Filmografie / Hörspiel
Peter Fricke 01; Privatarchiv Peter Fricke Peter Fricke wurde am 26. August 1939 in Berlin geboren und wuchs in seiner Geburtsstadt sowie in Murnau am Staffelsee auf. Als Jugendlicher hatte er eigentlich den Berufswunsch, Pilot zu werden, doch nach dem Abitur entschloss er sich für die Schauspielerei. Er ließ sich an der renommierten Münchener "Otto-Falckenberg-Schule"1) entsprechend ausbilden, zu seinen Lehrern gehörte unter anderem auch Ernst Fritz Fürbringer2). Sein Bühnendebüt gab Peter Fricke 1960 als Lysander in der Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum"1) am Heidelberger Theater, wenig später folgte er zur Spielzeit 1961/62 einem Ruf von Harry Buckwitz1) an die "Städtischen Bühnen Frankfurt a. Main". Im darauffolgenden Jahr ging er zu Oskar Fritz Schuh1) an das "Kölner Schauspielhaus" – hier überzeugte er unter anderem als Tom Wingfield in "Die Glasmenagerie"1) von Tennessee Williams –, um dann 1964 an das "Bayerische Staatsschauspiel" nach München zu wechseln, das dann für zehn Jahre seine künstlerische Heimat blieb. Rasch avancierte er hier zum Publikumsliebling, begeisterte sowohl in klassischen als auch modernen Theaterstücken. 
So glänzte Fricke, oft in Inszenierungen des Intendanten Helmut Henrichs1), unter unter anderem als Tempelherr in Lessings "Nathan der Weise"1) (1967), als Königssohn Pylades1) in Goethes "Iphigenie auf Tauris"1) (1966) oder als Junker Andreas von Bleichenwang in Shakespeares Komödie "Was ihr wollt"1) (1970); als Schiller-Interpret beeindruckte er mit der Figur des Mortimer in "Maria Stuart"1) (1970), als Ferdinand in "Kabale und Liebe"1) (1969) und als Bandit Schufterle in "Die Räuber"1) (1969). In Gerhart Hauptmanns "Die Ratten"1) (1966) verkörperte er den Erich Spitta, in Jean Anouilhs1) "Antigone" (1966) den Haimon1), in Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck"1) den Andres (1966), in "Der Werbeoffizier" von George Farquhar1) den Worthy, in Molières "Georges Dandin"1)  den Liebhaber Clitandre (1968), und auch mit vielen Gastspielen konnte er immer wieder seine schauspielerische Dominanz unter Beweis stellen. So mit der männlichen Titelrolle in Shakespeares "Romeo und Julia"1) 1970 bei den Festspielen in Schwäbisch-Hall, als Prinz in Shakespeares "Heinrich IV." 1971 bei den "Luisenburg-Festspielen"1) in Wunsiedel: "Prinz Heinrich, in der zerbrechlichen, blondschopfigen Gestalt des bravourös sprechenden Peter Fricke erschien von Anfang an als die künftige Majestät, als der von der Thronfolge bereits zu latenter Melancholie Versehrte Heinrich V., der sich die Maske des Junkers Liederlich nur vorgebunden hat, um das flotte Leben rasch kennenzulernen, damit ihn später keine Versuchung anfechte, sich in Kaschemmen und bei derben Weibern (…) zu suhlen." schrieb Karl Schumann am 28. Juli 1971 in der "Süddeutschen Zeitung". Peter Fricke 02; Privatarchiv Peter Fricke
Peter Fricke 03; Privatarchiv Peter Fricke Seit 1974 band sich Peter Fricke nicht mehr fest an ein Haus und arbeitete als freier Schauspieler. Man erlebte den Charakterdarsteller an vielen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen, so beispielsweise 1977 mit der Titelrolle in Alan Ayckbourns1) "Normans Eroberungen"1) am "Bayerischen Staatsschauspiel", 1979 als Gregers Werle in Ibsens "Die Wildente"1) an der "Freien Volksbühne in Berlin" oder 1982 mit der Titelrolle in Goethes "Egmont" am "Düsseldorfer Schauspielhaus". Zu Frickes weiteren herausragenden Interpretationen zählt auch der Professor Higgins in dem Musical "My Fair Lady"1) am Berliner "Theater des Westens" (1984), den er – nach längerer Bühnenabstinenz – noch einmal 1996 im "Deutschen Theater" in München spielte, oder auch der Hofmannsthal'sche "Jedermann"1) 1989 bei der Freilichtaufführung in Regensburg.
In den letzten Jahren war Peter Fricke in Neil Simons1) temporeichen Komödie "Dinner Party" während eines Gastspiels der "Komödie am Kurfürstendamm" gemeinsam mit Anouschka Renzi1) auf der Bühne zu sehen, Curth Flatow1) schrieb ihm mit dem unterhaltsamen Volksstück "Der Mond von Malibu", das am 5. November 2004 am Berliner "Hansa-Theater" Premiere hatte, eine weitere Paraderolle auf den Leib: In dieser Familienkomödie mit Witz und Tiefgang brilliert Peter Fricke neben Ingeborg Krabbe2) als Viktor Beck und Komponist des berühmten Evergreens "Der Mond von Malibu", der sich vor mehr als 20 Jahren abgesetzt hat und seitdem als verschollen gilt … → theatertexte.de.
Ab 9. November 2007 konnte man den Mimen in Hamburgs "Komödie am Winterhuder Fährhaus" in einem weiteren heiteren Bühnenstück bewundern. In dem von von Jürgen Wölffer neu bearbeiteten Schwank "Der Mustergatte" von Avery Hopwood spielte Peter Fricke bis Anfang Januar 2008 neben Marcus Ganser als "Mustergatte" Manni und Christine Schild als seiner anfangs biederen Ehefrau Karin den (frauen-)erfahrenen Freund Jochen des liebenden und fürsorglichen Bankdirektors Manni. Am 10.  Mai 2008 feierte das Stück Premiere an der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm" und begeisterte rund vier Wochen das Publikum, auch 2009 ging Fricke samt seiner Schauspielerkollegen mit dem Lustspiel auf Tournee, vom 15. Juli bis 28. August war er in der "Komödie Düsseldorf" Komödie zu Gast, vom 6. Oktober bis 7. November 2009 wurde die pointenreiche Geschichte erneut an der "Komödie am Kurfürstendamm" aufgeführt. Der "spritzige Ehe-Klamauk mit Happy End", welcher zu den Klassikern des Boulevardtheaters zählt, stammt aus dem Jahre 1915. Sieben Jahre später fand am "Schauspielhaus Bremen" die deutsche Uraufführung statt, Heinz Rühmann spielte die Titelrolle und stand damit über 2.000 Mal auf der Bühne. Auch in Wolfgang Liebeneiners Verfilmung aus dem Jahre 19371) gab Heinz Rühmann sein bestes als "Mustergatte" und hatte durchschlagenden Erfolg.
 
