Filmografie / Hörspiel |
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Am "Schauspiel Hannover"1) glänzte Klaußner 2003 unter anderem als Julius Wolff in Gerhart Hauptmanns Diebeskomödie "Der Biberpelz"1), am "Schauspielhaus Bochum"1) erlebte man ihn im gleichen Jahr in dem Drama "Schönes" von Jon Fosse1), am Berliner "Maxim Gorki Theater"1) hatte er ein Jahr zuvor in Ibsens "Gespenster"1) als Pastor Manders beeindruckt (→ www.berliner-schauspielschule.de), ebenso wie 2001 als Autor Boris Trigorin in Tschechows "Die Möwe"1) um nur einiges zu nennen. Zu Klaußners aktuelleren Theaterarbeiten gehört auch die Wiederaufnahme der Beziehungskomödie "Drei Mal Leben"1) der Pariser Erfolgsdramatikerin Yasmina Reza1), welche ab 3. März 2005 am Hamburger "St. Pauli-Theater"1) gezeigt wurde. Klaußner spielte in diesen unterhaltsamen Szenen zweier Ehen wie bereits 2001 an den "Hamburger Kammerspielen"1) den farblosen Astrophysiker Henri, der gemeinsam mit Frau Sonja (Barbara Auer1)) auf das Ehepaar Ines und Hubert Finidori (Leslie Malton1)/Rudolf Kowalski) trifft; die zwei Paare erfahren an einem ziemlich danebengegangenen Abend mehr voneinander, als ihnen lieb ist. Am Ende spult die Autorin den Abend zurück und fängt noch mal von vorne an, insgesamt drei Mal, die Figuren bekommen die Chance, alles besser zu machen und nutzen sie. Ebenfalls im März 2005 konnte man den Schauspieler im "St. Pauli-Theater" bei einem "Fritz Kortner-Abend" erleben, an den "Kammerspielen" bewies er Ende April mit dem Programm "Burghart Klaußner liest Thomas Bernhard ein eventuell auch musikalischer Abend" einmal mehr seine künstlerische Vielseitigkeit; im "Thalia-Theater"1) stand er als Helge in "Das Fest" auf der Bühne, einer Theaterfassung des weltberühmten dänischen Dogma-Films "Festen"1) (1998) von Thomas Vinterberg1) und Mogens Rukov, außerdem trat Klaußner in dem Liederabend "Brüder zur Sonne zur Freiheit" des Musikers Franz Wittenbrink1) auf, der vom 2. bis 7. Juli 2005 unter anderem auch im "Thalia Theater" gastierte. Am "Staatsschauspiel Dresden"1) konnte das Theaterpublikum Klaußner in Schillers "Don Carlos"1) als spanischen König Philipp II. bewundern; die Premiere war am 24. März 2010 (→ www.nachtkritik.de). Als Dorfrichter Adam in Kleists "Der zerbrochne Krug"1) machte er dort seit der Premiere am 14. Januar 2012 in einer Inszenierung von Roger Vontobel1) Furore → www.staatsschauspiel-dresden.de. Der Charaktermime brillierte erneut im Oktober 2012 am Hamburger "St. Pauli Theater" mit der Titelrolle des Vertreter Willy Loman in Arthur Millers Pulitzer-Preis gekröntem Werk "Tod eines Handlungsreisenden"1), die Premiere des von Altmeister Wilfried Minks1) inszenierten Sozial-Dramas war am 28. Februar 2012. So notierte DIE ZEIT (08.03.2012 Nr. 11) unter anderem: "Burghart Klaußner spielt den Willy meisterhaft. Er ist himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt und beides fast gleichzeitig. Manisch wechselt er zwischen den Stimmungen, Selbstwidersprüche fallen ihm nicht auf." Nach der Wiederaufführung in Hamburg schlossen sich Gastspiele in weiteren deutschen Städten an. Für seine grandiose Interpretation wurde Klaußner für den deutschen Theaterpreis "Der Faust"1) nominiert und konnte den Preis am 10. November 2012 im Theater in Erfurt als "Bester Darsteller" im Rahmen einer festlichen Gala entgegennehmen. Answchließend war Klaußner am Hamburger "Thalia Theater" als Landwehrmann Stanislaus Katczinsky in dem eindringlichen Stück "Front Im Westen nichts Neues" in einer Inszenierung von Luk Perceval1) zu sehen. Die Premiere der Polyphonie nach dem Bestseller bzw. Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues"1) von Erich Maria Remarque1), dem Roman "Das Feuer"1) (Le feu. journal d'une escouade) von Henri Barbusse1) sowie Zeitdokumenten fand am 22. März 2014 statt und stand bis 29 Juni 2014 auf dem Spielplan → www.thalia-theater.de. Das mehrsprachige Weltkriegs-Drama (Deutsch, Französisch, Flämisch und Englisch), welches als wichtigster kultureller Beitrag im Gedenkjahr an den Ersten Weltkrieg gilt, wurde zudem unter anderem im Ehrenhof des Berliner "Schloss Bellevue" präsentiert. Bundespräsident Joachim Gauck1) hatte am 27. Juni 2014, am Vorabend des 100. Jahrestages des Attentats von Sarajevo1), zu einem Tag der Erinnerung und des Ausblicks unter dem Motto "1914 2014. Hundert europäische Jahre" eingeladen → www.bundespraesident.de sowie www.abendblatt.de. In den letzten Jahren überzeugt Klaußner sowohl Publikum als auch Kritiker immer wieder mit eindrucksvollen Inszenierungen. An den Hamburger "Kammerspielen" gab er 2006 sein Regiedebüt mit der Inszenierung von Edward Albees1) "Die Ziege oder wer ist Sylvia", am "Schauspielhaus Bochum"setzte er die Deutsche Erstaufführung von Yasmina Rezas "Der Gott des Gemetzels"1) in Szene. Mit Thomas Bernhards Frühwerk "Der Ignorant und der Wahnsinnige"1) lieferte er erfolgreich seine dritte Regiearbeit ab. Die Premiere fand am 1. März 2008 am "Bochumer Schauspielhaus" statt, vor allem Otto Sander als blinder, trunksüchtiger Vater und Christine Schönfeld als kühle, elegante "Königin der Nacht" wussten zu faszinieren. Klaußners Inszenierung nehme