Heino wurde am 13. Dezember 1938 als Heinz Georg Kramm und Sohn des Zahnarztes Heinrich Fritz Kramm (1911 – 1941) sowie dessen Ehefrau Franziska (1911 – 1986) im Düsseldorfer1) Stadtteil Oberbilk1) geboren. Er wuchs alleine mit seiner Mutter und seiner fünf Jahre älteren Schwester Hannelore auf, da sein Vater, der eine Zahnarztpraxis in Köln-Kalk1) betrieb, am 2. August 1941 während des 2. Weltkrieges an der Ostfront gefallen war. Bis Kriegsende lebte die Familie in Pommern1), wohin man sie evakuiert hatte, eingeschult wurde er im Jahre 1944 im sächsischen Großenhain1); schon als kleiner Junge liebte Heinz die Musik, spielte Akkordeon und sang dazu. Zurück in Düsseldorf hielt die Mutter die Familie unter anderem als Putzfrau über Wasser. Nach der Schule und begann er im August 1952 eine Lehre als Bäcker und Konditor in Düsseldorf, arbeitete nach dem Ende der Lehrzeit ab 1954 zunächst in seinem erlernten Beruf. Dann wechselte er aber 1956 zu einer Versicherung, machte dort eine Ausbildung und war als Versicherungsmakler tätig.
1961 gründete er mit zwei Freunden das Ensemble "Okay Singers", arbeitete fortan nur noch als Berufsmusiker und trat bei örtlichen Tanzveranstaltungen auf. Danach rief er die Gruppe "Comedien Terzett" ins Leben und wurde mit dieser 1965 bei einer Modenschau von dem Produzenten Karl-Heinz Schwab alias Ralf Bendix1) entdeckt, der den talentierten Sänger förderte. Unter dem gemeinsamem Pseudonym "Adolf von Klebsattel" komponierte Erich Becht1) mit dem Texter Wolfgang Neukirchen Lieder für "Heino", wie dieser sich nun mit Künstlernamen nannte. Schon bald begann der Erfolg für den blonden Sänger mit der Sonnenbrille, die er wegen einer Augenerkrankung (Morbus Basedow1)) trägt und die zu seinem Markenzeichen geworden ist.
Sein erster großer Hit war "Jenseits des Tales"1) und von diesem Titel wurden auf Anhieb über 100.000 Platten verkauft. 1967 folgte die zweite Single "Wenn die bunten Fahnen wehen", der Verkaufserfolg verdoppelte sich. Mit seiner dritten Single "Wir lieben die Stürme" schaffte Heino dann endgültig den Durchbruch. Mit volkstümlichen Liedern wie "Die Sonne von Mexiko" (1968), "In einer Bar in Mexiko" (1970), "Mohikana Shalali" (1971), "Blau blüht der Enzian" (1971), "Tampico" (1973), "Edelweiß" (1973) oder "Die schwarze Barbara" (1975) stürmte Heino die deutsche Hitparade. Seine Platten wurden millionenfach verkauft, allein im Jahre 1970 gingen eine Millionen Exemplare über den Ladentisch.
Heino 01

Inzwischen haben die Verkaufzahlen seiner Tonträger gigantische Höhen erreicht und Heino gehört zu den erfolgreichsten und beständigsten deutschen Volksmusiksängern aller Zeiten. Einer Umfrage zufolge kennen 97 Prozent aller Deutschen den sympathischen Künstler und fast 50 Prozent aller Musikliebhaber bezeichnen sich als "Heino-Fans". Auf unzähligen Tourneen rund um den Globus, Rundfunk- und Fernsehauftritten, eigenen TV-Shows, Gala's und sonstigen Veranstaltungen begeistert Heino mit seiner klaren Bariton-Stimme das Publikum; sein Repertoire von Heimat-, Seemanns- und Wanderliedern ist vielseitig und er soll inzwischen mehr als 1.000 Lieder veröffentlicht haben.
Als Sänger war Heino auch stets bestrebt, sich dem wandelnden Musikgeschmack anzupassen. So veröffentlichte er z. B. 1988 den "Enzian-Rap", eine moderne Fassung seines Hits von 1971 "Blau blüht der Enzian" und "Schwarzbraun ist die Haselnuss" als Rap-Version.