Auch das Jahr 2010 hielt für den beliebten Künstler wieder neue Herausforderungen bereit: Am 19. März feierte die französische Komödie "Der Gast" von David Pharao im der Hamburger "Komödie Winterhuder Fährhaus" Premiere. Fricke stand dort bis Anfang Mai auf der Bühne und mimte den professionellen, übereifrigen Imageberater Alexandre, der seinem arbeitslosen Nachbarn Gérard (Konstantin Graudus) für ein Abendessen mit seinem zukünftigen Chef auf die Sprünge hilft. Aufgrund des Publikumserfolges wurde das Stück auch 2011 wieder aufgeführt, im September und Oktober ging Fricke in Deutschland und in der Schweiz auf Tournee; bereits 2007 war dieses durchaus aktuelle Stück mit Daniel Auteuil1) in der Rolle des arbeitslosen Gérard verfilmt worden (2007: "L'invité").
Ab Herbst 2010 begannen dann die Proben für Bernard Slades1) Psychothriller "Mörderische Phantasien" ("An Act of Imagination"), die Wiederaufnahme einer Tournee-Produktion des Münchener "a.gon-Theaters", in der Fricke den erfolgreichen Kriminalautor Arthur Putnam gibt, der sich an einer erotischen Liebesgeschichte versucht hat. Der Romanheld erinnert Putnams Frau Julia (Irene Clarin) stark an ihren Mann, auch scheint ihr die Handlung viel zu lebensnah. Sie verdächtigt ihn, eine Affäre zu haben. Kurz darauf taucht tatsächlich eine Brenda auf, die sich als Arthurs Geliebte ausgibt, ein spannend-verwirrendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt … Nach einer Tournee zwischen Mitte September und Ende Oktober 2010 konnten die "Mörderischen Phantasien" erneut bis 27.  Februar 2011 "en suite" im Frankfurter "Fritz Rémond Theater im Zoo" das Publikum begeistern.

Peter Fricke vor dem Plakat zu "Mörderische Phantasien"
Privates Foto Peter Fricke

Peter Fricke vor dem Plakat zu "Mörderische Phantasien"; Privatarchiv Peter Fricke
Peter Fricke 2014; Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich; www.weyrich-fotografie.de; Copyright Jürgen Weyrich Fricke erntet mit dieser Rolle (wie auch seine Mitspielerin) einmal mehr überaus positive Kritiken. So schrieb beispielsweise der "Kölner Stadt-Anzeiger": Mordsspaß zum Mitraten – Peter Fricke gab den etwas schusseligen Autor zwischen Verwirrung und Wutausbruch mit ungestümer Energie, Irene Clarin die emotionale Julia mit kraftvoller Theatralik." Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" notierte unter anderem "Ein Bühnentext mit einer derartig komplexen Dialogführung und psychologischen Abgründigkeit verlangt eine erstklassige Besetzung. Mit Peter Fricke und Irene Clarin hat Hausherr Claus Helmer zwei hochkarätige Schauspieler gefunden, die keinen Wunsch offen lassen." (siehe auch www.a-gon.de).
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann ab Mitte Mai 2011 für Fricke in Düsseldorf mit einem anderen unterhaltsam-schönen Stück  fast nahtlos weiter, "Möwe und Mozart" hieß die von Matthias Freihof inszenierte Uraufführung des Zweipersonenstückes von Peter Limburg, das am 18. Mai 2011 an der Düsseldorfer "Komödie an der Steinstraße" Premiere feierte und bis 26. Juni gezeigt wurde. Diesmal war Doris Kunstmann2) seine Partnerin in "einer umwerfenden und liebenswerten, warmherzigen Komödie über das Leben und die Liebe, mit Tiefgang, Pointen und Traumrollen für ein Schauspieler-Duo" wie auf der Seite der "Komödie Düsseldorf" zu lesen war. Die Aufführung wurde auch 2012 im Rahmen einer Tournee gezeigt, unter anderem zwischen dem 15.11. und 15.12.2012 im Essener "Theater im Rathaus". Ende März bis Mitte Juni 2013 gab es weitere Gastspiele, so zwischen dem 27.05. und 11.06.2013 am Berliner "Schlossparktheater"; eine Widerholungstournee fand im Frühjahr 2015 statt → EURO-STUDIO Landgraf.

Peter Fricke 2014
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich
www.weyrich-fotografie.de; © Jürgen Weyrich