Bernhards Stück "alles Groteske, holt es in die Normalität und domestiziert es zum Familiendrama" schrieb Andreas Rossmann1) am 3. März 2008 in der "Frankfurter Allgemeinen", Regisseur Burghart Klaußner sei "ein Mann der feinen Töne" meinte Matthias Heine in "DIE WELT" (3.3.2008). Stefan Keim stellte am 4.3.2008 in der "Frankfurter Rundschau" fest, dass Klaußner genau so inszeniert habe, wie er selber spiele: "Zurückhaltend, detailgenau, authentisch. Ein leises Kammerspiel. Bernhard ohne Wahnsinn." → www.nachtkritik.de Auch künftig durfte man auf Burghart Klaußners Regiearbeiten gespannt sein am 17. Januar 2009 wurde sein erstes eigenes Werk "Marigold. Ein Stück mit Songs der Beatles" am "Bochumer Schauspielhaus" uraufgeführt. Stefan Keim notierte unter anderem in der "Frankfurter Rundschau" (20.01.2009): "Burghart Klaußner, dieser hinreißend präzise Schauspieler, ein Meister der Reduktion, greift als Autor und Regisseur in die Vollen ( ) Aber das Bühnenchaos wirkt nicht anarchisch-lustbringend, sondern unsicher, albern. Niemals explodieren die Bilder und Gefühle, die "Marigold" (Ringelblume) ist ein Mauerblümchen. Am Schluss knallt Klaußner in den Zugaben einen Beatles-Hit nach dem anderen auf die Bühne, allerdings so ungeprobt, dass bei der zweiten Strophe von "Let it Be" niemand singt, sich alle verzweifelt anschauen und dann auf die tapfer spielende Band zeigen. In ihren besten Momenten hat die Inszenierung den Charme eines improvisierten Studententheaters." → www.fr-online.de Am "Staatsschauspiel Dresden" setzte der Künstler Ferdinand von Schirachs1) Gerichts-Kammerspiel "Terror"1) in Szene und schlüpfte selbst in die Robe des Vorsitzenden Richters, die Premiere fand am 28. Januar 2016 statt. Das Stück bringt einen Gerichtsprozess auf die Bühne, der einen brisanten Fall aufrollt: Ein Terrorist will eine gekaperte Passagiermaschine über dem ausverkauften Münchner Fußballstadion zum Absturz bringen. Gegen den ausdrücklichen Befehl seines Vorgesetzten führt der Kampfjet-Pilot Lars Koch den Abschuss der Lufthansa-Maschine durch, um 70.000 Menschen im Stadion zu retten alle 164 Personen an Bord des Linienfluges sterben und der Pilot wird des vielfachen Mordes angeklagt. Ein Novum ist sicherlich, dass in dem Stück kein Urteil gefällt wird, sondern die Zuschauer über den Schuldspruch entscheiden. Die bisherigen Abstimmungsergebnisse der Theaterbesucher findet man bei terror.kiepenheuer-medien zu über 60 Prozent wurde der Pilot bisher frei gesprochen. Inzwischen verfilmte Produzent Oliver Berben1) "Terror" für die ARD, unter der Regie von Lars Kraume1), der mit Klaußner bereits das preisgekrönte Drama "Der Staat gegen Fritz Bauer" realisiert hatte, mit einem hochkarätigen Ensemble: Burghart Klaußner gab auch in "Terror Ihr Urteil"1) den Vorsitzenden Richter, Martina Gedeck1) die Staatsanwältin, Florian David Fitz1) spielt den Major Koch, Lars Eidinger1) dessen Verteidiger, Jördis Triebel1) und Rainer Bock1) standen als Nebenklägerin Franziska Meiser bzw. Zeuge Oberstleutnant Lauterbach vor der Kamera. Sendetermin in der ARD, im ORF und SRF war der 17. Oktober 2016, auch hier konnte das TV-Publikum in Deutschland, Österreich und in der Schweiz in einer multimedialen Abstimmung über "Schuldig" bzw. "Nicht Schuldig" entscheiden: Das deutsche und österreichische Fernsehpublikum votierte mit einer überwältigenden Mehrheit von 86,9 Prozent, die Schweizer zu 84 Prozent für einen Freispruch → tittelbach.tv. Anschließend setzte Frank Plasberg1) in der Talk-Show "hart, aber fair"1) die kontroverse Diskussion mit dem ehemaligen Verteidigungsminister (20052009) Franz-Josef Jung1), dem früheren Bundesinnenminister (19781982) und Rechtsanwalt Gerhart Baum1), der Regionalbischöfin Petra Bahr1) und dem ehemaligen Kampfjet-Flieger der Bundeswehr Thomas Wassmann darüber fort, ob in extremen Situationen Leben gegen Leben abgewogen werden darf. Im Vorfeld der Fernsehausstrahlung lief der Film "Terror Ihr Urteil" am 14. Oktober 2016 deutschlandweit in knapp 100 ausgewählten Kinos → www.daserste.de. Ab 21. Oktober 2016 (Premiere) wurde Klaußners schauspielerische Kunst am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) gefeiert, in der von Lore Stefanek1) inszenierten deutschsprachigen Erstaufführung der quantenphysikalischen Beziehungsstudie bzw. romantischen Screwball Comedy "Heisenberg" des auch in Deutschland vielfach ausgezeichneten zeitgenössischen britischen Dramatikers Simon Stephens1) war Caroline Peters1) seine Partnerin → www.dhaus.de, www.nachtkritik.de. Michael-Georg Müller schrieb unter anderem am 26.10.2016 in "Kölner Stadt-Anzeiger": "Schauspiel Düsseldorf begeistert mit "Heisenberg". Wie sich zwei erstklassige, hoch dekorierte und durch TV und Kino bekannte Mimen diese schräge Geschichte zu eigen machen und demonstrieren, wie ein Theaterabend voller Leichtigkeit und seelischem Tiefgang mitreißen, die Zuschauer in Hochstimmung versetzen kann. Ein Schauspielerfest." Das Stück wurde am 4. und 5. Oktober 2017 im Rahmen eines Gastspiels auch beim "Hamburger Theater Festival"1) auf Kampnagel1) aufgeführt → www.hamburgertheaterfestival.de. Seit der Premiere am 17. Februar 2018 konnte man