Dümmer als die Polizei erlaubt

Knackis verwechselt: Zu früh frei
Potsdam (AP)
Der Traum eines jeden Strafgefangenen hat sich im brandenburgischen Spremberg für einen 27-Jährigen erfüllt. Er wurde irrtümlich Ein 1/2 Jahre zu früh aus dem Gefängnis entlassen. Der wegen Diebstahls und Bedrohung Inhaftierte hat nämlich denselben Familiennamen wie ein Mann, dessen Entlassung eigentlich anstand. Nach Darstellung der Behörden sorgte "fehlerhafte Verständigung in der JVA" dafür, dass sich die Gefängnistore für den Falschen öffneten. Erst die Frau des eigentlich zu entlassenden Häftlings sorgte dafür, dass der Irrtum bemerkt wurde. Sie erkundigte sich telefonisch nach dem Verbleib ihres Mannes. Jetzt muss die Polizei nach dem falschen Freigelassenen suchen.
    
Zigarettenschachtel erbeutet 
Bielefeld (dpa/lnw)
Ungewöhnlich schlampig hat sich ein Tankstellenräuber in Bielefeld angestellt: Nach Polizeiangaben suchte er sich für einen Raubüberfall ausgerechnet jene Tankstelle aus, bei der er als Stammkunde galt. Mit einem Küchenmesser bedrohte der 45-Jährige die 30 Jahre alte Kassiererin und erbeutete statt des erhofften Bargelds nur Schnaps und eine Schachtel Zigaretten. Namen und Adresse des mutmaßlichen Täters im Gepäck, stattete die Polizei ihm kurze Zeit später Besuch ab.
    
Autodiebinnen können nicht fahren 
Panama-Stadt
In Panama-Stadt wurden zwei Taxi-Räuberinnen geschnappt – weil sie nicht Autofahren konnten. Nach Angaben der Polizei hatten die beiden Frauen ein Taxi gerufen. Während der Fahrt überfielen sie plötzlich den Fahrer, fesselten ihn und stießen ihn aus dem Wagen. Von dem wütenden Opfer alarmiert, konnte die Polizei die beiden Frauen noch am Tatort festnehmen. Sie versuchten fieberhaft, mit Lenkrad, Gaspedal und Schaltung klarzukommen.
    
Räuber gibt Geld an Arme - Psychofall?
Statt als Held gefeiert, ist der Bankräuber Dion Lawrence in Neuseeland zum Psychiater geschickt worden, nachdem er seine Beute an Arme verteilt hatte. Nach Angaben der Polizei hatte der 28jährige eine Bank in Palmerston North überfallen. Beim Verlassen des Gebäudes verteilte er über 500 Dollar an Bettler aus der Nachbarschaft, bevor er von der Polizei geschnappt wurde. Ein Richter ordnete daraufhin eine psychiatrische Untersuchung an. Wie viel Geld Lawrence insgesamt raubte, war nicht zu erfahren. Einige der mit dem Geldsegen beglückten Passanten brachten die Beute inzwischen zurück.
    
Erpressung mit Kinderhörspiel
Stuttgart (AP)
Mit einer Krimi-Hörspielkassette für Kinder hat ein zwölfjähriges Mädchen einen Stuttgarter Geschäftsmann zu "erpressen" versucht. Das Kind rief den 51-Jährigen mehrfach an und spielte die Passage eines Hörspiels vor, in der eine gewisser Hassan die Zahlung von 25.000 Mark forderte. Der Geschäftsmann nahm die vermeintliche Erpressung ernst und schaltete die Polizei ein. Nach langwierigen Ermittlungen machte diese die "Täterin" aus, die kleinlaut gestand. Der Geschäftsmann war nicht ihr erstes Opfer, wie die Polizei am Dienstag weiter berichtete. Zunächst spielte sie die Kassette einem ihrer Lehrer vor, der den gleichen Namen trägt wie das Opfer des Erpressers Hassan im Hörspiel. Der Pädagoge kannte die Kassette jedoch, worauf die Zwölfjährige sich aus dem Telefonbuch ein gleichnamiges Opfer suchte.
    
Wo bitte geht's zur Einbahnstraße?
Auf der verzweifelten Suche nach der "Einbahnstraße" in Köln hat sich ein japanischer Tourist an zwei Streifenpolizisten gewandt. Wie die Polizei am Montag berichtete, hatte der Mann am Wochenende sein Auto zum Besuch eines Bürgerfestes geparkt und sich vorausschauend den Namen der Straße notiert: "Einbahnstraße". Erst nach einem langen Fußmarsch durch die City fand das Trio den Wagen des Touristen in einer kleinen Seitenstraße.
    