Im Dezember 2011 begannen dann an der Seite von Diana Körner2) die Proben für das fesselnde Zweipersonenstück "Ohne Gesicht" von Irene Ibsen-Bille (1901 – 1985), einer Nichte des berühmten Dramatikers Hendrik Ibsen. Fricke gibt den erfolgreichen Industriellen Vincent, der ein dunkles Geheimnis hütet, dass er nun anlässlich seines Geburtstages endlich lüften will. Doch Ehefrau Louise (Diana Körner) will mit der Wahrheit nicht konfrontiert werden. Die Tournee-Produktion des Münchener "a.gon-Theaters" wurde zwischen dem 10. Januar und 16. März 2012 auf die Bühne gebracht; mehr bei a-gon.de.
Danach stand der Schauspieler in "Die Lokomotive" ("La Locomotive"), einer Komödie des Franzosen André Roussin1), an der "Komödie am Kurfürstendamm" zusammen mit Anita Kupsch2) und Gisbert-Peter Terhorst1) auf der Bühne. Das von Jürgen Wölffer inszenierte Stück handelt von einer in Paris lebenden russischen Migrantin, die zwischen zwei Männern, ihrem Ehemann Ernest (Fricke) und ihrem ehemaligem Geliebten Kostja (Terhorst), hin- und hergerissen ist. Premiere war Ende August, gezeigt wurde das Stück bis 4. November 2012 → www.komoedie-berlin.de.
Ab 12. September 2013 fand im Frankfurter "Fritz Rémond Theater" unter der Regie von Michael Wedekind die deutsche Erstaufführung des klug-witzigen Stückes "Der Mentor" von Daniel Kehlmann1) statt, mit dem der Autor des Bestsellers "Die Vermessung der Welt" das Schriftstellerdasein thematisiert. Fricke gestaltete die Titelrolle, bis 20. Oktober 2013 standen weitere Vorstellungen auf dem Spielplan. In Kehlmanns Satire auf den Literaturbetrieb bzw. um zwei eitle Schriftsteller ist Lutz Erik Aikele der jugendliche Gegenpart zu dem fast in Vergessenheit geratenen, gealterten Schriftsteller Benjamin Rubin (Fricke). "Mit einer schönen Mischung aus eitlem Künstler und selbstgefälligem Oberlehrer, gepaart mit Abgeklärtheit, dominiert Fricke in Michael Wedekinds Inszenierung, auch wenn alle anderen ihre Sache gut machen." notierte die "Frankfurter Neue Presse" nach der Premiere. Die F.A.Z. schrieb am 24.09.2013 treffend in einem Portrait: "Peter Fricke ist der geborene Mentor. Jedenfalls wenn es um Sprache geht. Nicht zufällig hat er den Henry Higgins am liebsten gespielt: zweimal in dem Musical "My Fair Lady" und einmal in dem Schauspiel "Pygmalion" von George Bernard Shaw." (…) Sein wichtigstes Standbein ist die Literaturvermittlung geworden. Fricke pflegt die deutsche Hochsprache und trauert der schwindenden Hochkultur nach. (…) Er ist ein professioneller Mentor, der mit der allgegenwärtigen "Zerstreuungskultur" nichts anfangen kann."

Peter Fricke 2014
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich
www.weyrich-fotografie.de; © Jürgen Weyrich

Peter Fricke 2014; Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich; www.weyrich-fotografie.de; Copyright Jürgen Weyrich
Nach der sehr beachteten und ausnehmend gut besprochenen neunteiligen Hörspieladaption des Romans "Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman"1) des britischen Schriftstellers Laurence Sterne (1713 – 1768) – hier gestaltet Fricke den Vater Shandy  – war der Schauspieler im Januar 2016 in Berlin unter der Regie von Leonhard Koppelmann1) mit dem Mehrteiler des Stoffes "Manhattan Transfer"1) von John Dos Passos1) bzw. der Figur des Don Passos befasst. Anschließend hielt Peter Fricke am 24. Januar 2016 auf Wunsch des Autors Frank Witzel1) bei den "Berliner Festspielen"1) im "Haus der Berliner Festspiele"1) im Rahmen des Specials "Ein Tag mit … Frank Witzel" eine Lesung aus dessen Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969"1) ab → www.zeit-stiftung.de.
2016 präsentiert der Künstler – unter anderem mit Maria Furtwängler1), Kathrin Ackermann-Furtwängler1), Siemen Rühaak1) und Ilse Clarin – seit dem 3. Oktober 2016 an der Münchener "Komödie im Bayerischen Hof" die szenische Lesung "Glücklich die Glücklichen" aus dem Bestseller-Roman "Heureux les heureux" von Yasmina Reza1); bis 30. Oktober 2016 stehen drei weitere Vorstellungen auf dem Spielplan → www.komoedie-muenchen.de. Viel Applaus erhielt Fricke auch für die Figur des Schöngeists Leopold Sturgis in der Bühnenfassung des Woody Allen-Films "Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie"1), aufgeführt im Rahmen einer Tournee zwischen dem 9. April und 15. Mai 2018 (Regie: Andreas Hueck) → muenchner-tournee.de. Gezeigt wurde das Stück zudem an der "Komödie im Bayerischen Hof2 (01.08.–09.09.2018). "Die Süddeutsche Zeitung" schrieb unter anderem: 2Peter Fricke gibt wunderbar eitel und penibel den Philosophen, der gerne mit seiner klassischen Bildung prahlt. Doch auch die bewahrt den Geistesprotz nicht vor Altherrenfantasien. Während alle anderen nach seiner Verlobten schmachten, will der scheinbar seriöseste der Herren zum "Junggesellenabschied" partout die jüngste der Damen, die sexy Krankenschwester Dulcy (Claudia Plöckl1)) verführen …" → sueddeutsche.de 
 