Klaußer am "Düsseldorfer Schauspielhaus" als jüdischen Wucherer Shylock in dem Shakespeare-Drama "Der Kaufmann von Venedig"1) bewundern; unter der Regie von Roger Vontobel1) gab Andreas Grothgar die Titelfigur. "Burghart Klaußner ist ein Herr, ein Bankier im dunklen Anzug, mit Seidenschal, teurer Armbanduhr und Siegelring. Äußerlich souverän, zieht er die Figur etwas in die Krümmung des Komikers, der im Slapstick die Hacken zusammenschlägt, als wollt' er sich einen Jux machen, der im Übermut vermeintlichen Triumphes die Beine wirft und den Rabbi Jacob mimt, der eine Wut im Bauch und ein paar ausholende Gesten parat hat. Dabei ist Klaußner schmal der Mund, als wolle er sich Lippenbekenntnissen verweigern sonst eher Minimalist und von evangelischer Lauterkeit." führt nachtkritik.de aus. Zu den positiven Pressestimmen zählte auch die FAZ, welche am 19.02.2018 schrieb: "Klaußners Shylock ist ein Bewegungskünstler, dessen Körper jene Anspannung ausdrückt, die seine Stimme zurückhält. Man hat große Sympathie mit diesem leichtfüßigen Außenseiter, versteht, dass er das Messer gegen seinen Widersacher zückt, und leidet mit, wenn ihm am Ende von der Scheinjustiz die Kippa höhnisch vom Kopf gerissen wird und er in gewaltigem Schrecken die Hände über dem schutzlosen Haupt zusammenschlägt. Klaußner spielt den Juden Shylock so, dass einem das Herz weich werden muss." Seit 18. September 2018 stand das Stück bis Ende Dezember 2018 sowie am 29. März und 28. April 2019 erneut auf dem Spielplan. In einer Co-Produktion des Wiener "Burgtheaters"1) mit den "Ruhrfestspielen"1) in Recklinghausen entstand die Inszenierung des Dürrenmatt-Klassikers "Der Besuch der alten Dame"1). Unter der Regie des scheidenden "Ruhrfestspiele"-Intendanten Frank Hoffmann1) interpretierte Maria Happel1) die Titelfigur der Milliardärin Claire Zachanassian, Klaußner den Alfred Ill, der Claire einst übel mitgespielt hatte. "Angesichts dieser moderaten, aber doch sehr deutlichen Aktualisierung des Stücks kommt Burghart Klaußners Ill eine faszinierende Rolle zu. Auf der einen Seite ahnt Klaußners "verschmierter Krämer", wie Friedrich Dürrenmatt seinen Held selbst charakterisiert hat, sehr früh, wo es hingeht. Auf der anderen fehlt ihm die Kraft, sich dem Offensichtlichen entgegenzustemmen. So wird er mit seinem Tod ein zweites Mal schuldig. Nachdem er einst seine Liebe für Geld verraten hat, verrät er nun die demokratische Ordnung Europas für die Ruhe, die ihm der Tod verspricht." kann man bei www.nachtkritik.de lesen. Und Martin Krumbholz1) meinte unter anderem in der "Süddeutsche Zeitung" (04.05.2018): "Happel und Klaußner glänzen in den Hauptrollen, mit gehöriger Schärfe die eine, mit diskretem Pathos der andere." → sueddeutsche.de. Premiere in Recklinghausen war am 3. Mai 2018, am 26. Mai 2018 folgte die Premiere am "Burgtheater", wo ab 8. September 2018 weitere Aufführungen gezeigt wurden. Am 11. September 2020 fand im Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"1) die Uraufführung des Stücks "Reich des Todes" von Rainald Goetz1) statt, mit dem der Autor die Misshandlung und Folter irakischer Gefangener im Zentralgefängnis Abu Ghraib1), wozu auch sexuelle Demütigungen gehörten, thematisiert → Abu-Ghuraib-Folterskandal1). Unter der Regie von Karin Beier1) gestaltete Klaußner den Kriegsminister Roon. Die Inszenierung wurde 2021 zum "Berliner Theatertreffen"1) (13.24.05.2021) und den "Mülheimer Theatertagen"1) (13.29.05.2021) eingeladen und stand bis Anfang Juni 2022 in Hamburg auf dem Spielplan → nachtkritik,de, Theatertreffen 2021. An der "Staatsoper Hamburg"1) wurde seit der Premiere dem 17. Oktober 2021 unter der musikalischen Leitung von Ádám Fischer1) die von David Bösch1) in Szene gesetzte Oper "Die Entführung aus dem Serail"1) aufgeführt, in der Klaußner den Part des Bassa Selim übernahm, dem Komponist Wolfgang Amadeus Mozart1) als einziger Figur eine Sprechrolle gab. Unter anderem interpretierte Ternor Martin Mitterrutzner1) den spanischen Edelmann Belmonte und Sopranistin Tuuli Takala1) dessen Geliebte Konstanze. Bereits am 16. Januar 2020 feierte am "Düsseldorfer Schauspielhaus"1) das Theaterstück "Leben des Galilei"1) von Bertolt Brecht1) mit der Musik von Hanns Eisler1) Premiere, in dem Klaußner in der Titelrolle des Galileo Galilei1) unter der Regie von Lars-Ole Walburg1) einmal mehr bewies, welch großartiger Charakterdarsteller er ist. So schrieb unter anderem der Literaturwissenschaftler Martin Krumbholz1) in der "Süddeutschen Zeitung" → sueddeutsche.de: "Es ist die schauspielerische Klasse und Autorität von Burghart Klaußner, die dem Abend ein gewisses Format gibt.. In aller Ruhe und Souveränität, ohne je zu forcieren, selbstbewusst und liebenswert, ist dieser Galileo Galilei in der Gestalt des schlicht und heutig gekleideten Klaußner kein Mensch wie du und ich er ist uns überlegen. Und doch ist auch er auf die Milch angewiesen, die der Milchmann bringt oder auch nicht, und auf die Gunst seiner mürrischen Haushälterin, Frau Sarti (Rosa Enskat1))." → mehr Pressestimmen bei www.dhaus.de; siehe auch nachtkritik,de. Auch im April/Mai 2022 konnte man Klaußners Schauspielkunst wieder in Düsseldorf bewundern.
