Art Garfunkel wurde am 5. November 1941 als Arthur Ira Garfunkel in Forest Hills (Queens, New York) geboren. Seine Vorfahren stammen aus Europa von jüdischen Rumänen ab, der Vater Jacob "Jack" Garfunkel verdiente den Lebensunterhalt für die Familie als Handlungsreisender, die Mutter war Hausfrau. Sohn "Art", wie er kurz genannt wurde, wuchs mit seinen beiden Geschwistern, dem älteren Bruder Jules und dem jüngeren Jerome auf. Zusammen mit seinem Schulfreund Paul Simon1) sang er erstmals 1955 bei einer Aufführung in der "Forest Hills High School" und beide entschlossen sich, gemeinsam Stücke zu schreiben. 1957 traten sie dann als Gesangsduo "Tom & Jerry" auf; Art Garfunkel war "Tom", Paul Simon "Jerry". Ende des gleichen Jahres gelangte der Titel "Hey! Schoolgirl" in die Top 50 der amerikanischen Charts. Nachdem weitere Songs nicht den erwünschten Erfolg brachten und auch die High-School-Zeit 1959 zu Ende ging, trennten sie sich und verloren sich zunächst aus den Augen.
Art Garfunkel (links) und Paul Simon 1980; Urheber: Eddie Mallin; Lizenz: CC-BY-SA 2.0.; Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com Art Garfunkel machte seinen "Bachelor of Arts" am "Columbia College" (Manhattan) in Kunstgeschichte und begann später ein Mathematik- und Architekturstudium an der "Columbia University", nahm nebenher als "Artie Garr" erfolglos Singleplatten auf. Ende 1963 tat er sich erneut mit Paul Simon zusammen und beide spielten folkorientierte Stücke unter dem Namen "Simon & Garfunkel". Die ersten Platten fanden zunächst wenig Beachtung, doch einige Nummern aus der LP "Wednesday Morning, 3 A.M."2) sollten später für das Duo zu Hits werden. Ohne Simon oder Garfunkel zu informieren, brachte die CBS Ende 1965 als Single-Auskoppelung erfolgreich den Titel "The Sound Of Silence"2) auf den Markt. Die Platte kam auf Platz 1 in den US-Charts – und machte das Duo "Simon & Garfunkel" damit schlagartig international bekannt.
 
Foto: Art Garfunkel (links) und Paul Simon 1980
Urheber: Eddie Mallin; Lizenz: CC-BY-SA 2.0
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
Mit sanftmütige und melancholischen Liedern, die fast alle aus der Feder von Paul Simon stammten, wurden sie in den nächsten Jahren zum erfolgreichsten Popduo seiner Zeit. 1966 folgten die Titel "Homeward Bound" sowie "I am Rock" und 1968 geriet dann der Titelsong "Mrs. Robinson" aus der Gesellschaftssatire "Reifeprüfung"2) ("The Graduate", mit Dustin Hoffman) zum Mega-Hit des Jahres. 1970 hatten sie weitere Spitzenreiter mit den Nummern "Bridge Over Troubled Water"2) und "Cecilia"; die erfolgreichste Single in Deutschland war Mitte 1970 "El Condor Pasa". Das Duo gewann während dieser Zeit fünf "Grammys" –  zwei 1968 sowie drei weitere 1970. 
Bereits Anfang des Jahres 1970 hatte festgestanden, dass sich das Duo trennen wollte; 1971 starteten beide dann eine Solo-Karriere. Im Herbst 1973 erschien dann nach langer Pause wieder eine Single von Art Garfunkel: Jimmy Webb hatte den Titel "All I Know" geschrieben, der es bis auf Platz 9 in den amerikanischen Charts brachte; im gleichen Jahr hatte Garfunkel sein erstes Solo-Album "Angel Clare" herausgebracht. Im September 1975 gelang ihm mit "I Only Have Eyes For You" eine Nummer 1 in Großbritannien; im gleichen Jahr kamen Simon & Garfunkel wieder einmal zusammen, nahmen in Toronto das Lied "My Little Town" auf und landeten damit prompt in den Charts. Ansonsten ging das ehemalige Duo weiterhin getrennte Wege. Um Art Garfunkel wurde es bis Ende der 1970er Jahre ein wenig stiller, erst 1979 gelang ihm mit "Bright Eyes"2), der Mike Batt2)-Komposition aus dem Zeichentrickfilm "Unten am Fluss"2) (1978, Watership Down), wieder ein Spitzenreiter in Großbritannien. Die Platte, die in Deutschland auf Platz 3 kam, stand 19 Wochen lang in den britischen Charts und verkaufte sich millionenfach; auch das Album "Fate For Breakfast" 81979), auf dem der Erfolgshit zu hören war, wurde zum "Bestseller". Danach tauchte Art Garfunkel nicht mehr in den "Top 100" auf.
  
In den 1980er Jahren widmete sich der Sänger mehr der Schauspielerei, schon 1969 hatte er die Rolle des Captain Nately in Mike Nichols' Antikriegsfilm bzw. schwarzen Komödie "Catch-22 – Der böse Trick" (Catch-22) gespielt, sowie 1971 in dessen "Die Kunst zu lieben" (Carnal Knowledge) neben Ann-Margret, Candice Bergen und Jack Nicholson die Rolle des Sandy übernommen. In Nicolas Roegs Drama "Black out – Anatomie einer Leidenschaft" (Bad Timing) war er 1980 in der männlichen Hauptrolle des Psychoanalytikers Alex Linden in Erscheinung getreten, sowie 1986 als S. D. Blass in Blaine Novaks "Good to Go". Weitere Rollen waren u. a. 1990 die des Georgie Porgie in dem TV-Film "Mother Goose Rock 'n' Rhyme" sowie 1993 die des Dr. Lawrence Augustine in Jennifer Lynchs umstrittenem Drama "Boxing Helena"2); 1998 spielte er in "Fifty-Four" mit.
 
