Rex Gildo wurde am 2. Juli 19361) als Ludwig Alexander Hirtreiter im niederbayerischen Straubing, einer Kleinstadt nahe Regensburg, als jüngstes Kind von vier Geschwistern geboren, verbrachte auch dort seine Kindheit; sein Vater war Handelsvertreters, seine Mutter Hausfrau. Als Alexander noch sehr klein war, verließ der Vater die Familie, als der Junge erst elf Jahre alt war starb die Mutter, die wegen ihrer Multiple Sklerose-Erkrankung lange an den Rollstuhl gefesselt war. | ||||
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Im gleichen Jahr nahm er den Künstlernamen "Rex Gildo" an,
erhielt einen Fünf-Jahres-Vertrag vom "Constantin-Filmverleih"
und stand in der Folgezeit für mehr als 30 Kinoproduktionen vor
der Kamera. Sein Leinwanddebüt hatte Rex Gildo in Wolfgang Liebeneiners
Romanze "Immer wenn der Tag beginnt"3) (1957) an der Seite von Ruth Leuwerik und Hans Söhnker
gegeben, durch die Musikfilme "Wenn
die Conny mit dem Peter"3) (1958) und "Hula Hopp Conny"3) (1959) neben
den Teenager-Idolen Conny Froboess2) und
Peter Kraus2) wurde er
dann über Nacht populär. "Mandolinen und Mondschein" (1959),
"Ja, so ein Mädchen mit sechzehn" (1959), "Mit 17 weint man nicht"3) (1960), "Meine Nichte tut das nicht" (1960) oder
"Marina" hießen die ganz auf den damaligen Zeitgeschmack
abgestellten Unterhaltungsstreifen, in denen sich Gildo als der "nette Junge
von nebenan" empfahl und zum Idol der jugendlichen "Bravo"-Leserinnen
avancierte. Gildo spielte und sang sich mit Filmen wie "O sole mio" (1960; neben Senta Berger),
"Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n"3) (1961), "Tanze
mit mir in den Morgen"3) (1962),
"Café Oriental" (1962), "Sing, aber spiel' nicht mit mir"3) (1963),
"Zwei blaue Vergißmeinnicht"3) (1963),
"Apartmentzauber" (1963) oder "Jetzt dreht die Welt sich nur um dich"3) (1964) in die Herzen seiner Fans,
machte bald unter dem Spitznamen
"sexy Rexy" Furore. "Deutsche Ausgabe von Fred Astaire" jubelten die Gazetten, eine Karriere als "ernsthafter" Schauspieler schien sich mit seiner Rolle des "Freddy" in dem Musical "My Fair Lady"3) zu eröffnen, den er 1961 bei der Erstaufführung im Berliner "Theater des Westens" neben Karin Hübner verkörperte und noch mehr als 100 Mal damit glänzte. Doch Rex Gildo entschied sich für die Schlagerbranche. Mit einer Einladung zum Vorsingen bei Kurt Feltz3) in Köln hatte parallel seine musikalische Karriere begonnen. 1959 nahm er seine Debüt-Single "Cafeteria Santa Lucia" noch unter dem Namen Alexander Gildo auf und dann ging es Schlag auf Schlag: Seinen ersten Hit hatte er 1960 mit "Sieben Wochen nach Bombay", im gleichen Jahr folgte "Das Ende der Liebe", der deutschen Cover-Version von Ray Petersons "Tell Laura I Love Her". Mitte 1962 stand Gildo dann mit "Speedy Gonzales" auf Platz 1 der deutschen Hitparade, zusammen mit der englischsprachigen Version von Pat Boone. Nachdem sich Cornelia "Conny" Froboess mehr und mehr vom Schlagergeschäft zurückgezogen hatte und erfolgreich eine Theaterkarriere startete, wurde die dänische Sängerin Gitte Hænning2) seine neue Partnerin. Zum größten Hit des neuen Traumpaares geriet 1963 "Vom Stadtpark die Laternen", Ohrwürmer wie "Zwei auf einer Bank" (1964), "Jetzt dreht die Welt sich nur um dich" (1964) oder "Hokuspokus" (1964) hielten sich wochenlang in den Charts. Das von der Plattenfirma lancierte Gerücht, dass Gitte und Rex auch privat ein Paar seien, wurde von der blonden Dänin bald entkräftet, Mitte der 1960er Jahre trennten sich Gitte und Rex Gildo.
Allmählich hatte Rex Gildo seinen Zenit überschritten, ab Mitte der
1980er Jahre war es
ruhiger um den Star geworden, das Publikum
wollte seine Schlager nicht mehr hören. Seine Lieder ließen sich zwar
noch gut verkaufen, doch der in die Jahre gekommene Star wurde mehr und mehr
zum Klischee seiner selbst. Gildo, der
in den Siebzigern durch Japan und Mexiko tourte und riesige Konzertsäle
füllte, tingelte nun mit anderen Stars von Gestern durch die Republik, trat auch immer öfter bei
weniger herausragenden Veranstaltungen, wie z. B. Betriebsfesten, Geschäftseröffnungen
oder in Bierzelten auf im Vergleich zu seinen Hochzeiten Schauplätze, die unter seinem
Niveau waren. Aufsehen erregte 1993 sein Prozess mit einem Unternehmer,
der ihn wegen Ausfällen bei einer Weihnachtsfeier auf Rückzahlung der Gage
verklagt hatte und zuletzt füllte Gildo vor allem mit
alkoholumnebelten Live-Auftritten und Prozessen die
Schlagzeilen der Regenbogenpresse. Seinen letzten, wenig ruhmreichen Auftritt
hatte er am 23. Oktober 1999 in einem Möbelhaus im hessischen Bad Vilbel,
nahe Frankfurt. Rex Gildo war seit 1974 mit seiner Cousine Marion Hirtreiter verheiratet; Zeitungsberichten zufolge lebte der frühere Star in den letzten Jahren überwiegend getrennt von seiner Frau in einem Appartement in München. Er soll zuletzt eine "freundschaftliche Beziehung" zu seinem 34 Jahre jüngeren Privatsekretär Dave K. gehabt haben. Gildos Witwe lebt heute zurückgezogen in München und äußert sich nicht mehr in der Öffentlichkeit. |
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Siehe auch Wikipedia,
www.schlagerplanet.com sowie den Nachruf bei www.focus.de |
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1) Rex Gildo selbst gab immer 1939 als sein Geburtsdatum an. Link: 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) Wikipedia Quelle: 4) Wikipedia |
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