Wie die Medien schon früh berichteten, gehörte Klaußner zur Schauspieler-Riege von Oliver Berbens1) (Produzent) und Uli Edels1) (Regisseur) vielbeachteten Geschichte um das Berliner Luxushotel "Adlon"1). In der unter anderem mit Heino Ferch1) (Louis Adlon1)), Marie Bäumer1) (Hedda Adlon, Gattin von Louis), Tom Schilling1) (Louis Adlon jr.) und Ken Duken1) (Journalist Julian Zimmermann) hochkarätig besetzten, aufwendigen ZDF-Produktion mit dem Titel "Das Adlon. Eine Familiensaga"1) verkörperte Klaußner den "Adlon"-Gründer Lorenz Adlon1) (1849 1921). Die Dreharbeiten begannen im Juni 2012, zur Ausstrahlung gelangte die dreiteilige TV-Saga ab 6. Januar 2013 und behandelte in Teil 1 die Jahre 1904 bis 1919, in Teil 2 (EA: 07.01.2013) die Zeit zwischen 1920 und 1933, Teil 3 (EA: 09.01.2013) schlug einen Bogen bis zum Jahre 1997 und der Wiedereröffnung der legendären Nobelherberge. Verwoben werden historische Fakten um die Familie Adlon mit der fiktiven Familie Schadt, gespielt von Thomas Thieme als wohlhabender Unternehmer und "Adlon"-Geldgeber Gustaf Schadt, Sunnyi Melles1) als dessen Ehefrau Ottilie, Anja Kling1) als Tochter Alma und Josefine Preuß1) als Enkelin Sonja → presseportal.de und tittelbach.tv. Weiterhin wirkte Klaußner in dem von von SWR-Autor Joachim A. Lang1) in Szene gesetzten Doku-Drama "George"1) über den Schauspieler Heinrich George (1893 1946) mit. Der Film setzte sich aus Interviews, Spielszenen und Ausschnitten aus Archivaufnahmen zusammensetzen. In den Spielszenen verkörperte Sohn Götz George seinen Vater, äußerte sich zudem, ebenso wie Bruder Jan, auch in Einspielern als Zeitzeuge. Burghart Klaußner gab den Pianisten Helmut Maurer, Heinrich Georges Mithäftling im sowjetischen Gefangenenlager Hohenschönhausen1), die anderen Rollen waren ebenfalls prominent besetzt: So stellte unter anderem Martin Wuttke1) den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1) dar, Muriel Baumeister1) Georges Ehefrau Berta Drews, Thomas Thieme den Schauspieler Paul Wegener und Hanns Zischler den Maler Max Beckmann1). Nach der Uraufführung (21.06.2013) beim "Festival des deutschen Films"1) sowie der Präsentation (02.07.2013) im Berliner Kino "Babylon"1) gelangte der vielbeachtete Film am 22. Juli 2013 erstmals bei ARTE und zwei Tage später in der ARD zur Ausstrahlung → presseportal.de. Der von Friedemann Fromm1) in Szene gesetzte, vielbeachtete und hochkarätig besetzte Mehrteiler "Die Stadt und die Macht"1) wurde an drei Abenden (12./13./14.01.2016) in der ARD ausgestrahlt und ist eine Mischung aus Politthriller und Familiendrama, angesiedelt in der deutschen Hauptstadt Berlin. In dieser fiktiven Geschichte mit Anna Loos1) als engagierter Rechtsanwältin Susanne Kröhmer und Thomas Thieme als deren dominant-rücksichtslosem Vater Karl-Heinz Kröhmer, mächtiger, konservativer Fraktionsführer im Berliner Abgeordnetenhaus, zeigte sich Klaußner als Regierender Bürgermeister Manfred Degenhardt, gegen den Susanne Kröhmer im Wahlkampf als Spitzenkandidatin antritt. Wie sein alter Kumpel "KK" Kröhmer ist auch der von Klaußner mit Bravour dargestellte charismatische Degenhardt ein ausgewiesener Machtmensch, der alle Mittel einsetzt, um die Wahl zu gewinnen → presseportal.de, tittelbach.tv. Der sehenswerte und hervorragend gespielte Film "Die letzte Reise" (EA: 02.10.2017) von Regisseur Florian Baxmeyer1) und Drehbuchautor Thorsten Näter1) beschäftigt sich mit dem kontrovers diskutierten bzw. umstrittenen Thema des selbstbestimmten Sterbens. im Mittelpunkt stand die von Christiane Hörbiger dargestellte pensionierte Lehrerin und leidenschaftliche Malerin Katharina Krohn, welche zunehmend unter Krankheiten und körperlichen Gebrechen leidet und bald zum Pflegefall werden wird. So plant sie, mit Unterstützung eines Schweizer Sterbehilfevereins sich selbst zu töten, was ihre Töchter Maren (Nina Kronjäger1)) und Heike (Suzanne von Borsody1)) unbedingt verhindern wollen. Klaußner trat hier als der Schweizer Arzt Jean Jovet in Erscheinung, der Katharina zwar begleitet, die Sterbewillige jedoch von ihrem Vorhaben abbringen will bzw. ihr die Schönheit des Lebens vor Augen führt → tittelbach.tv. Bei der Online-Streaming-Plattform Netflix1) lief seit November 2016 (Staffel 1) recht erfolgreich die britische, opulent ausgestattete Serie "The Crown"1), die sich dem Leben der britischen Königin Elisabeth II.1), gespielt von Claire Foy1), und damit auch ihres Gatten Prinz Philip1) (Matt Smith1)) widmet. Am 8. Dezember 2017 startete die 2. Staffel, bei der auch Klaußner zur internationalen Besetzung zählte. In der Episode "Paterfamilias" mimte er den deutschen Politiker und Pädagogen Kurt Hahn1), Gründer und Leiter der Internats-Schule Schloss Salem1) bzw. der "British Salem School" in Gordonstoun1), die von Prinz Philip und Prinz Charles1) besucht wurden. Laut WDR-Information (→ www.wdr.de) begannen im Mai 2017 die Dreharbeiten zu einem Zweiteiler über das Leben und Werk des Dramatikers Bertolt Brecht1) (1898 1956). Kein Geringerer als Spezialist Heinrich Breloer1), der unter anderem bereits 2001 mit dem preisgekrönten Dreiteiler "Die Manns Ein Jahrhundertroman"1) Fernsehgeschichte schrieb und auch international für Aufmerksamkeit sorgte, drehte dieses Doku-Drama "Brecht"1) mit Tom Schilling1) als jungem Brecht, Burghart Klaußner als dem Schriftsteller und Dramatiker nach seiner Rückkehr aus dem Exil und Adele Neuhauser1) als dessen Ehefrau und häufige Hauptdarstellerin Helene Weigel. Helene Weigel in jungen Jahren wurde von dem Bühnenstar des "Düsseldorfer Schauspielhauses", Lou Strenger dargestellt, Trine Dyrholm1) war "Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau1) (1906 1974), Franz Hartwig1) bzw. Ernst Stötzner1) übernahmen den Part des Brecht-Freundes und Bühnenbildners Caspar Neher1) (1897 1962). In weiteren Rollen der zahlreichen Figuren rund um Bertolt Brecht standen unter anderem vor der Kamera: Friederike Becht1) als Opernsängerin Marianne Zoff1) (1893 1984), mit der Brecht zwischen 1922 und 1927 in erster Ehe verheiratet war, Leonie Benesch1) als Brechts Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann1) (1897 1973), Mala Emde1) als Paula Banholzer (1901 1989), Brechts Jugendliebe und Mutter seines Sohnes Frank (1919 1943), Maria Dragus1) als Schauspielerin Regine Lutz1), Götz Schubert1) als Ernst Busch1) (1900 1980), Schauspieler am "Berliner Ensemble"1), und Franz Dinda1) als