So gab er beispielsweise neben Gisela Trowe die männliche Hauptrolle des schmierigen Winkeladvokaten Monsieur Calhusac in dem Stück "Königinnen von Frankreich"4) (1953), realisiert von Detlof Krüger1) nach dem Einakter "Queens of France"5) von Thornton Wilder1).

Es waren meist prägnante Figuren, mit denen er sich auf dem Bildschirm zeigte, beispielsweise als schwerkranker, jüdischer Bankier Dr. Levi in dem Flüchtlingsdrama "Die verschlossene Tür" (1953) nach dem Hörspiel von Fred von Hoerschelmann1) – diese Rolle sprach er auch in der Hörspiel-Fassung (EA: 04.06.1952) – oder als Schulleiter Dr. Frobisher in "Das Abschiedsgeschenk"4) (1953) nach dem Theaterstück "The Browning Version" von Terence Rattigan1) mit Helmuth Gmelin1) als Lehrer Andrew Crocker-Harris. Man sah ihn als Friseur Harry van Dusen in "Die Auster und die Perle"4) (1954) nach dem Schauspiel von William Saroyan1) oder als Buchhalter Monsieur Hochepot, Vater von Thérèse (Ingrid Andrée), in "Neues aus dem sechsten Stock"4) (1954) nach der Komödie von Alfred Gehri6) mit Inge Meysel als Germaine, Ehefrau des Malers Max Lescalier (Gert Niemitz1)). In der vom NWDR1) produzierten Adaption "Das Streichholz unterm Bett" (1955) nach der Erzählung "Das schwedische Zündholz"1) von Anton Tschechow1) war er der Gutsverwalter Louis Psémont (in der Erzählung Psekow), in "Die Heiratsvermittlerin"4) (1955) nach der Farce "The Matchmaker" von Thornton Wilder1), basierend auf der Posse "Einen Jux will er sich machen"1) von Johann Nestroy1), konnte er an der Seite von Inge Meysel als die resolut-lebenslustige Heiratsvermittlerin Mrs. Dolly Lewin als der Geschäftsmann Horace Vandergelder beim Publikum punkten. Zusammen mit Gattin Annemarie Marks-Rocke stand er für die Geschichte "Das Geld, das auf der Straße liegt"4) (1958) als Ehepaar Pörschel vor der Kamera, nach der Komödie "Les enfants d'Edouard" von Marc-Gilbert Sauvajon (1909 – 1985), Frederick J. Jackson (1886 – 1953) und Roland Bottomley (1880 – 1947) entstand der TV-Film "Unser Herr Vater"4) (1958), in der er als Népomucène Mollinot der resoluten Denise (Inge Meysel) beistand, die ihren erwachsenen Kindern Walter (Günther Schramm), Martine (Ursula Lillig1)) und Bruno (Matthias Fuchs) gestehen muss, dass sie drei verschiedene Väter haben. Gute Kritikem erhielt die Verfilmung "Schau heimwärts, Engel"4) (1961) nach dem auf dem Roman von Thomas Wolfe1) basierenden Schauspiel "Look Homeward, Angel"7) von Ketty Frings1) mit Inge Meysel als Eliza, Ehefrau von Mr. Oliver Gant (René Deltgen) bzw. Mutter von Ben (Dietmar Schönherr), Eugene (Christoph Bantzer1)), Luke (Gunnar Möller) sowie der mit Hugh Barton (Manfred Steffen) verheirateten Helen (Regine Lutz1)) und seinem Part des Dr. Hugh McGuire. Erwähnt werden sollte auch, dass Eduard Marks in einer Folge der mit Inge Meysel und Joseph Offenbach als Ehepaar Scholz gedrehten, legendären Reihe "Die Unverbesserlichen" mitwirkte und in "Die Unverbesserlichen und ihr Optimismus"4) (1967) eines Richter mimte.
Zudem kamen die Zuschauer/-innen in den Genuss, einige Aufführungen des Hamburger "Deutschen Schauspielhauses" zu erleben, so gab Eduard Marks in der Gründgens-Inszenierung "Don Gil von den grünen Hosen" (1964) nach der Verwechslungskomödie "Don Gil de las calzas verdes"1) von Tirso de Molina1) mit Joana Maria Gorvin in der Rolle der Doña Juana alias Don Gil als Don Pedro de Mendoza den Vater der Doña Ines (Ella Büchi1)1)). 
Eduard Marks 02; Copyright Virginia Shue Als Gymnasialprofessor Martin Gollwitz, Gatte von Friederike (Ehmi Bessel), glänzte er in der von Ullrich Haupt nach der gleichnamigen Komödie1)1) von Franz und Paul von Schönthan1) in Szene gesetzten Farce "Der Raub der Sabinerinnen"4) (1965) neben einem ebenfalls grandios aufspielenden Joseph Offenbach als (Schmieren)Theaterdirektor Emanuel Striese. Den Diener Jérome stellte er unter der Regie von Leonard Steckel in dem Stück "Einer muß der Dumme sein" (1971) nach der Komödie "Le dindon" von Georges Feydeau dar, Rolf Boysen trat als Advokat Guillaume Vatelin, Gatte von Lucienne (Angela Schmid1)) auf, Peter Vogel als der Lebemann Édouard Pontagnac, Ehemann von Clotilde (Kyra Mladeck1)). In "Die Dreigroschenoper" (1972; Inszenierung: Dieter Giesing1)) nach dem gleichnamigen Werk1) von Bertolt Brecht/Kurt Weill1) mit Rolf Boysen als Mackie Messer sah man ihn als Münz-Matthias, in "Perichole" (1978; Inszenierung: Jérôme Savary1)) nach der Operette "La Périchole"1) von Jacques Offenbach1) mit Christa Berndl1) als Straßensängerin Périchole als einen alten Gefangenen → Übersicht Filmografie.
  
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
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Professor Eduard Marks, der fast zwei Jahrzehnte als Schauspiellehrer tätig war, starb am 30. Juni 1981 im Alter von 79 Jahren in Hamburg1). Die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Friedhof Ohlsdorf"1) (im Bereich der Kapelle 4 im Planquadrat H10, Grab-Nr. 270), wo später auch seine am 9. August 2004 im Alter von 102 Jahren gestorbene Ehefrau Annemarie Marks-Rocke beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) ARD Hörspieldatenbank, 3) filmdienst.de, 4) Die Krimihomepage (Spezial),
5) fischer-theater.de, 6)
"Historisches Lexikon der Schweiz", 7) felix-bloch-erben.de
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage (Spezial), "Historisches Lexikon der Schweiz",
hoerspiele.dra.de, fischer-theater.de, filmportal.de, felix-bloch-erben.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen
Hörspielproduktionen (Auszug)
1940er Jahre 1950er Jahre 1960er Jahre ab 1970
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia,
theatertexte.de, filmportal,de, fischer-theater.de, Die Krimihomepage,
 tls.theaterwissenschaft.ch, "Historischen Lexikons der Schweiz", deutsches-filmhaus.de; R = Regie)
1940er Jahre 1950er Jahre 1960er Jahre Ab 1970
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