Seit 1954 werden Aufführungen der Hamburger Volksbühne "Ohnsorg-Theater"1) im deutschen Fernsehen gesendet. Die erste TV-Sendung erfolgte live am 13. März 1954 mit dem Stück "Seine Majestät Gustav Krause" von Eberhard Keindorff1) alias Eberhard Foerster unter der Regie von Hans Mahler1) mit Walter Scherau in der Titelrolle aus dem Bunker des NWDR1) am Heiligengeistfeld1), später fanden die Aufzeichnungen direkt im Theater statt. Insbesondere durch die Fernsehausstrahlungen in den 1960er und 1970er Jahren wurde das damalige Ensemble mit Stars wie Heidi Kabel, Henry Vahl, Otto Lüthje, Ernst Grabbe, Hilde Sicks, Karl-Heinz Kreienbaum, Erna Raupach-Petersen, Edgar Bessen oder Jürgen Pooch bundesweit bekannt.

Mit dieser Seite soll an die Legenden des "Ohnsorg-Theaters" erinnert werden, Millionen von Zuschauern/Zuschauerinnen erfreuten sich Jahrzehnte lang in Lustspiel-Klassikern wie "Kein Auskommen mit dem Einkommen"2), "Tratsch im Treppenhaus"1), "Der möblierte Herr"2) oder "Opa wird verkauft"2) an dem Spiel der volkstümlichen Charaktermimen, mit dem sie nicht nur in Hamburg Theatergeschichte schrieben.

 
 
Die Fotos wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Eingang der alten Spielstätte (Große Bleichen) des "Ohnsorg-Theaters"; Copyright Virginia Shue Eingang des "Ohnsorg-Theaters". Seit 28. August 2011 residiert das Traditionshaus im Bieberhaus, "Heidi-Kabel-Platz 1", neben dem Hauptbahnhof (gegenüber dem "Deutschen Schauspielhaus"); Copyright Virginia Shue

Eingang der alten Spielstätte (Große Bleichen)
des "Ohnsorg-Theaters"

Seit 28. August 2011 residiert das Traditionshaus
im Bieberhaus, "Heidi-Kabel-Platz 1",
neben dem Hauptbahnhof
(gegenüber dem "Deutschen Schauspielhaus").
Das "Ohnsorg-Theater" im Internet: www.ohnsorg.de;
siehe auch fernsehmuseum-hamburg.de. www.ndr.de sowie die im
Fernsehen ausgestrahlten Stücke bei fernsehserien.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
     
Legendäre Ohnsorg-Stars (eine Auswahl)
Edgar Bessen, Helga Feddersen, Ernst Grabbe, Ursula Hinrichs, Fritz Hollenbeck, Heidi Kabel
Heini Kaufeld, Karl-Heinz Kreienbaum, Günter Lüdke, Otto Lüthje, Heidi Mahler, Jürgen Pooch
Erna Raupach-Petersen
Werner Riepel, Jochen Schenck, Walter Scherau, Hilde Sicks, Hans Timmermann
Hanno ThurauHenry Vahl, Jasper Vogt, Carl Voscherau, Christa Wehling
 
Edgar Bessen mit einem Foto, welches seinen Onkel Henry Vahl zeigt. Copyright Virginia Shue Edgar Bessen
geboren am 11. November 1933 in Hamburg,
gestorben am 2. Februar 2012 ebenda.
 
Seit April 2005 war der Schauspieler Ehrenmitglied der Hamburger Volksbühne.
 
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia

Filmografie bei der Internet Movie Database

Edgar Bessen mit einem Foto, welches seinen Onkel Henry Vahl zeigt. 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

  
Helga Feddersen
geboren am 14. März 1930 in Hamburg,
gestorben am 24. November 1990 ebenda.
 
Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia

Filmografie bei der Internet Movie Database

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Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Helga Feddersen; Copyright Virginia Shue
  
Ernst Grabbe
geboren am 26. Februar 1926 in Hamburg,
gestorben am 8. Februar 2006 ebenda.
 
Ernst Grabbe, aufgewachsen in Hamburg, machte eine Schauspiel- und Gesangsausbildung und erhielt anschließend 1946 ein erstes Engagement am Theater Neustadt in Holstein1). Eine weitere Station seiner Theatertätigkeit wurde das Hamburger "St. Pauli Theater"1), 1954 berief ihn der damalige Leiter des "Ohnsorg-Theaters", Hans Mahler1), an seine niederdeutsche Bühne, der Grabbe bis zum Schluss als Ensemblemitglied angehörte bzw. wo er seine künstlerische Heimat fand.

Ernst Grabbe 1980 als der Braumeister Jochen Barkhahn in dem
niederdeutschen Lustspiel "Hamborger Beer"2) von Heinrich Behnken1)
in der Neufassung von Konrad Hansen1)mahnke-verlag.de
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Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Ernst Grabbe 1980 in dem niederdeutschen Lustspiel "Hamborger Beer" von Heinrich Behnken und Konrad Hansen;  Copyright Virginia Shue
Bei Wikipedia kann man unter anderem lesen: Bedingt durch seine äußere Erscheinung verkörperte er viele Jahre lang häufig Personen, die deutlich älter als er selbst waren, wie beispielsweise als Darüber hinaus war Grabbe in verschiedenen, im Norddeutschen angesiedelten, beliebten TV-Serien zu erleben, unter anderem mit Episodenrollen in "Hafenkrankenhaus" und "Polizeifunk ruft". Außerdem stellte er ab 1970 in der regelmäßig vom NDR1) produzierten Unterhaltungssendung "Haifischbar"1) zusammen mit Hilde Sicks das Gastwirtspaar dar. Das Studio war einer typischen Hamburger Hafenkneipe nachempfunden. In jeder Folge waren damals bekannte Sänger/-innen wie Lale Andersen, Freddy Quinn und Ralf Bendix und Schauspieler/-innen wie Henry Vahl, Otto Lüthje und Heidi Kabel zu Gast. (Quelle: Wikipedia)
Der beliebte Volksschauspieler war verheiratet und Vater einer Tochter.
Die letzte Ruhe fand er in der Familiengrabstätte auf dem Hamburger "Alt-Rahlstedter Friedhof"1) (Grab Nr. 4*015e)  → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
 
Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
  
Ursula Hinrichs
geboren am 27. April 1935 im niedersächsischen Apen1) (Landkreis Ammerland1)) als Jüngste von vier Kindern.
 
Ursula Hinrichs, Mutter von vier erwachsenen Kindern, kommt aus dem Oldenburger Land1) und spricht plattdeutsch. Mit siebzehn Jahren gab sie ihren Einstand mit "För de Katt" an der Oldenburger (bis 2004 genannten) "August-Hinrichs-Bühne"1). August Hinrichs1), der Namensgeber der Bühne, war der Großvater ihres Mannes. Sie ist seit 1981 fester Bestandteil des Ensembles des "Ohnsorg-Theaters", wo sie seit 1972 schon regelmäßige Gastauftritte hatte. Hinrichs trägt Lesungen vor und macht Hörspielarbeiten. (Quelle: Wikipedia) 
Meist spielte sie resolute Frauenfiguren, deftige Hamburger "Deerns", die das Herz auf dem rechten Fleck haben. 

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Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Ursula Hinrichs; Copyright Virginia Shue
Seit 2000 übernahm die damals 65-Jährige nur noch eine Rolle pro Jahr, was auch bei ihrem 80. Geburtstag noch der Fall war, widmete sich mehr ihrem Privatleben. Zudem fand sie nach wie vor Zeit für Lesungen, die ihr sehr am Herzen liegen.
Monika Nellesen schrieb in "Die Welt"1) (26.04.2005) über Hinrichs anlässlich ihres 70. Geburtstages unter anderem, "(…) daß sie immer noch so jugendlich wirkt, hat nicht nur mit guten Genen zu tun, sondern mit Disziplin" (…)  "So läuft das", sagt sie mit dem ihr eigenen, resolut deftigen Pragmatismus, den sie oft in ihren Rollen an den Tag legt. Aber sie kann auch ganz anders sein: herzerwärmend innerlich, gepaart mit mädchenhaft scheuem Charme. Eine seltene, kostbare Mischung."  → www.welt.de.
Neben ihrer umfangreichen Theatertätigkeit übernahm Ursula Hinrichs immer wieder Aufgaben vor der Fernsehkamera, präsentierte sich unter anderem in populären Serien, so als Mamsell Westfalen in drei Episoden von "Onkel Bräsig"1) (1978) nach dem Roman "Ut mine Stromtid"1) von Fritz Reuter1) mit Fritz Hollenbeck als Landinspektor Zacharias Bräsig, als Marianne Scholz in drei Folgen von "Kümo Henriette"1) (1979) von (Idee) und mit Helga Feddersen, als Frieda Scholz in dem Sechsteiler "Pfarrers Kinder, Müllers Vieh"1) (1991), als Oma Martha Brendel in der ersten Staffel von "Neues vom Süderhof"1) (1991–1997) oder als Mutter/Großmutter Amalie "Ami" Sommerland in der Kinderserie "Die Kinder vom Alstertal"1) (1998–2004).
Einen kleinen, dennoch prägnanten Part spielte sie als Emma, Haushälterin von Peter Bellheim (Mario Adorf), auch in Dieter Wedels1) preisgekrönten Mehrteiler "Der große Bellheim"1) (1993), zuletzt sah man sie in dem "Ohnsorg"-Stück "Ganze Kerle"2) (2011) als Lore Knocke, Mutter des Paketboten Hinnerk (Markus Gillich), auf dem Bildschirm.
"Daneben ist sie seit 1956 als Sprecherin von plattdeutschen Hörspielen und Texten tätig, so ab 2011 als Oma Hertha in der NDR-Radioreihe "Düsse Petersens"1). In den letzten Jahren nimmt/nahm Hinrichs im norddeutschen Raum häufiger plattdeutsche Lesungen vor." notiert Wikipedia.
 
Die in Buchholz in der Nordheide1) vor den Toren Hamburgs lebende Künstlerin wurde mehrfach ausgezeichnet, so erhielt si unter anderem den "Kulturpreis der Stadt Oldenburg"1), die "Ohnsorg-Medaille" für ihre Verdienste in Hamburg, den "Journalistenpreis der Hamburger Presse" und den Kulturpreis "Blauer Löwe"1) (2008) des niedersächsischen Landkreises Harburg1) in der Sparte "Plattdeutsch".

Ursula Hinrichs 2007
(Ausschnitt des Originalfotos)
Urheber:
Udo Grimberg
Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: Wikimedia Commons

Ursula Hinrichs 2007 (Ausschnitt des Originalfotos); Urheber: Udo Grimberg; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE; Quelle: Wikimedia Commons

Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie (Auzug) bei Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
  

Fritz Hollenbeck;  Copyright Virginia Shue Fritz Hollenbeck
geboren am 23. Oktober 1929 im mecklenburgischen Lübz1),
gestorben am 2. Juni 2021 in Hamburg1).
 
Gleich nach der Schule nahm der in Güstrow1) aufgewachsene Sohn eines Kaufmanns ab 1945 Schauspielunterricht und ließ sich zwei Jahre lang von Lucie Höflich in Schwerin1) ausbilden. Anschließend erhielt er am "Mecklenburgischen Staatstheater"1) in Schwerin ein Engagement und gab 1947 sein Bühnendebüt in der Komödie "Der Wald"1) von Alexander Ostrowski1). Nach vier Jahren wechselte er 1951 unter anderem an die Provinzbühne in Staßfurt1), kam dann zur Spielzeit 1955/56  an das "Theater Erfurt1). Von 1956 bis 1961 gehörte er unter der Intendanz von Helene Weigel dem "Berliner Ensemble"1) in Ost-Berlin an und glänzte in Brecht-Stücken wie "Leben des Galilei"1), "Der gute Mensch von Sezuan"1), "Die Dreigroschenoper"1) oder "Mutter Courage und ihre Kinder"1), wo er einen jungen Bauern darstellte → TV-Aufzeichnung 1961. Gastspiele führten ihn mit dem Ensemble in die Hauptstädte im ost- und westeuropäischen Ausland. Als sich Fritz Hollenbeck 1961 während des Baus der Berliner Mauer1) zufällig in Hamburg aufhielt, entschied er sich, nicht mehr in die ehemalige DDR zurückzukehren.  
  
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
 Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Anfangs hatte er es schwer, im Westen als Schauspieler Fuß zu fassen, 1966 wurde er an das "Theater Ulm"1) verpflichtet, ging dann 1971 zurück nach Hamburg. Hier wirkte er zunächst als Gast am "Theater im Zimmer"1) und an den "Kammerspielen"1), kam dann zum "Ohnsorg-Theater", dessen Ensemble-Mitglied er seit 1972 war. Seinen Einstand gab er am 30. Januar 1972 in dem plattdeutschen Stück "Lünken sünd ok Minschen", prägnante Figuren in rund 90 weiteren Aufführungen sollten im Verlaufe der Jahrzehnte folgen. Zu den Paraderollen des Erzkomödianten gehörten prägnante Figuren wie beispielsweise der Landwehrmann Ummo Ullen neben Edgar Bessen als Musketier Hein Lammers in "De Etappenhas" (1978) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Karl Bunje1), der Titelheld in "Schneider Wibbel"2) (1980) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Hans Müller-Schlösser1), der kauzige Polizeimeister Johannes Wilke in "Mensch sein muß der Mensch"2) (1984) von Günther Siegmund1),  der Alfred Schlapphoff in "Familie Schlapphoff" (1985), der Anton Tiedemeier in "Die spanische Fliege" (1990) nach dem Schwank von Franz Arnold1) und Ernst Bach1) oder der Pastor Pusbach in "Seemann, gib acht!"2) (1997) nach der Komödie "Sailor Beware!" von Falkland Cary (1897 – 1989) und Philip King (1904 – 1979)  – nur Einiges zu nennen. "… und in all ihnen hat Fritz Hollenbeck seine Vielseitigkeit und seine künstlerische Wandlungsfähigkeit in der vielschichtigen Darstellung der unterschiedlichen Charaktere unter Beweis gestellt. Ob den Ziehvater des behinderten Jungen in Felix Mitterers1)  "Halvklook", ob den Hilsebein im Arnold-und-Bach1)-Schwank "Die schwebende Jungfrau"3) oder den Vater in Gerhart Hauptmanns1) Drama "Rose Bernd"1)." schrieb das "Ohnsorg-Theater" in einem Nachruf.
 
Neben den zahlreichen schönen Rollen an der Hamburger Volksbühne wurde der Schauspieler auch in verschiedenen Fernsehspielen und -serien populär, bereits seit Mitte der 1950er Jahre übernahm er Aufgaben vor der TV-Kamera, eine herausragende Leistung zeigte er 1969 als Widerstandskämpfer Georg Elser1) in dem von Rainer Erler1) in Szene gesetzten Dokumentarspiel "Der Attentäter"4). Nach der Erstsendung im November 1969 hagelte es gute Kritiken für den Film und den Hauptdarsteller. Hollenbeck erhielt sehr viele lobende Zuschriften von Zuschauern und wurde noch in den Jahrzehnten danach immer wieder auf diese Rolle angesprochen. (Quelle: georg-elser-arbeitskreis.de)
Hollenbeck glänzte beispielsweise als "Onkel Bräsig" in der gleichnamigen Fernsehreihe1), Hauptfigur aus dem Roman "Ut mine Stromtid"1) des mecklenburgischen Mundartdichters Fritz Reuter1); zwischen 1977 und 1980 mimte er 42 Folgen lang –  zunächst in "Onkel Bräsig", dann in "Onkel Bräsig erzählt" – den ebenso resoluten wie pfiffigen Gutsverwalter Zacharias Bräsig. Hollenbeck zeigte sich in Mehrteilern wie  "Bauern, Bonzen und Bomben" (1973) und "Tadellöser & Wolff" (1975), war mit durchgehenden Rollen auch in den Serien "St. Pauli Landungsbrücken"1) und "Elbflorenz"1) auf dem Bildschirm präsent. In dem Quotenrenner "Der Landarzt"1) mimte er ab Ende der 1980er Jahre über zehn Jahre lang den Gastwirt Willem "Fiete" Asmussen. Hinzu kamen wiederholte Auftritte in Krimis wie "Schwarz Rot Gold"1) und "Tatort"1) – hier trat er er jeweils unter der Regie von Wolfgang Petersen1) in der Folge "Strandgut"1) (1972) als Polizeimeister Janusch und in der Story "Kurzschluss"1) (1975) als Herr Schönau in Erscheinung.
Darüber hinaus war Hollenbeck ein gefragter Sprecher und wirkte in zahlreichen Hörspielen mit, die ARD Hörspieldatenbank listet über 100 Produktionen; eine Auswahl findet man bei Wikipedia.
Zu seinen letzten Fernseharbeiten zählte unter anderem der Dauerbrenner "Großstadtrevier"1), wo er 2007 als Herr Pingel in der Episode "Tage wie dieser"2) zu sehen war.
Danach verabschiedete sich Hollenbeck in den Ruhestand. Der mit der Schauspielerin Rotraud Conrad verheiratete Künstler lebte zuletzt im Hamburger Stadtteil Eppendorf1); er wurde 91 Jahre alt. "Er war ein waschechter Volksschauspieler, der alle Facetten der Schauspielkunst virtuos beherrschte und der zweifelsohne zu den "Ohnsorg"-Legenden gezählt werden darf. (…) Der Schauspieler Fritz Hollenbeck hat zu all seinen Rollen Zugang gefunden im Theater, im Fernsehen, im Hörspiel und bei seinen Lesungen. Mit verblüffender Präzision ist er in die jeweilige Figur oder Situation geschlüpft und hat ihnen gleichzeitig seine eigene Prägung gegeben. Fritz Hollenbeck hat sich in die Herzen seines Publikums gespielt und dort werden sie ihn in Erinnerung behalten." würdigte das "Ohnsorg-Theater" sein langjähriges Ensemble-Mitglied in einem Nachruf.
 
Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (Auswahl)

Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) theatertexte.de, 4)  Die Krimihomepage (Spezial)
  
Heidi Kabel
geboren am 27. August 1914 in Hamburg,
gestorben am 15. Juni 2010 in Hamburg.
  
Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Heidi Kabel;  Copyright Virginia Shue
  
Heini Kaufeld
geboren am 19. Juli 1920 in Hamburg,
gestorben am 6. Mai 1996 in Hamburg.
 
Bereits als Kind spielte Kaufeld an verschiedenen Hamburger Theatern, u. a. dem "Deutschen Schauspielhaus"1). 1939 engagierte ihn Richard Ohnsorg1) an die "Niederdeutsche Bühne Hamburg", dem späteren "Ohnsorg-Theater". Er wurde bundesweit durch zahlreiche Fernsehaufzeichnungen des NDR1) aus diesem Hause bekannt, so unter anderem als
(Fremde Links: fernsehserien.de, Wikipedia, mahnke-verlag.de; R = Regie)
Dabei verkörperte Kaufeld überwiegend komische Figuren, aber auch Charakterrollen.
1966 führte er Regie in dem vom NDR aufgezeichneten Theaterstück "Kein Auskommen mit dem Einkommen"2) von Fritz Wempner1) mit Heidi Kabel (Zimmer-Vermieterin Ida Bodendiek) und Otto Lüthje als deren Ehemann August.
Der Film spielte für Kaufeld eine untergeordnete Rolle, beispielsweise zeigte er sich als Christian Ernst in der Episode "Die Polizei, dein Freund und Helfer"3) (1964) aus der Krimiserie "Hafenpolizei" oder gehörte neben etlichen anderen "Ohnsorg"-Stars als Kollege Flinz zur Besetzung des von Günther Siegmund1) mit Otto Lüthje in der Titelrolle des Otto Sanftleben und Heidi Kabel als dessen Ehefrau Erna inszenierten Lustspiels bzw. Persiflage auf die zu jener Zeit grassierenden Sex- und "Aufklärungs"-Streifen mit dem Titel "Otto und die nackte Welle"1) (1968). In "Polizeifunk ruft", der Nachfolge-Serie von "Hafenpolizei", trat er mit kleinen Parts in den Folgen "Der Spindmarder"3) (EA: 10.01.1968) und "Kerzen im Stroh"3) (EA: 18.02.1970) in Erscheinung.
Darüber hinaus war Kaufeld jedoch umfangreich für das Hörspiel, vornehmlich das niederdeutsche Mundarthörspiel tätig. Die ARD Hörspieldatenbank listet rund 150 Produktionen, bei denen er als Sprecher beteiligt war, verschiedentlich fungierte er zudem als Regisseur; eine Auswahl findet man bei Wikipedia.
1979 musste er infolge einer schweren Erkrankung den Schauspieler-Beruf aufgeben.
Die letzte Ruhe fand der Vater einer Tochter auf dem Hamburger "Friedhof Ohlsdorf"1) bzw. dem anonymen Urnenhain bei Kapelle 2.
Tochter Susanne stand ebenfalls in einigen Stücken auf der Bühne des "Ohnsorg-Theaters".

Quelle (unter anderem): Wikipedia (Stand 15.11.2007/Januar 2025)
Filmografie bei der Internet Movie Database;
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die Krimihomepage
  
Karl-Heinz Kreienbaum;  Copyright Virginia Shue Karl-Heinz Kreienbaum
geboren am 29. April 1915 in Hamburg,
gestorben am 16. Oktober 2002 in einem Krankenhaus in Schleswig1).
  
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database

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Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
  
Günter Lüdke
geboren am 22. August 1930 im Hamburger Stadtteil Altona1),
gestorben am 3. Mai 2011 in Hamburg.

Aufgewachsen in einer Familie von Seefahrern wählte Lüdke einen für seine Herkunft eher untypischen Beruf und wurde Schauspieler. Seine Karriere begann am "Altonaer Theater"1), nach einem Engagement am "Zimmertheater Aachen" (heute "Grenzlandtheater Aachen"1)) kam er Ende der 1950er zum "Ohnsorg-Theater". Daneben wirkte er im Laufe der Jahrzehnte in Hamburg an so renommierten Bühnen wie dem "Künstlertheater", dem "Ernst Deutsch Theater"1), dem "St. Pauli Theater"1) und den "Kammerspielen"1), trat am "Stadttheater Lüneburg"1) und bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) auf. Am "Ohnsorg-Theater" spielte Lüdke viele schöne Rollen wie den Diener Albert in "Das Herrschaftskind" (1959) von Wilfried Wroost1), den Knecht August Röhricht in "Opa wird verkauft"2) (1961) nach dem Volksstück "Der verkaufte Großvater"1) von Anton Hamik1) alias Franz Streicher mit Henry Vahl in der Titelrolle oder den Justizwachtmeister in dem Stück "Die Kartenlegerin" (1964) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Wilfried Wroost mit Heidi Kabel als "Kartenlegerin" Witwe Wilhelmine Lührs.

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Günter Lüdke;  Copyright Virginia Shue
Bundesweit bekannt und populär wurde er jedoch auch durch verschiedenste TV-Serien und Einzelproduktionen. Seit Ende der 1950erJahre übernahm er Aufgaben vor der Kamera, war von Jürgen Roland1) für das Fernsehen entdeckt worden. Roland besetzte ihn in seinen legendären Krimiserien "Stahlnetz" in der Folge "Aktenzeichen: Welcker u. a. wegen Mordes"1) (1959) als Erich Zöllner und in "Verbrannte Spuren"1) (1960) als Pfeife-rauchenden Bauern sowie in dem semi-dokumentarischen Kinofilm "Polizeirevier Davidswache"1) (1964) als Paschke. In der Krimiserie "Polizeifunk ruft" (1966/67) mimte Lüdke ab der ersten Staffel viele Folgen lang den Assistenten Bollmann des Hauptkommissars Koldehoff (Josef Dahmen). Lüdke spielte in beliebten Serien wie "Percy Stuart"1) – hier als Butler James im "Excentric-Club", –, "Dem Täter auf der Spur"oder "Hamburg Transit"1), tauchte später beim "Landarzt"1) und im "Großstadtrevier"1) auf. Beispielsweise besetzte ihn John Olden1) und Claus Peter Witt1) mit einem kleineren Part in dem legendären Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (1966), Wolfgang Becker1) in dem Krimi "Kein Geldschrank geht von selber auf. Die Eddie Chapman Story"3) (1971) als Andy neben Peter Vogel in der Rolle des Eddie Chapman1) oder Ottokar Runze1) in dem Kinofilm "Der Lord von Barmbeck"1) (1973). Ab den 1970ern gehörte Lüdke zum "Personal" der beliebten Sendung "Haifischbar"1), unterstützte vor maritimer Kulisse als "Kellner" das "Gastwirts-Ehepaar" Hilde Sicks und Ernst Grabbe. In den 1980ern zeigte er sich in den ambitionierten Mehrteilern "Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland?"1) (1987) und "Die Bertinis"1) (1988), war auch in den nachfolgenden Jahren immer wieder mit schönen Rollen auf dem Bildschirm präsent. Mehrfach sah man ihn in "Geschichten aus der Heimat"2), zuletzt wirkte er in der "Tatort"1)-Folge "Feuerkämpfer"1) (2006) mit und mimte den Nachbarn von KHK Jan Casstorff (Robert Atzorn).
Lüdkes Filmografie umfasst darüber hinaus zahlreiche, im Unterhaltungsgenre angesiedelte Kinoproduktionen, zu nennen sind etwa das Melodram "Barbara – Wild wie das Meer"1) (1961), der Edgar-Wallace1)-Streifen "Der Fälscher von London"1) (1961), die Krimis "Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn"1) (1967) und "Die Engel von St. Pauli"4) (1969) oder die "Immenhof"-Geschichten "Die Zwillinge vom Immenhof"1) (1973) und "Frühling auf Immenhof"1) (1974).
  
"Polizeistation" (1973): Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung  von Pidax Film, welche die Serie im September 2022 auf DVD herausbrachte. "Polizeistation": Szenenfoto mit Rainer Goernemann (l.) als der junge Polizist Till Cassens, Detlev Eckstein als dessen krimineller Bruder Heiko und Günter Lüdke (r.) als Briefträger Lorenz in der 5. Episode "Fingerabdrücke" (EA: 15.08.1973); mit freundlicher Genehmigung  von Pidax Film, welche die Serie im September 2022 auf DVD herausbrachte.
"Polizeistation"1) (1973):  Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto
mit Rainer Goernemann1) (l.) als der junge Polizist Till Cassens, Detlev Eckstein1) als
dessen krimineller Bruder Heiko und Günter Lüdke (r.) als Briefträger Lorenz
in der 5. Episode "Fingerabdrücke"3)
Mit freundlicher Genehmigung  von Pidax Film, welche die Serie im September 2022 auf DVD herausbrachte.

Doch nicht nur als Darsteller machte sich Lüdke einen Namen, er führte selbst Regie, veröffentlichte verschiedene Bücher und war ein gefragter Sprecher bzw. Rezitator. So hört man seine Stimme unter anderem in den spannenden Jugendserien "Ein Fall für TKKG"1), in der erstmals 1993 bei RTL1) ausgestrahlten, 13-teiligen Comic-Serie "Ottos Ottifanten"1) (1993) sprach er den Opa Bommel, den 90-jährigen Vater des tollpatschigen Paul Bommel (Wolfgang Draeger1)), der mit Vorliebe (erfundene) Geschichten aus seinem Leben erzählt und es liebt, den Wagen seines Sohnes zu Schrott zu fahren. Otto Waalkes1), Erfinder der Figur des Elefanten "Ottifant"1), sprach als Bruno den Sohn von Paul. Überdies lieh er seine Stimme als Synchronsprecher zahlreichen international bekannten Schauspielern wie beispielsweise Lew Ayres1) als Professor Howard Nicholson in dem TV-Krimi "Columbo: Teuflische Intelligenz"1) (1974, "Mind over Mayhem"), Kenneth Mars1) als Uncle Louie in der Mystery-Serie "Grüße aus dem Jenseits"2) (1990/91, "Shades Of L.A.") oder Eli Wallach1) als Noah Dietrich1) in dem Kino-Drama "Der große Bluff – Das Howard-Hughes-Komplott"1) (2006, "The Hoax") → mehr bei synchronkarte.de, wo rund 260 Sprechrollen ausgewiesen werden. Für den Hörfunk war ebenfalls umfangreich tätig, die ARD Hörspieldatenbank listet 80 Produktionen, bei denen er als Sprecher beteiligt war; siehe auch Auswahl bei Wikipedia.
  
Immer wieder erfreute Günter Lüdke das Publikum mit Leseabenden, überwiegend mit Mundart-Texten. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen "Kurz vor 8 kommt Elli" (1976) und "In Hamburg ändert sich fast nix. Lauter so Geschichten – und alle über drei Minuten" (1999). Zur Jahrtausendwende brachte er den Kult-Sketch "Dinner for one"1) in einer niederdeutschen Fassung unter dem Titel "Dinner for one op platt, vertellt vun Günter Lüdke mit Billers vun B. Ronstein" auf den Markt; inzwischen ist das Buch auch als CD erschienen. Humorvoll und dem Landstrich angemessen hat Günter Lüdke den Silvester-Evergreen ins Plattdütsche übertragen: Korvettenkapitän Doggerbank sowie die Herrn Bredenbüttel-Fehmarn, Pommerenke und Winterdiek, allesamt dargestellt durch den treuen Diener Hannes, feiern Froin Gesines 90. Geburtstag. Das Ambiente ist norddeutsch: Ein Fischkutter liegt im Watt, daneben stehen zwei große Seekisten mit den Getränken und dem Menü des Abends. Der Stolperstein ist ein Draggen, ein kleiner Anker mit langem Tampen. Eine Schiffsglocke läutet den Beginn der turbulenten Feier ein: Allens wedder so as jed's Joahr! (Quelle: www.edition-nautilus.de)
    
Günter Lüdke war auch immer wieder als Autor tätig. In den 1970igern schrieb er für den NDR die wöchentliche Radiosendung "Land und Leute". 1976 veröffentlichte er Beiträge dieser Sendung in den Büchern "Kurz vor acht kommt Elli", 1999 "In Hamburg ändert sich fast nix. Lauter so Geschichten – und alle über drei Minuten." Im selben Jahr erschien bei der "Edition Nautilus" seine niederdeutsche Fassung von Freddie Frintons1) "Dinner for One"1) unter dem Titel "Dinner for one op platt, vertellt vun Günter Lüdke mit Billers vun B. Ronstein." Des Weiteren ist er in Zusammenarbeit mit Gottfried Böttger1) und Lex Hudel (d. i. Wilken F. Dincklage1)) der Texter des Liedes "Mit Zampel und Kaffetäng" (1979 Interchord)(Quelle: Wikipedia, abgerufen 09.09.2011)

Günter Lüdke wohnte bis zu seinem Tod im Hamburger Stadtteil Osdorf1). Er wurde anonym in einer Baumgrabanlage auf dem "Friedhof Groß Flottbek"1) im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld1) beigesetzt.
  
Siehe auch Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database

Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die Krimihomepage, 4) filmportal.de

   

Otto Lüthje
geboren am 17. Mai 1902 in Hamburg,
gestorben am 23. Januar 1977 ebenda.
 
Otto Lüthje war das jüngste Kind eines Hamburger Feuerwehrbeamten und dessen Ehefrau. Bereits als kleiner Junge konnte er sein künstlerisches Talent unter Beweis stellen. Auf Weihnachts- und Kameradschaftsfeiern der Hamburger Feuerwehr durfte er aus dem großen Schatz deutscher Dichtung deklamieren und machte damit seine Eltern sehr stolz. Nach Abschluss seiner Schulausbildung nahm er ein Studium auf. Anschließend wurde er Mittelschullehrer. Er unterrichtete u. a. in den Fächern Musik, Deutsch und Erdkunde. Als er 1923 zunächst keine Anstellung erhielt, wurde er Volontär bei der Fruchthof-Filiale der "Norddeutschen Bank"1). Der dortige Buchhalter, Hermann Möller, war Laienschauspieler bei Richard Ohnsorg1) sowie dessen rechte Hand. Er erweckte bei Otto Lüthje das Interesse für die Schauspielerei. 1924 trat er dennoch in den Schuldienst ein. Im selben Jahr gelang es Richard Ohnsorg Lüthje auch als Schauspieler an die "Niederdeutsche Bühne Hamburg", die später in "Ohnsorg-Theater"1) umbenannt wurde, zu engagieren. Damit begann sein berufliches Doppelleben. Zunächst spielte er nur kleinere Rollen, mal war es der erste Bauer, ein anderes mal der zweite Soldat, wie er es selbst manchmal nannte. Erst zu Beginn der 1930er Jahre erkannte Ohnsorg sein komödiantisches Talent. Ab dieser Zeit verkörperte Lühtje oft den komischen Liebhaber. Die Rolle eines ernsthaften Liebhabers mochte er selbst auch nie darstellen.

Lühtje gehörte dem "Ohnsorg-Theater" 48 Jahre lang an und prägte das niederdeutsche Volkstheater, obwohl er nie Schauspielunterricht nahm, entscheidend mit; den Beruf des Lehrers gab er jedoch nicht auf. So stand er vormittags im Klassenzimmer und abends auf der Bühne, führte wie seine älteren Kollegen Hans Langmaack1) und Walther Bullerdiek1), die ebenfalls Schullehrer waren, beruflich ein Doppelleben. Seine Schüler sollen sehr stolz auf ihren Lehrer, der auch ein ausgezeichneter Pädagoge war, gewesen sein. Nach Kriegsende half er beim Hamburger Rundfunk mit, den Schulfunk1) wie auch den Kinderfunk1) wieder aufzubauen. 1964 ließ er sich im Alter von 62 Jahren vorzeitig pensionieren und war von da an nur noch als Schauspieler tätig.

