Schon früh interessierte sich Döblin für das neue Medium Film, war erstmals in der stummen Komödie "Der Stolz der Firma"1) (1914) an der Seite von Ernst Lubitsch zu sehen. Es folgten zahlreiche weitere Produktionen, in denen der Schauspieler überwiegend Figuren am Rande des Geschehens verkörperte, etwa Diener, Lakaien und andere Faktoten, Kurpfuscher, Wucherer und Bettler oder Hausierer und Trödler. Zu seinen einprägsamsten Rollen zählte der französische Revolutionär François Hanriot1) in Dimitri Buchowetzkis Historienfilm "Danton"1) (1921) an der Seite von Emil Jannings (Danton) und Werner Krauß (Robespierre). Auch im Tonfilm blieb Döblin auf Nebenrollen reduziert, wurde bis 1932 noch in acht Spielfilmen besetzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 erhielt der jüdischstämmige Schauspieler Berufsverbot und wurde aus der "Reichstheaterkammer"1) (RTK) ausgeschlossen. 1930 hatte Döblin die erste Berliner Tonfilmschule gegründet, die am 1. April 1933 von Mitgliedern der SA überfallen wurde; seither stand Döblin im Fokus der Gestapo. Wenig später emigrierte er über Prag nach Österreich, nach dem "Anschluss" Österreichs1) an das Deutsche Reich im März 1938 floh er in die Schweiz. Dort arbeitete er vor allem als Schauspiellehrer und erneut als Texter. 1938 erschien dort sein schon vor dem Schweizer Exil im Jahre 1935 konzipiertes Drama "Goliath erschlägt David", in dem am Beispiel eines mit einer arischen Ehefrau verheirateten jüdischen Krebsforschers das Scheitern der deutsch-jüdischen Assimilation thematisiert wurde; ab 1944 trat Döblin als Schauspieler auch wieder auf der Bühne auf. Nach dem Krieg wurde er 1947 als Professor an das "Zürcher Schauspiel- und Tonfilmstudio" berufen. Zu seinen späteren Veröffentlichungen zählt der Gedichtzyklus "Die Grenzen auf, die Herzen auf" (1950). Vor die Kamera trat er nur noch ein einziges Mal und spielte den kleinen Part eines Patienten in dem Schweizer Krimi "Matto regiert"1) (1947) → www.cyranos.ch. Hugo Döblin, der den Bekanntheitsgrad seines Bruders Alfred weder als Autor noch als Schauspieler erlangte, starb am 4. November 1960 im Alter von 84 Jahren in Zürich (Schweiz). |
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Quelle (unter anderem*)): Wikipedia, www,cyranos.ch | ||||
*) Deutsche
Biographische Enzyklopädie (DBE), Hrsg. Rudolf Vierhaus, Band 2, Brann Einslin (K G Saur, München 2005, S. 661 Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP Lizenz Foto Hugo Döblin (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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