Nachwuchsregisseur und Brecht-Assistent Egon Monk1) (1927 2007). Bei wdr.de kann man lesen: "Über eine Zeitspanne von 40 Jahren erzählt der Altmeister des dokufiktionalen Films das von Kunst, Frauen und Zeitgeschichte so bewegte Leben des meistgespielten deutschen Dramatikers des 20. Jahrhunderts, der gerade in der heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren hat." man darf also gespannt sein. Die Uraufführung der beiden 90-minütigen Teile erfolgte auf der "Berlinale 2019"1) (07.17.02.2019) in der Sektion "Berlinale Special". Im März 2019 wurde "Brecht" sowie Breloers begleitende Dokumentation ""Brecht und das Berliner Ensemble Erinnerung an einen Traum" auf ARTE (22.03.2019) und in der ARD (27.03.2019) ausgestrahlt. "Die Dokumentation konzentriert sich auf die Zeitspanne von 1948 bis 1956, nach der Rückkehr Bertolt Brechts und Helene Weigels aus dem Exil zunächst in die Schweiz und von dort nach Ost-Berlin. In diesen wenigen Jahren wurde Bertolt Brecht der Dichter und Regisseur, der das Theater revolutioniert hat, nicht nur in Deutschland." notiert presseportal.de. Am 6. März 2019 wurde der von Jan Georg Schütte1) in Szene gesetzten, Ensemblefilm bzw. die improvisierte Komödie "Klassentreffen"1) gesendet, in dem die Schauspieler/-innen nur grobe Rollenprofile kannten, die sie dann selbst mit Leben füllen mussten. Das von 24 Kameras aufgezeichnete 130 Stunden lange Material wurde gesichtet und ausgewertet und auf einen 90-minütigen Fernsehfilm verdichtet. Burghart Klaußner, der Darsteller des ehemaligen Deutschlehrers Rebentisch, meinte: "Ein famoser, furioser Experimentierplatz für Fantasie und Spielfreude. Mit großem Vergnügen und raffiniertem technischen Aufwand gingen diese 12 Stunden vorüber, mit einem mich selbst überraschenden Ende. Auf das Ergebnis bin ich wirklich gespannt!." (Quelle: www.diefilmgmbh.de bzw. Wikipedia) → siehe auch tittelbach.tv. Danach dauerte es dann eine Weile, bis Klaußner wieder auf dem Bildschirm erschien. In dem Krimi "Goldrausch"1) (EA: 30.04.2022) aus der Reihe "Kommissarin Lucas"1) mit Ulrike Kriener1) als KHK Ellen Lucas1) beeindruckte er als das Familienoberhaupt Wolfgang Löhns, der sich als (angeblicher) Mörder seiner Tochter der Polizei stellt. "Die Idee, den jüngeren der beiden Löhns-Söhne mit dem Klaußner-Sohn Johannes1) zu besetzen, verleiht den Familienszenen einen zusätzlichen Reiz. Burghart Klaußner wiederum gelingt das Kunststück, dem Oberhaupt, das seine Kinder mit Hilfe der verstorbenen Mutter ständig zu Höchstleistungen angetrieben hat, dennoch eine gewisses Mitgefühl zu sichern. Seelisch verletzt sind sie alle, aber der Alte ist die tragischste Figur der Geschichte." urteilt Tilmann P. Gangloff bei tittelbach.tv. Herausragend war Klaußners Gestaltung der titelgebenden Figur in der "Tatort"-Fioge "Hackl"1) (EA: 12.03.2023), in der das Münchner Ermittlerduo Batic und Leitmayr1) (Miroslav Nemec/Udo Wachtveitl1)) den Tod eines Mottoradfahrers aufklären musste. Bald stellt sich heraus, dass dieser unweit seiner Wohnung gezielt mit einem Laserpointer geblendet wurde und es deshalb zu dem Unfall kam. In einem der nahe gelegenen Hochhäuser im Münchner Hasenbergl1) lebt auch der vorbestrafte Johannes Bonifaz Hackl, ein für sein Wutpotenzial berüchtigter, polizeibekannter Querulant, der nun in den Fokus der Ermittlungen gerät. Nach seiner Festnahme kann er aus dem Verhörraum fliehen und wird nun zum Gejagten, der sich schließlich einer erneuten Festnahme durch Selbstverbrennung entzieht. Schwer verletzt kommt er in ein Krankenhaus, wo er am Schluss auf der Intensivstation seinen schweren Verbrennungen erliegt der wahre Täter war ein anderer. Rainer Tittelbach meint bei tittelbach.tv: "Der Preuße Burghart Klaußner überrascht als Urbayer mit Sepplhut. Weniger überrascht es, dass einer der renommiertesten Schauspieler seiner Generation diesen brüllenden, fluchenden und beißenden jähzornigen Zeitgenossen absolut glaubwürdig verkörpert. Ohnehin hat er nur drei, vier Sätze ("Ihr könnt’s mia gar nix"). Ansonsten reichen ihm Schimpfwörter ("Du, Saukrüppel, Du!") oder Schläge, um seiner menschlichen "Zeitbombe" ein Gesicht zu geben." → Übersicht TV-Produktionen. Sein Leinwanddebüt gab der Schauspieler 1983 unter der Regie von Dietrich Schubert in dessen erstem Spielfilm "Ziemlich weit weg", zahlreiche weitere ambitionierte Kinoproduktionen sollten folgen. Nach interessanten Aufgaben in Filmen wie Helke Sanders1) "Der Beginn aller Schrecken ist Liebe"3) (1984), Hermine Huntgeburths1) "Im Kreis der Lieben"3) (1991), Wolfgang Beckers1) "Kinderspiele"1) (1992) und Thomas Mitscherlichs1) Drama "Die Denunziantin"1) (1993) besetzte ihn Charles Matton1) in dem französischen Kriegsdrama "La Lumière des étoiles mortes" (1994, "Das Licht der erloschenen Sterne"). Wenig später stand er für Joseph Vilsmaiers1) Literaturadaption "Und keiner weint mir nach"1) (1996) nach dem gleichnamigen Roman von Siegfried Sommer1) vor der Kamera, im gleichen Jahr präsentierte er sich in Sönke Wortmanns1) Hera Lind1)-Adaption "Das Superweib"1) (1996) als Rudi Föhrenberg → filmportal.de. Nur ein Jahr später tauchte er in Helmut Dietls1) Kassenschlager "Rossini"1) (1997) als Rechtsanwalt Tabatier auf, es folgte Hans-Christian Schmids1) Thriller "23 Nichts ist so wie es scheint"1) (1998) und dessen Geschichte "Crazy"1) (2000), eine Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Bestsellers1) des damals 16-jährigen Benjamin Lebert1), sowie Wolfgang Beckers1) preisgekrönter Blockbuster "Good Bye Lenin!"1) (2003), in dem der Charakterdarsteller als Robert Kerner den Vater von Alexander (Daniel Brühl1)) verkörperte. Für seine darstellerische Leistung als Entführungsopfer bzw. reicher Manager Justus Hardenberg in Hans Weingartners1) sozialkritischem Portrait "Die fetten Jahre sind vorbei"1) (2004) wurde Burghart Klaußner 2005 mit dem "Deutschen Filmpreis"1) in der Kategorie "Beste männliche Nebenrolle" ausgezeichnet. Zum weiteren Filmhöhepunkt mit Klaußner geriet die Titelrolle in "Der Mann von der Botschaft"3) (2006) des georgischen Drehbuchautors und Regisseurs Dito Tsintsadze1), der die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem deutschen Botschaftsmitarbeiter und einem 12-jährigen Flüchtlingsmädchen (Lika Martinova) erzählt. Für seine schauspielerische Leistung erhielt Klaußner beim "Locarno Festival"1) den "Goldenen Leoparden"1) als "Bester Darsteller".