Seit Ende der 1950er Jahre arbeitete Peter Fricke für das Fernsehen und wurde so bundesweit rasch populär. Hier erlebte man ihn in verschiedensten Inszenierungen bedeutender Bühnenstücke, so 1958 als Julien in der Anouilh-Adaption "Colombe"3) an der Seite von Ingrid Andree und im gleichen Jahr als Pierre in "Die Irre von Chaillot" nach Giraudoux gleichnamigem Theaterstück1) neben der legendären Hermine Körner2). Als Naukleros sah man ihn 1965 in Grillparzers "Des Meeres und der Liebe Wellen", als Antonio zusammen mit Johanna von Koczian, Erika Pluhar, Martin Benrath und Boy Gobert in Shakespeares "Was ihr wollt" (1968), in Shaws "Die heilige Johanna" mit Maresa Hörbiger in der Titelrolle verkörperte er 1971 unter der Regie von Franz Josef Wild den Grafen Dunois.
Im Verlaufe der Jahre agierte der Schauspieler mit zahlreichen prägnanten Rollen auf dem Bildschirm, in verschiedenen beliebten Krimireihen wie "Der Kommissar", "Der Alte", "Derrick", "SOKO 5113", "Krimistunde" oder "Tatort wurde er mit meist undurchsichtigen Figuren zum Dauergast. Franz Peter Wirth besetzte ihn als Dr. Seitz in dem mehrteiligen Agententhriller "Alexander Zwo"2) (1972), Rainer Erler gab ihm die Hauptrolle des Jeroen de Groot in den fünf futuristischen Folgen um die Forschergruppe "Das Blaue Palais"1) (1974 – 1976). In der anspruchsvollen Spionageserie "Die Rote Kapelle"1) (1972) spielte er den NS-Widerstandskämpfer Schulze-Boysen, erneut unter der Regie von Franz Peter Wirth stand er für den historischen Mehrteiler "Wallenstein"2) (1978) vor der Kamera, in der unterhaltsamen Familienserie "Ravioli"1) mimte er dreizehn Folgen lang den Konzertmeister Walter Düwel, der mit seiner Ehefrau alias Karin Eickelbaum so manche Turbulenzen durchsteht. Zu Frickes weiteren Fernseharbeiten der 1980er Jahre zählen unter anderem die Serien "Der Schatz im Niemandsland" (1986), "Evelyn und die Männer oder 'Wie Hund und Katz'" (1987), "Der Elegante Hund" (1987) und "Der Landarzt".
Peter Fricke 04; Privatarchiv Peter Fricke In den 1990ern machte sich der Schauspieler auf dem Bildschirm ein wenig rar, tauchte beispielsweise als Professor Gärtner in der sechsteiligen Kinderserie "Die Sängerknaben"4) (1995), in dem Thriller "Die Stunden vor dem Morgengrauen" (1997) und in der Komödie "Eine Frau mit Pfiff" (1998), an der Seite von Ilse Werner auf. Zu seinen jüngeren Fernsehauftritten zählt die Folge "Brennende Herzen" (1999) aus der Reihe "Die Verbrechen des Professor Capellari", die Komödien "Fast ein Gentleman" (2000), Reinhard Schwabenitzkys Fortsetzung des Kinofilms "Zwei Väter einer Tochter" (2003) mit dem Untertitel "Frechheit siegt" (2004) sowie der Krimi "Pfarrer Braun – Adel vernichtet"1) (2005), wo er den extravagant-undurchsichtigen Gärtner Karl Rabe mimte, der später von dem schwergewichtigen, ermittlungsfreudigen Hobbydetektiv Pfarrer Braun alias Ottfried Fischer getreu dem Motto "Der Gärtner ist immer der Mörder" entlarvt wird. Danach sah man ihn neben Elfi Eschke mit einer Hauptrolle in Reinhard Schwabenitzkys Krimikomödie "Conny und die verschwundene Ehefrau" (2005) sowie in der Folge "Psycho" (2006) aus der Reihe "SOKO Leipzig". Gerade abgedreht hatte er die Episode "Die Greifer" (2007) aus der Reihe "SOKO 5113".
Das 60-minütige Doku-Spiel "Hitler vor Gericht"1) wurde am 4. April 2009 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Für BR-alpha verfilmte Regisseur Bernd Fischerauer den Prozess, der auf Hitlers fehlgeschlagenen Putsch folgte. Als Quellen dienten Tagebucheinträge, Polizeiberichte und die 1.600 Seiten der Gerichtsprotokolle der 24 Prozesstage. Das Dokumentarspiel beginnt mit dem versuchten Staatsstreich am Abend des 8. November 1923 und endet damit, dass Adolf Hitler im Dezember 1924 nach nur neun Monaten wieder aus der Festungshaft in Landsberg entlassen wird. In der Rolle des Adolf Hitler war der Schauspieler Johannes Zirner1) zu sehen, Peter Fricke verlieh General Erich Ludendorff1) Kontur → prisma.de.
Im Frühjahr 2011 stand Fricke in Salzburg mit einer Gastrolle für zwei neue Episode der skurrilen, etwas anderen, vom ORF produzierten Familienserie "Oben Ohne"1) von Reinhard Schwabenitzky vor der Kamera, "Familienbande" (EA: 28.12.2012) und "Bettenrochade" (EA: 29.12.2012) hießen die Episoden; siehe auch www.oben-ohne-die-serie.at. Fricke machte mit der Folge "Der Magnet" (EA: 28.09.2012) als Dr. Klaus Leyfert, Vater von Pastewkas Freundin Anne1) (Sonsee Neu), erneut einen Ausflug zu "Pastewka"1), tauchte in "Dominiks Bauchgefühl" (EA: 17.12.2012) auch mal wieder bei der "SOKO München"1) auf. Man sah ihn bei der "SOKO Stuttgart"1) in der Story "Besetzt" (EA: 10.10.2013), bei "München 7"1) in der Folge "Bombenhochzeit (EA: 28.01.2015) und bei den "Rosenheim-Cops"1) mimte er in "Vom Glück erschlagen" (EA: 06.12.2016) den Prof. Udo Wilhelm, der in das Visier der Ermittler gerät. Am 26. Januar 2018 starteten die neuen Folgen von "Pastewka", die nicht wie bislang bei Sat.1, sondern bei "Amazon Prime Video"1) ausgestrahlt werden. Insgesamt wurden zehn halbstündige Folgen der Serie produziert, einmal mehr gibt Peter Fricke in der fünften Folge "Der Elternabend" den Dr. Klaus Leyfert.
Zu Peter Frickes überschaubaren Ausflüge auf die Leinwand gehören Kinoproduktionen wie Jörg A. Eggers' Drama "Der Letzte Werkelmann" (1972), der Rühmann-Film "Oh Jonathan, oh Jonathan!"1) (1973), der Hallervorden-Streifen "Didi – Der Experte"1) (1988) und Helmut Dietls preisgekrönte Komödie "Rossini"1) (1997). Zu nennen ist auch Reinhard Schwabenitzkys turbulent-heitere Geschichte "Zwei Väter einer Tochter" aus dem Jahre 2003, ein Kinofilm, der ebenso wie dessen TV-Serie "Oben Ohne" ((2005 – 2008) Kultstatus errang und in dem Fricke neben Elfie Eschke und Karl Merkatz die Hauptrolle des chaotisch-sympathischen Geschäftsmanns Albert Summer spielte; mehr bei www.zwei-vaeter-einer-tochter.com
→ Übersicht Filmografie siehe hier
 
