Filmografie / Hörspiel
Bruni Löbel wurde am 20. Dezember 1920 als Brunhilde Melitta Löbel und viertes Kind eines Fabrikanten im sächsischen Chemnitz1) geboren. Sie wuchs zusammen mit ihren drei älteren Brüdern auf, die beiden Schwestern Ruth und Margot erblickten nach ihr das Licht der Welt. Ihre jüngste, 1927 geborene Schwester Margot Leonard1) war während ihrer aktiven Zeit eine gefragte Synchronsprecherin und die deutsche Standardstimme von Marilyn Monroe, sie spielte auch teilweise kleinere Rollen im Film und im Fernsehen.2)
Bruni Löbel 1941 mit der Ufa-Truppe in Bukarest; Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg; Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons Bereits als Kind wirkte Bruni Löbel bei verschiedenen Schulaufführungen mit, später wurde sie dann an das Stadttheater1) ihrer Heimatstadt engagiert, wo sie anfangs Kinder- und dann Backfisch-Rollen spielte, so unter anderem 15-jährig in der Molière-Komödie "Der eingebildete Kranke"1). Gegen den Willen ihrer Eltern nahm das junge Mädchen Schauspielunterricht bei Sonja Karzau1), als diese 1938 an die "Münchner Kammerspiele"1) engagiert wurde, folgte ihr Bruni Löbel – erneut gegen den Widerstand der Eltern – in die bayerische Metropole; den Lebensunterhalt und die Kosten für den Unterricht finanzierte sie sich als Sekretärin.
1939 erhielt Bruni Löbel ein erstes Engagement bei den "Marburger Festspielen" und stand als Hermia neben dem damals noch unbekannten Gert Fröbe in dem Shakespeare-Stück "Ein Sommernachtstraum"1) auf der Bühne. Im gleichen Jahr gab sie an der Seite der UFA-Stars Wolf Albach-Retty und Hansi Knoteck ihr Leinwanddebüt als Mariele Geislinger in der Komödie "Heimatland"3) (1939), gedreht nach der Operette "Monika"1) von Nico Dostal1) (Musik). Nach eher unbedeutenden Auftritten in den bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) zählenden Propagandastreifen "Jungens"1) (1941), "Der 5. Juni"1) (1942) und "Fronttheater"1) (1942) erregte sie dann mit der Figur der Jungmagd Rieneke, genannt "Schellebelle", in dem von Boleslaw Barlog1) nach dem Roman "Der Flachsacker" des flämischen Autors Stijn Streuvels1) in Szene gesetzten, ambitionierten Drama "Wenn die Sonne wieder scheint"1) erste Aufmerksamkeit; ihre Filmpartner waren keine geringeren als Paul Wegener, Maria Koppenhöfer und Paul Klinger.
 
Bruni Löbel 1941 mit der Ufa-Truppe in Bukarest
Urheber: Willy Pragher1); Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons
Rasch avancierte Bruni Löbel – meist als muntere Naive –  mit mittleren bis großen Rollen in eher harmlosen Produktionen selbst zu einem vielbeschäftigten und beliebten UFA-Star. So sah man sie beispielsweise als Tochter von Obermeister Kramp (Otto Wernicke) in dm Krimi "Der große Preis"3) (1944) oder als Marie in der Geschichte "Meine vier Jungens"3) (1944).
  

Foto: Bruni Löbel (r.) mit Schauspielerkollegin Hertha Feiler
sowie einer weiteren Person im Jahre 1946
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0000044_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; 
Urheber: Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005)
Datierung: 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia

Bruni Löbel (rechts) mit Schauspielerkollegin Hertha Feiler sowie einer weiteren Person im Jahre 1946;  Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Roger Rössing / Renate Rössing; Datierung: 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Nach Ende des 2. Weltkrieges ging Bruni Löbel zunächst auf Tournee mit Margot Hielscher, anschließend erhielt sie Theater-Engagements in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und schließlich 1958 in München, wo sie weiterhin blieb und Erfolge feierte. Sie trat unter anderem an der "Kleinen Komödie am Max II"1) und am "Residenztheater"1) in dem  Stück "Tumult im Narrenhaus"4) von Lope de Vega1) auf, wurde von der Kritik als "Schauspielsoubrette großen Stils" gewürdigt. An den "Münchner Kammerspielen" glänzte sie beispielsweise zur Spielzeit 1951/52 in der von Axel von Ambesser inszenierten deutschen Erstaufführung der locker-erotischen Komödie "Wolken sind überall" ("The Moon is Blue") von F. Hugh Herbert1) mit unter anderem mit Hardy Krüger, unter der Regie von Fritz Kortner in der Rolle der Zofe Maria in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) (Premiere: 20.07.1957) mit unter anderem Peter Arens (Herzog Orsino) und Karl Paryla (Narr). Gefeiert wurde Bruni Löbel auch in dem Lustspiel "Der Mustergatte"4) von Avery Hopwood (1882 – 1928), hier brillierte sie mehr als 600 Mal an der Seite von Heinz Rühmann als Gattin des Protagonisten an nahezu allen größeren deutschsprachigen Bühnen; Rühmann hatte den peniblen "Mustergatten" bereits in dem gleichnamigen Film1) (1937) von Wolfgang Liebeneiner1) gespielt. Dem Theater galt Bruni Löbels ganze Leidenschaft, neben ihrer umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen fand sie immer wieder Zeit für interessante Bühnenrollen. Noch mit über 80 Jahren startete die Schauspielerin 2003/2004 eine Tournee mit dem Klassiker des schwarzen Humors "Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring1), der mit dem Stück nicht zuletzt wegen des Films "Arsenic and Old Lace"1) (1944) Ruhm erlangte. Hier bewies Bruni Löbel als mordlustige Abby Brewster neben Regine Lutz1) (Schwester Martha Brewster) einmal mehr ihr komödiantisches Talent.
  
Im Nachkriegsfilm blieb die Schauspielerin ebenfalls eine unverzichtbare Größe und präsentierte sich vor allem in den 1950er Jahren oft in komischen "Soubretten"-Rollen. Zu ihren Partnern zählten Publikumslieblinge wie Martin Held, Curd Jürgens, Dieter Borsche und einmal mehr Heinz Rühmann, aber auch neben Hollywood-Stars wie Joseph Cotten und Montgomery Clift stand sie vor der Kamera. Mit Letzterem sah man sie in dem von George Seaton1) gedrehten semidokumentarischen, zur Zeit der Berliner Luftbrücke1) angesiedelten Streifen "Es begann mit einem Kuß"1) (1950, "The Big Lift") als Geliebte des Sgt. Hank Kowalski (Paul Douglas1)).
Insgesamt wirkte die nur 1,50 Meter große Mimin während ihrer Leinwandkarriere in rund 50 Produktionen mit, darunter als Schülerin Magda Lehmann in dem Schwank "Absender unbekannt"1) :(1950, auch "Paulchen und die Mädchenschule") oder als Monika in der unterhaltsamen Verwechslungskomödie "Die Nacht ohne Sünde"1) (1950) mit Paul Klinger, Grethe Weiser und Karl Schönböck. Neben den Protagonisten Ruth Leuwerik und Dieter Borsche war sie das patente Fräulein Lotti vom Kinderfunk in der heiteren Geschichte "Vater braucht eine Frau"1) (1952), ein Jahr später die hübsche Reni Romana (= Irene), die in dem  Lustspiel "Wirbel um Irene"1) (1953) nach einem Unfall durch den Irrtum des jungen Juristen Dr. Konrad Berko (Walter Giller) nicht bei sich zu Hause, sondern ohnmächtig im Bett des Generaldirektors Cirman (Hans Olden1)) landet und so für einige Verwirrung sorgt. Mit Joseph Cotten und Eva Bartok zeigte sie sich in der flotten deutsch-amerikanischen Produktion "Vom Himmel gefallen"1) (1955, "Special Delivery"), mit Heinz Rühmann in "Der Pauker"1) (1958) als sanfte Lehrerin Fräulein Dr. Selinski oder als Mutter des Sängerknaben Toni Fiala (Vincent Winter1)) in dem Musikfilm "Ein Gruß aus Wien"1) (1962, "Almost Angels") nach einer Originalgeschichte von Robert A. Stemmle1). Eine letzte Aufgabe als Darstellerin übernahm sie mit der Rolle des Fräulein Schebesta in dem Krimi "Kurzer Prozess"1) (1967). Danach war sie noch an zwei Zeichentrickfilmen beteiligt, so als Stimme der Maus in "Die Konferenz der Tiere"1) (1969) nach dem gleichnamigen Kinderbuch1) von Erich Kästner1), in der tschechisch-deutschen Co-Produktion "Der Feuervogel"1)  (1997, "Ptak ohnivak") nach einem Märchen der Brüder Grimm1) sprach sie in der deutschen Fassung für Jiřina Bohdalová1) das Mütterchen Jadwiga → Übersicht Kinofilme.
Das Fernsehen bot der beliebten Schauspielerin ab Mitte der 1950er Jahren ein breites Betätigungsfeld und sie war regelmäßig in zahlreichen Stücken, darunter auch Aufzeichnungen von Theateraufführungen wie beispielsweise aus dem Münchner "Cuvilliés-Theater"1) das Stück "Dame Kobold"5) (1959) nach der gleichnamigen Komödie1) von Pedro Calderón de la Barca"1), auf dem Bildschirm zu erleben. Bruni Löbel wirkte in Literaturadaptionen, Komödien, Krimis und Dramen ebenso wie verschiedenen Serien mit, hatte durchgehende Rollen oder Gastauftritte in Quotenrennern wie "Der Kommissar", "Derrick"1),  "Polizeiinspektion 1"1) – hier mimte sie zwischen 1977 und 1988 in 56 Folgen als Elisabeth "Mama" Schöninger die Frau von Schichtführer Kommissar Franz Schöninger (Walter Sedlmayr) –, oder "Der Alte"1)