Fertiggestellt war inzwischen zudem das Drama "Das Weiße Band"1) mit dem Untertitel "Eine deutsche Kindergeschichte" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke1). Der prominent besetzten Film unter anderem mit Ulrich Tukur1), Burkhart Klaußner und Susanne Lothar spielt am Vorabend des Ersten Weltkriegs 1913/14 in einem Dorf im protestantischen Norden Deutschlands und erzählt die Geschichte des vom Dorflehrer (Christian Friedel1)) geleiteten Schul- und Kirchenchors, der kindlichen und jugendlichen Sänger und deren Familien wie dem Gutsherrn (Ulrich Tukur), dem Pfarrer (Burghart Klaußner), dem Gutsverwalter (Josef Bierbichler), einer Hebamme (Susanne Lothar), einem Arzt (Rainer Bock1)) und einiger Bauern. Dann passieren seltsame Unfälle, die nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen annehmen. Wer steckt dahinter? Der sadistisch-sittenstrenge protestantische Dorfpfarrer war für Klaußner, der vor allem in komplexen Psychogrammen seine darstellerische Kraft entfalten konnte, eine Paraderolle. Der Film nahm im Mai 2009 am offiziellen Wettbewerb der "62. Internationalen Filmfestspiele"1) im französischen Cannes teil und feierte damit seine Weltpremiere. Hanekes Sozialstudie über eine autoritäre Gesellschaft, deren Kinder sich 20 Jahre später begeistert in den Nationalsozialismus stürzen werden, wurde in Cannes mit der "Goldenen Palme"1) ausgezeichnet. Einen weiteren Preis konnte Michael Haneke mit dem "Grand Prix de la FIPRESCI"1) für den "Besten Film des Jahres" entgegennehmen, jährlich verliehen von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung "FIPRESCI"1). Am 26. August 2009 wählte die Organisation "German Films" die Produktion "Das weiße Band" als offiziellen deutschen Bewerber für eine Oscar-Nominierung1) in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" aus; dass er nominiert wurde, gab die Academy am 2. Februar 2010 in Los Angeles bekannt. Am 15. Oktober 2009 kam die Produktion in die deutschen Kinos, anschließend wurde an "The White Ribbon" für den amerikanischen Verleih gearbeitet. Am 12. Dezember 2009 ging der "Europäische Filmpreis"1) an "Das weiße Band" in den Kategorien "Bester europäischer Film", "Beste Regie" und "Bestes Drehbuch". Knapp einen Monat später – am 17. Januar 2010 – gehörte die deutsch-österreichische Produktion zu den Gewinnern des "Golden Globe Award"1) in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Die jährlich in Hollywood verliehenen "Golden Globes" sind eine der wichtigsten Preisverleihungen in der Filmbranche und galten als Barometer für die Oscar-Verleihung am 7. März 2010.
Als dann am 23. April 2010 im Rahmen einer festlichen Gala im Berliner "Friedrichstadt-Palast" die "Lolas"1) für den "Deutschen Film" vergeben wurden, gab es einen herausragenden Gewinner, Michael Hanekes "Das weiße Band" konnte zehn der begehrten Trophäen erringen: Erneut war sich die Jury einig, dass Burkhart Klaußners Leistung mit einer "Lola" für die "Beste männliche Hauptrolle" gewürdigt werden musste, der Film selbst erhielt die "Lola in Gold" (Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Beste Regie); weitere "Lolas" gingen an Maria-Victoria Dragus1) für die "Beste weibliche Nebenrolle", Christian Berger (Beste Kamera/Bildgestaltung), Christoph Kanter (Bestes Szenenbild), Moidele Bickel1) (Bestes Kostümbild), Waldemar Pokromski und Anette Keiser (Bestes Maskenbild) sowie an Guillaume Sciama und Jean-Pierre Lafore (Beste Tongestaltung) → weitere Auszeichnungen und Nominierungen bei Wikipedia. In Baran Bo Odars1) Langfilmdebüt "Das letzte Schweigen"1) nach dem gleichnamigen Krimi von Jan Costin Wagner1) übernahm Klaußner die Rolle des pensionierten Kriminalkommissars Krischan Mittich. Erzählt wird das Verschwinden des 13-jährigen Mädchens Sinikka, wodurch eine deutsche Kleinstadt in Aufruhr versetzt wird; Kinostart war der 19. August 2010. Am 14. Oktober 2010 kam mit "Goethe!"1) ein romantisches Drama von Regisseur Philipp Stölzl1) über den jungen Dichter Johann Wolfgang von Goethe1) in die Kinos, in dem Klaußner, neben Alexander Fehling1) als dem Dichterfürsten und Moritz Bleibtreu1) als Goethes Nebenbuhler Gerichtsrat Kestner1), den Vater der jungen Charlotte Buff1) (Miriam Stein1)) spielte, in die sich der spätere Geheimrat Goethe in Wetzlar verliebt. Deutschlandweiten Kinostart feierte am 24. Februar 2011 Sebastian Groblers1) Biopic "Der ganz große Traum"1), mit dem der Regisseur an den deutschen Lehrer Konrad Koch1) (1846 1911) erinnert, der 1874 den Fußball in Deutschland einführte bzw. populär machte: Angelehnt an wahre Begebenheiten, verkörperte Daniel Brühl1) den "Wegbereiter der Spielbewegung im deutschsprachigen Raum und grundlegender Theoretiker des Schulsports in Deutschland"4), Klaußner gab den Gustav Merfeld, reformfreudiger Schuldirektor des alt-ehrwürdigen Braunschweiger Gymnasiums "Martino-Katharineum", an dem Koch als Lehrer eingestellt wird und seine Schüler für die neue Sportart begeistert. Im Gegensatz zum streng-konservativen Lehrerkollegium unterstützt Merfeld die von den Zeitgenossen als "englische Krankheit" abqualifizierte Leibesertüchtigung und gerät damit zunehmend in einen Konflikt.