Als der "Nordwestdeutsche Rundfunk"1) (NWDR) im Jahre 1954 damit begann, Aufzeichnungen aus dem "Ohnsorg-Theater" zu senden, wurden ihre Stars, zunächst vor allem Walter Scherau, dann nicht nur Heidi Kabel, Henry Vahl und Otto Lüthje auch bundesweit äußerst populär. Lüthje wurde oft als "urwüchsiger Menschendarsteller" bezeichnet und so zum vielgeliebten Volksschauspieler.
Unvergessen sind seine Darstellungen des niederdeutschen Don Camillo in der Komödie "Mit em op du un du" von Günther Siegmund1), des August Bodendiek, der in dem Lustspiel-Klassiker "Kein Auskommen mit dem Einkommen"2) (1957) von Fritz Wempner1) ein Zimmer vermietet, ohne sich mit Ehefrau Ida (Heidi Kabel) abzustimmen, oder des "Krischan Honolulu" genannten Kneipenwirts in "Die Königin von Honolulu"2) (1966, "De Keunigin von Honolulu") nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1), ein Stück, in dem man ihn auch als Sänger erleben konnte. Seine Lieblingsrolle war jedoch die des Opa Meiners in dem Schwank "Das Hörrohr"2) von Karl Bunje1), die er auf eine verschmitzt, liebenswert gerissene Weise darstellte. Bedauerlicherweise existieren von den beiden Fernsehaufführungen von 1960 und 1964 keine verwertbaren Kopien mehr, nur die von Günter Jansen1) in niederdeutscher Mundart inszenierte Hörspielfassung aus dem Jahre 1954 mit Walter Bullerdiek1) (Sohn Jochen) und Magda Bäumken1) (dessen Frau Bertha) ist noch erhalten → "Dat Hörrohr"3) (EA: 29.08.1954). Ähnlich wie Henry Vahl spielte er in den späten Jahren gerne den"komischen Alten". Mit Henry Vahl und Heidi Kabel war er auch privat sehr eng befreundet. Das Ensemble-Mitglied Günther Siegmund war übrigens ein früherer Schüler von ihm → Aufzeichnungen aus dem "Ohnsorg-Theater" mit Otto Lüthje bei Wikipedia.

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von
"Studio Hamburg Enterprises GmbH"

"Kein Auskommen mit dem Einkommen": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Wie die meisten der "Ohnsorg"-Darsteller/-innen nahm auch Lüthje Rollen bei Film und Fernsehen an. So trat er, wenn auch mit kleinen Parts, in legendären Krimiserien auf, so unter anderem in "Gestatten, mein Name ist Cox" aus der Feder von Rolf und Alexandra Becker1) an der Seite von "Titelheld" Günter Pfitzmann als Mr. Peek in der Episode "Jedes Geschäft hat sein Risiko"4) (EA: 27.12.1965) oder drei Mal in unter der Regie von Jürgen Roland1) in den nach den Drehbüchern von Wolfgang Menge1) entstanden, berühmten "Stahlnetz"-Stories. So mimte er in der Folge "Saison"1) (EA: 24.04.1961) gemeinsam mit Marina Ried das Ehepaar Pfeifer, in "In jeder Stadt …"1) (EA: 06.04.1962) den Rezeptionist im Hotel "Niederländischer Hof" und in "Das Haus an der Stör"1) (EA: 26.05.1963) als Erwin Schmidt einen Aussteller auf einer Messe für Haushaltsgeräte. Beim "Landarzt Dr. Brock" tauchte er in der Folge "Die Entscheidung" (1967) als Direktor Bommermann auf, bei "Polizeifunk ruft" in "Der Reinfall"4) (EA: 31.01.1968) als Herr Schnabl sowie in "Die Sozialhelferin"4) (EA: 23.12.1968) als Herr Budde. In dem Kinofilm "Otto und die nackte Welle"1) (1968) stellte er, mit weiteren "Ohnsorg"-Stars an seiner Seite, die titelgebende Figur des mit Erna (Heidi Kabel) verheirateten Otto Sanftleben dar. Lühtje trat zudem in verschiedenen Unterhaltungssendungen der damaligen Zeit, wie "Zwischenmahlzeit"1) oder "Haifischbar1)" auf. 1966 sah man ihn mit Heidi Kabel in einem kleinen Werbefilm für die "ARD-Fernsehlotterie"1) "Ein Platz an der Sonne" – "Mit 5 Mark sind Sie dabei". Zu seinen letzten Auftritten vor der Kamera zählte der von Claus Muras in plattdeutsch gedrehte, schwankhafte Kinostreifen "Wir fahren mit der U-Bahn nach St. Pauli"5) (1970), in dem er als Reeperbahnführer in Erscheinung trat.
Darüber hinaus war Lüthje jahrzehntelang umfangreich sowohl als Sprecher als auch ab Ende der 1950er als Regisseur für das Hörspiel tätig. Bereits ab Mitte der 1920er Jahre war an Produktionen der "Nordischen Rundfunk AG"1) (NORAG) beteiligt, ab Ende der 1940er arbeitete er für den NWDR1) bzw. NDR1). Vorwiegend handelte es sich um niederdeutsche Mundart-Hörspiele, in denen er meistens die Hauptrolle übernahm. Die ARD Hörspieldatenbank listet rund 200 Produktionen mit Lühtje als Sprecher sowie 14 Stücke, in denen er für die Regie verantwortlich zeichnete und in denen, wie auch in den anderen Sendungen, seine "Ohnsorg"-Kollegen/Kolleginnen zur Besetzung gehörten; eine Auswahl findet man bei Wikipedia.
 
Otto Lüthje war 1972 nach einem schweren Herzinfarkt gezwungen seine Bühnentätigkeit aufzugeben. Bereits ein Jahr zuvor musste er nach einem Unfall im österreichischen Lienz1), wo er von einem Pkw angefahren wurde, für eine geraume Zeit pausieren. Als der NDR1) und das "Ohnsorg-Theater" für 1973 eine neue Aufzeichnung des Stückes "Das Hörrohr"2) vereinbarten, wollte er noch einmal vor der Kamera seine Lieblingsrolle, den Opa Meiners, spielen. Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht mehr. Den Opa gab nun Hans Jensen, Vater von Jochen (Jochen Schenck) bzw. Schwiegervater von Bertha (Christa Wehling).
Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich in den folgenden Jahren. Am 14. Dezember 1976 wurde er in das Hamburger "Krankenhaus Ochsenzoll" (heute "Asklepios Klinik Nord"1), Standort Ochsenzoll1)) eingeliefert. Als er dort am 23. Januar 1977 den 5. Herzinfarkt erlitt, verstarb der 74-Jährige kurz darauf an Herzversagen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er am 31. Januar auf dem Hamburger "Friedhof Ohlsdorf"1) (Grabstelle: BT65 56) beigesetzt. Die Trauerfeier fand zuvor auf dem "Friedhof Bergstedt"1) im gleichnamigen Hamburger Stadtteil1) statt.
Lühtje war mit Ehefrau Annita, geb. Meyer (1897 – 1988), verheiratet. Sie erblickte als Tochter eines Hamburger Kaufmanns in Mexiko das Licht der Welt. Das Ehepaar hatte eine gemeinsame Tochter sowie zwei Söhne aus Anitas ersten Ehe. Als diese 1988 verstarb, fand sie ihre letzte Ruhe an der Seite ihres Ehemannes in dem Familiengrab der Familie Meyer → Foto der Grabstelle knerger.de sowie Wikimedia Commons.
   
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/14.01.2025)
Filmografie bei der Internet Movie Database
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) ARD Hörspieldatenbank, 4) Die Krimihomepage, 5) filmdienst.de
  
Heidi Mahler;  Copyright Virginia Shue Heidi Mahler
geboren am 31. Januar 1944 im niedersächsischen Weihe,
Ortsteil der Gemeinde Hanstedt1) (Kreis Harburg1)) nahe Hamburg.
 
Heidi Mahler ist die Tochter der Hamburger Volksschauspielerin Heidi Kabel (1914 – 2010) und deren Ehemann, dem einstigen "Ohnsorg"-Intendanten Hans Mahler1) (1900 – 1970), wuchs gemeinsam mit ihren beiden älteren Brüdern Jan Rasmus (* 1938) und Heiko (* 1942) auf. Im Alter von siebzehn Jahren begann sie eine Ausbildung an der "Hochschule für Schauspiel und bildende Künste"1) bei Eduard Marks (1901 – 1981). Ihr "Ohnsorg" Debüt gab sie Anfang Februar 1964 mit einenem kleinen Part in der Uraufführung (02.02.1964) der Komödie "De Glücksgaloschen" von Ernst-Otto Schlöpke1), vier Monate später hatte sie ersten größeren Auftritt gleich mit einer Doppelrolle in dem Lustspiel "De vergnögte Tankstell" ("Die vergnügte Tankstelle") von Fritz Wempner1) → mahnke-verlag.de.
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Danach war auch sie in etlichen Fernsehaufzeichnungen oft an der Seite ihrer Mutter zu sehen, wie als Lisa Franzen in dem Lustspielklassiker "Kein Auskommen mit dem Einkommen"2) (1966) von Fritz Wempner mit Otto Lüthje und Heidi Kabel als Zimmer-Vermieter bzw. Ehepaar Bodendiek oder als Marie in "Verteufelte Zeiten"2) (1968) von Karl Bunje1) mit Edgar Bessen, Henry Vahl und Heidi Kabel. Im Laufe der Jahrzehnte begeisterte auch Heidi Mahler das Publikum in zahlreichen Stücken, eroberte durch die TV-Sendungen, ebenso wie ihre Mutter, als "Seute Deern" die Herzen eines Millionenpublikums. Aus der Vielzahl der Aufführungen ist beispielsweise die Serviererin Karla Rathjen in "Der schönste Mann von der Reeperbahn"2) (1974) von Walter Rothenburg1) mit Heidi Kabel als resolute Wirtin Hermine Lorenz zu nennen, die junge Witwe Annegret Klüver in "Der Weiberhof"2) (1975) nach "De Wieberhoff" von Karl Gustav Freese (1903 – 1944) mit Kabel als die Annegret "bewachende" Großmagd Tina Petersen oder die Lena, Tochter von Bürgermeister Jan Kreyenborg (Karl-Heinz Kreienbaum) und dessen Frau Gesine (Hilde Sicks), in "Wenn der Hahn kräht"2) (1976) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von August Hinrichs1). Man sah sie als Petra Fock in "Rum aus Jamaika"2) (1977) von Gerhard Bohde1), als Bettina Wulf, genannt "Betty", in " Das Kuckucksei"2) (1981) von Irma und Walter Firner1) mit Heidi Kabel als deren leibliche Mutter mit einer zweifelhaften Vergangenheit Marie Müller, oder als die von Peter Lübbers (Jürgen Lederer1)) vernachlässigte Ehefrau Marie bzw. Nichte von Inge (Heidi Kabel) in dem Lustspiel "Een Mann is keen Mann"1) (1989, "Ein Mann ist kein Mann") von Dagmar Seifert1).
  
"Der Weiberhof": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

"Wenn der Hahn kräht": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Abbildungen DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Heidi Mahler war zunächst von 1964 bis 1983 festes Mitglied des Ensembles des "Ohnsorg-Theaters", wechselte anschließend für einige Jahre an das Hamburger "Thalia Theater"1) und kehrte dann nach sechs Jahren 1989 an die niederdeutsche Bühne zurück. Mit fortgeschrittenem Alter glänzte sie mit der Art von Rollen, in denen früher ihre Mutter brillierte bzw. verkörperte oftmals resolute, bodenständige Frauen. In jüngerer Zeit erlebte man sie als "Klatschtante" Meta Bold in dem Schwank "Tratsch im Treppenhaus"1) (2016) von Jens Exler1). So notiert fernsehserien.de: "Das "Ohnsorg-Theater"-Stück "Tratsch im Treppenhaus" mit Heidi Kabel und Henry Vahl hat schon Tradition im Programm des NDR Fernsehens am letzten Tag eines Jahres. Am Silvesterabend 2016, auf den Tag genau 50 Jahre nach der "Urfassung"2) dieses Kultklassikers, gibt es die viel umjubelte Neuinszenierung mit Heidi Mahler aus dem "Ohnsorg-Theater" in Hamburg zu sehen. Die Tochter von Heidi Kabel glänzt in der Paraderolle ihrer Mutter."
Am 25. August 2019 startete das "Ohnsorg-Theater" mit dem Lustspiel bzw. der Neuinszenierung von Michael Koch des Stücks "En Mann mit Charakter" von Wilfried Wroost1) mit Mahler in der weiblichen Hauptrolle der Dora Hintzpeter, resolute und rüstige Mutter des Titelhelden Bäckermeister Heinrich Hintzpeter (Till Huster), in die neue Spielzeit → "Hamburger Abendblatt". "Der NDR hat diese umjubelte Aufführung aufgezeichnet und setzt damit nach pandemiebedingter Zwangspause die traditionsreiche Zusammenarbeit mit dem "Ohnsorg-Theater" notiert fernsehserien.de. Nach dem Schlussapplaus wurde Heidi Mahler die "Ehrenmitgliedschaft" im "Ohnsorg-Theater" verliehen. Diese Ehre wurde in der langen Geschichte des Hauses nur fünf Mitgliedern zuteil, darunter auch Heidi Kabel. Es sollte laut Medienberichten die letzte Theaterrolle der damals 75-Jährigen gewesen sein. Bereits Anfang Dezember 1955 war diese amüsante Geschichte unter der Regie von Hans Mahler1) mit Walter Scherau (Heinrich Hintzpeter, Heidi Kabel (Dora Hintzpeter) und Christa Wehling (Gisela Hintzpeter) in einer Aufzeichnung aus dem "Ohnsorg-Theater" über die Bildschirme geflimmert, nach einer weiteren Aufführung im Jahre 1961 in eben dieser Besetzung, spielte Heidi Mahler in "Ein Mann mit Charakter"2) (1969) als Gisela die Tochter des Bäckermeisters Hintzpeter (Werner Riepel) bzw. Enkelin von Dora (Heidi Kabel), ebenso wie in der Version aus dem Jahre 19792).
Hatte die die Schauspielerin eigentlich schon Abschied von der Bühne genommen, kehrte sie doch im Mai 2024 (10./11.05) für ein Gastspiel in dem von Ehemann Michael Koch inszenierten Schwank "Tratsch op de Trepp" mit ihrer Paraderolle der Meta Boldt noch einmal an das "Ohnsorg-Theater" zurück.
 
Darüber hinaus stand Heidi Mahler sporadisch vor der Kamera, wie etliche ihrer "Ohnsorg"-Kollegen/innen wirkte auch sie dem Kinofilm "Otto und die nackte Welle"1) (1968) mit und mimte an der Seite von Otto Lühtje in der Rolle des mit Erna (Heidi Kabel) verheirateten Otto Sanftleben die Uschi. Einmal mehr zusammen mit Mutter Heidi Kabel sah man sie in dem Streifen "Klein Erna auf dem Jungfernstieg" (1969). Im Fernsehen war sie mehrfach in dem Dauerbrenner "Großstadtrevier"1) präsent, so als Mutter des kleinen Protagonisten (Florian Helden) in der Episode "Katzenjani"2) (1991), als Inge Heinsen in "Jens, 7 Jahre"2) (1997) und als Tante Lisbeth in "Zack, zack!" (2011). In der von Claus Peter Witt1) gedrehten Komödie "Mutter und Söhne"1) (1992) war sie als Karin die Ehefrau von Hans-Christian Kröger (Volkert Kraeft), einer der drei Söhne der verwitwete Christine Kröger (Heidi Kabel), in der humorigen Romanze "Zwei Millionen suchen einen Vater"1) (2006) übernahm sie den Part der Arzthelferin Hilde. Einen letzten gemeinsamen Auftritt mit ihrer Mutter gab es in dem von Detlev Buck1) nach dem Buch von Bestseller-Autorin Cornelia Funke1) in Szene gesetzten, preisgekrönten Kinder- und Jugendfilm "Hände weg von Mississippi"1) (2007), die über 90-jährige Heidi Kabel zeigte sich als Oma Berta, Heidi Mahler – wie im richtigen Leben – als deren Tochter (Henriette) bzw. Freundin von Dolores "Dolly" Blumentritt (Katharina Thalbach1)) → filmportal.de.
Außerdem wirkte Heidi Mahler seit Anfang der 1960er Jahre als Sprecherin, vorwiegend in niederdeutschen Mundart-Hörspielen mit, die ARD Hörspieldatenbank listet rund 55 Produktionen. Unter anderem sprach sie in "Ünner den Melkwoold"3) (EA: 25.11.2006), der niederdeutschen Fassung1) des Hörspiels "Unter dem Milchwald"1) ("Under Milk Wood") von Dylan Thomas1), die Fro (Frau) Pogg/Fro Wolle Behrmann.
 