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Theater und den Film hält Peter Fricke Dichterlesungen ab und engagiert sich für die Vermittlung der deutschen Sprache; sein Programm "Das Herz im Leibe lachen machen – Heiteres mit Geist", unter anderem mit Texten von Wilhelm Busch, Eugen Roth, Kurt Tucholsky und Loriot. Fricke selbst sagt zu seinem Engagement "Wenn Gedanken allein aus der Sprache körperliche Kontur erhalten, wenn Charaktere sichtbar werden, ohne dass man sie sieht, ist die Kunst der Interpretation erreicht." Im "Wiesbadener Kurier" konnte man lesen "Die Auswahl der Texte allein hätte schön einen vergnügten Abend garantiert, die Ausdrucksstärke Frickes sorgte für beste Unterhaltung." Das Programm erschien im August 2004 auch als Hörbuch, in der gleichen Reihe wurden mit Peter Fricke als Sprecher seine Programme "Reinecke Fuchs" von Goethe, ein heiteres Versepos mit Klaviermusik, sowie "Michelangelo – Musik – Dichtungen", "Voltaire – Friedrich der Große – Der Briefwechsel", "Beethoven versus Schiller 'Das ist das Los des Schönen auf der Erde'" und Strawinskys "Die Geschichte vom Soldaten" veröffentlicht. Gemeinsam mit Grantz-Soeder brachte er auf Kassette den Kurs "Richtig sprechen – leicht gemacht" auf den Markt. Am 29.September 2007 war Fricke gemeinsam mit dem Akkordeonvirtuosen Enrique Ugarte mit Goethes "Reineke Fuchs" bei Regina Bucher im schweizerischen Montagnola (nahe Lugano) im "Museo Hermann Hesse" zu hören. Dort hatte er unter anderem bereits Mitte Mai 2005 mit der szenischen Lesung "Goethe und seine Wirkung auf Hermann Hesse" zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der italienischen Malerin und Schauspielerin Patrizia Orlanda, das Publikum erfreut; im Sommer 2006 gab sich das Paar übrigens offiziell das Ja-Wort.
Seine Programme "Ein Zwischenfall ohne Folgen?", einem Querschnitt durch Goethes Schaffen, "Traumgekrönt" aus Werken und Briefen des jungen Rainer Maria Rilke zu Klaviermusik von Claude Debussy sowie Goethes heitere Tiererzählung "Reineke Fuchs" sind inzwischen bei dem Hörbuchverlag buñuel-gruenwald als Sonderedition unter dem Titel "Literarische Klangwanderungen mit Peter Fricke und Gästen" erschienen. 
In einem Flyer kann man zum künstlerischen Schaffen des Interpreten folgendes nachlesen: Peter Fricke steht mit seiner Vortragskunst in der Tradition der großen Vorleser und Rezitatoren – er stellt nicht mehr dar, sondern macht sich zum Medium der Poesie, wodurch er den poetischen Augenblick Wirklichkeit werden lässt. Erste Lesungen gab er 1964 an der Städtischen Bühne Frankfurt. Von da an ist er in Lesungen, Features und Hörspielen an allen deutschen Hörfunksendern zu finden. Es folgen Dichterlesungen (Schiller, Goethe, Hölderlin, Rilke, Benn, Heine, Arrabal) in Deutschland und im Ausland (Schweiz, Italien, Frankreich, Norwegen). Mit einem Prof. h.c. wird Peter Frickes Einsatz zur Vermittlung der Dichter in deutscher Sprache gewürdigt. Im Musiktheater war er in Zürich, München und Nürnberg der von Orff gewünschte Albrecht in seiner "Bernauerin", er wirkte in München im Herkulessaal konzertant in Honnegers "Heiliger Johanna" und Schumanns "Manfred" (Rafael Kubelik) mit und war im Cuvelliés-Theater in München als Teufel in Strawinskys "Geschichten vom Soldaten", sowie mit den Münchner Philharmonischen Solisten und dem BR-Symphonieorchester in allen Sprechrollen des Stückes konzertant zu hören.

Foto: © Anne Huneck
(www.spiele-des-lichts.de)

Peter Fricke 05; Copyright Anne Huneck
Peter Fricke 2015; Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich; www.weyrich-fotografie.de; Copyright Jürgen Weyrich Im Münchner Gasteig war er der Erzähler in Strawinskys "Ödipus", in Zürichs Tonhalle "Egmont" zu Beethovens Musik (Ferdinand Leitner). Diese Figur hat er unter Rudolf Noeltes Regie später in Düsseldorf gespielt. In der Alten Oper in Frankfurt trat er im "Peer Gynt" (Gert Albrecht) auf, im Prinzregententheater in München sprach er irische Lyrik zum Osterkonzert (Lorin Maazel). Peter Fricke realisierte verschiedene Projekte mit Wort und Musik zusammen mit Helen Donath und Kurt Moll. Er ist begehrter Synchronsprecher – "Claudius – Kaiser, Gott und König", "Hamlet", "Richard II." – in BBC-Produktionen und als Voice-over Stimme war er zuletzt als Erzähler in den Filmen von Lars von Trier "Dogville" und "Manderlay" und in "Die wunderbare Welt der Amelie Poulin" zu hören. Für den Bayerischen Rundfunk hat er Melodramen aufgenommen und in seinen neueste öffentliche Lesung in München und anderen Städten ist er Voltaire, im Briefwechsel mit Friedrich dem Großen, gesprochen von Thomas Holtzmann.
  
Peter Fricke 2015
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich
www.weyrich-fotografie.de; © Jürgen Weyrich
Der "Münchner Merkur" schrieb unter anderem am 09.12.2005: … Auf ihn ist Verlass: Er bringt Texte zum Klingen, schlürft sie sinnlich aus, läßt sie nahezu greifbar vor uns entstehen. Schauspieler Peter Fricke legt jetzt im Dreierpack Klassisches vor: eine Art Streifzug durch Goethes Leben und Werk – "Zwischenfall ohne Folgen?"; Goethes "Reinecke Fuchs" sowie ein kleines Organon aus Werken und Briefen Rainer Maria Rilkes. Ergänzt, umrahmt, bereichert wird Frickes Vortrag durch Brahms, Schubert und Debussy. Hörgenuss!
Auch das "Reichenhaller Tagblatt" ( 09.01.2006) war voll des Lobes:  …Peter Fricke gehört zu jener selten gewordenen Spezies von Schauspielern, die noch die Kunst des Sprechens beherrschen. (…) Allein mit den Mitteln der Sprache und nuancenreichen Ausdrucksmöglichkeiten gelingt es Fricke vorzüglich, ein farbenreiches Szenarium vor dem Hörer entstehen zu lassen und den gehaltvollen Dichterworten vielschichtiges Leben einzuhauchen, poetische Stimmung zu vermitteln und die Tiefendimension an die Oberfläche zu tragen.

