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Nach Curtis Bernhardts "A Stolen Life" (1946, Die große Lüge) mit Bette Davis sowie zahlreichen weiteren Hauptrollen in Western und Komödien wie beispielsweise "The Man from Colorado"2) (1948, Der Richter von Colorado), "The Return of October" (1948, Ein Pferd namens October) oder "The Man from the Alamo" (1953, Der Mann aus Alamo), kamen zwei weitere Highlights mit Glenn Ford in die Kinos: Unter der Regie von Fritz Lang mimte er eindrucksvoll den Polizei-Sergeanten Dave Bannion, der in dem düsteren Film-Noir-Klassiker "The Big Heat"1) (1953, Heißes Eisen2)) zum einsamen Racheengel mutiert, wenig später erlebte man ihn als Lokomotivführer Jeff Warren in Langs Drama "Human Desire"1) (1954, Lebensgier), der Neuverfilmung des Klassikers "La bête humaine" von Jean Renoir aus dem Jahre 1938. In den 1950er Jahren gehörte Glenn Ford weltweit zu den Lieblingen des Kinopublikums, war nach Umfragen amerikanischer Zeitschriften populärer als Gary Cooper und Cary Grant. Sein Filmschaffen wird vor allem mit Western und Abenteuerstreifen in Verbindung gebracht, wo er meist aufrechte Helden verkörperte und ihn zu einem Kassenmagneten werden ließen. In einem Interview soll er einmal gesagt haben "Schon mein Gesicht prädestiniert mich dazu. Es sieht am besten aus, wenn es im Schatten einer Hutkrempe liegt." Der Film "The Americano" (1955) brachte ihm den Spitznamen "Americano" ein, in "3:10 to Yuma"2) (1957, Zähl bis drei und bete) war er der gefangene Outlaw Ben Wade, der sich in der Obhut des Kleinfarmers Dan Evans (Van Heflin) wiederfindet, in George Marshalls humorvollem Western "The Sheepman"1) (1958, In Colorado ist der Teufel los2)) der störrische Schafzüchter Jakob Lieblich, der mit einem ansässigen Viehbaron nicht nur um Weidegründe kämpft. In Anthony Manns Pionier-Epos "Cimarron"1) (1960), nach dem gleichnamigen Roman der Erfolgsautorin und Pulitzer-Preisträgerin Edna Ferber, glänzte Ford mit der Titelrolle an der Seite von Maria Schell, weitere Western waren unter anderem "The Redhead and the Cowboy" (1951, Der Revolvermann), "The Rounders"1) (1965, Nebraska2)) mit Henry Fonda, "A Time for Killing"1) (1967, Der gnadenlose Ritt), "The Last Challenge"2) (1967, Duell der Gringos) und "Heaven with a Gun"1) (1969, Pulver und Blei). Dass Ford jedoch durchaus auch als ernsthafter Charakterdarsteller zu überzeugen wusste, bewies er 1955 in Richard Brooks' Sozialdrama "Blackboard Jungle"1) (Die Saat der Gewalt2)). Hier spielte er brillant den ehemaligen Kriegsteilnehmer und Lehrer Richard Dadier, der sich in den New Yorker Slums seiner rebellischen und gewalttätigen Schüler erwehren muss. Sein komödiantisches Talent konnte Ford neben heiteren Western in Filmen wie Daniel Manns witzigen Fernost-Melodram "The Teahouse of the August Moon"2) (1956, Das kleine Teehaus) ausleben. An der Seite von Marlon Brando spielte er den Armeeoffizier Fisby, der im Nachkriegsjapan den Japanern die amerikanische Lebensweise näher bringen will, was jedoch von Marlon Brando als vorwitzigem Dolmetscher Sakini hintertrieben wird. In Frank Capras Gesellschaftssatire "Pocketful of Miracles"1) (1961, Die unteren Zehntausend2)) mimte er an der Seite von Bette Davies als "Apfel-Annie" herrlich den sentimentalen Gangsterboss Dave 'the Dude' Conway und erhielt für seine Leistung einen "Golden Globe". Eine schöne Rolle war auch die des alleinerziehenden Vaters Tom Corbett, der in Vincente Minnellis kurzweiligem Familienfilm "The Courtship of Eddie's Father"1) (1963, Vater ist nicht verheiratet) von seinem sechsjährigen Sohn Eddie (Ron Howard) verkuppelt wird. In den 1970er Jahren ließen interessante Rollenangebote mehr und mehr nach, zu seinen letzten großen Auftritten in Kinoproduktionen zählt die des Admirals Raymond A. Spruance in dem Kriegsdrama "Midway"1) (1975, Schlacht um Midway2)), wo er gemeinsam mit den Hollywoodstars Charlton Heston, Edward Albert, Henry Fonda, Robert Mitchum und James Coburn zu sehen war. Danach stand er nur noch selten vor der Kinokamera, zuletzt wirkte er in dem Streifen "Raw Nerve" (1991) mit. Mit Nachlassen seiner Popularität auf der Leinwand, arbeitete Glenn Ford, der in Hollywood als "ein Star ohne Allüren" galt, verstärkt für das Fernsehen, übernahm Hauptrollen in verschiedensten Einzelproduktionen oder trat als Gast in beliebten Serien auf; mit einer Serienhauptrolle, der des Sheriff Cade (so auch der deutsche Serientitel) hatte er 1971/72 in der 24-teiligen Reihe "Cade's County" nicht nur seine Fans begeistert. Anfang der 1990er Jahre zog sich der Star wegen gesundheitlicher Probleme endgültig vom Filmgeschäft zurück und zeigte sich kaum noch in der Öffentlichkeit. Am 30. August 2006 starb die Film-Legende Glenn Ford, der zu den letzten Vertretern der goldenen Hollywood-Ära zählte, im Alter von 90 Jahren in seinem Heim im kalifornischen Beverly Hills (Los Angeles) an Herzversagen. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Woodlawn Memorial Cemetery" in Santa Monica (Kalifornien) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Fords Filmografie weist mehr als 100 Kinofilme und zahlreiche Fernsehproduktionen auf mehr als vier Jahrzehnte lang gehörte er zu den meistbeschäftigten amerikanischen Schauspielern. Ford war in fast allen Genres zu Hause, sei es in Western, Komödien, Krimis oder Dramen, er mimte raubeinige Western-Helden ebenso überzeugend wie galante Liebhaber oder finstere Ganoven. Der attraktive und sympathische Schauspieler ließ nicht nur die Herzen seiner weiblichen Zuschauerinnen höher schlagen, auch Filmkolleginnen wie Judy Garland, Hope Lange und Joan Crawford sollen seinem Charme erlegen gewesen sein. Anlässlich des 75. Geburtstages von Glenn Ford schrieb der Filmkritiker Michael Althen unter anderem: "Er war eher der Held wider Willen, einer, dem nichts geschenkt wird und der dafür umso hartnäckiger daran festhält, wenn es sein muss. In seiner sympathischen Normalität ist er zur Selbstgerechtigkeit genau so fähig wie zur Selbstironie. Das brachte er erfolgreich in seine Komödien ein. Glenn Ford ist dabei nie so eigen wie die anderen Stars seines Genres, James Stewart oder Fred MacMurray, allein schon, weil er körperlich viel kompakter wirkt, aber er besitzt die selbe Mischung aus Sensibilität und Starrsinn. Wenn man wissen will, wie das amerikanische Kino in den zwanzig Jahren nach dem Krieg war, dann muss man sich die Filme mit Glenn Ford ansehen". In der "Stuttgarter Zeitung" schrieb Ruprecht Skasa-Weiß in einem Nachruf unter anderem: " Dabei wissen wir ja, mit zweierlei Gesichtern hat man als Mann in Hollywood seit je Karriere machen können: entweder mit der Halunkenvisage, der beinharten Schurkenphysiognomie oder auf die smarte, verlässlich-rechtschaffene Tour, mit einer braven Lebemannmiene, haudegenhaft, gutmütig-liebenswert. Glenn Ford gehörte ganz klar zur zweiten Spezies, ein derbes, offenes Rundgesicht mit breitem Schmunzelmund, hoher Stirn und kurzen, buschigen Brauen die inkarnierte Gutmütigkeit. Diese väterliche Bonhomie, dieses solide Sheriff-Charisma hat Ford zeit seines Filmschauspielerlebens ausgestrahlt, in mehr als zweihundert Filmen, von allen Fernseh- und Bühnenauftritten zu schweigen." Der Galaveranstaltung im historischen "Grauman's Chinese Theatre" auf dem Hollywood Boulevard anlässlich seines 90. Geburtstages konnte Glenn Ford im Mai 2006 nicht mehr persönlich beiwohnen, zu sehr war sein Gesundheitszustand nach mehreren leichten Herzinfarkten, die er im Verlaufe der letzten Jahre erlitten hatte, geschwächt. Den Feiernden konnte der Jubilar nur eine Videobotschaft übermitteln, gesprochen vom häuslichen Krankenbett aus. Kurz vor dem 90. Geburtstag seines Vaters war von Sohn Peter die Biografie "Glenn Ford A Life In Film" veröffentlicht worden (siehe auch die englischsprachige Website www.glennfordbio.com). In erster Ehe war der Schauspieler seit Oktober 1943 mit seiner Kollegin und Tanzstar "Nummer 1" jener Jahre, Eleanor Powell2) (1912 1982) verheiratet gewesen, trotz des 1945 geborenen gemeinsamen Sohnes Peter wurde die Ehe 1959 geschieden. Ende März 1966 ging Ford seine zweite Verbindung mit der Schauspielerin Kathryn Hays3) ein, nach nur drei Jahren endete auch diese Beziehung 1969 vor dem Scheidungsrichter. Fords dritte Ehefrau wurde 1977 Cynthia Hayward, Ehefrau Nummer vier 1993 Jeanne Baus, nach nur wenigen Monaten wurde auch diese Ehe 1994 wieder geschieden. |
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Siehe auch Wikipedia
und www.prisma.de Fotos bei www.virtual-history.com |
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Link: 1) prisma, 2) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch) | ||||
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