Robin Hood Die Abenteuer von Robin Hood The Adventures of Robin Hood/Robin Hood |
||||||||
Die Abenteuer von Robin Hood, dem Held einer englischen Legende aus dem
Mittelalter, wurden bereits früh von vielen Regisseuren mit
unterschiedlichsten Protagonisten auf die Leinwand gebannt, keine andere
Figur wurde im Laufe der Jahrzehnte so oft visualisiert. Der Erzählung nach war
Robin Hood ein Geächteter, der von den Reichen stahl und den Armen gab.
Er wurde auch Robin von Locksley genannt. Seine Braut Lady Marian (engl.: Maid Marian)
soll ein Mündel des Königs gewesen sein. Mit seinen Gesellen soll Robin Hood im
Sherwood Forest in der Nähe von Nottingham gelebt haben. Weit verbreitet wurden Robin Hoods
Legenden durch das Kinder- und Jugendbuch
"The Merry Adventures of Robin Hood" (1883) des amerikanischen Dichters
Howard Pyle1)
(1853 1911). Die Frage nach seiner tatsächlichen Existenz ist Gegenstand vieler Untersuchungen.
notiert Wikipedia Bereits 1912 bzw. 1913 entstanden in den USA kurze stumme Versionen mit Robert Frazer1) (1891 1944) und William Russell (1884 1929) in der Titelrolle, einen weiteren Stummfilm drehte Allan Dwan 1922 mit der Hollywoodlegende Douglas Fairbanks sen.2) (1883 1939). Das Leinwandspektakel war mit aufwendigen Kulissen und Wettkampfszenen die bis dahin teuerste Produktion jener Jahre, der Hauptdarsteller Fairbanks war der draufgängerische Gesetzlose schlechthin. Die erste Tonfilmversion kam 1938 mit dem charismatischen Frauenliebling Errol Flynn2) als Titelheld und Olivia de Havilland2) als Maid Marian in die Lichtspielhäuser, der von Michael Curtiz und William Keighley inszenierte, prominent besetzte Streifen "The Adventures of Robin Hood"1) (Robin Hood, König der Vagabunden) geriet auch wegen manch humoriger Szenen und Dialoge zum Kassenschlager, konnte ein Jahr später Oscar-Trophäen für das "Bestes Szenenbild", den "Besten Filmschnitt" und die "Beste Filmmusik" erringen. Im Jahre 1948 entstand von Howard Bretherton die eher zu vernachlässigende Version "The Prince of Thieves"1) (Robin Hoods große Liebe) mit Jon Hall1) (1915 1979), auch die amerikanische Low-Budget-Produktion "Tales of Robin Hood" (1951) mit Robert Clarke3) (1920 2005) ist nicht weiter erwähnenswert. Erfolgreicher war dagegen die in Großbritannien hergestellte Walt-Disney-Produktion "The Story of Robin Hood and His Merrie Men"1) (1952, Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen) mit einem, wenn auch nicht ganz so tollkühnen Richard Todd1) sowie Joan Rice1) als Maid Marian und Peter Finch2) als Sheriff von Nottingham. Zwei Jahre später kam "The Men of Sherwood Forest"1) (1954, Robin Hood, der rote Rächer) mit Don Taylor1) (1920 1998) in die Kinos, ebenfalls eine Low-Budget-Produktion, aber ganz in der Tradition des Errol-Flynn-Streifens. Mitte der 1950er Jahre entstanden dann in Großbritannien die ersten für das Fernsehen produzierten Abenteuer um den berühmten Robin Hood und seine Mannen. "The Adventures of Robin Hood"1) (Die Abenteuer von Robin Hood) brachte es im Produktionsland zwischen 1955 und 1960 auf insgesamt 143 Episoden, Richard Greene spielte die Hauptrolle des Robin Hood, Maid Marian wurde zunächst von Bernadette O'Farrell (bis 1957), später von Patricia Driscoll3) verkörpert. Den schurkischen Sheriff von Nottingham mimte Alan Wheatley, Robin Hoods Freund Little John wurde von Archie Duncan3) bzw. Rufus Cruickshank dargestellt. Die Besetzung schien mit Drehbeginn jeder der 143 Folgen neu ausgewürfelt zu werden. In den Gastrollen war im Prinzip immer das gleiche Ensemble zu sehen, dessen Mitglieder jedes Mal andere Charaktere spielten, andererseits wurden etliche wiederkehrende Rollen gelegentlich umbesetzt. Maid Marian und Little John wurden in späteren Folgen, die nicht in Deutschland liefen, von anderen Schauspielern dargestellt, die Rolle des Little John spielte zwischendurch mal für elf bei uns nicht