Ende August 2015 wurde Heidi Mahler eine besondere Ehre zuteil, der Hamburg Senat zeichnete die Schauspielerin für ihre Verdienste um die Hansestadt mit der "Senator-Biermann-Ratjen-Medaille"1) aus. Als "charmante Botschafterin Hamburgs und der plattdeutschen Sprache" sei sie "eine großartige Schauspielerin, die mit ihrer Kunst nicht nur das Publikum im "Ohnsorg-Theater", sondern auf Bühnen in ganz Deutschland begeistert" betonte die damalige Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler anlässlich der Verleihung → www.hamburg.de. Bereits 2007 erhielt sie den "Rolf-Mares-Preis"1) der Hamburger Theater für ihre Darstellung der Titelrolle in dem volkstümlichen Drama "Mudder Mews" von Fritz Stavenhagen1) (1876 – 1906) → www.welt.de.
 
Seit 1986 ist Heidi Mahler, die am 31. Januar 2024 ihren 80. Geburtstag feierte, in dritter Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Michael Koch verheiratet und lebt zusammen mit ihrem Ehemann inzwischen auf einem alten Bauernhaus in der Eifel1). Ihr erster Ehemann war der Pilot Klaus Wischmann, den sie am 1. August 1969 heiratete; die Verbindung endete nach rund zweieinhalb Jahren vor dem Scheidungsrichter. Die zweite Ehe mit dem Schauspieler bzw. "Ohnsorg"-Kollegen Jürgen Pooch (1943 – 1998) war ebenfalls nur von kurzer Dauer und währte von 1981 bis 1985.
  
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/15.01.2025)
Siehe auch fernsehmuseum-hamburg.de, www.ndr.de sowie
die Artikei zum 80. Geburtstag bei ohnsorg.de und ndr.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) ARD Hörspieldatenbank
  

Jürgen Pooch
geboren am 21. Mai 1943 in Insterburg1) (Ostpreußen1);
heute: Tschernjachowsk, russische Oblast Kaliningrad1)),
gestorben 18. August 1998 in Dalyan (Türkei).
 
Nach Kriegsende, sein Vater war 1944 in Kurland1) gefallen, kam der gebürtige Ostpreuße Jürgen Pooch mit seiner Mutter nach Flensburg1), wo er später an der dortigen "Niederdeutschen Bühne"1) erste Theatererfahrungen in der Statisterie, dem Chorgesang und in kleineren Rollen sammelte. Nach einer Lehre als Handelskaufmann besuchte er in Hamburg das von Hildburg Frese1) gegründete "Schauspiel-Studios Frese"1), finanzierte die Ausbildung mit Arbeiten am "Thalia Theater"1), am "Ernst Deutsch Theater"1) und am "Ohnsorg-Theater". Nach einem ersten Engagement am "Theater Lübeck"1) kam er an das "Ohnsorg-Theater", gab dort sein Debüt mit dem Part eines Taxifahrers in dem Stück "Froonslüüd sind ook bloots Minschen" von Hans Egon Jürgensen (1929 – 2006) und erhielt anschließend einen festen Vertrag. Anfangs gab er meist den jugendlichen Liebhaber, zählte innerhalb kürzester Zeit vor allem beim weiblichen Publikums zu den Stars der Bühne wie beispielsweise mit der titelgebenden Figur in "Der möblierte Herr"2) (1971) von Werner Schubert3).

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Jürgen Pooch;  Copyright Virginia Shue
Oft sah man ihn als Partner von Heidi Mahler, mit der er zwischen 1981 und 1985 kurzzeitig verheiratet war. Zu nennen sind unter anderem Stücke wie "Trautes Heim"2) (1970) von Max Drögemüller (1911 – 1995), "Der schönste Mann der Reeperbahn"2) (1974) von Walter Rothenburg1), "Frauen an Bord"2) (1976) von Friedrich Wilhelm Meyer-Brink (1912 – 1973) und Ferdinand Oesau (1876 – 1955), "Die Venus von Müggensack"2) (1977) nach "Müggensack sien Venus" von Tilly Hütter1), "Das Kuckucksei"2) (1981) von Irma und Walter Firner1) oder "Verteufelte Zeiten"2) (1982) von Karl Bunje1).
"Während seiner Zeit am "Ohnsorg-Theater" entwickelt sich Jürgen Pooch in mehr als 100 Rollen zu einem ausdrucksvollen Charakterdarsteller, der als Gutsbesitzer Flamm in Gerhart Hauptmanns "Rose Bernd"1) (Anm.: "Ohnsorg-Theater" 1993, plattdeutsche Version; mit Beate Kiupel1) in der Titelrolle → taz.de) ebenso beeindruckt wie als Badearzt Dr. Stockmann in Ibsens "Ein Volksfeind"1)." notiert www.ndr.de (Anm.: "Ohnsorg-Theater" 1995, plattdeutsche Version "Een Volksfiend")
Als Autor übertrug er einige Theaterstücke in die niederdeutsche Sprache (z. B. "Ein Mann ist kein Mann"1) von Dagmar Seifert1)) und brachte sie als Regisseur zur Aufführung. Auch als Hörspielsprecher trat er seit Mitte der 1960er, vornehmlich in Mundarthörspielen in Erscheinung, wie in dem plattdeutschen Kriminalstück "De Brillantring"4) (EA: 29.03.1971) von Hans-Heinrich Rottgardt (1931 – 1978), wo er unter der Regie von Rudolf Beiswanger1) als Polizeimeister Krause mitwirkte. Zu den weiteren Sprechern/Sprecherinnen gehörten die "Ohnsorg"-Kollegen Ursula Hinrichs, Günther Siegmund1) und Karl-Heinz Kreienbaum. Die ARD Hörspieldatenbank listet rund 55 Produktionen, an denen er beteiligt war. Darüber hinaus tat er sich mit seiner markant-tiefen Stimme mitunter als Sänger hervor, wenn die Rolle es verlangte.
Nur selten stand er vor der Kamera, zeigte sich unter anderem als Sohn des Direktors Walter (Walter Jokisch) in dem Kinostreifen "Zwei wie wir – und die Eltern wissen von nichts"1) (1966) sowie mit Episodenrollen in einigen TV-Serien, unter anderem als Seemann in der Folge 85 "Ihr Mörder, gnädige Frau"2) (EA: 21.02.1995) aus dem Dauerbrenner "Großstadtrevier"1).
  
1988 erlitt der Publikumsliebling, der noch die Anfänge der "Ohnsorg"-TV-Aufzeichnungen mitgemacht hatte, einen Herzinfarkt. Drei Jahre später diagnostizierten die Ärte bei 48-jährigen Schauspieler Lungenkrebs, was eine OP bzw. die Entfernung der halben Lunge nach sich zog. "Pooch kämpft sich noch einmal zurück ins Leben und feiert 1996 sein 30-jähriges Bühnenjubliäum am "Ohnsorg-Theater"." vermerkt www.ndr.de. Er übernahm seine letzte Bühnenrolle in "Frau Sperlings Raritätenladen" mit dem Untertitel "Bilder machen Leute" nach der gleichnamigen Komödie5) von Erwin Kreker1) als Schwiegersohn der Trödelladen-Besitzerin Clara Sperling (Heidi Kabel) bzw. Ehemann von Helga (Herma Koehn1)); eine Aufzeichnung der Aufführung wurde am 01.01.1998 auch im Fernsehen ausgestrahlt → fernsehserien.de.

Der schwer krebskranke Jürgen Pooch verlor den Kampf gegen die tückische Krankheit und starb erst 55-jährig während eines Türkei-Urlaubs im Badeort Dalyan1) an akutem Herzversagen; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Friedhof. Er war seit 1992 in zweiter Ehe mit Christel Basilon verheiratet.

Quelle (teilweise): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/16.01.2025)
sowie der Artikel bei www.ndr.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
   
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) mahnke-verlag.de, 4) ARD Hörspieldatenbank, 5) theatertexte.de
   
Erna Raupach-Petersen 
geboren am 11. November 1904 als Erna Petersen in Flensburg1),
gestorben am 21. November 1997 ebenda.

Aufgewachsen in Flensburg, nahm Erna Raupach-Petersen später Schauspielunterricht und ließ sich auch in Gesang ausbilden; ihre Karriere begann 1932 an den "Bühnen der Stadt Kiel"1), weitere Theaterstationen wurden unter anderem Breslau1) (heute Wrocław, Polen), Lübeck1) und Krakau1) (heute Kraków, Polen). Während des 2. Weltkrieges wurde sie zum ersten Mal Witwe, als ihr Ehemann, der Schauspieler Walter Raupach, fiel.
"Opa wird verkauft": Abbildungen DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" Nach Kriegsende debütierte Erna Raupach-Petersen am Hamburger "Ohnsorg-Theater" in der Uraufführung (03.10.1948) der plattdeutschen Komödie "Minsch achtern Mond" von Adolf Woderich1). Für die nächsten über vier Jahrzehnte gehörte sie zum Ensemble der niederdeutschen Bühne und wurde zu einer festen Größe in der Hamburger Theaterlandschaft. Sie verkörperte in über 120 Rollen eine große Bandbreite von Charakteren in Komödien und Tragödien gleichermaßen. Durch die seit 1954 regelmäßig erfolgenden Fernsehausstrahlungen der "Ohnsorg"-Stücke in der ARD wurde Erna Raupach-Petersen auch einem bundesweiten Publikum bekannt, so unter anderem als Wirtin Annette Küpers, Ehefrau des Seemanns Hinnerk (Heinz Lanker1)), in der Komödie "Zwei Kisten Rum"1) (1958, "Twee Kisten Rum") von Alma Rogge1) oder als Hanni, Ehefrau des reichen Bauern Peter Fiesebarg (Karl-Heinz Kreienbaum) in dem Bühnenklassiker "Opa wird verkauft"2) (1961) nach der Volkskomödie "Der verkaufte Großvater"1) von Anton Hamik1) alias Franz Streicher mit Henry Vahl in der Titelrolle.
  
  
  
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Unvergessen bleibt sie als Hausbewohnerin Witwe Hanne Knoop, Nachbarin des pensionierten Steuerinspektors Ewald Brummer (Henry Vahl), in Hans Mahlers1) äußerst erfolgreichen Inszenierung des Schwanks "Tratsch im Treppenhaus"1) (1962, "Sluderee op de Trepp") von Jens Exler1) an der Seite von Heidi Kabel in der Rolle der "Tratschtante" Meta Boldt und unter anderem Edgar Bessen als Brummers Neffe Dieter → fernsehserien.de; mit dieser Figur glänzte sie auch in der Inszenierung des Jahres 19662). Aus der Vielzahl der Aufführungen, in denen sich Erna Raupach-Petersen in die Herzen des Publikums spielte, seien das Stück "Die Königin von Honolulu"2) (1966, "De Keunigin von Honolulu") nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1) mit ihrem Part der Doris, Schwägerin des "Krischon Honolulu" genannten Hafen-Kneipenwirts Krischan (Otto Lüthje), genannt, die Ida, Frau des reichen Bauern Peter Henck (Otto Lüthje), in dem Schwank "Die Kartenlegerin"2) (1968) nach der gleichnamigen Vorlage1) von Wilfried Wroost1) mit Heidi Kabel in der Titelrolle oder die Meta, Haushälterin des obdachlos gewordenen Pastors Brand (Werner Riepel), in der amüsanten Geschichte "Brand-Stiftung"2) (1973) von Günther Siegmund1)
Kurz nach ihrem 90. Geburtstag, nahm Erna Raupach-Petersen Abschied von der Bühne. Ihren letzten Auftritt am "Ohnsorg-Theater" hatte sie  – so wie bei ihrem Debüt 46 Jahre zuvor – in einer Komödie von Adolf Woderich: In "Der Bürgermeisterstuhl"2) ("De Börgermeisterstohl"; TV-Premiere: 26.12.1995) gab sie als Stine die älteste Bewohnerin des Altenheims, dem Bürgermeister Hein Bohnsack (Rolf Bhnsack1)) einen einen bequemen Sessel stiftet. Schon vor deren Tod geraten zwei andere Seniorinnen, Mudder Klasen (Heidi Kabel) und Mette (Christa Wehling), in Streit, wer nach ihr die Älteste ist; bereits in der 1962er-Inszenierung sowie in der 1969er-Inszenierung2) hatte sie in der Rolle der Mette mitgewirkt → siehe auch Aufzeichnungen aus dem "Ohnsorg-Theater" mit Erna Raupach-Petersen bei Wikipedia.
   
Darüber hinaus stand sie sporadisch für verschiedene TV-Produktionen vor der Kamera, mimte unter anderem sechs Folgen lang die Erna Ohlsen in der von Hermann Kugelstadt1) mit Matthias Fuchs und Hannelore Borns1) gedrehten, 13-teiligen Familienserie "Ulrich und Ulrike"1) (1966). Mit Episodenrollen zeigte sie sich in den Krimiserien "Hafenpolizei" (1964; Frau Busch in Folge 15 "Der Betriebsausflug"2)) bzw. dem Nachfolger "Polizeifunk ruft" (1968: Erna Ahlers, die Frau am Fenster, in Folge 18: "Der Reinfall"/1970: Vermieterin Kleinbacher in Folge 50 "Vor der Verjährung"2)) und in "Hamburg-Transit"1) (1973: Zimmerwirtin Tönge in Folge 41 "Die Täterin ist geständig"2)).
Umfangreich dagegen war ihre Tätigkeit als Sprecherin, seit den 1950ern wirkte sie beim "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) vorwiegend in niederdeutschen Mundart-Hörspielen mit, sprach hier mitunter Figuren, mit denen sie schon auf der Bühne begeistern konnte, wie beispielsweise in "Twee Kisten Rum"3) (EA: 30.05.1966) und "De Keunigin von Honolulu"3) (EA: 09.10.1967). Zu ihren letzten Arbeiten vor dem Mikrofon zählte die Hannis Dreews, Mutter von Hannes (Jürgen Pooch), in der Kriminalkomödie "De Madonna von Brachendörp"3) (EA: 15.01.1979) von Fritz Drobe4) (1909 – 1994) und der Part der Gräfin in dem Stück "Sien letzte Reis'"3) (EA: 03.09.1984) von Rudolf Beiswanger1) mit Uwe Friedrichsen als gealterter Till Eulenspiegel1). Die ARD Hörspieldatenbank listet rund 140 Produktionen, an denen Erna Raupach-Petersen beteiligt war → siehe auch Wikipedia.
 
Die beliebte Volksschauspielerin starb zehn Tage nach ihrem 93. Geburtstag am 21. November 1997 in ihrer Geburtsstadt Flensburg.
 

Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/17.01.2025) 
Filmografie bei der Internet Movie Database
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) ARD Hörspieldatenbank, 4) niederdeutsche-literatur.de
   
Werner Riepel
geboren am 18. Mai 1922 in Hamburg,
gestorben am 19. August 2012 iebenda.
 
 
Nach Beendigung seiner Schulausbildung nahm Riepel in Hamburg Schauspielunterricht bei Helmuth Gmelin (1891 – 1959). Danach absolvierte er eine Gesangsausbildung. Viele Jahre hatte er in Hamburg und in Bonn1) Engagements an verschiedenen Spielstätten als Bass-Buffo1). Ab 1958 stand er unter anderem am "Staatstheater Darmstadt"1) unter Vertrag.
Werner Riepel 1980 in dem niederdeutschen Lustspiel "Hamborger Beer" von Heinrich Behnken und Konrad Hansen;  Copyright Virginia Shue Im Jahre 1965 holte ihn Hans Mahler1) (1900 – 1970) an das "Ohnsorg-Theater" nach Hamburg. Die niederdeutsche Bühne wurde fortan seine berufliche Heimstätte. Durch die regelmäßigen Fernsehaufzeichnungen des "Norddeutschen Rundfunks"1) (NDR) wurde er rasch beim bundesrepublikanischen Fernsehpublikum bekannt und avancierte so zu einem populären Volksschauspieler. In den ersten Jahren trat er zumeist in größeren Nebenrollen auf. Nach dem Tode von Otto Lüthje übernahm er dessen Rollenfach. So sah man ihn nun meist in der männlichen Hauptrolle, oft als Partner von Heidi Kabel. Auch als Sänger trat er ab und zu in Erscheinung, wie 1966 in "Die Königin von Honolulu"2) (1966, "De Keunigin von Honolulu") nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1), wo er neben Protagonist Lühthe den Ewerführer1) Jonni Wiedenbüx mimte.
 
