Filmografie / Hörspiel
Gerda Maurus 1925 oder 1926; Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 725; Lizenz: Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. Gerda Maurus wurde am 25. August 1903 als Gertrud Pfiel und Tochter des Ingenieurs bzw. Erfinders Josef Pfiel in Breitenfurt bei Wien1) geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wien. Schon früh interessierte sich die kleine Gertraud für das Theater und wirkte begeistert bei Schüleraufführungen mit. Nach Abschluss der Schule nahm sie Tanz- und Gesangsunterricht und stand bald mit kleineren Rollen auf der Bühne. Schnell mschte sie sich in Wien einen Namen, wechselte dann 1926 nach Berlin, konnte dort jedoch nicht Fuß fassen und ging nach Hamburg. Dorthin reiste ihr Regisseur Fritz Lang1) (1890 – 1976) nach, der die Schauspielerin in Wien auf der Bühne gesehen hatte und ihr ohne Probeaufnahmen einen Filmvertrag anbot. Der stumme Thriller "Spione"1) (1928) unter der Regie Fritz Langs und ihrer Rolle der geheimnisvollen Russin Sonja wurde für Gerda Maurus sofort ein Erfolg und ihr zweiter stummer Leinwandauftritt als Studentin Friede Velten in Langs melodramatischem Science-Fictionfilm "Frau im Mond"1) (1929) steigerte die Popularität der attraktiven Schauspielerin, die mit ihrem interessanten Gesicht und ihrem eindringlichen Blick sich sogar vorübergehend den nicht unbedingt erwünschten Ruf eines "Vamps" gefallen lassen musste. Beide Produktionen hatteLang nach den gleichnamigen Romanen seiner Ehefrau, der Drehbuchautorin Thea von Harbou1) (1888 – 1954) in Szene gesetzt. Gerda Maurus wird 1928 eine Liebesbeziehung mit Regisseur Fritz Lang nachgesagt, der dem Charme seiner "Spione"-Hauptdarstellerin erlegen war und sich endgültig von seiner Ehefrau, trennte, mit der er seit 1922 verheiratet war. 
    
Foto: Gerda Maurus 1925 oder 1926
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 725
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Ihren letzten Stummfilm "Hochverrat"1) nach dem Bühnenstück "Zürich 1917" von Wenzel Goldbaum1) drehte sie mit Regisseur Johannes Meyer1) und zeigte sich als Partnerin von Gustav Fröhlich (Student Wassil) als die Anarchistin Vera.
Es folgten Tonfilme wie "Der Draufgänger"1) (1931) mit Hans Albers, "Seitensprünge" (1931) mit Oskar Sima, "Hilfe! Überfall" (1931) mit Hans Stüwe, "Der weiße Dämon"1) (1932) erneut mit Hans Albers oder der Agenten- und Kriminalfilm "Unsichtbare Gegner"1) (1933). In dem Abenteuer "Der Dschungel ruft"1) (1935) nach dem Roman "Die Buschhexe" von Georg Mühlen-Schulte1) von und mit Harry Piel mimte sie die reiche Amerikanerin Dina Morris, bis Ende der 1930er Jahre war die Schauspielerin mit Hauptrollen in Filmen wie "Arzt aus Leidenschaft" (1936), "Daphne und der Diplomat"2) (1937), "Prinzessin Sissy"2) (1938), "Grenzfeuer"3) (1939) oder "Die gute Sieben"2) (1940) zu sehen. Ab den 1940er Jahren stand Gerda Maurus kaum noch vor der Filmkamera, da sie sich fast ausschließlich auf ihre Bühnentätigkeit konzentrierte. Lediglich in der Komödie "Die Freunde meiner Frau"1) (1949) und in der Posse "Die kleine Stadt will schlafen gehen"1) (1954) übernahm sie noch einmal Rollen → Übersicht Tonfilme.