Das Foto zeigt Heino am 27. Mai 2006 beim "World Bowl" in der
Düsseldorfer "LTU arena" (heute "Merkur Spiel-Arena"1)),
wo er unterstützt von den "Swinging Fanfares"
die deutsche Nationalhymne1) schmetterte.
Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Bernd Schaller zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Bernd Schaller; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.)

1995 wurde die Biographie des Künstlers "Heino – Und sie lieben mich doch. Die Autobiographie" veröffentlicht. Hierin erzählt der Volksmusiksänger aus seinem Leben. 
In erster Ehe war Heino seit Juni 1959 mit der damals 18-jährigen Henriette Heppner. verheiratet. Aus der Verbindung ging der 1960 geborene Sohn Uwe hervor; Enkel Sebastian strebt inzwischen ebenfalls eine Karriere als Sänger an. 1962 zerbrach die Ehe, seine zweite Verbindung ging der Sänger 1965 mit Lilo Dahmen ein, von der er sich 1978 scheiden ließ; Lilo Kramm starb am 28. Januar 2010 an den Folgen einer Bauchspeicheldrüsen-Krebserkrankung. Seit 4. April 1979 war der Künstler mit Hannelore Prinzessin von Auersperg1) verheiratet, die er 1973 in Österreich als Jurymitglied zur Wahl der "Miss Austria"1)-Wahl in Kitzbühel1) kennen gelernt hatte. Die Hochzeit fand in Bad Münstereifel1) statt, wo das Paar lange Jahre lebte und von 1996 bis 2012 erfolgreich das "Rathaus-Café" betrieb. Mit seiner Ehefrau Hannelore, die zudem als seine Managerin fungierte, trat Heino unter anderem auch als Moderatoren-Team auf und besang mit ihr einige Schallplatten.  Auf Grund gesundheitlicher Proble von Hannelore wohnte das Paar seit geraumer Zeit in Kitzbühel, dort starb Hannelore Kramer am 8. November 2023 im Alter von 81 Jahren.

Heino mit Ehefrau Hannelore in ihrem Heino-Fanshop
in Bad Münstereifel (12. Mai 2008)
Urheber: Wikimedia-User Raymond – Raimond Spekking
© Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons

Heino mit Ehefrau Hannelore in ihrem Heino-Fanshop in Bad Münstereifel (12. Mai 2008); Urheber: Wikimedia-User Raymond – Raimond Spekking; Copyright Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
1998 feierte Heino seinen 60. Geburtstag und zugleich sein 45-jähriges Bühnenjubiläum, zog sich danach noch lange nicht aufs "Altenteil" zurück. Nach wie vor war er auf der Bühne zu sehen und zu hören, obwohl er bereits damals den Vorsatz fasste, "kürzer zu treten". Auch seinen 65. Geburtstag wollte der Künstler 2003 mit einem großem Fest begehen, doch die Feierlichkeiten wurden von einem Schicksalsschlag überschattet: Wenige Tage zuvor hatte sich Ende November 2003 Heinos psychisch kranke Tochter Petra Bell mit nur 35 Jahren in ihrer Düsseldorfer Wohnung das Leben genommen; auch Petras Mutter und Heinos Jugendliebe Karin Theilenberg war 1988 durch Freitod aus dem Leben geschieden. Die geplante Fernsehgala für Deutschlands populärsten und wohl auch erfolgreichsten Volksmusiker wurde verschoben, der Geburtstag geriet für Heino zur Nebensache.  
Das Jahr 2004 hielt für den Star privat ebenfalls nichts Gutes bereit, im Sommer erlitt seine Frau Hannelore einen Herzinfarkt, musste Anfang Juli am Herzen operiert worden. Nur eine Woche später brach Heinos Ehefrau erneut zusammen, in einer sechsstündigen Notoperation in der Bonner Uniklinik wurden ihr drei Bypässe gelegt. Inzwischen ist der Gesundheitszustand von Hannelore von Auersperg wieder stabil, das Paar, vor allem aber Heino hat jedoch daraus Konsequenzen gezogen. Nur wenig später ging durch die Medien, dass der Sänger seine aktive Bühnenlaufbahn beenden wolle. Ich habe in meinem Beruf alles erreicht, was man erreichen kann", sagte Heino der "Bild"-Zeitung. "Jetzt ist es an der Zeit, mich zurückzuziehen." Am 22. Oktober 2005 ging die Schlager-Legende auf eine große Abschiedstournee durch 25 deutsche Städte, die in Trier begann und mit einem furiosen Konzert am 20. November 2005 in Chemnitz zu Ende ging: Als Star-Gäste hat Heino das "Golden Gate Quartett" für seine Abschieds-Show engagiert. Gemeinsam sang er mit ihnen "Schwarzbraun ist die Haselnuss", das Lied, das Heino und die US-Amerikaner miteinander verbindet: Dieses Volkslied, das um die Jahrhundertwende komponiert wurde, hatte die farbige Gruppe schon lange vor Heino auf Deutsch gesungen und auf Schallplatte aufgenommen. Auf der Bühne kürzer treten um mehr Zeit fürs Private zu haben. Noch glaubt Heino, dass das klappt. Nach dem Herzinfarkt seiner Frau Hannelore im Sommer 2004 sei ihm klar geworden, dass es Wichtigeres als die Arbeit gebe. "Wir haben beide gesagt: Das war's." Der Volksmusik werde er aber weiter erhalten bleiben. "Ich werde weiter Lieder schreiben und zu Hause Musik machen." Und in seinem Rathaus-Café in Bad Münstereifel wird er wieder öfter selbst Hand anlegen. (Quelle: www.swr.de)
Heino 02 Doch so ganz zog sich Heino zur Freude seiner Fans dann doch nicht zurück. Nur wenige Monate nach seinem Abschied war schon von seinem "Comeback" die Rede. Medienberichten zufolge hatte der Sänger dafür eine offizielle Genehmigung von seiner Frau Hannelore erhalten. "Ich habe das mit Hannelore abgesprochen. Und sie hat o.k. gesagt. Sie ist wie ich mit dem Herzen dabei, wenn was gutes Neues auf mich zukommt", sagte er dem Kölner "Sonntag-Express" über seinen abgebrochenen Ruhestand. Sein neues Album "Deutschland – meine Heimat" erschien dann Ende Oktober 2006, vorausgegangen war die Single "Wir tanzen Polka, denn wir lieben Germany". Die neue CD war das erste Album, das Heino mit seinem damaligen neuen Produzenten Jack White aufgenommen hatte.
      