Werner Riepel 1980 als Leutnant Klaus van Huden in dem niederdeutschen
Lustspiel "Hamborger Beer"2) von Heinrich Behnken1) in der Neufassung
von Konrad Hansen1) mahnke-verlag.de
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Zu seinen Rollen, mit denen er immer wieder das Publikum zu begeistern wusste,  zählten unter anderem der Handharmonikaspieler Lüder Bohls in "Zwei Kisten Rum"2) (1968) nach dem Schwank "Twee Kisten Rum"1) von Alma Rogge1) mit Otto Lühtje (Torfschiffer August von Katjendörp) und Jochen Schenck (Fischer Dirk Uffers), der Barbier Pann, Ehemann von Tine (Hilde Sicks), in "Schneider Nörig"2) von Paul Schurek1) mit Henry Vahl in der Titelrolle, der gutmütige Polizeimeister Johannes Wilke in "Mensch sein muß der Mensch"2) (1970) von Günther Siegmund1) oder der mit Mary (Christa Wehling) verheiratete Hafen-Wirt Karl Brammer in dem Schwank "Mein Mann, der fährt zur See"2) (1971) von Wilfried Wroost1)
In dem Lustspiel "Rund um Kap Hoorn"2) (1973) von Fritz Wempner1) mit dem Untertitel "Eine lustige Küstenfahrt mit Musik" kam er als Käpt’n Korl Nass daher, der mit seinem Kumpel, dem Steuermann Jonny Tetens (Jürgen Pooch) vorübergehend Hafenkneipe "Kap Hoorn" betreibt, in der amüsanten Geschichte "Brand-Stiftung"2) (1973) von Günther Siegmund gab er den obdachlos gewordenen Pastor Brand und auch in dem mehrfach mit Heidi Kabel als "Tratschtante" Meta Boldt aufgeführten, legendären Stück "Tratsch im Treppenhaus"2) (1974) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Jens Exler1) war er als Schlachtermeister bzw. Mietshausbesitzer Bernhard Tramsen vertreten. Als "Titelheld" Bäckermeister Heinrich Hintzpeter, Sohn von Dora (Heidi Kabel), glänzte er in "Ein Mann mit Charakter"2) (1979) nach der Vorlage von Wilfried Wroost, eine Figur, mit der er bereits in der 1969er-Version1) das Publikum erfreut hatte. Einmal mehr an der Seite von Heidi Kabel in der Rolle der Wahrsagerin Clara Engel sah man in "Gute Nacht, Frau Engel"2) (1983) nach der Komödie "Goodnight Mrs. Puffin" von Arthur Lovegrove (1913 –1981), wo er als Heinrich Forster den Vater von Ute (Herma Koehn1)) spielte, die sich laut Frau Engel acht Tage vor der Hochzeit in einen anderen Mann verlieben würde. 

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

"Ein Mann mit Charakter": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Auch in der amüsanten Geschichte "Wenn Du Geld hast"2) (1988) nach dem Volksstück von Wilfried Wroost standen die beiden "Ohnsorg"-Stars wie bereits in der Aufführung im Jahre 19782) gemeinsam auf der Bühne, Kabel präsentierte sich als Fräulein Emilie Kappelhoff, die ihrem Bruder Julius (Riepel) den Haushalt führt und zufällig dessen geheim gehaltenes Sparbuch entdeckt. Letztmalig stand er 1990 noch einmal mit seiner Paraderolle des halsstarrigen Bäckermeisters Heinrich Hintzpeter in der Komödie "Een Mann mit Charakter" auf der Bühne des "Ohnsorg-Theaters", danach zog er sich ins Privatleben zurück.
  
"Brand-Stiftung": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" "Der schönste Mann der Reeperbahn": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" "Oh, diese Eltern!": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
"Brand-Stiftung"1) (1973) mit
Werner Riepel als Pastor Brand
und Heidi Kabel als Witwe Facklamm,
deren Häuser abgebrannt sind
"Der schönste Mann der Reeperbahn"1) (1974)
mit Werner Riepe. als Kapitän Pinkeroog
und Heidi Kabel als Hermine Lorenz, Wirtin
des St. Pauli-Lokals "Zum Klabautermann"
"Oh, diese Eltern!"1) (1984) mit
Werner Riepel als Walter Johannsen
und Heidi Kabel als Lieselotte Oelkers,
die sich in einer Arzt-Praxis kennenlernen
Abbildungen DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Seit Ende der 1940er Jahre übernahm Riepel kleinere Aufgaben in Kino- und Fernsehproduktionen, sein Leinwandebüt gab er mit dem Part des Gustav in der Heimatromanze "Das Fräulein und der Vagabund"1) (1949) an der Seite von Eva-Ingeborg Scholz (Dorfschullehrerin Regine) und John Pauls-Harding ("Vagabund" Hannes). Es folgten Auftritte als Kassenbote Sass in dem Krimi "Der Fall Rabanser"1) (1950) mit Hans Söhnker, als Kalli, Rivale des Fischers Jens (Walter Richter), in dem Streifen "Lockende Gefahr"1) (1951), als Kupsik in dem Thriller "Falschmünzer am Werk"1) (1951) mit Paul Klinger (Inspektor Braun) und Paul Dahlke (Inspektor Paillard), als Kleinschmidt, Fahrer des von Helmut Käutner1) schattenhaft dargestellten Hermann Göring1), in "Des Teufels General"1) (1955) nach dem gleichnamige Drama1) von Carl Zuckmayer1) mit Curd Jürgens als General Harras. Neben etlichen anderen "Ohnsorg"-Stars gehörte er als Kollege Bumm zur Besetzung des von Günther Siegmund1) mit Otto Lüthje in der Titelrolle des Otto Sanftleben und Heidi Kabel als dessen Ehefrau Erna inszenierten Lustspiels bzw. Persiflage auf die zu jener Zeit grassierenden Sex- und "Aufklärungs"-Streifen mit dem Titel "Otto und die nackte Welle"1) (1968).
Riepel zeigte sich zudem in verschiedenen TV-Filmen, unter anderem als Bordfunker auf dem Schiff "Frankfurt" in "Die letzte Nacht der Titanic"3) (1955), als der Hirte Claude in "Das Streichholz unterm Bett" (1955) nach der Erzählung "Das schwedische Zündholz"1) von Anton Tschechow1) oder als Kommissar Vitteaux in dem Krimi "Sechs Stunden Angst"1) (1964) nach dem Roman "Six heures d'angoisse" von Francis Didelot (1902 – 1985) mit Paul Dahlke in der Rolle des Kommissars Oreste Bignon von der Mordkommission. Ein weiterer Krimi war "Ein Sarg für Mr. Holloway"1) (1968) mit Wolfgang Weiser1) als der windige Rechtsanwalt Doc Holloway, in der nach dem Drehbuch von Helga Feddersen entstandenen Geschichte "Sparks in Neu-Grönland"1) (1971) trat er als Familienvater Klaus Rathmann in Erscheinung, wirkte darüber hinaus mit Episodenrollen in einigen Serien mit, so auch in der ganz auf Heidi Kabel zugeschnittenen Krimiserie "Tante Tilly"2) (1986). Eine letzte Arbeit vor der TV-Kamera war die Rolle des Landwirts Jan Drews in sechs Episoden der Serie "Immenhof"1) (1994/95) → wunschliste.de.
Zudem betätigte sich Riepel als Sprecher, war seit Ende der 1940er Jahre an etlichen, vom NWDR1), später NDR produzierten Sendungen beteiligt, zu denen seit Mitte der 1960er vornehmlich viele heitere, niederdeutsche Mundart-Hörspiele an der Seite seiner "Ohnsorg"-Kollegen zählten. Die ARD Hörspieldatenbank listet 100 Stücke, in denen Riepel oftmals unter der Regie von Fritz Schröder-Jahn1) in größeren und kleineren Rollen zu hören war. So übernahm er beispielsweise wie auf der Bühne auch in der Hörspielversion von "De Keunigin von Honolulu"4) (EA: 09.10.1967) den Part des Ewerführers Jonni Wiedebüx, sprach unter anderem in der amüsanten Geschichte "De Nagel in'e Wand"4) (EA: 13.02.1970) von Ilse Klauke den Ehemann Meinert Lamp, den Stadtrat Hinnerk Kraft in der Gaunerkomödie "Dat stahlen Glück"4) ( 11.10.1971) von Hans Bunje1), den mit Meta (Hilde Sicks) verheirateten, biederen Schmied Karl Witt in "Urlaubsbesöök"4) (EA: 18.02.1972) von Hans-Heinrich Rottgardt (1931 – 1978), den Fischerei-Inspektor Fidus Vierk in "De Schrittmaker"4) (EA: 05.02.1973) von Walter Köster1) oder den Franz in "Vörbikieken"4) (EA: 30.06.1980) von Ursel Meyer1)  → siehe auch Wikipedia (Auszug). Vereinzelt arbeitete Riepel auch für die Synchronisation, lieh Harry Lewis (1920 – 2013) als Sheriff Clyde Boston in dem Film noir1) "Gefährliche Leidenschaft"1) (1950, "Gun Crazy") seine Stimme. In der legendären Western-Serie "Bonanza" sprach er in der Episode "Der alte Aufschneider"2) (1966, "Old Charlie") für Bruno VeSota (1922 – 1976) den Barkeeper Brownie.
 
Werner Riepel, privat ein passionierter Segler, war mit Ehefrau Charlotte (1915 – 1992) verheiratet und lebte nach Beendigung seiner Schauspielerkarriere zurückgezogen in Hamburg, wo er am 18. August 2012 im Alter von 90 Jahren starb. Die Urnen-Beisetzung fand rund einen Monat später am 14. September 2012 auf dem "Hauptfriedhof Altona"1) im so genannten "Urnenkreis" statt, wo auch seine Gattin die letzte Ruhe gefunden hatte → Foto der Grabstätte bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
"Sein Spiel war unverwechselbar. Mit seinem Können gab er den von ihm auf der Bühne verkörperten Personen – egal ob Bäckermeister, Bürgermeister oder Kommissar – eine Selbstverständlichkeit, die sie wahrhaft und glaubwürdig machten." schrieb das "Ohnsorg-Theater" in seinem Nachruf zum Tode Werner Riepels (Quelle: www.ohnsorg.de).
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand: 18.11.2008/18.01.2025) 
Filmografie bei der Internet Movie Database

Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die Krimihomepage, 4) SRD Hörspieldatenbank
  

Jochen Schenck
geboren am 30. April 1929 in Hamburg,
gestorben am 24. November 2016 in Elmshorn1).
 
Im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst1) geboren, zog die Familie 1938 nach Bremen, wo Vater Carl ein Engagement an der "Niederdeutschen Bühne" (heute "Waldau-Theater"1)) erhalten hatte bzw. als Schauspieler aktiv war. Nach einer Lehre (1943/44) als Landwirtschaftsgehilfe entschied sich auch Sohn Jochen, wie sein jüngerer Bruder Wolfgang Schenck1) (1934 – 2024), für den Beruf des Schauspielers. Ein erstes Engagement erhielt er an der "Niederdeutschen Bühne Bremen", wurde dann 1956 vom damaligen Intendanten Hans Mahler1) sowie Schauspieler Walter Scherau an das "Ohnsorg-Theater" geholt. Hier avancierte er rasch zu einem Star der niederdeutschen Bühne. Durch viele Gastspiele und Fernsehübertragungen der Aufführungen durch den "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) wurde auch er mit seinen zahlreichen Rollen bundesweit bekannt. Hier spielte er in zahlreichen Stücken oft neben seiner ersten Ehefrau Christa Wehling (1928 – 1996), mit der er seit 1957 verheiratet war.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Jochen Schenck; Copyright Virginia Shue
Zu nennen sind unter anderem prägnante Parts in Stücken wie dem Schwank "Der Bürgermeisterstuhl" ("De Börgermeisterstohl") von Adolf :Woderich1), in dem er erstmals 1962 als Sohn Hinnerk auftrat oder sein "Titelheld" in "Meister Anecker"2) (1965) von August Lähn"3)  mit Henry Vahl als Schustergeselle Matten.
"Vier Frauen um Kray" (1973); Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" Beispielsweise gab er in "Die Königin von Honolulu"2) (1966, "De Keunigin von Honolulu") nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1) neben Protagonist Otto Lühthe (Kneipenwirt Krischan, genannt "Krischon Honolulu") den Millionär William Thomson, in "Zwei Kisten Rum"2) (1968) von Alma Rogge1) einmal mehr an der Seite von Otto Lühtje (Torfschiffer August von Katjendörp) den Fischer Dirk Uffers und in "Die Kartenlegerin"2) (1968) nach der gleichnamigen Vorlage1) von Wilfried Wroost1) mit Heidi Kabel in der Titelrolle den Sohn des reichen Bauern Peter Henck (Otto Lüthje). Man sah ihn in "Das Hörrohr"2) (1973) von Karl Bunje1) als Sohn des alten, schwerhörigen Opa Meiners (Hans Jensen), als den verwitweten Krämer Karsten Krey in "Vier Frauen um Kray"2) (1973) nach dem Lustspiel "Kramer Kray" von Hermann Boßdorf1) oder als Junggeselle Willibald Warmbeer, Nachbar von Bernhard Duvenspeck (Heini Kaufeld), in "Hühner aus Nachbars Garten"2) (1976) nach "Dat Lock in’n Tuun"3) von Hans Balzer1).
   
"Vier Frauen um Kray" (1973) mit Schenck als Krämer Karsten Krey
sowie (v.l.n.r.) Heidi Kabel (Scheuerfrau Katrin Pieper),
Hilde Sicks (Schlachterswitwe Facklamm),
Gisela Wessel1) (Kaffeemietje Dele Rüsch)
und Christa Wehling (Haushälterin Mile Haak)
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Unvergessen geblieben ist Schenck auch mit der Figur des leidgeprüften Bauernhofbesitzers Jochen Harms in dem Stück "Liebe Verwandtschaft"2) (1975) von Heinrich Behnken1) an der Seite seiner Frau Christa Wehling als resolute Großmagd Meta – eine Rolle, mit der er bereits 1963 das Publikum erfreute → fernsehserien.de. Ebenfalls großartig war seine Darstellung des Hans-Otto Semmelhack, Bruder von Paula (Hilde Sicks), in dem Schwank "Ein Matjes singt nicht mehr"2) (1988; "Een Matjes singt nich mehr") von Konrad Hansen1) und der Hugo Holthusen, Schwiegervater von Walter Döring (Jasper Vogt), in dem Klassiker "Die schwebende Jungfrau"2) (1992) nach der gleichnamigen Komödie4) des Autoren-Duos Arnold und Bach1) in der plattdeutschen Fassung von Hartmut Cyriacks1) und Peter Nissen1)

"Liebe Verwandtschaft" (1975): mit Schenck als der
reiche "kranke" Bauer Jochen Harms, mit (v.l.n.r.)
Ingrid von Bothmer1) (Tante Fieke Harms)
Erna Raupach-Petersen (Heißenbüttelsch),
Gertrud Prey1) (Tante Mieke Hauschild)
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

"Liebe Verwandtschaft"2) (1975): Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Zu seinen (vorerst) letzten großen Auftritten zählte noch einmal der Schwank "Der Bürgermeisterstuhl"2) (TV-Premiere: 26.12.1995), wo er diesmal den Altenheim-Bewohner Hannes mimte, eine Rolle mit der schon Henry Vahl die Zuschauer/-innen zu begeistern wusste, sowie das Stück "De Pries", inszeniert von Frank Grupe1) nach "Der Preis"4) ("The Price") von Arthur Miller1) (Premiere: 05.10.1997), in dem er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wolfgang Schenck1) (1934 – 2024) auf der Bühne stand.
Darüber hinaus inszenierte Schenck auch einige Stücke des "Ohnsorg-Theaters" wie unter anderem "Das Verlegenheitskind"4) (1971, → IMDb) von Anton Hamik1) alias Franz Streicher, "Rund um Kap Hoorn"2) (1973) von Fritz Wempner1) mit dem Untertitel "Eine lustige Küstenfahrt mit Musik" oder "Frau Pieper lebt gefährlich"2) (1975, "Fro Pieper lävt gefährlich") nach der Kriminalgroteske "Busybody" (dt. "Keine Leiche ohne Lily"5)) von Jack Popplewell1) mit Heidi Kabel als Raumpflegerin Erna Pieper und Fritz Hollenbeck als Kommissar Brockmann.
Jochen Schenck 1983 als Fischer Jens Holtappel  in dem "Ohnsorg"-Stück "Bleibt alles in der Familie";; Copyright Virginia Shue Gelegentlich übernahm Schenck auch Rollen in TV-Produktionen, so als der mit Lore Elgers (Helga Feddersen) befreundete Horst Lohmeyer in dem von Eberhard Fechner1) nach einem Drehbuch von Helga Feddersen realisierten Film "Vier Stunden von Elbe 1"1) (1968) oder als Kommissar Baumgart in der Folge "Kein Feuer ohne Rauch"2) (1974) aus dem Quotenrenner "Sonderdezernat K1". Mit dem kleinen Part des Herrn Schröder zeigte er sich in dem Kinofilm bzw. komödiantischen Wirtschaftskrimi "Der kleine Staatsanwalt"1) (1987) von (Regie/Drehbuch/Produktion) und mit Hark Bohm in der Titelrolle des Staatsanwalts König.