Das Foto zeigt Theo Lingen als Oberlehrer Heinrich Krull und Bruni Löbel als dessen zweiten Frau Fanny in "Die Kassette"3) von Carl Sternheim1). Die TV-Fassung der satirischen Komödie wurde von Rudolf Noelte1) für den SWR inszeniert und am 23. Februar 1961 erstmals in der ARD ausgestrahlt.
In weiteren Rollen waren Regine Lutz1) (Lydia Krull, seine Tochter aus erster Ehe), Elisabeth Markus
(Tante Elsbeth Treu), Hans Putz (Fotograf Alfons Seidenschnur), Käte Jaenicke (Emma, Dienstmagd bei Krull) und Egon Brosig1) (Notar Dettmichel zu sehen

Foto mit freundlicher Genehmigung von
SWR Media Services; © SWR

Theo Lingen als Oberlehrer Heinrich Krull und Bruni Löbel als dessen zweiten Frau Fanny in Carl Sternheims "Die Kassette". Die Fernsehfassung der satirischen Komödie wurde von Rudolf Noelte für den SWR inszeniert und am 23. Februar 1961 erstmals in der ARD ausgestrahlt. Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR
DVD-Cover: "Familie Hansen"; Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film" Bereits 1966 spielte sie mit Paul Klinger als dessen Filmehefrau in der eher kurzlebigen Serie "Familie Hansen"5), als Elise, Frau von Delikatessenhändler Gustav Spannagl (Walter Sedlmayr), tauchte sie in den Geschichten um "Spannagl & Sohn"1) (1975/76) auf. In der Jugendserie "Timm Thaler" (1979) nach dem Roman "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen"1) von James Krüss1) mit Thomas Ohrner1) in der Titelrolle spielte sie die resolute Missionsschwester Agatha, als guter Geist Frau Rabe bzw. kratzbürstige Haushälterin erfreute sie das Publikum in der Kultserie "Ich heirate eine Familie"1) (1983–1986) mit Peter Weck und Thekla Carola Wied. Eine weitere durchgehende hatte Bruni Löbel in der Serie "Lorentz & Söhne"6) (1988) und war diesmal als Frau Abramski die Haushälterin von Amelie Lorentz (Heli Finkenzeller).
Dazwischen lagen Einzelproduktionen wie unter anderem "Portrait eines Helden"1) (1966) nach dem Roman "La Face" von Pierre Boulle1) mit der Rolle der Miss Rhoda Grant, "Biedermann und die Brandstifter"1) (1967) nach dem gleichnamigen Drama1) von Max Frisch1) als Babette, Frau Gottlieb Biedermann (Siegfried Lowitz), oder die Krimikomödie "Blüten der Gesellschaft"5) (1972) von Rolf und Alexandra Becker1), wo sie als Caroline die Ehefrau von Oliver Bollmann (Heinz Baumann) spielte. Positive Kritiken erhielt sie, ebenso wie ihre Mitspieler/-innen Käthe Lindenberg1) (Charlotte Heckendorf), Dagmar Altrichter1) (Cäcilie Heckendorf) und Horst Bollmannen (Diener Rudolf Moosdenger), für Rolle der Clementine Heckendorf in "Fisch zu viert" (1972) nach dem Hörspiel/der gleichnamigen Kriminalkomödie4) von Wolfgang Kohlhaase1) und Rita Zimmer, in "Das Fräulein von Scuderi"5) (1976) nach der gleichnamigen Novelle1) von E. T. A. Hoffmann1) mit Angela Salloker als Magdaleine de Scudéry1) gestaltete sie als La Martiniére die Kammerfrau des Fräuleins von Scuderi.

Abbildung der DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film",
welche die Serie Anfang November 2011 auf DVD herausbrachte.