Am letzten Augustwochenende 2006 feierte Heino auf dem Düsseldorfer Burgplatz gemeinsam mit seinen Fans den 60. Geburtstag von NRW. Mit Liedern wie
"Hoch auf dem gelben Wagen" und dem "Blauen Enzian" begeisterte er mehr als 3.000 Zuschauer.
Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
2007 ging Heino für kranke Kinder noch einmal auf Tournee, die 300.000 Tickets für Heinos neuerliches Bühnen-Comeback wurden laut "Leipziger Volkszeitung"1) nur bei "Lidl"1) verkauft und kosteten 25 Euro; der Sänger selbst sagte zu diesem ungewöhnlichen Karten-Verkauf in einem Interview : "Volksmusik muss für alle bezahlbar bleiben. Das liegt mir am Herzen." Weiterhin ging Mitte Dezember 2006 durch die Medien, dass das Leben des Volksmusik-Stars als Musical herausgebracht wird, Ende 2008 sollte "Heino – Das Musical" Premiere feiern. Doch inzwischen scheinen sich die Pläne zerschlagen zu haben.
Seit Mitte September 2009 präsentiert der Star im Rahmen einer Europatournee Titel aus der religiösen und klassischen Musik. Die festlichen Kirchenkonzerte "Die Himmel rühmen", bei denen er von seinem Freund Franz Lambert1) an der Orgel begleitet wird, standen noch bis Ende Januar 2010 auf seinem Terminkalender und führten den Künstler durch Österreich, die Niederlande, Deutschland und die Schweiz.
Im November und Dezember 2010 ging Heino mit seinen Kirchenkonzerten zum zweiten Mal auf Tournee und präsentiert in insgesamt 16 Gotteshäusern in Deutschland Werke von Franz Schubert1), Wolfgang Amadeus Mozart1) und Johann Sebastian Bach1), aber auch populäre Lieder wie "Der Mond ist aufgegangen"1) oder "Gute Abend, gute Nacht"1). Auftakt der Tournee war am 18. November 2010 in nordrhein-westfälischen Meerbusch1). Auch 2012 war Heino mit seinem Programm "Die Himmel rühmen" wieder unterwegs, am 19. Januar 2012 starten Aufführungen in verschiedenen Städten bzw. den dortigen Kirchen. Die Tour 2013 startete Mitte November 2013 und wurde bis 13. Januar 2014 fortgesetzt.
In jüngerer Zeit wagte sich Heino auf ein ganz neues musikalisches Terrain und coverte mit seinem Album "Mit freundlichen Grüßen"1) deutsche Rock-Klassiker von Gruppen wie "Rammstein"1), "Sportfreunden Stiller"1) oder "Die Ärzte"1). Das Medien-Echo war enorm und Heino musste für seine aktuelle CD nicht nur freundliche Kritik einstecken, bereits vor der Veröffentlichung (01.02.2013) sorgten Heinos Interpretationen der Lieder für Diskussionen. Doch der Erfolg gibt ihm recht, bereits drei Tage nachdem die CD auf dem Markt war, stürmte Heino die "Download-Charts" und setzte sich an die Spitze dieser Hitliste, wie "Media Control"1) berichtete. Sein Album "Schwarz blüht der Enzian", mit dem der Schlagerbarde seine eigenen Hits in "bester Hardrock-Manier"2) neu auflegte, erschien am 12. Dezember 2014. Ab Oktober 2015 war dann mit dem Programm "Schwarz blüht der Enzian: Verspottet, belächelt, beschimpft – KULT! 50 Jahre Heino" eine Tournee geplant.

