Auszeichnungen / Filmografie
Gitte Hænning (Gitte Hænning-Johansson) wurde am 29. Juni 1946 als Tochter von Otto Hænning (1916 – 2004), einem bekannten Volkssänger und Komponisten, und dessen Ehefrau Erna im dänischen Åarhus1) geboren, verbrachte ihre Kindheit in Kopenhagen1).
Gitte Haenning Schon früh wurde sie durch ihren Vater mit dem Showgeschäft bekannt und sang bereits als 8-Jährige mit ihm im Duett die dänische Version des deutschen Erfolgsschlagers "Ich heirate Papi" ("Giftes med farmand"). Die Platte wurde ein riesiger Erfolg und schon drei Jahre später sang sie auf einem Stuhl stehend und begleitet von der Combo ihres Vaters den Klassiker "Stormy Weather". In der Folgezeit sollte sie noch unzählige Jazz-Nummern interpretieren, darunter begleitet von so Größen wie dem Bassisten und Cellisten Oscar Pettiford1) oder dem Saxophonisten Stan Getz1).
Doch zunächst stürmte das junge Mädchen mit eingängigen Schlagern die dänischen Hitparaden, produzierte bis 1958 16 Kinderlieder-Platten und avancierte zum berühmtesten Kinderstar in Skandinavien. 1960 entdeckte sie der Produzent/Komponist Nils Nobach1) für den deutschen Schlagermarkt und vermittelte ihr einen Plattenvertrag mit "Electrola"1).
1963 nahm sie bei den "Deutschen Schlager-Festspielen"1) in Baden-Baden1) teil und erreichte mit dem Song "Ich will 'nen Cowboy als Mann"1) auf Anhieb den ersten Platz. Der Titel, den Gitte auch in Holländisch, Englisch und Dänisch trällerte, kletterte an die Spitze der deutschen Hitparade, entwickelte sich zum Kassenknüller und wurde rund 800.000 Mal verkauft. Der neue Star am Schlagerhimmel erhielt erstmals den "Löwen von Radio Luxemburg"1) (in Silber). Bis in die 1970er Jahre nannte sie sich nur "Gitte" (ohne den Familiennamen).
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Weitere Erfolge mit Rex Gildo als Partner machten das Duo zum Schlager-Traumpaar der 1960er Jahre; 1963 konnten sie mit dem Hit "Vom Stadtpark die Laternen"1) einen Riesenhit landen; der Titel erreichte Platz 1 der Besten-Liste und hielt sich insgesamt 25 Wochen unter den Top-Ten. Mit belanglosen Schlagern wie "Jetzt dreht die Welt sich nur um Dich" – 1964 erneut im Duett mit Rex Gildo für den gleichnamigen Kinostreifen1) aufgenommen – oder "Weiße Rosen" (1969) ging der Erfolg für den Schlagerstar stetig weiter. Nach ihrem Sieg am 21. Februar 1973 bei "Ein Lied für Luxemburg"1) vertrat Gitte am 7. April 1973 Deutschland beim "Concours Eurovision de la chanson"1) (heute: "Eurovision Song Contest") in Luxemburg1) und errang mit "Junger Tag"1) immerhin den 8. Platz von 18 Teilnehmern → Wikipedia. Weitere gute Hitparaden-Platzierungen erreichte sie unter anderem mit Titeln wie "Ich hab die Liebe verspielt in Monte Carlo" (1974), "So schön kann doch kein Mann sein" (1975), "Ich bin kein Kind von Traurigkeit" (1975) oder "Lass mich heute nicht allein" (1976). Gitte Hænning war zwar äußerst erfolgreich, schien jedoch auf ein bestimmtes Image festgelegt zu sein. Das Bild des fröhlichen Teenagers vermittelte sie in den 1960ern auch in einigen leichten Unterhaltungsstreifen jener Ära wie "Liebesgrüße aus Tirol"1) (1964) an der Seite von mit Peter Weck oder "…und so was muss um Acht ins Bett"1) (1965) mit Peter Alexander als Partner.
Ende der 1970er Jahre wurde es etwas stiller um den Star, der sich von dem Image des Teeny-Idols lösen und mit anspruchsvolleren Songs auf sich aufmerksam machen wollte. Dies gelang ihr dann Anfang der 1980er Jahre mit chansonartigen Liedern wie "Freu dich bloß nicht zu früh" (1980) oder "Ich will alles" (1983), Alben wie "Ungeschminkt"1) (1982), "Berührungen" (1983) oder "Jetzt erst recht"1) (1987)  bewiesen die Wandlung von "Gitte" zur vielseitigen Vokalistin "Gitte Hænning". Den "Deutschen Schallplattenpreis"1) erhielt sie 1980 in der Sparte "Künstler des Jahres – Pop national" für das beste deutschsprachige Popalbum "Bleib noch bis zum Sonntag" bzw. den Titel "Freu dich bloß nicht zu früh". Die deutsche Version des Andrew Lloyd Webber1)-Hits "Take That Look Off Your Face" war Teil des von Lloyd Webber geschriebenen und im Original von Marti Webb1) aufgenommenen Ein-Akt-Musicals für eine Person "Tell Me on a Sunday". 1982 zeichnete man sie einmal mehr mit dem "Deutschen Schallplattenpreis aus, diesmal für die beste deutschsprachige Single "Etwas ist geschehen", der Coverversion des Titels "Something’s Gotten Hold of My Heart" von Gene Pitney. Es folgten Konzerttourneen und Fernseh-Shows wie "Die Gitte-Show – Stark ist keiner allein", mit denen die Künstlerin erneut ihr Publikum begeisterte. Im Frühjahr 1988 demonstrierte sie mit ihrem gleichnamigen Tournee-Programm, das auch Jazz- und Gospeleinlagen beinhaltete, ihre ungeheure stilistische Bandbreite.
  