 

Foto: © Anne Huneck
(www.spiele-des-lichts.de)

Peter Fricke 07; Copyright Anne Huneck
Peter Fricke 08; Copyright Anne Huneck In Frickes Hörbuchreihe "Peter Fricke und Gäste" erschienen zwei CDs bei buñuel-gruenwald unter dem Titel "Perlen deutscher Dichtung" mit Texten von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe; gemeinsam mit der Staatsschaupielerin Lola Müthel, dem Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler Imo Moszkowicz sowie dessen Tochter, der Schauspielerin Daniela Dadieu, wird hier geschliffener Vortragskunst wieder das Wort gegeben. Ebenfalls als CD erhältlich ist "Robert Walser – Eine Hommage in Wort und Klang", mit der Fricke gemeinsam mit dem Schweizer Kollegen Hans-Rudolf Twerenbold einem ungewöhnlichen Steifzug durch das Leben des rätselhaften Dichters bietet. Seit Oktober 2007 ist die CD "Gestillte Sehnsucht – Weihnachten für Individualisten" bei "buñuel-gruenwald" erschienen, auf der Fricke mit Ehefrau Patrizia Orlando sowie den Künstlern Aya Ishihara (Klavier), Gunter Pretzel (Violine) und Katerina Hebelkova (Gesang) poetisch-musikalische Weihnachtsgedanken, in denen auch Düsteres und die Schattenseiten ihren Platz haben, präsentiert. Ebenfalls im Oktober 2007 wurde "Die Kunst glücklich zu sein", die berühmten Sentenzen "Handorakel und Kunst der Weltklugheit" des spanischen Jesuitenpaters Baltasar Gracián (1601 – 1658), von Arthur Schopenhauer übersetzt und von Peter Fricke wie gewohnt gekonnt vorgetragen, veröffentlicht.

Foto: © Anne Huneck
(www.spiele-des-lichts.de)

Das nach dem gleichnamigen dreiteiligen Roman von Peter Weiss (1916 – 1982) für den BR/WDR inzwischen auf 12 CDs produzierte Hörbuch "Die Ästhetik des Widerstands" sowie die bei "Random House" bzw. der "Deutschen Grammophon"  erschienenen Audio-CDs "Im weiten Land der Zeit" von Max Kruse und Andy Warhols "Tagebuch" sind weitere exzellente Arbeiten Frickes als Erzähler. "Die Ästhetik des Widerstands" wurde von der Jury der "hr2-Hörbuch-Bestenliste" im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 20. Januar 2008 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden als "Hörbuch des Jahres 2007" ausgezeichnet, einen weiteren Preis, den "Deutschen Hörbuchpreis" in der Kategorie "Das besondere Hörbuch/Regie" erhielt die Produktion am 9. März 2008, Preisträger hier ist Karl Bruckmaier, der die umfangreiche literarische Vorgabe für das Radio bearbeitete und inszenierte.
Auch die neuerdings im Buchhandel als CDs verfügbaren Kriminalhörspiele "Tod einer roten Heldin" des chinesischen Lyrikers Qiu Xiaolong, "Die dritte Jungfrau" der französischen Archäologin und Krimiautorin Fred Vargas sowie "Nachtzug nach Lissabon" des Schweizers Pascal Mercier alias Peter Bieri, ein vielstimmiges Epos über eine Reise durch Europa und durch unser Denken und Fühlen, beweisen einmal mehr Frickes brillante, einfühlsame Kunst als stimmlicher Interpret.

Foto: © Anne Huneck
(www.spiele-des-lichts.de)

Peter Fricke 09; Copyright Anne Huneck
Die Produktion der 14-teiligen Hörspielfassung von Alexander Kluges "Chronik der Gefühle" (EA 20.09.–21.12.2009 bei "Bayern 2" mit Fricke als einem der Sprecher erhielt den "Deutschen Hörbuchpreis 2010", Ingrid Nolls neuer Roman "Ehrenwort" wurde von Peter Fricke ebenfalls als Hörbuch eingesprochen und erschien im September 2010 zur Frankfurter Buchmesse im Schweizer Verlag "Diogenes". "Es ist einfach wunderbar, Peter Fricke dabei zuzuhören, wie er dieses Buch vorliest. Er tut das auf eine Art, die ihn in allen Nuancen entspricht. Altmodisch im schönsten Sinne ist das Wort dafür. (…) im sonoren Ton des wissenden Märchenzählers lässt er den Ereignissen ihren unabwendbaren Lauf." schrieb Rose-Marie Gropp unter anderem in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.) Im gleichen Jahr realisierte der "Hessische Rundfunk" den großen Künstler- und Liebesroman "Leo Kaplan" von Leon de Winter als Hörspiel-Dreiteiler mit Axel Milberg in der Titelrolle sowie Peter Fricke und Hannelore Elsner als Erzähler(in); die vierteilige Hörspiel-Premiere fand ab 21. November  bis 12. Dezember 2010 jeweils wöchentlich bei "hr2-kultur" statt. "Top-Besetzung" und "eine Hörspiel-Premiere der Extraklasse" notiert hierzu hr-online.
Peter Fricke vor dem Mikrofon; Foto mit freundlicher Genehmigung von Cornelia Zetzsche; Copyright Cornelia Zetzsche; Quelle: www.br.de In dem "Bayern 2"-Artikel "Der Meister der Zwischentöne" schreibt der Autor über Fricke so treffend: "Wer Peter Fricke bei Lesungen schon einmal erlebt hat, weiß, was mit "Mister Hörbuch" gemeint ist: Eine unverwechselbare Stimme mit sanftem Timbre, die sich vom Ohr ins Gehirn und ins Herz schleicht. Das passiert langsam, behutsam, nicht brachial. Und je länger man zuhört, desto größer wird der Sog, der den Hörer in die Tiefen der Literatur mitzieht. Auch sperrige, unzugängliche Texte bereitet der Meister der Zwischentöne so auf, dass sie genießbar werden, dass sich unser Auditiver Cortex der Fricke-Töne wohlig annimmt und man sich einer leichten Verzauberung nicht entziehen kann."
 