Heino am 31.01.2013 in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz"1)
Foto zur Verfügung gestellt von Udo Grimberg; © Udo Grimberg

Heino am 31.01.2013 in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz"; Foto zur Verfügung gestellt von Udo Grimberg; Copyright Udo Grimberg
Am 13. Dezember 2018 beging der Künstler, der in den letzten Jahrzehnten zu einer mitunter kontrovers diskutierten volksmusikalischen Ikone avancierte, seinen 80. Geburtstag. Schon im Vorfeld hatte er die Öffentlichkeit wissen lassen, dass er sich nun endgültig von der Bühne verabschieden wolle. Folgerichtig trägt sein am 23. November  2018 veröffentlichtes Album den Titel "… und tschüss – Das letzte Album". Im März 2019 ging Heino dann auf eine große Abschiedstournee, die ihn unter anderem nach München, Hamburg und Köln führte. Der Untertitel "Das letzte Album" war dann jedoch nicht mehr richtig, als er mit "Heino goes Klassik – Ein deutscher Liederabend" (08.10.2021) und "Lieder meiner Heimat" (15.09.2023) zwe weitere Alben auf den Markt brachte.
Anlässlich des runden Geburtstages widmete das ZDF dem Musiker, der in Deutschland mehr Tonträger verkaufte als die Beatles, am 11. Dezember 2018 ein 45-minütiges filmisches Porträt mit dem Titel "Mensch Heino! Der Sänger und die Deutschen"3). "Die Dokumentation von Jörg Müllner1) folgt den Stationen seiner Biografie, die auch ein Stück weit deutsche Geschichte spiegelt. Sie erzählt vom Bäckergesellen Heinz Georg Kramm aus Düsseldorf-Oberbilk, der mit blonden Haaren, Sonnenbrille, schwarzem Rollkragen-Pullover und Bariton-Stimme ausgerechnet in den politisierten, beatverrückten Sechzigern mit Volksschlagern zur Kultfigur wird." notierte www.zdf.de. Und DIE ZEIT schrieb am 13. Dezember 2018: "Er ist der größte und langlebigste Popstar, den dieses Land hervorgebracht hat. Man kann ihn sofort an seiner Silhouette erkennen und an seinen wesentlichen Styleelementen, seiner Brille und seiner Frisur, da muss er noch nicht einmal singen: Heino, klar. (…) 1973, so hat damals eine Umfrage ergeben, wussten 98 Prozent aller Westdeutschen, wer er ist. Gerade auch in diesen Zeiten des scheinbaren gesellschaftlichen Aufbruchs und der Veränderung hat Heino erfolgreich Musik für all jene Menschen gemacht, die eigentlich lieber nicht so viel verändern und nirgendwohin aufbrechen möchten."
 
Mehr Informationen zum Künstler bzw. zu Terminen findet man bei  www.heino.de;
siehe auch Wikipedia sowie die Übersicht zur Diskografie
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) fernsehserien.de
2) Quelle: www.focus.de
Stand November 2023
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