Gerda Maurus vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch;
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Gerda Maurus vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch
Szene mit Erik Frey als Zauberer Busterius und Gerda Maurus als Fee Lacrimosa in der Inszenierung "Der Bauer als Millionär" von Heinz Hilperts am "Theater in der Josefstadt"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft / Urheber: Weltbild; Copyright ÖNB/Wien; Datierung: 24.01.1939; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 573 POR MAG) Seit 1933 wirkte Gerda Maurus in Berlin am "Preußischen Staatstheater"1), am "Deutschen Theater"1) sowie an der "Volksbühne"1), wo sie unter Heinz Hilpert1) nach eigenem Bekenntnis eine "künstlerisch besonders reiche Zeit" erlebte. Am Wiener "Theater in der Josefstadt"1) konnte sie das Publikum ebenfalls für sich einnehmen, stellte beispielsweise in dem von Hans Thimig in Szene gesetzten Drama "Die drei Schwestern"1) von Anton Tschechow1) seit der Premiere am 28. Oktober 1940 als Olga zusammen mit Winnie Markus (Irina) und Paula Wessely (Mascha) eine der drei Schwestern von Andrej Sergejewitsch Prosorow (Hans Holt) dar → josefstadt.org. Zuvor hatte sie die Zuschauer/-innen als mächtige Fee Lacrimosa in Heinz Hilperts Inszenierung des romantischen Zaubermärchens "Der Bauer als Millionär"1) von Ferdinand Raimund1) erfreut. In der prominent besetzten Aufführung (Premiere: 24.01.1939) sah man unter anderem Hans Moser (Fortunatus Wurzel), Hans Thimig (Der Neid), Erik Frey (Bustorius, Zauberer aus Warasdin) und Frida Richard (Antimonia, die Fee der Widerwärtigkeit) → josefstadt.org.

Szene mit Erik Frey als Zauberer Busterius und Gerda Maurus
als Fee Lacrimosa in Heinz Hiolperts Inszenierung "Der Bauer als Millionär"
von Ferdinand Raimund 1939 am "Theater in der Josefstadt
"
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft / Urheber: Weltbild; ©: ÖNB/Wien; Datierung: 24.01.1939
Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 573 POR MAG)

Nach Ende des 2. Weltkrieges erhielt sie zunächst Auftrittsverbot, bekam dann aber von der Spruchkammer die Genehmigung, wieder als Schauspielerin zu arbeiten. 1948 kam sie, noch unter der Leitung von Gustaf Gründgens, an das "Düsseldorfer Schauspielhaus"1), wo sie in den Folgejahren immer wieder auftrat und sowohl in Klassikern als auch Stücken der Moderne zu überzeugen wusste.
Wenige Male erschien sie auch auf dem Fernsehbildschirm, meist in Inszenierungen von Karl-Heinz Stroux1) bzw. Aufzeichnungen aus dem "Düsseldorfer Schauspielhaus". So erlebte man sie als Mrs. Antrobus, Frau von Mr. Antrobus (Attila Hörbiger), in "Wir sind noch einmal davongekommen"4) (1961) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Thornton Wilder1) und ein Jahr später als Frau Peters, Mutter von Inken Peters (Ingrid Ernest1)), in "Vor Sonnenuntergang" (1962) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gerhart Hauptmann1) mit Ernst Deutsch als Geheimrat Matthias Clausen.

Gerda Maurus, fotografiert von Yva1)
(Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900 – 1942)
Quelle: www.virtual-history.com;
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Gerda Maurus, fotografiert von Yva; (Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900–1942); Quelle: www.virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
In "Medea" (1963) nach der gleichnamigen Tragödie1) des Euripides1) mit Maria Wimmer als Medea1) gab sie die Amme, in "Prinz Friedrich von Homburg"4) (1966) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Heinrich von Kleist1) neben Wolfgang Arps in der Titelrolle des Prinzen von Homburg 1) die Kurfürstin, Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg1) (Ewald Balser).
 Letztmalig konnte man Gerda Maurus 1968 im Fernsehen in der Düsseldorfer Inszenierung des Ritterschauspiels "Das Käthchen von Heilbronn"1) von Heinrich von Kleist1) sehen, an der Seite von Titelheldin Nicole Heesters gestaltete sie die Gräfin Helena, Mutter des Friedrich Wetter Graf vom Strahl (Wolfgang Arps) → Übersicht TV-Sendungen.
Weitere Rollen, mit denen sie am "Düsseldorfer Schauspielhaus" brillierte, waren zur Spielzeit 1956/57 die schrullige Josephine, Irre von St-Sulpice de Paris1), in der Satire "Die Irre von Chaillot"1) von Jean Giraudoux1) mit Hermine Körner in der Titelrolle der liebenswert-lächerlichen, exzentrischen Aurélie und zur Spielzeit  1958/59 die Figur der Frau Marthe Rull in dem Kleist-Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1) mit Alfred Schieske als Dorfrichter Adam sowie unter anderem Peter Esser1) (Gerichtsrat Walter) und Joachim Teege (Schreiber Licht). Ebenfalls 1958/59 brachte Karl-Heinz Stroux den Einakter "Die Unterrichtsstunde"1) von Eugčne Ionesco1) mit Joachim Teege als Professor, Gerda Maurus als dessen Dienstmädchen und Ingeborg Weickart als die Schülern auf die Bühne, in der Folgespielzeit 1959/60 inszenierte er die Ionesco-Groteske "Die Nashörner"1) mit Karl-Maria Schley als Behringer und besetzte Gera Maurus in der deutschsprachigen Uraufführung (Premiere: 31.10.1959) als Frau Ochs. In der Shakespeare-Tragödie "Richard III."1) (1960/61; → emuseum.duesseldorf.de) stellte sie als Herzogin von York1) die Mutter des Königs Eduard IV.1) (Karl-Maria Schley) bzw. Richard III.1) dar, mit Reinhart Spörri5) erarbeitete sie die Rolle der Mutter in dem Epos "Hermann und Dorothea"1) (1961/62) von Johann Wolfgang von Goethe1) mit Gerd Seid1) als Hermann und Ingrid Ernest1) als Dorthea. In Stroux' Neuinszenierung von "Die Irre von Chaillot" (1964/65), diesmal mir Elisabeth Bergner in der Titelrolle, gab Gerda Maurus nun als Gabrielle die Irre von La Concorde1) → emuseum.duesseldorf.de.
Zudem betätigte sich die Schauspielerin nach Kriegsende immer mal wieder als Sprecherin und bereicherte verschiedene Hörspiele, überwiegend Literaturadaptionen; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Gerda Maurus, fotografiert von Yva (Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900–1942); Quelle: www.virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Gerda Maurus, die seit 1937 mit dem Regisseur und Drehbuchautor Robert A. Stemmle1) (1903 – 1973) verheiratet war, starb am 31. Juli 1968 nach schwerer Krankheit im Alter von nur 64 Jahren im "Städtischen Krankenhaus" im Düsseldorfer1) Stadtteil Benrath1); die letzte Ruhe fand sie auf dem "Städtischen Waldfriedhof"1) in Berlin-Zehlendorf1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Aus ihrer Verbindung mit Robert A. Stemmle ging die 1943 geborene gemeinsame Tochter Philine hervor. Neben ihrer Liebesbeziehung mit Fritz Lang soll Gerda Maurus außerdem eine kurze Affäre mit dem kommunistischen Dramatiker Friedrich Wolf1) (1888 – 1953) gehabt haben, Vater des bedeutenden DEFA-Regisseurs Konrad Wolf1) (1925 – 1982) und dem langjährigen Leiter des Auslandsnachrichtendienstes im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR, Markus Wolf1) (1923 – 2006).
 
Das "Filmmuseum Potsdam"1) wählte den eindringlichen Blick von Gerda Maurus' Augen als Motiv eines seiner Logos → web.archive.org.
  
  
Gerda Maurus, fotografiert von Yva1)
(Else Ernestine Neuländer-Simon, 1900 – 1942)
Quelle: www.virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung, 4) Die Krimihomepage, 5) tls.theaterwissenschaft.ch
Lizenz Foto Gerda Maurus (Urheber Alexander Binder/Yva): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
   
Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, Die Krimihomepage)
Stummfilme Tonfilme (R = Regie) Fernsehen
Lizenz Standfotos/Szenenfoto aus "Spione" (1928):  Diese Bild ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen und der Autor anonym ist. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, felix-bloch-erben.de)
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