gezeigten Folgen ein anderer Schauspieler, Prinz John hatte später noch zwei weitere Darsteller, und Robins Kumpel Will Scarlett wurde im Lauf der Serie gleich von vier Mimen verkörpert. (Quelle: Das Fernsehlexikon4)) Die ARD griff die britische Serie erst 1971 auf, strahlte bis 1974 immer Sonntagsnachmittags jedoch nur insgesamt 26 der halbstündigen "Abenteuer von Robin Hood" aus. Gezeigt wird der Kampf des Helden und seiner Getreuen im 12. Jahrhundert gegen den Sheriff von Nottingham. Der edle König Richard Löwenherz befindet sich auf einem Kreuzzug im Heiligen Land, sein niederträchtiger Bruder Prinz John (Donald Pleasence1)) hat es auf den Thron abgesehen. Nur der Edelmann Robin von Locksley steht zu Richard Löwenherz, wird von Prinz John geächtet und verbannt. So zieht sich Robin von Locksley in die Wälder des Sherwood Forest zurück und wird zu "Robin Hood", dem "Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen". Mit seinen Gesellen bestiehlt er die Reichen, die Beute geht an die Armen. Der Sheriff von Nottingham und Prinz John wollen das Treiben beenden und sind ständig hinter der Bande her. Nur wenige Episoden basierten auf der alten "Robin Hood"-Legende, die meisten Geschichten waren, unter anderem von amerikanischen Drehbuchautoren, die in den USA während der der McCarthy-Ära auf der "schwarzen Liste" standen, neu hinzu gedichtet worden. Gerade diese Storys weisen einen hohen Grad an sozialem Gewissen auf. Von Kritikern wird die TV-Serie auch heute noch äußerst positiv bewertet, vor allem Richard Greene erntete für seine Darstellung viel Lob. Er verlieh dem Robin Hood zwar wie Errol Flynn durchaus verwegene Züge, interpretierte ihn aber gleichzeitig als Mann edlen Geblüts. Auch Alan Wheatleys Sheriff von Nottingham kam beim Publikum gut an, Wheatley war ein wunderbar heimtückischer, intriganter Widersacher. Das musikalische Titelthema "Robin Hood, Robin Hood riding through the glen" stammte von Carl Sigman1) und wurde von Dick James1) (1920 1986) gesungen. Richard Greene schlüpfte übrigens in dem Kinofilm "Sword of Sherwood Forest"1) (1960, Das Schwert des Robin Hood) noch einmal in das Kostüm heldenhaften Robin Hood, kein geringerer als Horror-Darsteller Peter Cushing2) mimte den durchtriebenen Sheriff von Nottingham → siehe auch www.sherwood-forest.de. Mit der britischen TV-Serie war das Kapitel "Robin Hood" filmisch noch lange nicht beendet. 1964 kam eine ganz anders geartete Version in die Kinos "Robin and the 7 Hoods"1) (Sieben gegen Chicago) hieß die von Regisseur Gordon Douglas inszenierte Persiflage bzw. moderne Variante der Robin Hood-Legende, mit dem "Rat Pack" Frank Sinatra2), Dean Martin2) und Sammy Davis Jr.2) sowie Peter Falk2) und Bing Crosby2). Ein weiterer "Robin Hood"-Darsteller war 1971 Giuliano Gemma2) in der Abenteuerkomödie "L'arciere di fuoco"1) (Der feurige Pfeil der Rache), vier Jahre später gab Sean Connery2) in Richard Lesters "Robin und Marian"1) (1975) einen gealterten Robin Hood, der nach 20 Jahren in seine Heimat England zurückkehrt und seine einstige Geliebte Marian (Audrey Hepburn2)) wiedersieht; dieser Kinofilm ist übrigens der einzige, in dem Robin Hood am Ende stirbt. Furore machte Anfang der 1990er Jahre die britische Kinoproduktion "Robin Hood: Prince of Thieves"1) (1991, Robin Hood König der Diebe) mit Kevin Costner1) in der Titelrolle. Das "Lexikon des internationalen Films" schreibt hierzu "Die Abenteuer des englischen Volkshelden im Kampf für die Armen und Entrechteten in einer weiteren Filmversion, die ihre Figuren den Leinwand-Idolen und ihre Action den Fantasy-Errungenschaften der 80er Jahre anpasst. Obwohl in der Handlungsführung nicht origineller als viele Vorgänger, unterhält der Film weitgehend mit Tempo und Ironie." Ebenfalls 1991 kam die internationale Co-Produktion "Robin Hood"1) (Robin Hood Ein Leben für Richard Löwenherz) mit Patrick Bergin1) in die Kinos, die