Peter Fricke vor dem Mikrofon
Foto mit freundlicher Genehmigung von Cornelia Zetzsche
© Cornelia Zetzsche; Quelle: www.br.de (Seite nicht mehr aufrufbar)
Dass die bereits Ende Ende Mai 2011 veröffentlichte Orchestererzählung "Das Gespenst von Canterville" nach der Erzählung "The Canterville Ghost"1) von Oscar Wilde mit dem "Deutschen Kinderhörbuchpreis Beo" ausgezeichnet wurde, dürfte Fricke besonders gefreut haben. Am 23. November 2017 wurde der "Beo 2017" im Hamburger "Thalia Theater"1) (Spielstätte "Thalia in der Gaußstraße" in Hamburg-Altona) verliehen, "Das Gespenst von Canterville" mit der Musik von Henrik Albrecht1) erhielt den Sonderpreis in der Kategorie "Bester Klassiker", geehrt als Interpreten wurden Peter Fricke, Laura Maire1) und Stefan Kaminski1). In der Jury-Begründung hieß es: "Einen klassischen Text heute wirklich mit Leben anzufüllen, ist ganz schön schwierig. Das auch noch so zu machen, dass es Kinder hören wollen, nahezu unmöglich. Der Produktion "Das Gespenst von Canterville" gelingt genau das. Die Sprecher Peter Fricke, Stefan Kaminski und Laura Maire verbinden das Stück zu einer unprätentiösen, humorvollen Einführung in die Welt der klassischen Literatur. Henrik Albrecht bebildert mit seiner Kompositionsarbeit nicht einfach nur den Text. Er schafft einen ganz eigenen Gruselzugang, mit knarrenden Treppen und krachenden Ketten. Beim Zuhören ist es manchmal so, als ob Oscar Wilde erst Albrechts Musik gehört hätte – die Bewegung des spukenden Sir Simon, die Aufregung im Haus Canterville, die Unruhe – und dann einen Text dazu gefunden hätte. Alle – egal wann sie gelebt haben – arbeiten zusammen, wenn es darum geht, einen großen Klassiker zu schaffen." → www.kinderhoerbuchpreis.de. Das "Hamburger Abendblatt" meinte: "Für den großen Gänsehautmoment des Abends im Thalia Gaußstraße sorgt Peter Fricke, Schauspiel-, Hörbuch- und Synchronsprecher-Legende gleichermaßen." 
Ein Auszug von Peter Frickes umfangreichen, auch aktuellen Arbeit für das Hörspiel ist auf dieser Extra-Seite gelistet.
  
Für 2010 stand eine neuerliche Lesereise mit dem Akkordeonvirtuosen Enrique Ugarte auf dem Programm, unter anderem fand am 6. März im "Schlossparktheater" in Berlin-Steglitz die Veranstaltung "Das Herz im Leibe lachen machen" statt, mit dem Fricke ein Streifzug durch die Untiefen menschlicher Natur, mal feinsinnig, mal derb, aber immer mit großer Imaginationskraft, gelingt. Präsentiert werden Kurzgeschichten unter dem Motto "Heiteres mit Geist" von Willhelm Busch, Kurt Tucholsky, Karl Valentin, Mark Twain, Wolfgang Borchert, Martin Walser, Loriot und Herbert Rosendorfer. Inzwischen ist auch dieses Programm als Hörbuch ("Da lacht das Herz") in der Reihe "Bunuel Grünwald – Wort & Musik" veröffentlicht worden (mehr bei buñuel-gruenwald).
Im Laufe des Jahres 2010 brachte Peter Fricke im Rahmen seiner Hörbuch-Reihe weiteres auf CD heraus, so "Shakespeare for Lovers", eine Anthologie von Robert Gillner mit Musik aus der elisabethanischen Epoche, sowie "Liebe in Variationen – Märchen des Oscar Wilde" und Alberto Moravias heiter erotische Geschichten "Da sag ich nicht nein". Das Programm zum Schumann-Jahr 2010 "Robert, Clara, Johannes – Blick auf ein musikalisches Kleeblatt " mit Texten aus Poesie, Briefen und Dokumenten und der Musik von Schumann und Brahms, kam in verschiedenen Kammermusik-Tagen bzw. -Wochen zur Realisierung. Die Produktionen "Wenn Träume wahr werden – Oscar Wilde's schönste Märchen" und  Alberto Moravias "Da sag ich nicht nein" präsentierte Fricke anlässlich der Leipziger Buchmesse (17.–20.03.2011) auf einem eigenen Stand. Außerdem erschien zur Buchmesse das von ihm für den Steidl-Verlag (in Kooperation mit BR-Literatur) eingelesene Hörbuch von Véronique Bizot "Meine Krönung" (Le Couronnement) – zeitgleich mit der Bucherscheinung im März 2011.
Jüngst (23.06.2013) brachte "Mister Hörbuch" auf "Bayern 2" in der Reihe "Das offene Buch, die Lesung am Sonntagvormittag" den Hörern die phantastische Erzählung "Der gestohlene Traum" des bekannten niederländischen Schriftstellers Simon Vestdijk nahe. Wenn sich Sätze über Seiten schlängeln, ohne Punkt und Komma, wenn der Autor in einem Satz zigmal die Perspektive wechselt, wenn das, was zwischen den Zeilen steht, auch noch hörbar werden soll, natürlich alles gleichzeitig, dann ist Peter Fricke gefragt. Der Meister der Zwischentöne begibt sich in der phantastischen Geschichte des niederländischen Schriftstellers Simon Vestdijk auf die Suche nach seinem verlorenen Traum. schrieb der Sender in seiner Vorankündigung.
Aktuell ist die Lesung "Wunden die Amor geschlagen – Goethe und die Frauen" unter anderem  mit Ehefrau Patrizia Orlando (Rezitation) und Aya Ishihara am Klavier zu nennen, die in dieser Form für das "Zürich-Festival" realisiert und von "Swisscom" gesponsert wurde.