Für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Niederdeutschen erhielt er 1996 den "Fritz-Reuter-Preis"1) der "Alfred-Toepfer-Stiftung"1); das "Ohnsorg-Theater" würdigte seine Leistungen mit der "Ohnsorg-Verdienstmedaille". 
 
Jochen Schenck 1983 als Fischer Jens Holtappel in dem
"Ohnsorg"-Stück "Bleibt alles in der Familie"2)
(TV-Premiere: 21.06.1986)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Darüber hinaus erfreute Schenck das Publikum mit Lesungen, trat auch in der im historischen "Drathenhof" am Schleswig-Holsteinisches "Freilichtmuseum Molfsee"1) vor den Toren der Landeshauptstadt Kiel1) regelmäßig veranstalteten Reihe "Ünnert Strohdack" auf. Wie sein jüngerer Bruder Wolfgang Schenck1) (1934 – 2024) arbeitete er als Sprecher umfangreich für den Hörfunk, wirkte seit Mitte der 1960er beim "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) und bei "Radio Bremen"1) in zahlreichen, vornehmlich heiteren, niederdeutschen Mundart-Hörspielen an der Seite seiner "Ohnsorg"-Kollegen mit. Zu einer seiner letzten Arbeiten zählte die Sendung "Ünner den Melkwoold"6) (EA: 25.11.2006), die niederdeutsche Fassung1) des Hörspiels "Unter dem Milchwald"1) ("Under Milk Wood") von Dylan Thomas1), wo er als Herr Osmers zur Besetzung gehörte. Die ARD Hörspieldatenbank listet über 300 Stücke, in denen er Haupt- und Nebenrollen sprach sowie 11 Produktionen zwischen 1970 und 1982, bei denen er Regie führte.
"Petrus gibt Urlaub": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" Das "Hamburger Abendblatt"1) schrieb anlässlich Schencks 75. Geburtstag am 30. April 2004 unter anderem: Vom Bühnensohn Heidi Kabels ("Mudder Mews"3)) ist Jochen Schenck in 41 Jahren am "Ohnsorg" zum Protagonisten gereift, der in Klassikern ("Faust" (Anm.: "Dat Speel vun Dokter Faust“ von Friedrich Hans Schaefer1) (UA: 1983) nach Goethes "Faust"1) auf platt → spiegel.de)), "Der zerbrochne Krug" (Anm.: Dorfrichter Adam in "Dat Schörengericht"2) nach dem Kleist-Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1))) ebenso Erfolge feierte wie in Schwänken und modernen Stücken ("De Pries"; (Anm.: nach "Der Preis"4) von Arthur Miller1); Premiere: 05.10.1997)). Er führte auch Regie, war Oberspielleiter und spricht bis heute in seinem unverkennbar schönen Platt Hörspiele und Leseabende. "Am hochdeutschen Theater hätte ich sicherlich nicht so viele schöne Rollen bekommen."

"Petrus gibt Urlaub"2) (1977) nach "Petrus gifft Urlaub"
von Fritz Wempner1) → mahnke-verlag.de;
mit (v.l.n.r.) Schenck als Knecht Fiete Keesmüller,
Christa Wehling als Magd Stina und Jens Scheiblich1) als Hein Kohlmann
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Anlässlich der Jubiläums-Spielzeit "100 Jahre Ohnsorg-Theater" gelang es dem damaligen Intendanten Christian Seeler1) zur Spielzeit 2002/03 einige der "alten Garde" des Theaters erneut auf der Bühne zu vereinen: In "Wenn de Hahn kreiht" nach dem gleichnamigen Lustspielklassiker1) von August Hinrichs1) gab Schenck als Willem Tameling den pfiffigen Knecht des Gemeindevorstehers Jan Kreyenborg (Edgar Bessen). In weiteren Rollen begeisterten unter anderem Rolf Bohnsack1) als "dösiger" Wachtmeister Stindt, Wolfgang Borchert1) als angeblich überfallener und ausgeraubter Schneider Witt und Ursula Hinrichs als dessen Frau Trina.
Am 3. Mai 2009 fand zu Ehren von Jochen Schenck, der mit seinen vielen unvergessenen Rollen zur Popularität des "Ohnsorg-Theaters" beitrug, bzw. zum 80. Geburtstag des sympathischen Schauspielers die NDR-"Sonntakte"-Sendung1) im "Ohnsorg-Theater" statt. Das Programm bestritten Kollegen und Wegbegleiter von Jochen Schenck, moderiert wurde die Sendung von Redaktionsleiter Gerd Spiekermann1). Seinen 80 Geburtstag, gleichzeitig sein 50-jähriges Bühnenjubiläum, feierte der Künstler 2009 an der Bühne, zu dessen unverzichtbaren Größe er im Laufe der Jahre avanciert war. Mit einer Gala ehrten Weggefährten wie Ursula Hinrichs, Heidi Mahler, Edgar Bessen oder Rolf Bohnsack ihren beliebten Kollegen, sangen und spielten für den Schauspieler. Schenck verfolgte das Programm auf der Bühne sitzend und war gerührt: "Ich bin voller Wehmut, dass meine Zeit als Aktiver vorbei ist", so Schenck, der nach über 130 Rollen im Frühjahr 2003 das letzte Mal in "Wenn de Hahn kreiht" auf der Bühne stand. "Ich freue mich auf seine Anmerkungen nach den Premieren", sagte Intendant Christian Seeler. "Sein Urteil ist mir sehr wichtig. Er wird dem Theater auch in Zukunft nicht verloren gehen." (Quelle: welt.de; Artikel nicht mehr online)
 
Der beliebte Volksschauspieler Jochen Schenck starb am 24. November 2016 im Alter von 87 Jahren in seinem Wohnort Elmshorn1) (Schleswig-Holstein) und wurde im engsten Familienkreis an der Seite seiner ersten Ehefrau Christa Wehling († 17.03.1996) in seiner Heimatstadt beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Nach dem Tod von Christa Wehling heiratete er später ein zweites Mal.

Quelle (teilweise); Wikipedia (Stand: 09.09.2011/19.01.2025)
Filmografie bei der Internet Movie Database
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) mahnke-verlag.de, 4) theatertexte-de, 5) vvb.de, 6) ARD Hörspieldatenbank
  
Walter Scherau
geboren am 10. Januar 1903 in Hamburg,
gestorben am 13. Mai 1962 ebenda.
  
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia sowie den Artikel bei www.ndr.de
Filmografie bei der Internet Movie Database
  
Hilde Sicks; Copyright Virginia Shue Hilde Sicks
geboren am 25. November 1920 in Hamburg,
gestorben am 31. Juli 2007ebenda.
  
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia sowie den Nachruf beim "Hamburger Abendblatt"
Filmografie bei der Internet Movie Database 
 
Hilde Sicks 1980 als Wirtin Hanna Voss in dem niederdeutschen
Lustspiel "Hamborger Beer"1) von Heinrich Behnken2) in der
Bearbeitung von Konrad Hansen2) → mahnke-verlag.de
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Fremde Linss: 2) fernsehserien,de, 2) Wikipedia
     
Hans Timmermann
geboren am 20. Februar 1926 in Flensburg1),
gestorben am 3. November 2005.
 
Aufgewachen in Rostock1),  zog es ihn später in die Hansestadt Hamburg, wo er zunächst am dortigen "Altonaer Theater"1) und dann am "Ernst Deutsch Theater"1) wirkte. Nach seinem Wechsel an das "Ohnsorg-Theater" gehörte er der niederdeutschen Bühne über 20 Jahre sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur an. Mit seinen Inszenierungen wie "Vun Müüs und Minschen" nach dem von Walter A. Kreye1) ins plattdeutsche übertragenen Roman/Schauspiel "Von Mäusen und Menschen"1) ("Of Mice and Men") von John Steinbeck1), dem Volksstück "Na uns de Sintfloot"2) von Konrad Hansen1), "De Schimmelrieder" nach der meisterlichen Novelle "Der Schimmelreiter"1) von Theodor Storm1) oder "Hannes sien Glück"3) nach der Komödie "Zack"2) von Harold Brighouse (1882 – 1958) in der niederdeutschen Fassung von Rolf Petersen1) machte er sich einen Namen. 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Hans Timmermann; Copyright Virginia Shue
An weiteren erfolgreichen Aufführungen, die seine Handschrift trugen, sind unter anderem zu nennen das Lustspiel "Ein Stück vom Glück"2) (1985) von Konrad Hansen, die amüsante Geschichte "Wenn du Geld hast"3) (1988) von Wilfried Wroost1) oder "Die spanische Fliege" (1990) nach dem gleichnamigen Schwank2) von Franz Arnold1) und Ernst Bach1). Meist glänzte Timmermann selbst mit prägnanten Figuren in diesen Aufführungen sowie in anderen Stücken, zeigte sich unter anderem als Fritz Pingel in "Familie Pingel"4) von Fritz Völker5) mit dem Untertitel "Der achtzigste Geburtstag" (TV-EA: 10.11.1984) und Erna Raupach-Petersen als Oma Pingel), als Vater Manfred Schulz in "Bleibt alles in der Familie"3) ("Blifft allns in de Familie"; TV-EA: 21.06.1986) von Ingo Sax1) mit Jochen Schenck als der finanziell klamme Fischer bzw. Zimmervermieter Jens Holtappel, als der Baron in "Jeppe in't Paradies"3) (TV-EA: 26.12.1999) nach der gleichnamigen Vorlage4) von Paul Schurek1) mit Jens Scheiblich1) in der Titelrolle oder als Schauspiellehrer Herr Knack in "Unsere Mutter wird 'ne Diva"3) (TV-EA: 27.07.1996) von Folker Bohnet1) und Gunther Beth1) mit Ursula Hinrichs als Titelheldin Gerda Kaufhold, wurde als Darsteller – nicht zuletzt durch die TV-Übertragungen – einem breiten Publikum bekannt.
Vor der TV-Kamera übernahm Timmermann seit den 1960ern in etlichen Produktionen verschiedenen Genres ebenfalls prägnante Nebenrollen, zeigte sich unter anderem in den Filmen "Der Fall Krantz"1) über den von Bernd Kummer dargestellten Paul Krantz1) und "Der Fall Nebe"1) über den von Günther Neutze gespielten SS-Gruppenführer Arthur Nebe1) aus der kurzlebigen Doku-Serie "Das Kriminalgericht"1) (1964). Er wirkte beispielsweise in dem TV-Film "Madame Caillaux" (1968) über die von Barbara Rütting verkörperte Henriette Caillaux1) als Jules Herbeaux mit, mimte den verwitweten Theologen Schwarzkoppen in "Unwiederbringlich"6) (1968), in Szene gesetzt von Falk Harnack1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Theodor Fontane1), oder gab den Journalisten Claudel in "Der Tod des Deputierten Jean Jaurès" (1970) über das Attentat auf den von Wolfgang Büttner gespielten Politiker Jean Jaurès1). Man sah Timmermann unter der Regie von Rudolf Nussgruber1) als den Diplomaten Theodor Kordt1) in dem TV-Spiel "General Oster – Verräter oder Patriot?" (1970) an der Seite von Wolfgang Preiss in der Rolle des Wehrmachts-Offiziers Hans Oster1), Dieter Borsche als Admiral Wilhelm Canaris1) und Wolfgang Büttner als Generaloberst Ludwig Beck1), in dem von Volker Lechtenbrink in Szene gesetzten Komödienklassiker "Charleys Tante" (1976) nach der gleichnamigen Farce1) von Brandon Thomas1) präsentierte er sich neben Jörg Pleva (Lord Fancourt Babberley), Manfred Reddemann1) (Jack Chesney) und Knut Hinz (Charley Wakeham) als Rechtsanwalt/Notar Stephen Spettigue. Auch beim Dauerbrenner "Tatort"1) war er mit kleineren Parts vertreten, so unter anderem als von Rosen in "AE612 ohne Landeerlaubnis"1) (1971) und als Bremer in "Platzverweis für Trimmel"1) (1973) mit Walter Richter als KHK Paul Trimmel1) sowie als Herr Bender der berühmten Folge "Reifezeugnis"1) (1977) mit Klaus Schwarzkopf als Kommissar Finke1). Einen seinen letzten TV-Auftritte hatte Timmermann in der "Ohnsorg"-Komödie "Hamburger Bier"3) (2000) als Brauherr Hinnerk Brandt, einer Neu-Inszenierung von Ilo von Jankó1) des plattdeutschen Lustspiels "Hamborger Beer"4) von Heinrich Behnken1) in der Neufassung von Konrad Hansen1) → www.welt.de
Im Gegensatz zu etlichen seiner "Ohnsorg"-Kollegen/Kolleginnen betätigte sich Timmermann eher selten als Sprecher beim Hörspiel, die ARD Hörspieldatenbank listet zwischen 1975 und 1998 lediglich zwölf niederdeutsche Mundart-Produktionen, an denen er beteiligt war. So sprach er unter anderen in "Mannslüüd sünd ok blots Minschen"7) (EA: :20.06.1983; "Männer sind auch bloß Menschen") nach der gleichnamigen Komödie2) von Tilly Hütter1) den mit Hedwig (Hilde Sicks) verheirateten Heinrich Dethlefsen und in "De Hotvolee"7) (EA: 24.09.1984) von Heinrich Kraus1) den Bankdirektor Ernst Ernst. In "Julius Knoop klaut nich"7) (EA: 18.02.1985) von Ernst-Otto Schlöpke1) mit Uwe Friedrichsen als der ehrenwerte Friseur Knoop war er der Bürgermeister, der ein Auge auf Knoops Frau Gitte (Ursula Hinrichs) geworfen hat. Letztmalig wirkte er als Rudolf in dem Stück "Besöök bi Nacht"7) (EA: 16.05.1998) von Peter Bendixen mit.
  
Im Jahre 2000 konnte der Künstler den "Quickborn-Preis"1) für sein Lebenswerk entgegennehmen.
Fünf Jahre später starb der vielseitige Theatermann Hans Timmermann am 3. November 2005 im Alter von 79 Jahren.
Über sein Privatleben ist derzeit nichts bekannt.
 
Quelle (unter anderem): Wikipedia
Filmografie bei der Internet Movie Database
  
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) fernsehserien.de, 4) mahnke-verlag.de, 5) niederdeutsche-literatur.de, 6) Die Krimohomepage
    
Hanno Thurau
geboren am 21. September 1939 als Hanno Melchert in Hamburg,
gestorben am 15. Oktober 1992 ebenda.
 