In Oliver Hirschbiegels1) Biopic mit dem Titel "Elser Er hätte die Welt verändert"1) um die Geschichte des (verhinderten) Hitler-Attentäters und Widerstandskämpfers Georg Elser1) (1903 1945) stand Klaußner ebenfalls mit einer prägnanten Rolle auf der Besetzungsliste. Die Titelfigur wurde von Christian Friedel1), der auch schon als Lehrer in in Hanekes "Das weiße Band" zu sehen war, verkörpert, Katharina Schüttler1) spielte Elsers Lebensgefährtin Elsa Härle, Klaußner den Reichskriminaldirektor Arthur Nebe1) (1894 1945). Die erste Klappe fiel Ende Juni 2014 in München, weiterhin wurde in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Südtirol gedreht. Seine Weltpremiere feierte der Film am 12. Februar 2015 auf der "Berlinale", wo er im Wettbewerb (außer Konkurrenz) lief; allgemeiner Kinostart war der 9. April 2015 → www.welt.de. Bereits bei der Verleihung der "Bayrischen Filmpreise"1) am 16. Januar 2015 im Münchener "Prinzregententheater" erhielt das Drama den Preis in der Kategorie ""Beste Produktion". Georg Elsers, 1928 geborener Neffe Franz Hirth überreichte die Auszeichnung an die Produzenten Oliver Schündler und Boris Ausserer. "Ein sorgfältig recherchiertes und brillant geschriebenes Drehbuch von Fred1) und Léonie-Claire Breinersdorfer1), ein in jeder Nuance überzeugender Hauptdarsteller Christian Friedel und eine meisterhafte Regie von Oliver Hirschbiegel" hieß: es in der Begründung der Jury. Zudem war Hollywood auf den deutschen Charaktermimen aufmerksam geworden Oscar-Preisträger Steven Spielberg1) engagierte Klaußner für seinen Agenten-Thriller "Bridge of Spies"1), wie die Presse Anfang Oktober 2014 berichtete; gedreht wurde im November auch in den "Babelsberger Filmstudios" in Potsdam. In dem Politthriller, der zur Zeit des Kalten Krieges in Berlin und Moskau der 1960er Jahre spielt, übernahm der Schauspieler neben Protagonist Tom Hanks1) die Gastrolle eines hochrangigen DDR-Rechtsanwaltes bzw. Stasi-Agenten namens Harald Ott. Die berühmte "Glienicker Brücke"1) wurde zur Filmkulisse, Spielberg setzte die Hintergründe des legendären Agentenaustausches zwischen dem CIA-Spion bzw. Airforce-Piloten Francis Gary Powers1) und dem KGB-Agenten Rudolf Iwanowitsch Abel1) am Morgen des 10. Februar 1962 in Szene. Tom Hanks verkörperte den US-amerikanischen Juristen und Navy-Offizier James B. Donovan1), der als Unterhändler der Vereinigten Staaten für den Austausch der Top-Spione zuständig war; die Produktion ging am 26. November 2015 in Deutschland unter dem Titel "Bridge of Spies Der Unterhändler"1) an den allgemeinen Kinostart → siehe auch die Pressemitteilung vom 06.10.2014 bei www.berlin.de sowie www.fox.de. Zuvor ging am 1. Oktober 2015 eine weitere Kinoproduktion mit Klaußner an den Start, in der er einmal mehr in einer Hauptrolle brillierte: In Lars Kraumes1) Film mit dem Titel "Der Staat gegen Fritz Bauer"1) über das Leben und Wirken des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer1) verkörperte er diesen jüdischen Mann, der Ende der 1950er Jahre einen maßgeblichen Anteil bei der NS-Verbrechensaufklärung hatte bzw. am Zustandekommen der Frankfurter Auschwitzprozesse beteiligt war. In weiteren Rollen sieht man in diesem filmischen Porträt unter anderem Ronald Zehrfeld1) als jungen Staatsanwalt Karl Angermann, Michael Schenk1) als SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann1), Jörg Schüttauf1) als BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt, Götz Schubert1) als hessischen Ministerpräsidenten Georg-August Zinn1) und Robert Atzorn als Vater von Karl Angermanns Ehefrau Charlotte (Cornelia Gröschel1)). Weltpremiere feierte die Koproduktion von WDR, HR und ARTE bei dem "Locarno Festival"1) (05. 15.08.2015) und wurde am 15. August 2015 mit dem begehrten "Publikumspreis" ("Prix du Public") ausgezeichnet. Die Kritik würdigte fast ausnahmslos Klaußners bravouröses, nuancenreiches Spiel, so schrieb unter anderem "DIE WELT": "Burghart Klaußner spielt den deutschen Juristen Fritz Bauer, als wäre er sein verspäteter Zwillingsbruder. Eine geradezu beängstigend echte Kopie. ( ) Bis ins letzte physiognomische Detail und in die Feinheiten der schwäbischen Sprachfärbung nähert sich Klaußner seiner Figur an, einem von Tabakrauch und scharfem Rasierwasser umwölkten einsamen Mann, der seine Homosexualität nicht auslebt und einen nicht gesundheitsfördernden Umgang mit Schlafmitteln und Alkohol pflegt." Peter Zander schrieb im "Hamburger Anendblatt": "Burghart Klaußner in dieser Rolle zu erleben, wie er seine eigenen Neigungen unterdrückt, um sich nicht angreifbar zu machen, wie er Hasspost bekommt und sich von allen isoliert fühlt, dennoch nie aufgibt, nie klein beigibt, das ist großes Schauspiel.". Für Oliver Kaever ("DIE ZEIT") lieferte Klaußner in diesem Film eine "wahrhaft Oscarreife Leistung" ab → www.zeit.de, für Jan Schulz-Ojala ("DER TAGESSPIEGEL") ist Lars Kraumes Film "ein Meisterstück mit einem brillanten Burghart Klaußner". Anlässlich der 66. Verleihung des "Deutschen Filmpreises 2016"1) ("Lola") am 27. Mai 2016 im Berliner "Palais am Funkturm" räumte der Politthriller richtig ab und wurde mit sechs "Lolas" ausgezeichnet: Er erhielt einen "Filmpreis in Gold" in der "Königsdisziplin" "Bester Spielfilm", weitere "Lolas" gingen an Lars Kraume1) ("Beste Regie), Ronald Zehrfeld1) (Beste männliche Nebenrolle"), Lars Kraume/Olivier Guez ("Bestes Drehbuch"), Cora Pratz ("Bestes Szenenbild") und Esther Walz ("Bestes Kostümbild"). Hauptdarsteller Klaußer war für die "Beste männliche Hauptrolle" nominiert, unterlag jedoch seinem Mitkonkurrenten Peter Kurth1) in der Milieu- und Charakterstudie "Herbert". Klaußners exzellente darstellerische Leistung wurde dann am 30. Juni 2016 im Münchner "Cuvilliés-Theater" vom "Bernhard Wicki-Gedächtnisfonds" mit dem "Friedenspreis des Deutschen Films Die Brücke"1) in der Kategorie "Schauspielerpreis" gewürdigt. "Spielen bedeutet für Burkhard, sich zu reiben am Stoff, an der Figur, auch am Regisseur, was herrlich ist, weil es der Wahrheitsfindung dient", sagte der Regisseur Oliver Hirschbiegel ("Elser Er hätte die Welt