Hin und wieder kam es auch zu einer Wiedervereinigung mit Paul Simon zusammen: Die wohl erfolgreichste Wiedervereinigung feierten die beiden Sänger vor einem großen Publikum am 19. September 1981: Da die Stadtverwaltung von New York und ihr Bürgermeister Ed Koch planten, aus Kostengründen den "Central Park" zu schließen, fanden sich in dieser Zeit einige Künstler dort ein und gaben Benefiz-Konzerte. Beim Konzert von "Simon & Garfunkel" waren über 500.000 Zuschauer anwesend, und da für diesen Abend das ursprünglich geplante Feuerwerk untersagt wurde, gab es zum Schlussstück "The Sound of Silence" ein großes Meer aus brennenden Feuerzeugen. Paul Simon bedankte sich für die Durchführung des Konzertes unter anderem bei Ed Koch, was zuerst zu vereinzelten Pfiffen führte, als aber die Ironie in Simons Ansprache erkannt wurde, in großen Beifall umschlug. Der Mitschnitt wurde als Doppel-LP veröffentlicht. Es folgte eine kurze Welttournee, die das Duo 1982 auch für einige Auftritte nach Deutschland brachte. Kurze Zeit später begannen "Simon & Garfunkel" wieder mit der Produktion eines gemeinsamen Albums, gaben das Projekt jedoch recht schnell wieder auf (die Songs verwendete Paul Simon auf seinem Album "Hearts and bones", jedoch ohne Garfunkels Beiträge).3)
In den folgenden Jahren kam es immer mal wieder zu "Reunion"-Konzerten, meist zu wohltätigen Zwecken, so auch im Jahre 1993. Als Solist gab der Sänger mit der melodischen und ausdrucksvollen Tenorstimme unzählige Konzerte rund um den Globus, veröffentlichte weiterhin erfolgreich seine Alben wie beispielsweise 1988 "Lefty" oder 1997 "Songs From A Parent To A Child", das seinem Sohn James gewidmet war und das für einen "Grammy" nominiert wurde. Das Album ist eine Sammlung folkloristischer Kinderlieder, welches auch ein Duett mit Sohn James beinhaltet. In jüngerer Zeit tourte Art Garfunkel während einer Europa-Tournee im Frühjahr 2003 auch durch sieben deutsche Städte und stellte dabei sein neues Album "Everything Waits to Be Noticed" vor, sang aber auch alte "Simon & Garfunkel"-Klassiker. Im Februar 2003 wurde Simon and Garfunkel ein "Grammy" für ihr Lebenswerk verliehen. Aus diesem Anlass fand das Duo wieder zusammen und begann Ende 2003 die "Old-friends- Tournée" durch die USA, Europa und Japan. Aufnahmen dieser Tournee wurden 2004 unter dem Titel "Old Friends" auf Doppel-CD und DVD veröffentlicht. Darauf befand sich auch eine neue Studioaufnahme des Duos, der Titel "Citizen of the Planet."4)
Mit "Some Enchanted Evening"2) brachte Art Garfunkel 2007 sein zwölftes Solo-Album auf den Markt, gefolgt von "The Singer" (2010).
Seit dem Winter 2010 laborierte Garfunkel an Stimmbandproblemen, die ihm Auftritte nahezu unmöglich machten. Mehrere Comebackversuche mussten abgesagt werden, da die Stimme den Belastungen nicht standhielt. Seit Anfang 2014 sind die Stimmbandprobleme überwunden. Er tourt wieder mit dem "An Intimate Evening With Art Garfunkel"-Programm und sagt, seine Stimme sei zu 96-prozentig zurück.5)

Von 1972 bis 1975 war Art Garfunkel in erster Ehe mit seiner Jugendliebe Linda Grossman verheiratet, danach lebte er mit der Schauspielerin bzw. Fotografin Lauri Bird2) liiert, die am 15. Juni 1979 in dem gemeinsam mit Garfunkel bewohnten Apartement Selbstmord beging. Seit 18. September 1988 ist der Künstler mit der Schauspielerin und Sängerin Kim Cermank verheiratet, der gemeinsame Sohn Arthur wurde am 15. Dezember 1990 geboren. Am 5. Oktober 2005 erblickte Sohn Beau das Licht der Welt und der damals 63-jährige Art Garfunkel wurde zum zweiten Mal Vater.
 

Einige Textbausteine stammen aus Frank Laufenbergs "Rock- und Pop-Lexikon".
Offizielle Webpräsenz (englischsprachig): www.artgarfunkel.com
Siehe auch die Artikel zu Art Garfunkel sowie "Simon and Garfunkel" bei Wikipedia sowie www.laut.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia (deutsch)
Quelle: 3) Wikipedia (abgerufen 30.09.2011), 4) Wikipedia (abgerufen 30.09.2011), 5) Wikipedia (abgerufen 06.09.2015)
Stand September 2015
Um zur Seite der Schlagerstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de