Peter Fricke, der sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehen seit Jahrzehnten immer wieder seine enorme Wandlungsfähigkeit demonstriert, macht auch als Moderator eine "gute Figur": Anlässlich des 70. Geburtstages des amerikanischen Stardirigenten Lorin Maazel führte er 2000 durch die Festveranstaltung im Münchener Prinzregententheater sowie im gleichen Jahr durch das Programm anlässlich der Verleihung des Bayerischen Theaterpreises, ebenfalls im Prinzregententheater.
Zu Frickes Bühnenauftritten zählte auch am 13. und 14. April 2008 in Frankfurt am Main ("Alte Oper") das Jubiläumskonzert "200 Jahre Museumskonzerte im Spiegel der Kritik" mit dem provozierenden Titel "Hier irrten Sie, Herr Kritiker". Hier wird – so lässt Frankfurts traditionsreichster Konzertveranstalter wissen – die Musikgeschichte im Spiegel der Kritik durchmessen – "mit Reflexionen über Bach und Cage, von Haydn bis Tschaikowsky. Hymnen und Verrisse, Prophetie und Polemik wechseln sich ab. Und so stellt sich die Frage: Wen oder was spiegelt die Musikkritik? Die Musik? Oder eher doch – den Kritiker?" Unter dem Dirigat von Klauspeter Seibel interpretieren das Frankfurter Museumsorchester sowie vier Frankfurter Chöre Werke von Johann Sebastian Bach, Haydn, Mozart, Rossini und anderen berühmten Komponisten, gemeinsam mit der Schauspielerin und Autorin Carmen Renate Köper führt Fricke als Sprecher durch das Programm, veranstaltet von der Frankfurter Museums-Gesellschaft → www.alteoper.de.
Ebenso als Regisseur machte sich Fricke eine Namen, so inszenierte er beispielsweise Goethes "Stella" und "Faust" oder Mrozeks "Botschaft"; seit einigen Jahren betreibt er außerdem im Münchner Nobelvorort Grünwald ein französisches Restaurant. 
Peter Fricke 10; Privatarchiv Peter Fricke
Peter Fricke 2014; Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich; www.weyrich-fotografie.de; Copyright Jürgen Weyrich Dass der Staatsschauspieler und mehrfache Hörbuchpreisträger Peter Fricke am 26. August 2014 seinen 75. Geburtstag feierte, sieht man dem immer noch jugendlich wirkenden Künstler kaum an. Im Laufe seiner langen Schauspielerkarriere zeigte der Mime, dem im Fernsehen das Image des Krimi-Bösewicht noch immer anhaftet, mit vielen schönen Rollen seine Vielseitigkeit. Vor allem am Theater fand Fricke die Möglichkeit, sein schauspielerischen Talent weiter zu entwickeln "denn Theater ist Umsetzung ins Spontane, also lebendig und inspirierend. Ich kann mehrere Leben leben und Tode sterben und mich und meine gestaltenden Möglichkeiten mit Figuren entdecken. Auch bleibt man geistig bewegt und neugierig, stellt sich selbstkritisch in Frage." sagte er in einem Interview, dass anlässlich seines 70. Geburtstages in der "Westdeutschen Zeitung" (WZ)5) erschien. Warum sich der Schauspieler auch im fortgeschrittenen Alter noch seine Jugendlichkeit bewahrt hat, liegt vielleicht in seiner Lebenseinstellung: "Ich glaube fest an die verjüngende Kraft des Lachens, des Humors, die Dinge von verschiedenen Seiten zu sehen und sich selbst mit einzubeziehen. (…) Ich versuche – wie schon immer – den Jahren Leben zu geben und nicht dem Leben Jahre. Auch mache ich keine Fehler mehr zweimal, die Auswahl ist schließlich groß genug. Geistig bewegt und spontan zu bleiben ist gut, denn was wir in uns nähren, das wächst, sagte Goethe." Auf die Frage, wie er es mit der Fitness im Alter halte, meinte Fricke "Der Schauspieler ist auf seinen Körper angewiesen und muss deshalb respektvoll mit ihm umgehen. "Leben ist lebensgefährlich" sagte Erich Kästner und meine dosierten Laster müssen drin sein, also Zigarillos, Rauchkringel und Rotwein. Gesund vegetieren ist schlechter, als genussvoll leben. Und sterben müssen wir bei beiden Lebensentwürfen."
 
Peter Fricke 2014
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Jürgen Weyrich
www.weyrich-fotografie.de; © Jürgen Weyrich
Seit Sommer 2005 ist Peter Fricke mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der 28 Jahre jüngeren italienischen Malerin und Schauspielerin Patrizia Orlando verheiratet, die er 1994 bei Proben zu der Komödie "Der Lügner" von Carlo Goldoni1) kennengelernt hatte. Orlando arbeitet unter anderem auch für die Audiobook-Reihe "Buñuel Grünwald" und widmet sich der Pflege des Dialogs zwischen italienischer und deutscher Literatur.
Mehr Informationen zu Peter Fricke sowie zu seinem aktuellen Wirken gibt es auf der Homepage des Künstlers,
zum Theater- und Filmschaffen erfährt man etwas bei www.peter-fricke.com, zu den Lesungen bei www.wortwerte.de.
Ein Auszug der Arbeiten für das Hörspiel findet man hier.
Siehe auch Wikipedia, mit Auswahl der Arbeiten für das Theater
Kontakt: Agentur Ebisch
Alle Fotos wurden mir freundlicherweise von Peter Fricke zur Verfügung gestellt. 
Die Rechte für das Fotomaterial liegen bei den genannten Fotografen bzw. bei Peter Fricke;
eine Weiterverwendung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Urheber bzw. des Künstlers gestattet.
Das Portrait entstand in Zusammenarbeit mit Peter Fricke.
© Stephanie D'heil und Peter Fricke
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de
5) Interview in der "Westdeutschen Zeitung" (WZ)  vom 26.8.2009; das Interview führte Stephan Eppinger.
Stand: April 2023
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, 
 fernsehserien.de, prisma.de, deutsches-filmhaus.de)
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