Das Foto wurde mir freundlicherweise
 von dem Fotografen Edmond Frederik zur
Verfügung gestellt © Edmond Frederik (Lizensiert)

Gitte Hænning; Copyright Edmond Frederik (Lizensiert)
Ab Mitte der 1990er Jahren wurde es in Deutschland eine zeitlang erneut etwas ruhiger um die vielseitige Dänin, dafür war sie in ihrem Heimatland um so erfolgreicher. Die Künstlerin stand dort auf der Theaterbühne und gab auch wieder Jazzkonzerte. Ihr deutsches Publikum begeisterte sie dann 1997 in der "Komischen Oper"1) in Berlin mit einem grandiosen Konzert "Songs for My Father" zu Ehren des 80. Geburtstags ihres Vaters Otto Hænning und als Vater Otto mit seiner Tochter das Kinderlied "Ole Bole Bom" anstimmte, waren die Fans kaum auf ihren Plätzen zu halten; Ausschnitte von diesem Konzert sind auch auf CD erschienen. Ab 2001 ging sie dann in Deutschland mit dem Programm "In Jazz" erneut auf Tournee, wo sie Jazzstandards und Lieder aus dem Album "My Favorite Songs" darbot.
Im November 2004 feierte Gitte ihr 50. Bühnenjubiläum mit einer kleinen Konzertreihe und sang alte und neue Songs. Zum Jubiläum veröffentlichte sie gleich zwei, von ihr selbstproduzierte neue CD-Alben – ein Live-Jazz-Album der "In Jazz"-Tour und das Popalbum "Johansson", das ihrem im Frühjahr 2004 verstorbenen Vater gewidmet ist. Seit Juni 2004 stand Gitte gemeinsam mit Wencke Myhre und Siw Malmkvist mit dem Programm "Gitte Wencke Siw"
1) ("GWS-Die Show") über 300 Mal in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Bremen, in der Schweiz und in Österreich sowie an zahlreichen anderen Orten auf der Bühne. Mit den beiden Kolleginnen verbindet sie, neben der skandinavischen Herkunft, manch ähnliche Station im Showgeschäft. Die veröffentlichte Live-CD der Show erreichte im Frühjahr 2005 den Platz 100 in den offiziellen deutschen Verkaufscharts.
Gitte Hænning 2005 in Köln; Urheber: Elke Wetzig (elya); Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Im November 2006 wurde der Dokumentarfilm "Ich will alles – Die Gitte Haenning Story"2) von Filmemacher Marc Boettcher1) bei den "Nordischen Filmtagen Lübeck"1) uraufgeführt und später auch im Fernsehen gezeigt. Im Juni 2007 erschien der Film auf DVD und es wurde eine Doppel-CD dazu veröffentlicht. Ende August 2007 veröffentlicht die Plattenfirma SONY BMG die drei erfolgreichen Alben "Bleib noch bis zum Sonntag", "Ungeschminkt" und "Berührungen" noch einmal in einer 3er-CD-Box. Alle drei Alben waren seit Ende der der 1980er Jahre nicht mehr im Handel erhältlich und sind nun wieder für die Fans verfügbar.
Im Herbst 2007 konnte man Gitte wieder live in Deutschland erleben. Sie tourte zusammen mit einem extra von ihr zusammengestellten Orchester mit dem jazz-orientiertem Programm "Ich will" durch deutsche Theater und Konzertsäle. Ab Oktober 2008 war Gitte Haenning und ihr 13-Personen-Orchester mit dem pop-orientiertem Programm "Ich will alles – Tour 2008" auf Tournee. (…) Im November 2010 veröffentlichte Gitte ein neues Album, bestehend aus Neuaufnahmen ihrer größten Hits und vier neuen Songs mit dem Titel "Was ihr wollt."
1). Ab Herbst 2017 trat sie mit dem Programm "Meine Freunde, meine Helden, Ihre Gitte!" auf. Hier interpretiert sie sie neben wenigen eigenen Liedern vor allem Songs von Udo Lindenberg1), Rio Reiser1) und auch internationale Standards. (Quelle: Wikipedia)
 
