Kurzinhalt:
Der Geschichts-Student Babe Levy (Dustin Hoffman) lebt in New York und
bereitet sich auf seine Doktorarbeit und auf seine
Teilnahme als Marthonläufer bei den Olympischen Spielen vor. Tag für
Tag dreht "Babe", dessen großes Vorbild der legendäre Nurmi
ist, seine Runden im Central Park. Er macht die Bekanntschaft
der Europäerin Elsa (Marthe Keller), in die er sich verliebt.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit seinem Bruder Doc (Roy Scheider) merkt dieser,
dass Elsa die Unwahrheit über ihre Herkunft erzählt.
Als sein Bruder Doc nur kurze Zeit später plötzlich in Babe's Wohnung von
einem Messerstich schwerverletzt auftaucht und vor Ort
stirbt, geht es für Babe richtig los: er sucht nach dem Mörder. Doc war
als Kurier und Killer "Scylla" im Auftrag der CIA auf der Spur des aus Uruguay
wieder aufgetauchten Nazi-Zahnarztes Szell (Laurence Olivier), der unzählige Juden getötet und
und ihnen dann sämtliche Wertgegenstände, insbesondere Diamanten, abnahm.
Nach dem Tode seines Bruders in New York will Szell nun an sein
dort in einem Banksafe gebunkertes Vermögen herankommen will. Dr. Szell, aufgrund
seines weißen Haares den ehemaligen KZ-Gefangenen unter dem Namen
"Der weiße Engel" bekannt befürchtet, dass Doc vor
seinem Tode Babe etwas verraten haben könnte und bringt mit Hilfe seiner
"Männer fürs Grobe" Babe in seine Gewalt. Aber selbst
unter der brutalen Foltermethode des Arztes weiß Babe nichts zu
sagen. Später kann er entkommen, doch seine Tortur ist damit noch lange nicht
vorbei.
Nun beginnt der "Marathon-Mann" sich nach Kräften
zu wehren. Er stellt Dr. Szell, der inzwischen seine
Diamant-Schätze geborgen hat, und zwingt ihn, sich die Edelsteine in
den Mund zu stopfen. Szell will sich widersetzen und wird dann ein
Opfer seiner eigenen Berechenbarkeit und seiner Gier: Beim Versuch,
die Diamanten zu retten, rammt er sich die eigene Messerklinge in
den Bauch.
Als einer der typischen Thriller der Siebziger Jahre
fällt "Der Marathon Mann" vor allem dadurch auf, dass
der Film einen weitaus größeren Schwerpunkt auf die Story legt
als dies bei den meisten heutigen Filmen der Fall ist. Der Film
braucht allerdings recht lange, bis er auf den Punkt kommt und
hält sich auch mit Nebenplots wie dem von Babe nicht bewältigtem
Selbstmord seines Vaters auf, der in der McCarthy-Zeit als Kommunist verdächtigt wurde.
Die Stärken des Films liegen vor allem bei seinen Darstellern
und hierbei insbesondere im Zusammenspiel zwischen Dustin Hofmann
und Laurence Olivier. Olivier verkörpert den alten Nazi-Arzt, der im KZ
grauenvolle Experimente durchführte, als eiskalten Mann ohne Gewissen,
der wie ein lieber alter Mann zunächst mit seinem Opfer
philosophiert und sich sogar die Hände wäscht, dann aber ohne Skrupel
für qualvolle Schmerzen sorgt.
Hierfür wurde Olivier für den Oscar nominiert und erhielt einen Golden
Globe.
"Der Marathon Man" ist ein sehenswerter Mix aus Polit- und Horror-Thriller,
der in einem so ruhigem Stil gedreht wurde, wie man ihn in heutigen Zeiten kaum noch erlebt.
Regisseur John Schlesinger inszenierte diesen packenden
Spionagethriller nach einem Drehbuch von William Goldman
("Die Unbestechlichen"). "Der Marathon-Mann" war nach
"Midnight Cowboy" (1969) die zweite Zusammenarbeit von
Hauptdarsteller Hoffman und Schlesinger.
Siehe auch Wikipedia,
moviemaster.de,
prisma.de
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