Shopping-Ausflug wurde zur 5.000-Kilometer-lrrfahrt durch Europa
Für eine Tour, die normalerweise einen Tag dauert, brauchte Vivienne Vanderwalt-Hudson aus Südengland vier Wochen. Sie wollte zum Einkaufen nach Calais - und landete in Gibraltar. "Hätte ich umkehren wollen, dann hätte ich abbiegen müssen und davor habe ich Angst", sagt die 40-jährige Hausfrau.
Die dreifache Mutter hatte erst seit einem Jahr den Führerschein. Als sie im letzten Mai in Calais von der Fähre rollte, geriet sie in Panik und fuhr immer gerade aus, direkt auf die Autobahn Richtung Westfrankreich. Und da blieb sie auch, stoppte nur für kurze Nickerchen auf Parkplätzen: "Meine Kinder waren beim Vater in Südafrika. Da habe ich mir gesagt, ich kann auch von der Reise profitieren." Sie malte eine Sonne in ihr Notizheft und zeigte es einem bretonischen Tankwart. Der deutete in Richtung Atlantik-Küste.  "Ich bin einfach immer weiter gefahren, aber die Sonne schien nicht." Mit Landkarten hatte Vivienne ein kleines Problem. "Als ich endlich eine Karte hatte, gab es ein Gewirr von gelben und roten Straßen, in dem man sich kaum zurechtfindet."
Vivienne fuhr trotzdem weiter, wechselte manchmal auf eine Landstraße. Alles, ohne groß abzubiegen. In Südfrankreich schwächelte ihr Renault. Der Auspuff fiel ab, die Aufhängung hatte ein Problem, die Reifen verloren Luft. Und dann betankte Vivienne ihren Benziner auch noch mit Diesel. Sie suchte eine Werkstatt, in der man Englisch spricht. "Also habe ich mir überlegt, nach Gibraltar zu fahren. Das gehört schließlich zu England."
Den Rechtsverkehr meisterte die Britin auf ihre Art. "Morgens hatte ich es meist vergessen, rechts zu fahren. Aber die Franzosen sind wirklich nett und haben dann immer freundlich gehupt. Meistens bin ich in der Mitte gefahren." Vivienne fuhr weiter geradeaus - über Barcelona und Valencia nach Malaga. Da schien zum ersten Mal auf ihrer Reise die Sonne wirklich. Schließlich erreichte sie Gibraltar und ließ ihr Auto reparieren. Dann erst rief Vivienne ihren Lebensgefährten Steve Smith an. Der hatte bis dahin geglaubt, Vivienne sei mit einem Mann durchgebrannt und hätte ihn mit den drei Kindern sitzen lassen. Der Hafenarbeiter stieg ins nächste Flugzeug, traf seine Frau in Spanien und fuhr mit ihr zurück nach Dover. Vivienne war stolz auf sich: "Zusammenstöße hatte ich nur mit Mauern oder Pfählen, die im Weg standen. Die eine Seite vom Auto ist etwas ramponiert."
Inzwischen fühlt sie sich am Steuer so sicher, dass sie gern als Taxi- oder Kurierfahrerin anfangen würde ...
    
Gangster tappten im Dunkeln
Bild am Sonntag (Dezember 2001)
Als Thomas Rathbone (18) und sein Komplize (17) Anfang November in Yorkshire (England) einen Kiosk überfallen wollten, hatten sie an alles gedacht: ein Brecheisen in der Hand, jeder eine Maske überm Kopf. Nur eins hatten die beiden vergessen: Sehschlitze in ihre Wollmützen zu schneiden. Und so stolperten sie durch den Kiosk, fielen übereinander und lupften schließlich ihre Masken, um wenigstens drei Stangen Zigaretten einzustecken. Kioskbesitzer Kevin Semark und seine Frau Helen konnten sich währenddessen im Lager verstecken und die Polizei rufen. Die sah sich das Band der Überwachungskamera an. Nur 20 Minuten nach dem Überfall klickten die Handschellen.
    
Durstiger Radfahrer 
Sein offensichtlich unbändiger Durst hat einen Radfahrer in Ludwigshafen erfinderisch gemacht: Mit einem selbstkonstruierten Bier-Helm hat der Mann auch während der Fahrt für eine ununterbrochene Zufuhr des Gerstensaftes gesorgt, teilte die Polizei mit. Dafür hatte er an beiden Seiten des Helmes eine Halterung für Bierdosen angebracht, von denen zwei Schläuche zum Mund führten. Eine Alkoholprobe ergab einen Wert von 1,6 Promille. Sollte der Mann einen Führerschein haben, werde dieser eingezogen, so die Polizei.
Voll daneben
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