Nach dem Besuch der Grundschule in Bad Oldesloe1) sowie der "Mittleren Reife" entschied sich der gelernte Speditionskaufmann Thurau für einen künstlerischen Beruf und ließ sich mittels eines Begabtenstipendiums am "Hamburger Schauspiel-Studio Frese"1) ausbilden. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er an der "Oldesloer Bühne", bevor er 1961 Ensemblemitglied des Hamburger "Ohnsorg-Theaters" wurde; als Künstlernamen wählte er den Mädchennamen seiner Mutter. Hier übernahm er in zahlreichen Stücken prägnante Rollen und wurde durch die TV-Übertragungen rasch einem breiten Publikum bekannt. Einen seiner ersten Auftritte hatte er als Kurt Simmig an der Seite von "Titelheld" Henry Vahl in dem Lustspiel "Vater Philipp"2) (1963) von Dieter Rohkohl (1919 – 1971), es folgten TV-Aufzeichnungen wie "Die Königin von Honolulu"2) (1966, "De Keunigin von Honolulu") nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1), wo er neben Protagonist Otto Lühthe den Konsulatsbeamten mimte. 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Hanno Thurau; Copyright Virginia Shue
Den eher kleinen Part eines Protokollführers übernahm er in dem Schwank "Die Kartenlegerin"2) (1968) nach der gleichnamigen Vorlage1) von Wilfried Wroost1) mit Heidi Kabel in der Titelrolle. Man sah Thurau unter anderem als Gesellen Karl Kröpelin in "Ein Mann mit Charakter"2) (1969) von Wilfried Wroost mit Werner Riepel in der titelgebendem Rolle des Bäckermeisters Hintzpeter, als Joachim Grützkopf, heimlicher Geliebter von Berta Bliesemann (Helga Feddersen). 
"Schneider Wibbel": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" In "Der möblierte Herr"2) (1971) von Werner Schubert3) mit Jürgen Pooch als Bildhauer Max Kolbe alias Alfred Sander, der "möblierte Herr", oder als Reporter Eduard Funk in der amüsanten Geschichte "Rund um Kap Hoorn"2) (1973) von Fritz Wempner1) mit dem Untertitel "Eine lustige Küstenfahrt mit Musik". In "Für die Katz"2) (1974) nach dem Schwank "Alles für die Katz" von August Hinrichs"1) tauchte er als der hochnäsige Steuerberater Hannes Kruse auf, der Wirtin Katrin Geerken (Heidi Kabel) einen Kredit gewähren soll und die Gelegenheit nutzt, sich an deren Tochter Meta (Heidi Mahler) heranzumachen, in dem nun in Norddeutschland spielenden Komödienklassiker "Schneider Wibbel"2) (1980, "De plietsche Sniedermeister") nach dem vielfach aufgeführten, gleichnamigen Theaterstück1) von Hans Müller-Schlösser1) in der niederdeutschen Bearbeitung von Günther Siegmund1) erfreute er das Publikum als der Geselle Zimpel des Schneidermeisters Anton Wibbel (Fritz Hollenbeck), dessen umtriebige Frau Fine (Ursula Hinrichs) ihn dazu überredet, anstelle ihres Mannes eine vierwöchige Haftstrafe abzusitzen. Und dann passiert das Malheur: Zimpel stirbt im Gefängnis an Lungenentzündung – mit den Papieren des Meisters ausgestattet …
 
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
(v.l.n.r,): Ursula Hinrichs: Fine, Fritz Hollenbeck (Wibbel),
Jens Scheiblich1) (Geselle Möller), Hanno Thurau: Zimpel
In dem Lustspiel "Hamborger Beer"2) (1981) von Heinrich Behnken1) in der Neufassung von Konrad Hansen1) spielte Thurau den Kaufmann Nickel Strump, in "Mensch sein muß der Mensch"2) (1984) von Günther Siegmund1) den Landstreicher Sebastian Knoop, den Onkel George in "Ein Matjes singt nicht mehr"2) (1988) nach "Een Matjes singt nich mehr"4) von Konrad Hansen1) oder den übereifrigen Detektiv bzw. Kriminalkommissar a.D. Herrn von Pieskow in dem Klassiker "Die schwebende Jungfrau"2) (1992) nach der gleichnamigen Komödie4) des Autoren-Duos Arnold und Bach1) in der plattdeutschen Fassung von Hartmut Cyriacks1) und Peter Nissen1) mit Jochen Schenck als Hugo Holthusen, Schwiegervater von Walter Döring (Jasper Vogt) → "Ohnsorg"-Aufzeichnungen (Auszug) mit Thurau bei Wikipedia sowie wunschliste.de. Zu einer seiner letzten Rolle zählte zur Spielzeit 1991/92 die der Mutter in dem Stück "Un fiert ward tohus", der plattdeutschen Version des Einakters "Die Kleinbürgerhochzeit"1) von Bertolt Brecht1).
  
Darüber hinaus präsentierte er sich auf dem Bildschirm gelegentlich mit Nebenrollen, so wirkte er unter anderem in der Episode "Der Stumme"5) (1977) aus der Krimiserie "Sonderdezernat K 1" als Geldbote mit, beim Quotenrenner "Großstadtrevier"1) zeigte er sich mit kleineren Parts in den Folgen "Große Haie, kleine Fische"2) (1987) und "Prinz von Theben"2) (1991), Beim Dauerbrenner "Tatort"1) war er ebenfalls vertreten, mimte unter der Regie von Jürgen Roland1) einen Hausmeister in "Tod eines Mädchens"1) (1991) und einen Hobbyfotografen in "Stoevers Fall"1) (1992) – jeweils mit Manfred Krug und Charles Brauer als das legendäre Ermittler-Duo "Stoever und Brockmöller"1). An Kinoproduktionen war er ebenfalls sporadisch beteiligt, gehörte neben etlichen anderen "Ohnsorg"-Stars als Angestellter der Kopieranstalt zur Besetzung des von Günther Siegmund1) mit Otto Lüthje in der Titelrolle des Otto Sanftleben und Heidi Kabel als dessen Ehefrau Erna inszenierten Lustspiels bzw. Persiflage auf die zu jener Zeit grassierenden Sex- und "Aufklärungs"-Streifen mit dem Titel "Otto und die nackte Welle"1) (1968). In dem Spielfilm"Desperado City"1) (1981) von (Regie/Drehbuch/Produktion) und mit Vadim Glowna trat er als Heinz in Erscheinung → filmportal.de, in der von Detlev Buck1) in Szene gesetzten Komödie "Wir können auch anders …"1) (1993) tauchte er als "Spendierhose" auf.
Außerdem war Thurau ein gefragter Sprecher, wirkte beim "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) und bei "Radio Bremen"1) an der Seite seiner "Ohnsorg"-Kollegen/Kolleginnen in etlichen, vornehmlich niederdeutschen Mundarthörspielen mit; die ARD Hörspieldatenbank listet zwischen 1964 und 1991 rund 70 Produktionen, an denen er beteiligt war. Beispielsweise sprach er den Amtsschreiber Krummhagen in "De Börgermeisterstohl"6) (EA: 03.01.1966) nach dem Schwank von Adolf Woderich1) mit Karl-Heinz Kreienbaum als Bürgermeister Heinrich Bohnsack und Erna Raupach-Petersen als Mudder Klasen, den Klaus, Sohn der Witwe Christa Sommer (Hilde Sicks), in "Steen op'n Weg"6) (EA: 23.05.1966) von Karl Hermann Cordt (1901 – 1965) oder den unehelichen Jens Brodersen, der in "Twee linke Hannen"6) (EA: 01.03.1971) von Ingeborg Sörensen1) in der Obhut seiner Großmutter (Gertrud Prey1)) und Mutter (Christa Johns) aufwächst. Einmal mehr einen Sohn, diesmal von Schneidermeister Tengelmann (Ivo Braak1)) und dessen Frau Hanna (Hilde Sicks), sprach er in "Gesellenstück"6) (EA: 28.04.1975) von Friedrich Hans Schaefer1), den jungen Bauern Hannes Möller in "De Heiratsandrag"6) (EA: 01.10.1977) frei nach nach dem Einakter "Der Heiratsantrag"1) von Anton Tschechow1) mit Karin Hölscher als Braut Anneliese und Heinrich Kunst1) als Brautvater Bauer Harmdierks, oder den Autoverkäufer Bohlken in dem niederdeutschen Krimi "Verdacht"6) (EA: 16.03.1981) von Forster Bernhard7) – um nur Einiges zu nennen.
  
Erwähnt werden sollte, dass Thurau 1992 bei den "Karl-May-Spielen"1) in Bad Segeberg1) in dem Stück "Old Surehand"8) (04.07.–30.08.1992) neben Gojko Mitić (Winnetou1)), Christopher Barker1) (Old Shatterhand1)) und Joshy Peters1) (Old Surehand1)) den Westman Pitt Holbers8), Freund von Dick Hammerdull8) (Jochen Baumert1)), darstellte, genannt "die verkehrten Toasts"; Surehands Bruder Apanatschka8) gab Nicolas König1).
Wenig später erlag Hanno Thurau am 15. Oktober 1992 im Hamburger "Krankenhaus Eilbek"1) mit nur 53 Jahren den Folgen einer Hepatitis1)-Erkrankung.
Die "Die Tageszeitung"1) (taz) schrieb unter anderem in einem Nachruf: "Gerade in den sogenannten kleinen Rollen als zänkischer Fiesling, als nörgeliger Nachbar, als dezent vorwitziger Diener in gestreifter Weste, als kleinkarierter Buchhalter oder tapsiger Einbrecher fiel er durch seine Liebe zum Detail und seine für einen großen Komiker typische Präzision auf. Daß er ein sehr genauer Beobachter seiner Mitmenschen war, ließ sich an den von ihm belebten Charakteren ablesen und erleben. (…) Widersprüchliche Typen waren seine Spezialität, und widersprüchlich mag es auch klingen, daß der Star unter den Chargen leidenschaftlich Fotografien von Film-Größen sammelte. In all den Haupt- und Nebenrollen, die er mit Begeisterung verkörperte, ließ er trotz des mit staubtrockenem Humor perfekt provozierten Gelächters immer auch die Kehrseite durchschimmern: den Melancholiker." → taz.de
   
Quelle (teilweise): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/22.01.2025)
Filmografie bei der Internet Movie Database

Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) mahnke-verlag.de, 4) theatertexte.de,
5) Die Krimihomepage, 6) ARD Hörspieldatenbank, 7) niederdeutsche-literatur.de, 8) karl-may-wiki.de

  
Henry Vahl
geboren am 26. Oktober 1897 in Stralsund,
gestorben am 21. Juli 1977 in Hamburg.
  
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
  
Siehe auch Wikipedia 
Filmografie bei der Internet Movie Database
    
Jasper Vogt; Copyright Virginia Shue Jasper Vogt
geboren am 10. Mai 1945 in Bevensen (heute Bad Bevensen1)).
   
Nach dem Abitur studierte Vogt Literaturwissenschaft, Germanistik, Musikwissenschaft, besuchte gleichzeitig das "Hamburger Schauspiel-Studio Frese"1), wo er die Ausbildung 1969 erfolgreich abschloss. Parallel dazu trat er zwei Jahre lang am Hamburger "St. Pauli Theater"1) in diversen Stücken auf wie unter anderem als Klaus, Sohn der Schustersfrau Jette Knoop (Hedy Schlossarek; 1906–1990) bzw. auf Wunsch der Mutter geeigneter Ehekandidat der Dollar-Erbin Marion (Herma Koehn1)) in der Posse "Jette Knoop ehr Horoskop" (1967) von Hans Kirchhoff (1901 – 1963). Anschließend war er kurze Zeit als freier Schauspieler tätig – in Hamburg am "Theater für Kinder"1) und dem "Theater im Zimmer"1), am "Theater Kiel"1), in Bonn am "Contra-Kreis-Theater"1) und an der "Landesbühne Bad Hersfeld"1) – übernahm zudem bereits erste Rollen vor der Kamera. Er begann dann ein Musikstudium an der Hamburger "Hochschule für Musik" (Abschluss als Musiklehrer, Abschlussnote "Eins mit Auszeichnung"); Mitte der 1970er Jahre ergriff er zudem kurzzeitig ein Jura-Studium.
     
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Zur gleichen Zeit erhielt er einen Solistenvertrag an der "Staatsoper Hamburg"1), war an der Uraufführung (25.04.1971) der szenischen Komposition "Staatstheater"1) von Mauricio Kagel1) beteiligt und wirkte an der "Staatsoper" für drei Spielzeiten. Anschließend ging er mit dem von Kagel gegrüdeten "Kölner Ensemble für neues Musiktheater" auf Tournee durch Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.
1976 wurde er als Schauspieler und musikalischer Leiter an das Hamburger "Ohnsorg-Theater" engagiert, gehörte seit 1978 zum festen Ensemble der plattdeutschen Bühne und trat dort bis Mitte der 2010er Jahre als freier Schauspieler immer noch mit Gastrollen auf.
Durch die regelmäßigen TV-Aufzeichnungen des NDR1) wurde auch Vogt mit prägnanten Rollen in den humorigen Stücken der niederdeutschen Bühne bundesweit bekannt.
Beispielsweise gab er den Gefreiten Gerd Feldmann, Freund der Frontsoldaten Hein Lammers (Edgar Bessen) und Ummo Ullen (Fritz Hollenbeck), die in dem berühmten Lustspiel "Der Etappenhase"1) (1978, "De Etappenhas") von Karl Bunje1) zusammen mit ihrem Leutnant Dierk Hansen (Jochen Schenck) in die Etappe nahe der deutsch-holländischen Grenze verlegt werden. Man sah ihn als Herbert, Sohn von Anni und Karl Wiese (Heidi Kabel/Karl-Heinz Kreienbaum) bzw. Bruder von Helene (Heidi Mahler) und Inge (Susanne Kaufeld), in der Komödie "Mutter ist die Beste"2) (1980, "Mudder is de Beste") nach der Vorlage "Das Fenster zum Flur"3) von Curth Flatow1) und Horst Pillau1) in der Adaption von Fritz Wempner1), oder der Gerd Bunjes, Nachbar von Bauer Krischan Lemken (Werner Riepel), in "Krach um Jolanthe" (1979) nach dem Schwank "Swienskummedi"1) von August Hinrichs1).

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
(v.l.n.r,): Jasper Vogt (Gerd Bunjes), Werner Riepel (Bauer Krischan),
Jürgen Pooch (Schulmeister Walter Meiners) → IMDb

"Krach um Jolanthe": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Von den mehr als 70 Inszenierungen bzw. Rollen, in denen Vogt am "Ohnsorg-Theater" das Publikum erfreute, seinen unter anderem genannt der (Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de, theatertexte.de) Immer wieder trat der vielseitige Künstler seit Ende der 1960er in TV-Produktionen bzw. Serien und Fernsehfilmen in Erscheinung. Unter anderem mimte er den Spieler Pettenkofer in der Serie "Fußballtrainer Wulff" (1972/73) an der Seite von Protagonist Horst :Niendorf, zeigte sich mit Episodenrollen in Serien wie "Autoverleih Pistulla"1) (1974), "Die Schwarzwaldklinik"1) (1984) oder "Blankenese"1) (1992). In jüngerer Zeit wirkte er in der Kinderserie "Die Kinder vom Alstertal"1) mit, trat 2003 als Förster Forbach in den Folgen "Freundschaft in Gefahr" und "Dem Täter auf der Spur" in Erscheinung. In der Telenovela "Rote Rosen"1) mimte er 2017 in fünf Episoden als Norbert Juncker den Vater von Peer Juncker (Jörg Pintsch) bzw. Großvater des adoptierten Mika Gerber (Jan-David Büger), tauchte als Senior in der Geschichte "Bienenmord"4) (2022) aus der Jugendserie "Die Pfefferkörner"1) auf und als der alte Seemann Heinz Gebers in der Folge "Die letzte Reise"4) (2022) aus dem Dauerbrenner "Großstadtrevier"1) – um nur Einiges zu nennen. Auf der Leinwand präsentierte er sich eher selten, in der Sexkomödie "Die Rache der Ostfriesen"1) (1974) mit Josef Moosholzer1) und Helga Feddersen in den Hauptrollen spielte er als Hein Harms den tatkräftigen Bruder von Elke (Alexandra Bogojevic1)), in dem von Nicolette Krebitz1) mit Nina Hoss1) als Protagonistin Marie realisierten Drama "Das Herz ist ein dunkler Wald"1) (2007) gehörte er mit dem kleinen Part eines Taxifahrers zur Besetzung. Am 26. Juni 2008 startete der von Jens Uwe Scheffler gedrehte, mit Spielszenen durchsetzte semi-dokumentarische Film "Sturmflut II"5) und dem Untertitel "Großer Strom Elbe, Blanker Hans-Land unter" in den Kinos, in dem Vogt die Rolle des Pastors übernahm, in dem Animationsfilm "Molly Monster"5) (2016), dem erste Kinofilm der Animationsfilm-Serie für Vorschulkinder "Die kleine Monsterin"2), sprach er den Käptn.
Als Sprecher war/ist Vogrt übrigens umfangreich tätig, wirkt(e) seit Ende der 1970er beim "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) und bei "Radio Bremen"1) in zahlreichen, vornehmlich heiteren, niederdeutschen Mundart-Hörspielen oft an der Seite seiner "Ohnsorg"-Kollegen mit; die ARD Hörspieldatenbank listet über 100 Stücke, an denen er sich beteiligte. Unter anderem hörte man in als Kellner Klaus Schenk in dem niederdeutschen Musical "Vun den Fischer un sien Frau"6) (EA: 18.02.1980) nach der auf dem gleichnamigen Märchen1) basierenden Vorlage  "Vom Fischer und seiner Frau"7) von Heinz Wunderlich1) mit Christa Wehling als Ilsebill, Frau des Fischers Jacob Jacobsen (Jochen Schenck),  als Holmer Siems in "Graf Dracula op Lüttjenoog"6) (EA: 29.08.1983) von Hans Helge Ott1) mit Gert Haucke als Graf Dracula1) oder als Stadtdirektor Ungnad in "De Böberste"6) (EA: 07.05.1984), einer von Jochen Schütt inszenierten Provinzposse von Wolfgang Gerth (1924 – 1993). Den Part des Grafen übernahm er in dem Stück "Sien letzte Reis'"6) (EA: 03.09.1984) von Rudolf Beiswanger1) mit Uwe Friedrichsen als gealterter Till Eulenspiegel1) oder den des Künstlers Johann Mattheson1), Freund des Komponisten Georg Friedrich Händel1) (Michael Derda), in "Schandal op'n Gänsemarkt"6) von Michael Leinert1) (auch Regie).