jedoch trotz guter Kritiken gegen den Kostner-Streifen an den Kinokassen nicht bestehen konnte. Mel Brooks parodistische Aufarbeitung des Themas "Robin Hood: Men in Tights"1) (1993, Robin Hood Helden in Strumpfhosen) mit Cary Elwes1) als Robin ist eine Persiflage auf das Genre, unter anderem auch auf den Kostner-Erfolg. Das "Lexikon des Internationalen Films schreibt hierzu: "Die Abenteuer von Robin Hood und seinen Gesellen in einer nur halbwegs geglückten Genre-Parodie. In der Handlungsführung konventionell, enthält die komische Betriebsamkeit des Films zu viele schale Gags, als dass die wirklich originellen und geistvollen Einfälle und Ideen voll zum Tragen kommen können.". Für Liebhaber von Zeichentrickfilmen soll die 1973 von den Walt Disney-Studios produzierte animierte Version "Robin Hood"1) nicht unerwähnt bleiben. Robin Hood und Maid Marian sind als Füchse dargestellt, Prinz John als Löwe (im Deutschen wie im Original gesprochen von Peter Ustinov2)). Auch im Fernsehen kämpfte Robin Hood weiter für die gerechte Sache, in Deutschland entstand von Regisseur Helmut Käutner der TV-Zweiteiler "Robin Hood, der edle Räuber"5) (1966) mit Hans von Borsody2) in der Titelrolle, Benno Hoffmann2) mimte den Sheriff von Nottingham, Ingrid van Bergen2) dessen Frau; in weiteren Rollen sah man u. a. Alwy Becker1) (Nancy), Margit Saad2) (Königin Elenor) und Günter Strack2) (Klein-John). Einen eher nachdenklichen Robin Hood präsentierte die mit sechs Folgen eher als Mehrteiler zu bezeichnende britische Reihe "The Legend of Robin Hood"5) (1975, Die Legende von Robin Hood), welche bei uns erstmals 1977 im Bayerischen Fernsehen gezeigt wurde und in der Martin Potter1) (Robin Hood), Diane Keen3) (Maid Marian) und Paul Darrow3) (Sheriff von Nottingham) die Hauptrollen spielten. 1984 wurde im Herstellungsland die erste Folge der 26-teiligen britischen Serie "Robin of Sherwood"1) mit Michael Praed1) in der Hauptrolle ausgestrahlt (ab der 3. Staffel ersetzt durch Jason Connery1)), welche später auch im ZDF gezeigt wurde. Die US-amerikanische TV-Serie "The New Adventures of Robin Hood"5) (1997 1999) ist ein weiterer Versuch, aus dem Thema eine Serie zu "stricken". Protagonisten der 52-teiligen Abenteuer sind Matthew Porretta1) als Robin Hood, Barbara Griffin als Marion, Richard Ashton als Little John und Nicholas Clay1) als Sheriff von Nottingham; die deutsche Erstausstrahlung erfolgte bei RTL am 5. April 1998. Die bis 2009 auf 39 Folgen ausgelegte BBC-Serie "Robin Hood"1) mit dem damals 25-jährigen britischen Schauspieler Jonas Armstrong1) als "modernem" Helden startete am 7. Oktober 2006 und wurde bei uns in einer deutschsprachigen Fassung ab 15. Februar 2012 auf "Super RTL" gezeigt. Gedreht worden war nicht in den original Sherwood Forests in Großbritannien, sondern aus Kostengründen in den tiefen Wäldern von Ungarn → siehe auch die offizielle Website der BBC zur Serie. Die hier aufgezählten Filme und Serien über den legendären Robin Hood sind nur ein kleiner Ausschnitt, weltweit kommen noch etliche Produktionen hinzu, etwa auch in Spanien, Italien, den Niederlanden oder in Skandinavien. In jüngerer Zeit ist der Kinostreifen "Robin Hood"1) von Regisseur Ridley Scott zu nennen; die moderne Robin Hood-Variante mit "Gladiator"-Star Russell Crowe1) in der Titelrolle eröffnet am 12. Mai 2010 die 63. Filmfestspiele von Cannes, einen Tag später startete der Film in den deutschen und österreichischen Kinos. Mehr zu "Robin Hood"-Verfilmungen: Siehe den englischsprachigen Wikipedia-Artikel "List of films and television series featuring Robin Hood". Siehe auch Wikipedia,
fernsehserien.de
zur Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Kurzportrait innerhalb dieser
HP, 3) Wikipedia (englisch), 5) fernsehserien.de
|
||||||||
* Link: Internet Movie Database | ||||||||
Um zur Seite der TV-Serien zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |