Filmografie / Hörspiel
Christa Siems 01 Christa Siems wurde am 28. Juni 1916*) in der Hansestadt Hamburg geboren. Ein Jahr vor ihrem Abitur verschlug es sie nach Düsseldorf, am dortigen Schauspielhaus1) legte sie den Grundstock für ihre spätere Karriere als Schauspielerin. Engagements in Flensburg1), Neuss1) und Halle1) schlossen sich an, bevor sie 1946 nach Hamburg zurückkehrte. Hier feierte sie vor allem am "St. Pauli Theater"1) großen Erfolge, dem sie bis 1981 als Ensemblemitglied angehörte. In zahllosen Stücken mit Hamburger Lokalkolorit wurde Christa Siems zur unverzichtbaren Größe des Hauses, bereits 1956 machte sie dort in dem Stück "Die Catcher von St. Pauli" von Paul Möhring1) als Tante Frieda Furore → www.zeit.de. Sie glänzte als einzige weibliche Hauptdarstellerin in dem 1920 von Möhring geschriebenen Volksstück "Die Zitronenjette"1), welches über 1.000 Mal im "St. Pauli Theater" aufgeführt wurde. Mit Ausnahme von Christa Siems wurde diese Figur ansonsten immer von einem Mann dargestellt, man denke nur an das bravouröse Spiel von Henry Vahl (1897 – 1977) Anfang der 1970er Jahre.
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte Christa Siems bereits in dem Lustspiel "Für die Katz'"2) (1940), der Verfilmung des norddeutschen Schwanks "Alles für die Katz"1) von August Hinrichs1), doch erst seit Ende der 1950er Jahren wirkte sie regelmäßig in Kino- und Fernsehproduktionen mit. Auch hier konnte sie vor allem in Verfilmungen populärer Schwänke ihr komödiantisches Talent voll ausleben, präsentierte sich beispielsweise auf der Leinwand als Ulrike Klapproth in dem unverwüstlichen Klassiker "Pension Schöller"1) (1960) neben Theo Lingen (Professor Schöller) und Rudolf Vogel (Gutsbesitzer Klapproth), in Szene gesetzt von Georg Jacoby1) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Wilhelm Jacoby1) und Carl Laufs1). Mit Theo Lingen spielte sie auch in der amüsanten Geschichte "Bei Pichler stimmt die Kasse nicht"1) (1961), weitere Leinwandauftritte hatte sie beispielsweise in den Streifen "Polizeirevier Davidswache"1) (1964) und "Vier Schlüssel"1) (1965) von Altmeister Jürgen Roland1), der sie auch in dem Krimi "Die Engel von St. Pauli"1) (1969) besetzte, sowie in Alfred Weidemanns1) Gangsterstreifen "Unter den Dächern von St. Pauli"1) (1970) oder Hark Bohms Jugenddrama "Moritz, lieber Moritz"1) (1978) → Übersicht Kinofilme.
Eine erste Zusammenarbeit mit Jürgen Roland ergab sich bereits in dessen legendären Krimiserie "Stahlnetz", wo sie zwischen 1958 und 1963 in vier Folgen mitwirkte, eine andere erfolgreiche Krimiserie war "Gestatten – Mein Name ist Cox" (1961) mit Günter Pfitzmann als Titelheld Paul Cox, hier mimte sie in der ersten Staffel die Mrs. Nutboom. In der Serie "Anker auf und Leinen los!"1) (1968) mit dem Untertitel "Geschichten aus dem Yachthafen" tauchte sie dreizehn Folgen lang als Hedwig Bollmann auf und spielte neben belobten Kollegen wie Heinz Engelmann und Karl-Heinz Kreienbaum. In den Stories rund um das "Hafenkrankenhaus" (1968) konnte sie als "Guter Geist" bzw. als Krankenschwester Brigitte bei den Zuschauern punkten, ebenso wie mit Rollen in Serien wie unter anderem "Hafenpolizei"/"Polizeifunk ruft", "Reisedienst Schwalbe"1) (1969), "Das Kurheim"1) (1972) oder "Hamburg Transit"1).

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
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Christa Siems 02
Den jüngeren Zuschauern wurde sie zwischen 1975 und 1982 als Oma Kluge bekannt, die in der "Sesamstraße"1) einen Tante-Emma-Laden betrieb. In nachhaltiger Erinnerung bleibt die Mimin vier Folgen lang auch mit der Rolle der Wirtin Trude Jantzen in dem Quotenrenner "Diese Drombuschs"1) (1985). Als Horst Königstein1) und Heinrich Breloer1) mit "Das Beil von Wandsbek"1) (1982) den gleichnamigen Roman1) von Arnold Zweig1) als eine Mischung aus Fernsehspiel, zeitgenössischen Dokumentaraufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen verfilmten, übertrugen sie Christa Siems die Rolle der Frau Alma Doligkeit.
Zu ihren letzten TV-Auftritten zählt die Krimikomödie "Vertrauen gegen Vertrauen" (1986) mit Inge Meysel in einer Doppelrolle sowie die Hamburger "Tatort"-Folge "Finale am Rothenbaum"1) (1991), deren Ausstrahlung sie nicht mehr erlebte → Übersicht TV-Produktionen.

Neben ihrer Arbeit für das Theater und den Film war Christa Siems zudem eine gefragte Sprecherin, bereits nach Ende des 2. Weltkrieges hatte sie sich in verschiedensten Hörfunksendungen einen Namen gemacht, stand immer wieder für Audio-Produktionen vor dem Mikrophon. Als 1978 der Betrieb der Hamburger Straßenbahn1) zugunsten der U-Bahn eingestellt wurde, erschien aus diesem Anlass eine Schallplatte, auf der Siems zusammen mit dem Schauspieler Günter Lüdke die Geschichte der Hamburger Straßenbahn nacherzählte. kann man bei Wikipedia lesen. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen mit Christa Siems findet man hier.
Die beliebte Volksschauspielerin starb am 26. Mai 1990 in ihrer Geburtsstadt Hamburg – rund vier Wochen vor ihrem 74. Geburtstag. Die letzte Ruhe fand sie in einem Familiengrab auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf1) → Foto der Grabstätte bei Wikimedia Commons und knerger.de.
"Im Mai 2018 beschloss der Hamburger Senat1) einen Teil der Parkanlage Grindelberg in "Christa-Siems-Park" umzubenennen. Der Park liegt nördlich der Hallerstraße1), in der Siems wohnte." notiert Wikipedia. 
 
Christa Siems wird mitunter mit ihrer Kollegin Hilde Sicks (1920 – 2007) verwechselt, die zum "Stammpersonal" des Hamburger "Ohnsorg-Theaters"1) gehörte. Wie mir der Schauspieler Jasper Vogt schrieb, lag das wohl zum einen an der Namensähnlichkeit "Sicks/ Siems" sowie an der Tatsache, dass das "Ohnsorg-Theater" und das "St. Pauli-Theater" (früher "Ernst-Drucker-Theater") durchaus ähnlich Stücke spielten. Beim "Ohnsorg-Theater" wurde mehr die "ernsthafte" niederdeutsche Sprache gepflegt, am "St. Pauli-Theater" spielte man zwar "Hamburger Platt", aber mit mehr hochdeutschen Anteilen. Vogt berichtet zudem eine kleine Anekdote, die ihm Hilde Sicks erzählte: Als Christa Siems gestorben war, hörte Hilde Sicks auf der Straße hinter sich, dass zwei Frauen sich zuflüsterten: "Sieh'ste, das stimmt gar nicht, dass die tot ist, da vorne geht sie!."
Siehe auch Wikipedia
*) nach Marilen Andrist: "Das St Pauli-Theater – 150 Jahre Volkstheater am Spielbudenplatz" sowie dem Beratungszentrum des Friedhofs Ohlsdorf ist das Geburtsdatum übereinstimmend der 28. Juni, und nicht, wie in diversen Quellen angegeben, der 28. Mai 1916.
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
         
Die unvergessene Christa Siems in dem Lustspiel "Eine unmögliche Person"
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Christa Siems als Luise Knackstedt in dem Lustspiel "Eine unmögliche Person" 01
Christa Siems als Luise Knackstedt mit Günter Lüdke in dem Lustspiel "Eine unmögliche Person" Christa Siems als Luise Knackstedt in dem Lustspiel "Eine unmögliche Person" 02
Christa Siems mit Günter Lüdke Christa Siems als Luise Knackstedt
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage, ferensehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, mahnke-verlag.de, niederdeutsche-literatur.de)
Mundarthörspiele (niederdeutsch) Sonstige Hörspiele
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