Jasper Vogt 2024
Urheber: PicturePeople; Lizenz: CC0 1.0
(Verzicht auf das Copyright)
Quelle: Wikimedia Commons

Jasper Vogt 2024; Urheber: PicturePeople; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright); Quelle: Wikimedia Commons
Mit der Figur des Würstchenbuden-Betreibers McJensen trat er in dem Fünfteiler "Die Strandpiraten"6) (EA: 13.10.1996–16.02.1997) von Angela Gerrits1) auf, als "Paps" in den fünfteiligen Geschichten für Kinder "Stopp!!"6) (EA: 15.10.2000–18.02.2001) von Hans Helge Ott und Katrin Krämer1). Bei der Sendung "Also, ahoi erstmal …"6) (EA: 25.01.2003) handelte es sich um eine "Störtebeker"-Groteske von Holger Janssen1) bzw. Live-Aufzeichnung (12.12.2002) aus dem historischen "Drathenhof" am Schleswig-Holsteinisches "Freilichtmuseum Molfsee"1) vor den Toren der Landeshauptstadt Kiel1), wo Vogt in die Rolle des "ollen Störtebeker"1) schlüpfte, Rolf Petersen1) gab den Seeräuber Gödecke Michels1), Jan Graf1) den Schiffshauptmann Simon von Utrecht1). In "Ünner den Melkwoold"6) (EA: 25.11.2006), der niederdeutschen Fassung1) des Hörspiels "Unter dem Milchwald"1) ("Under Milk Wood") von Dylan Thomas1), gehörte er als Willy Post zur Besetzung, in dem Mundart-Krimi "DNA ut Oklahoma"6) (EA: 03.07.2010) von Carl Groth8) als Notar Philippi und einmal mehr als Seeräuber Störtebecker in dem Stück "Kolumbus op de Hallig"6) (EA: 06.01.2012) von Holger Janssen mit Peter Kaempfe1) als Seefahrer Kolumbus1). Eine seiner (vorerst) letzten Arbeiten vor dem Mikrofon waren zwei Folgen in der 24-teiligen Serie "Seker is seker" (20.09.2019–13.09.2024) mit Sandra Keck1) als umtriebige Versicherungsvertreterin Jackie Theeßen, sprach in Episode 20 "De Windmieger"6) (EA: 29.09.2023) und in Episode 22 "Slimmer geiht jümmer"6) (EA: 16.08.2024) von Helga Bürster1) den Meinert von Manteau. (Stand: 24.01.2025)

Jasper Vogt arbeitet neben seinen schauspielerischen Aktivitäten am Theater und vor der Kamera sowie dem Hörfunk auch als Produzent sowie als freier Autor (→ Wikipedia) sowohl in hochdeutsch als auch in plattdeutsch, unter anderem für den "Norddeutschen Rundfunk"1) (beispielsweise "Hör mal'n beten to"), für "DIE WELT"1) und das "Hamburger Abendblatt"1) (plattdeutsche Kolumnen) sowie für private Rundfunksender. So entwickelte er 1995 für "Radio Hamburg"1) die Comedy-Figur "Frisör Dieter" (insgesamt fast 700 Folgen) und 1999 für "NDR 90,3"1) die Comedy-Figur "Helene Hoyer" (insgesamt fast 400 Folgen) – in beiden Sendungen fungierte er als Autor und Sprecher. Seit 1984 tritt Vogt zudem mit norddeutschen Solo-Programmen auf, seit 1999 auch mit einem "Hans Albers"-Programm unter dem Titel "Hoppla, jetzt kommt Hans", in jüngerer Zeit (seit 2017) erfreut er das Publikum mit dem Programm "Von Ringelnatz und Waterkant".
Als Sänger tat er sich ebenfalls hervor, 2008 gründete er das Ensemble "Jasper Vogts Hafenmusikanten" → jaspervogt.de. Im selben Jahr ging Jasper Vogt unter die Reiseveranstalter und rief seine Firma "Namipenda GmbH" ins Leben, die weltweit Rallyes organisiert, etwa mit dem eigenen Oldtimer durch Namibia1), mit dem Jeep durch Usbekistan1) sowie Kambodscha1) oder mit dem Kultwagen "Ambassador" durch Indien1) →  namipenda.de.
Auf der Webseite des Künstlers jaspervogt.de kann man unter anderem lesen: "Seit vielen Jahren bin ich auch sozial engagiert. So gründete ich 1984 den "Tandem-Club Weiße Speiche Hamburg e.V.", einen Initiative, die mit Blinden, Sehbehinderten und Sehenden Fahrradtouren auf Tandems organisiert. Dafür wurde ich 1989 als "Breitensportler des Jahres" ausgezeichnet. Als Erster Vorsitzender führte ich den Verein fünfzehn Jahre, er ist heute noch aktiv. Seit einigen Jahren unterstütze ich regelmäßig das Projekt "steps for children" in Namibia und das "Hospiz im Helenenstift" in Hamburg-Altona1), u.a. durch Benefiz-Aktionen.

Quelle (zum Teil): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/August 2015/Januar 2025)
Mehr zu Jasper Vogt auf seiner Website www.jaspervogt.de, unter anderem
mit Infos zu seinen Programmen und Veröffentlichungen

Filmografie bei der Internet Movie Database
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) theatertexte.de, 4) fernsehserien.de,
5) filmportal.de, 6) ARD Hörspieldatenbank, 7) vvb.de, niederdeutsche-literatur.de

   

Carl Voscherau
geboren am 24. Dezember 1900 in Hamburg,
gestorben am 24. August 1963 ebenda.
  
  Kurzportrait innerhalb dieser Homepage.
  
Siehe auch Wikipedia 
Filmografie bei der Internet Movie Database
   
Christa Wehling
geboren am 6. März 1928 in Elmshorn1) (Schleswig-Holstein),
gestorben am 17. März 1996 ebenda.

Christa Wehling gehörte seit 1954 über Jahrzehnte zum Ensemble des Hamburger "Ohnsorg-Theaters". Durch die regelmäßig gesendeten Fernsehübertragungen der "Ohnsorg"-Stücke im "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) wurde auch sie einem bundesweiten Publikum bekannt, spielte Töchter, Mägde oder Ehefrauen. In unzähligen Inszenierungen erfreute sie immer wieder das Publikum, oft an der Seite ihres Mannes
Jochen Schenck, mit dem sie seit 1957 verheiratet war.  
Zu ihren ersten Auftritten im Fernsehen zählte der von "Ohnsorg"-Kollege Walter Scherau in Szene gesetzte Schwank "Meister Anecker" (1958) von August Lähn2), wo sie als Lene die Frau des Schuhmachermeisters Franz Anecker (Karl-Heinz Kreienbaum) gab, einen Part, mit dem man sie auch in der 1965er-Aufführung3) sah, diesmal mit Jochen Schenck in der Titelrolle. In dem Klassiker "Opa wird verkauft"2) (1961) nach dem vielfach inszenierten Volksstück "Der verkaufte Großvater"1) von Anton Hamik1) alias Franz Streicher mimte sie die Magd Katrin, die unter dem Schabernack des gewitzten Großvaters ( Henry Vahl) zu leiden hat.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Christa Wehling; Copyright Virginia Shue
Als Anna, Tochter des Bauern Krischan Lamken (Walter Scherau), präsentierte sie sich in dem Stück "Schweinskomödie" (1962) nach dem Lustspiel "Swienskummedi"1) von August Hinrichs1), als Lieschen, Frau des Landbriefträgers Tobias Quadfasel (Heini Kaufeld) in dem Schwank "Das Hörrohr" (1964) von Karl Bunje1) mit Otto Lüthje als der schwerhörige Opa Meiners; in der 1973er Version3) mit Hans Jensen als Opa Meiners stellte sie dann dessen hinterhältige Schwiegertochter Bertha bzw. die Frau von Jochen (Jochen Schenck) dar. Man sah sie beispielsweise als Guste, Tochter des humorvollen, alten Schmugglers August von Katjendörp (Otto Lühtje), in "Zwei Kisten Rum"3) (1968) nach dem Schwank "Twee Kisten Rum"1) von Alma Rogge1), als Pflegeschwester Toni in "Der Bürgermeisterstuhl"3) (1969) ("De Börgermeisterstohl") von Adolf :Woderich1) mit Heidi Kabel als Mutter Klasen und u. a. Jochen Schenck als Sohn Hinnerk, gemeinsam mit Werner Riepel als Wirts-Ehepaar Brammer in "Mein Mann, der fährt zur See"3) (1971) von Wilfried Wroost1) oder als Haushälterin Mile Haak in "Vier Frauen um Kray"3) (1973) nach dem Lustspiel "Kramer Kray" von Hermann Boßdorf1) mit Schenck als Krämer Karsten Krey. Einmal mehr neben Ehemann Jochen Schenck zeigte sie sich in "Hühner aus Nachbars Garten"3) (1976) nach "Dat Lock in'n Tuun"2) von Hans Balzer1) und in "Petrus gibt Urlaub"3) (1977) nach "Petrus gifft Urlaub"2) von Fritz Wempner1). Eine schöne Rolle war auch die der Ilsebill, Frau des Fischers Jacob Jacobsen (Jochen Schenck), in dem niederdeutschen Musical "Vom Fischer und seiner Frau" (1980) nach der auf dem gleichnamigen Märchen1) basierenden Vorlage "Vun den Fischer un sien Frau"4) von Heinz Wunderlich1); diese Figuren sprachen Wehling/Schenck ebenso wie Herma Koehn1) in der Rolle der Tochter Nele übrigens zudem in der Hörspielversion5) (EA: 18.02.1980). Das Lustspiel "Das Naturtalent"6) von Ina Nicolai4) (von 1961 bis zu dessen Tod 1992 dritte Ehefrau des Künstlers Eric Helgar1) → filmmuseum-potsdam.de) gelangte am 2. Dezember 1979 in der Inszenierung von Karl-Otto Ragotzky1) zur Uraufführung, die Fernsehausstrahlung erfolgte am 20.09.1980 – Fritz Hollenbeck brillierte als der einstige Fußball-Star, nun Rentner Johnny Dierks, Ursula Hinrichs als dessen Schwester Wilhelmina, Wehling als die Wirtin Helene Posewang.
  
"Vom Fischer und seiner Frau": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH" "Das Naturtalent": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Abbildungen DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Auf der Komödie "Goodnight Mrs. Puffin" von Arthur Lovegrove (1913 –1981) basierte die amüsante Geschichte "Gute Nacht, Frau Engel"2) (1983), wo sie gemeinsam mit Werner Riepel das Ehepaar Forster spielte, deren Tochter Ute (Herma Koehn1)) sich laut der mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestatteten Clara Engel (Heidi Kabel) acht Tage vor der Hochzeit in einen anderen Mann verlieben würde. Auch in "Der Trauschein"3) (TV: 02.08.1986) nach der Komödie "The Licence"1) von Ephraim Kishon1) stand sie erneut mit Riepel und Kabel auf der Bühne, welche als Ehepaar Rudolph und Ella Broders die Eltern der mit Robert Knoll (Jasper Vogt) verlobten Vicky (Meike Meiners1)) darstellten; hier war sie die "Rosi" genannte Rosemarie Rieks, verwitwete Nachbarin der Broders. Zu ihren letzten Auftritten zählte der Schwank "Die schwebende Jungfrau"3) (TV: 28.07.1992) nach der gleichnamigen Komödie6) des Autoren-Duos Arnold und Bach1) in der plattdeutschen Fassung von Hartmut Cyriacks1) und Peter Nissen1) – Jochen Schenck glänzte als Hugo Holthusen, Wehling als dessen Ehefrau Ida, deren Tochter Else (Antje Schröder) mir Walter Döring (Jasper Vogt) verheiratet ist – sowie "Der Bürgermeisterstuhl"3) (TV: 26.12.1995), wo sie, wie schon Jahrzehnte zuvor, die Pflegeschwester Toni mimte → "Ohnsorg"-Aufzeichnungen mit Christa Wehling (Auszug) bei wunschliste.de.
  
Daneben wirkte Christa Wehling in verschiedenen TV-Produktionen mit, so tauchte sie beispielsweise in vier Folgen der mit Rudolf Prack gedrehten Serie "Landarzt Dr. Brock" (1967/68) als die attraktive Witwe, dann mit dem Molkereibesitzer und Feuerwehrhauptmann Josef Spökenstedt (Günter Lüdke) verheiratete Lotte auf. Sie spielte die mit Klaus Rathmann (Werner Riepel) verheiratete Mutter Antje in "Sparks in Neu-Grönland"1) (1971) und die Mutter Susanne, Frau von Erhard Knüppel (Hans Jürgen Diedrich), in "Bismarck von hinten oder Wir schließen nie"1) (1974) – beides Filme nach Drehbüchern von Helga Feddersen. In der von (Drehbuch) und mit Helga Feddersen als Helga Boysen entstandenen Serie "Helga und die Nordlichter"1) (1984) war sie ebenfalls in zwei Episoden vertreten, mimte in "Schneewalzer … satt"3) und "Viele Köche und kein Brei"3) das Gretchen Wohlers. Erwähnenswert ist auch ihre Mitwirkung in dem von Rolf von Sydow1) mit dem legendären Heinz Rühmann gedrehten, als "Serenade für Spieldose, Cello und Orgel" untertitelte Episodenfilm "Aller guten Dinge sind drei"1) (1979), wo sie als "altes Mädchen" zur Besetzung gehörte.
Auf der Leinwand zeigte sie sich mit dem kleinen Part einer Putzfrau in der von Alfred Weidenmann1) mit Horst Buhholz in der Titelrolle in Szene gesetzten Komödie "… aber Jonny!"1) (1973).
Außerdem war Wehling beim "Norddeutschen Rundfunk"1) (NDR) und bei "Radio Bremen"1) umfngreich für das Hörspiel, vornehmlich das niederdeutsche Mundarthörspiel tätig. Die ARD Hörspieldatenbank listet über 90 Produktionen, bei denen sie seit Mitte der 1950er Jahre meist an der Seite ihrer "Ohnsorg"-Kollegen/Kolleginnen bzw. auch oft zusammen mit Ehemann Jochen Schenck als Sprecherin beteiligt war. So sprach sie unter anderem die Hanna, Tochter des Bauern-Ehepaares Freese (Willi Backenköhler/Almut Sandstede), in der Geschichte "Hanna un de teihn PS"5) (EA: 20.01.1962) von Anneliese Tesch, die spanische Königin Isabella I.1) in "Kristoffer Kolumbus"5) (EA: 19.06.1965) von Rudolf Kinau1) mit Jochen Schenck als Kristoffer Kolumbus1). Man hörte sie in "De Keunigin von Honolulu"3) (EA: 09.10.1967) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Gorch Fock1), wo sie wie auf der Bühne (1966, → fernsehserien.de) neben Protagonist Otto Lüthje als Fränzi die Tohter von Krischan Honolulus Schwägerin Doris (Erna Raupach-Petersen) gestaltete. In "Duppelt verspeelt"5) (EA: 29.07.1968) nach dem Theaterstück von Hans Bunje1) war sie die Frau von Kapitän Hinnerk Lührs (Karl-Heinz Kreienbaum), in "Dat Wunnermittel"5) (EA: 07.12.1970) von Frank Straass1) die des Seemanns Hein Clasen (Jochen Schenck) bzw. Tochter der herrschsüchtigen Emma (Hilde Sicks) oder in "De Hex"5) (EA: 08.11.1971) von Friedrich Albes7) als Alma die Frau des Tischlermeisters Hermann Brinkmann (Werner Riepel), die zur Hauptperson in einem Prozess wird, bei dem es um fahrlässige Tötung oder Mord geht. Einmal mehr eine "Ehefrau" von Jochen Schenck, so des Feuerwehrhauptmanns Menken, sprach sie in "Hauptmann Menken un sien veer Gesichter"5) (EA: 19.01.1976) von Fritz Arend7), und des Trinkers Henning Albers in "Henning un dat grote Glück"5) (EA: 20.11.1978) von Bernard Fathmann1). Eine ihrer letzten Arbeiten vor dem Mikrofon war der Part der Witwe Anna in "Schandal op'n Gänsemarkt"5) von Michael Leinert1) (auch Regie) mit Jasper Vogt als der mit dem Komponisten Georg Friedrich Händel1) (Michael Derda) befreundete Künstler Johann Mattheson1).
 
Christa Wehling starb am 17. März 1996 im Alter von 68 Jahren in ihrer Geburtsstadt Elmshorn1) an den Folgen einer schweren Krebserkrankung; die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Friedhof, wo später auch ihr Ehemann Jochen Schenck († 24.11.2016) beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de 
Ihre Heimatstadt Elmshorn widmete ihr eine eigene Straße, den "Christa-Wehling-Weg".

Quelle (teilweise): Wikipedia (Stand: 15.11.2007/24.01.2025)
Filmografie bei der Internet Movie Database:
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) mahnke-verlag.de, 3) fernsehseien.de,
4) vvb.de, 5) ARD Hörspieldatenbank, 6) theatertexte.de, 7) niederdeutsche-literatur.de

    
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