Unvergessen bleibt Bruni Löbel mit der ZDF-Serie "Forsthaus Falkenau"1), seit der am 11. April 1989 ausgestrahlten Folge "Ein neuer Anfang"6) nahm sie als sympathische und tatkräftige "Oma Herta" und Schwiegermutter des Försters Martin Rombach (Christian Wolff) ihren festen Platz in diesem Dauerbrenner ein. Verheiratet war sie dort später mit dem ehemaligen Forstdirektor Vinzenz Bieler (Walter Buschhoff), im richtigen Leben mit ihrem Schauspielerkollegen Holger Hagen. Mit der Figur der liebenswerten "Oma Herta" spielte sich Bruni Löbel achtzehn Jahre lang in die Herzen ihrer Fans, noch bis zum 29. Dezember 2006 konnte man sie mit dieser Rolle auf dem Bildschirm sehen. Nach den Dreharbeiten zu dieser 17. Staffel wollte die Schauspielerin kürzer treten und sich mehr ihrem Privatleben widmen. Sie selbst sagte zu ihrer Entscheidung im Dezember 2005 in einem Interview: "Am Anfang war ich der Mittelpunkt. Ich habe die Kinder huckepack getragen und ins Bett gebracht. Aber jetzt sind sie alle erwachsen geworden. Und nur Petersilienbeilage zu sein, lag mir noch nie." Pläne für die Zeit nach "Forsthaus Falkenau" hatte Bruni Löbel wohl etliche, "Ich bin wie ein alter Gesteinsbrocken wenn man ihn aufschlägt, kommen noch sehr viele schöne Kristalle zum Vorschein." meinte sie humorvoll.
Eine ihrer letzten TV-Rollen spielte sie 2006 als Freifrau Almuth von Thalheim in der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe"1) (Folgen 200−214). Die turbulente Geschichte "Hilfe, die Familie kommt!"7) wurde erst nach dem Tod der beliebten Schauspielerin am 16. März 2007 ausgestrahlt. Hier gab sie die schrullige, fast schon zickige Mutter des Leo Bredemeyer (Günther Maria Halmer), ehemaliger Chef einer traditionsreichen Installationsfirma, der mit der dynamischen und erfolgreichen Münchner Verlegerin Susanne (Gaby Dohm) verheiratet ist: Anlässlich des 60. Geburtstages von Susanne, beschließt das Paar dem Alltagstrott zu entfliehen und will in dem gemeinsamen Feriendomizil im malerisch-ländlichen Schweden wieder mehr zueinander finden. Doch es kommt alles anders, der umtriebige Leo kann dem süßen Nichtstun kaum etwas abgewinnen, zu allem Überfluss taucht der gesamte Bredemeyer-Clan, samt seiner traditionsbewussten Mutter Adele in der Idylle auf und die fast schon banalen Konflikte beginnen von neuem – alles in allem unterhaltsame Fernsehkost, mit einem Wiedersehen der unvergessenen Bruni Löbel. Mit dem eher kleinen Part der Frau Reisinger sah man sie dann noch in dem Drama "Das letzte Stück Himmel"1) (EA: 17.08.2007) → Übersicht TV-Produktionen.
Als Sprecherin war sie ebenfalls aktiv, stand sowohl im Hörspielstudio als auch vereinzelt im Synchronstudio. So lieh sie unter anderem Patachou1) als Madame Sans-Gêne1) in "Napoleon"1) (1955) ihre Stimme, sprach für Mae Questel1) die Mrs. Strakosh in "Funny Girl"1) (1968), für Renée Asherson1) die Mrs. Maxwell in "Theater des Grauens"1) (1973, "Theatre of Blood") oder für Debbie Reynolds die Großmutter Ruth Martin in dem TV-Film "Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch"8) (1998, "The Christmas Wish") und die Agatha "Aggie" Cromwell in dem Kinostreifen "Halloweentown – Meine Oma ist 'ne Hexe!"1) (1998, "Halloweentown") → mehr bei synchronkartei.de. Für das Hörspiel war sie seit Ende der 1940er Jahre tätig, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier
 