Gitte Hænning 2005 in Köln
Urheber: Elke Wetzig (elya); Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Gitte Hænning zählt seit Beginn ihrer Karriere bis in die Gegenwart hinein zu den beständigsten und gleichzeitig vielseitigsten Interpreten der deutschen Schlagerszene. Ihre Bandbreite reicht vom sogenannten Mainstream-Schlager bis in die Bereiche Pop, Jazz, Musical und Chanson.
Seit geraumer Zeit beweist sich die Künstlerin zudem als ernsthafte Schauspielerin, bei den "Ruhrfestspielen1) 2010" (01.05.–13.06.2010) gestaltete sie in der von Armin Holz1) inszenierten Shakespeares Komödie "Was ihr wollt"1) die Rolle des Narren. Die Premiere des Stücks, eine Koproduktion der "Ruhrfestspiele Recklinghausen", dem "Théâtre National du Luxembourg"1), dem "Grand Théâtre de Luxembourg" und dem Berliner "Renaissance-Theater"1), fand am 29. Mai 2010 im "Theater Marl"1) statt", die Berliner Premiere folgt am 12. Juni 2010. Im Mai bzw. seit September 2014 stand sie erneut auf einer Theaterbühne und brillierte am "Theaterhaus Stuttgart"1)  zusammen mit ihrem Landsmann Egon Madsen1) in dem Zwei-Personen-Stück "Love Letters"3) von A. R. Gurney1).

Gitte Hænning 2010
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia
Urheber: Udo Grimberg (Wikipedia-Benutzer Chester100)
Lizenz: CC by-sa-3.0 de

Gitte Hænning 2010; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Udo Grimberg;  diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.
Parallel zu ihrer Tour bzw. dem Programm "All by myself", mit dem sie seit März 2015 auftrat, standen ab Herbst 2016 am "Theater Lübeck"1) die Proben für Andrew Lloyd-Webbers1) Musical "Sunset Boulevard"1) an. Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film von Billy Wilder1) aus dem Jahre 1950 ("Boulevard der Dämmerung"1)), der einen sarkastischen Blick auf die scheinbar so glitzernde Filmwelt in der "Traumfabrik Hollywood " wirft und in dem Gloria Swanson die einstige Stummfilm-Diva Norma Desmond mimte. Nun übernahm Gitte Hænning unter der Regie von Michael Wallner1) die Hauptrolle dieser alternden Diva, die Premiere fand am 21. Oktober 2016 statt → www.zeit.de. 2018 zog es die Künstlerin erneut auf die Musical-Bühne, im Hamburger "Mehr!-Theater am Großmarkt"1) trat sie seit der Premiere am 20. September 2018 als alternde Tanzlehrerin Hannah in "Flashdance – das Musical"1), der Bühnenversion des Kultfilms der 1980er Jahre "Flashdance"1), in einer Sprechrolle in Erscheinung, verkörperte die Mentorin der jungen Protagonistin Alex Owens; die Aufführung wurde danach im Rahmen einer Tournee unter anderem auch in Salzburg (ab 25.10.2018), Wien (ab 13.11.2018), Berlin (ab 11.12.2018) gezeigt.
Erwähnenswert ist ihre Mitwirkung als Zeitzeugin in dem von Rosa von Praunheim1) realisierten, semi-dokumentarischen Kino-Biopic über Rex Gildo mit dem Titel "
Rex Gildo – Der letzte Tanz"1) (2022) – Kilian Berger1) stellte den jungen, Kai Schumann1) den ältere Rex Gildo dar, Gitte wurde von Sidsel Hindhede1) gespielt.
 
Gitte Hænning war seit Mitte der 1960er Jahre mit dem dänischen Jazzmusiker Niels-Henning Ørsted Pedersen1) (1946 – 2005) liiert. Ab Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre lebte sie mit dem Komponisten Robert Cornford1) in London und Rom. Seit 1974 war sie mit ihrem Manager Jo Geistler verheiratet, von dem sie sich jedoch bereits 1976 wieder scheiden ließ. In den 1980er Jahren war der Fernsehregisseur und Moderator Pit Weyrich1) einige Jahre ihr Lebensgefährte, in den 1990ern der Musicalproduzent Friedrich Kurz1).
Seit den 1990er Jahren lebt Gitte Hænning, die nach wie vor mit ihren Konzerten, wie aktuell "Live 2025", das Publikum begeistert bzw. eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt, in Berlin.
  
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie), aktuelle Tourdaten bei agentur-charis.de sowie
den Artikel bei www.swr.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) theatertexte.de Stand Oktober 2025
   
Auszeichnungen (Auszug)
(Fremde Links: Wikipedia)
Filme
 Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, fernsehserien.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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