verändert") in seiner Laudatio. Die Jury lobte die Präsenz und Ausdrucksstärke des 66-Jährigen, seine Rollen prägten sich unauslöschlich in das Gedächtnis der Zuschauer ein." (Quelle: www.3sat.de) → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia Der Charaktermime stand als Kuriositätenkabinett-Besitzer Johannes Joachim für die norwegische Produktion "Løvekvinnen"3) (2016, "Das Löwenmädchen") vor der Kinokamera, gedreht nach dem preisgekrönten, gleichnamigen Roman5) von Erik Fosnes Hansen1); Kinostart war der 1. Dezember 2016. Fertiggestellt war Tini Tüllmanns1) erster Langfilm bzw. der Psychothriller "Freddy/Eddy"1) über einem Mann in einer schweren Lebenskrise, dessen imaginärer Freund aus Kindertagen plötzlich wieder auftaucht. Klaußner zeigte sich hier neben den Protagonisten Felix Schäfer1) und Jessica Schwarz1) mit der Rolle des Dr. Weiss; vorgestellt wurde der Streifen am 26. Oktober 2016 im Rahmen der "Internationalen Hofer Filmtage"1). Als DDR-Volksbildungsminister Fritz Lange1) sah man Klaußner in dem einmal mehr von Lars Kraume in Szene gesetzten, nach wahren Begebenheiten realisierten Historien-Drama "Das schweigende Klassenzimmer"1). Die Weltpremiere der Kino-Koproduktion mit dem ZDF erfolgte am 20. Februar 2018 bei der "68. Berlinale"1) in der Sektion "Berlinale Special", Deutschlandweiter Kinostart war der 1. März 2018. Erzählt wird die Geschichte der beiden Abiturienten Theo Lemke (Leonard Scheicher1)) und Kurt Wächter (Tom Gramenz1)), die im Herbst 1956 gemeinsam mit ihren Mitschülern Lena, Paul und Erik während des Unterrichts mit einer Schweigeminute gegen die blutige Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes1) still revoltieren bzw. sich mit den Opfern solidarisieren und somit in das Visier der DDR-Behörden geraten. Nach einem Drehbuch von Florian David Fitz1) entstand die von Hüseyin Tabak1) inszenierte Tragikomödie "Oskrs Kleid"3), die am 22. Dezember 2022 an den Start ging. Gemeinsam mit Senta Berger spielte er das Elternpaar des von Ex-Frau Mira (Marie Burchard1)) getrennt lebenden, zunehmend in Melacholioe versinkenden Polizisten Ben Kornmann (Florian David Fitz), dessen Kinder Oskar (Laurì3)) und Erna (Ava Petsch3)) bei der Mutter leben. "Als die schwangere Mira überraschend ins Krankenhaus muss, ändert sich die Situation: Bens Kinder ziehen zeitweise wieder zu ihm und füllen das menschenleere Haus mit neuem Leben. Dies weckt in Ben die Hoffnung, dass sich vielleicht alles zum Guten wenden wird. Vor eine besondere Herausforderung wird er gestellt, als sein Kind Oskar erklärt, kein Junge mehr sein zu wollen, fortan ein Kleid trägt und sich Lili nennt." (Quelle: filmportal.de) Hatte Klaußner bereits wie erwänt in dem Stück "Heisenberg" mit Caroline Peters1) auf der Bühne brilliert, inszenierte Regiseur Lars Kraume1) das Werk unter dem Titel "Die Unschärferelation der Liebe"1) mit Klaußner/Peters für das Kino. Die Uraufführung fand am 26. Juni 2023 im Rahmen des "Filmfest München"1) statt, die ARD zeigte die Produktion am 28. August 2024 anlässlich des bevorstenden 75. Geburtstages (13.09.2024) von Klaußner zudem im Fernsehen. "Die etwas wortlastige Adaption eines Theaterstücks übernimmt die überraschenden Wendungen und schlagfertigen Dialoge der Vorlage und ergänzt sie um gutes Timing und erstklassige Darstellerleistungen. Ein kurzweiliger Mix aus Screwball Comedy und Melodram, der Mut macht, erstarrte Alltagsrituale zu überdenken und auch einer späten Romanze eine Chance zu geben." notiert filmdienst.de → Übersicht Kinofilme.
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Seit April 2012 ist Klaußner Präsidiumsmitglied der
"Freie
Akademie der Künste in Hamburg"1)
und
hat ehrenamtlich den Vorsitz der Abteilung "Darstellende Kunst"
inne; am 9. Oktober 2017 erhielt er mit der Ehrenplakette die höchste Auszeichnung der Künstlervereinigung.
Bereits 2010 war er in den Vorstand der "Deutschen Filmakademie"1)
gewählt worden. Zu zahlreichen erwähnten Preisen des Vollblutschauspielers kam am 1. Oktober 2021 eine weitere, besondere Ehrung hinzu: Anlässlich des bevorstehenden "Tags der Deutschen Einheit"1) zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier1) im "Schloss Bellevue"1) 14 Bürgerinnen und Bürger mit dem "Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland"1) aus. "Die sechs Frauen und acht Männer haben sich in herausragender Weise für die Kunst und das von den Corona-Einschränkungen besonders betroffene Kulturleben eingesetzt. Mit ihren außerordentlichen Verdiensten fördern sie ein solidarisches Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt." hieß es in der Begründung. Zu den Geehrten gehörte auch Burghart Klaußner ("Verdienstkreuz 1. Klasse "): "Burghart Klaußner gehört zu den großen Schauspielern unseres Landes und das ganz besonders für Figuren der Zeitgeschichte. In vielen seiner Rollen verkörpert er sehr eindringlich Charaktere, an denen sich die Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderung zeigt. Mit der Haltung eines Künstlers, der stets die geschichtlichen Zusammenhänge reflektiert und gesellschaftspolitisch engagiert ist, gelingt es Burghart Klaußner immer wieder, sein großes Publikum dazu zu bringen, sich mit den Lehren der Geschichte auseinanderzusetzen. Dabei erreicht er mit seiner Schauspielkunst alle Generationen. Viele seiner Rollen sind in unser kollektives Gedächtnis eingegangen, wie jene als Fritz Bauer. Dass heute auch jungen Menschen bekannt ist, wie in der Bundesrepublik die Aufarbeitung der NS-Verbrechen nur unter großen Schwierigkeiten begann, dazu hat auch Burghart Klaußner beigetragen.." (Quelle: www.bundespraesident.de) |
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Webpräsenz: www.burghartklaussner.de, siehe auch prisma.de, Wikipedia, www.filmportal.de Kontakt: Agentur Schlag; Fotos bei Wikimedia Commons |
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Fremde Links: 1)
Wikipedia, 2) prisma.de, 3) filmportal.de, 5) dieterwunderlich.de 4) Quelle: Wikipedia |
Stand: November 2024 | |||||||||||||||||||||||||||
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