Viel Zeit zur Muße war der beliebten kleinen blonden Dame nach ihrem Abschied von "Forsthaus Falkenau" nicht mehr vergönnt, Bruni Löbel starb am 27. September 2006 im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus im bayerischen Mühldorf am Inn1), ganz in der Nähe ihres idyllischen Bauernhauses "Habelhof" in der Gemeinde Rattenkrichen1) (Ortsteil Ramering) in Oberbayern, wo sie seit 1980 gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann Holger Hagen1) (1915 – 1996) ständig lebte. Noch im August hatte sie mit Freunden ihren 85. Geburtstag nachgefeiert, von einem leichten Schlaganfall, einem Sturz und einer Lungenentzündung erholte sie sich dann nicht mehr. Auf dem "Habelhof" fand die Schauspielerin in einem Urnengrab an der Seite ihres Mannes die letzte Ruhe → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Bruni Löbel war seit 1955 in erster Ehe mit dem Wiener Kabarettisten Gerhard Bronner1) (1922 – 2007) verheiratet, von dem sie 1959 wieder geschieden wurde; aus dieser Verbindung ging der 1955 geborene Sohn Felix Bronner hervor, der sich als Komponist und Pianist einen Namen machte. Mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Holger Hagen blieb sie bis zu dessen Tod am 16. November 1996 glücklich verheiratet. Mit ihm gemeinsam trat sie in verschiedenen Theater- und Fernsehstücken auf, so beispielsweise 1981 in "Die erste Reise: Karibik"6) aus der TV-Reihe "Das Traumschiff"1). Auf der Bühne trat das Paar unter anderem in "Die Zimmerschlacht"1) mit dem Untertitel "Übungsstück für ein Ehepaar" von Martin Walser1) in Erscheinung sowie in dem Zwei-Personenstück "Geliebter Lügner"9) von Jerome Kilty1) nach dem Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller George Bernard Shaw1) und der Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell1).
 
1995 veröffentlichte Bruni Löbel ihre Lebensgeschichte unter dem Titel "Eine Portion vom Glück. Erinnerungen" und blickt darin humorvoll auf eine über 50 Jahre umfassende Schauspielerkarriere bei Theater, Film und Fernsehen zurück; im Herbst 2003 kamen die Erinnerungen auf der Buchmesse in neuer Auflage als "Meine Portion vom Glück. Erinnerungen" mit 115 zum Teil erstmals veröffentlichten Fotos heraus.
Der Klappentext weist aus: "Bruni Löbel, Sympathieträgerin für Millionen, hat ihre in mehreren Auflagen erschienenen Erinnerungen fortgeschrieben. Mit leichter Hand zeichnet sie ihr Leben nach und schildert faszinierend ein Frauenschicksal vor dem Hintergrund der Weimarer Republik1) bis heute. Ihr Buch ist aber auch eine humorvolle, anekdotische Revue, in der die Großen ihres Metiers ihren effektvollen Auftritt haben: u.a. Heinz Rühmann, Boleslaw Barlog1), Gustaf Gründgens, Rudolf Noelte, Theo Lingen, Paula Wessely und nicht zuletzt Fritz Kortner in einigen unvergleichlichen, pointiert wiedergegebenen Szenen."
Darüber hinaus schrieb sie Reiseberichte, verfasste den Roman "Kleine unbekannte Größe" (1962) und auch das Hörspiel "Fanta und Tasie"10) stammt aus ihrer Feder, wo sie bei der Erstausstrahlung am 31.01.1955 selbst die selbst die Fanta sprach. Ihr letztes Projekt, ein Buch über ihr Zuhause, den "Habelhof", zu schreiben, konnte Bruni Löbel nicht mehr verwirklichen. "Über diesen Hof gibt es so viel zu erzählen", sagte sie noch im April, wenige Monate vor ihrem überraschenden Tod. Das Buch sollte auch die Geschichte ihres Mannes Holger Hagen werden, mit dem zusammen sie das Anwesen Anfang der 1960er Jahre als Wochenend-Domizil erworben hatte.

Verschiedene Ehrungen würdigten das Lebenswerk von Bruni Löbel, unter anderem wurde sie am 7. Februar1988 mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) ausgezeichnet, eine "Goldene Kamera"1) zählte ebenfalls zu ihren Preisen, die auch sie, wie das gesamte Team, am 17. Februar 1993 für "Forsthaus Falkenau" in der Kategorie "Beliebteste Serie" erhalten hatte. Ein Jahr später konnte sie 1994 die "Goldene Kaleidoskop-Nadel" vom Münchener "Künstlerkreis Kaleidoskop" für "langjährige, schauspielerische Verdienste" entgegennehmen.
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de, cyranos.ch sowie den Nachruf bei spiegel.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) theatertexte.de, 5) Die Krimihomepage,
 6) fernsehserien.de, 7) tittelbach.tv, 8) filmdienst.de, 9) suhrkamptheater.de, 10) ARD Hörspoeldatenbank
2) Quelle Wikipedia
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, theatertexte.de, Die Krimihomepage,
 fischer-theater.de, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), theatertexte.de, Wikipedia, br.de)
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