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Seit 1913 betätigte sich Bergen beim Film, anfangs als Schauspieler,
später auch als Regisseur und vereinzelt als Drehbuchautor. Sein
Leinwanddebüt gab er in der amüsanten Dreiecksgeschichte "Falsche
Perlen"1) (1913). "Dieses Lustspiel
spielen Fräulein
Perry2), und die Herren Berger (sic!) und
Sarnow2) mit viel
Laune und Temperament und schaffen so einige kurzweilige Szenen von Anmut
und Pikanterie." schrieb damals die "Kinematographische
Rundschau" (28.09.1913, S. 84). Wenig später tauchte Bergen in Max Obals
Kriegsstreifen "Auf
dem Felde der Ehre"3) (1914) auf, in Walter Schmidthässlers phantastischen
Tragödie "Und
das Wissen ist der Tod"1) (1915) mimte er den Philosophen Dr. Alfred Bergmann, an
dessen Tür eines Abends der "ewige Jude" Ahasver klopft. Schmidthässler besetzte
ihn auch in zwei weiteren phantastischen Geschichten, als Rabbi David in
"Die
Wunderlampe des Hradschin"1) (1916) und als Trödlergehilfen David
in "Der
Trödler von Prag"1) (1916). Bergen trat in den Folgejahren mit prägnanten
Rollen in etlichen weiteren stummen Produktionen in Erscheinung, unter anderem in dem Krimi
"Die
Edelsteinsammlung"3) (1918) von und mit Viggo Larsen.
In Rudolf Biebrachs Lustspiel "Die
Heimkehr des Odysseus"1) (1918) präsentierte er sich neben
Henny Porten und Bruno Decarli als Berliner Margarinereisender Alois Buttermilch,
für Biebrach gab er auch den Camille Düpaty, der in "Die Sieger"3) (1918) seinem Musikprofessor Assing (Briebrach)
auf dem Sterbebett verspricht, dessen Lebenswerk, die Oper "Die Sieger" aufzuführen.
Als Joseph Delmont den antibolschewistischen Streifen "Die entfesselte Menschheit"4) (19120) nach
dem gleichnamigen Roman von Max Glass1) drehte, übernahm
Bergen die Rolle des Direktorensohns Turenius, verkörperte in E. A. Duponts
Krimi "Der Würger der Welt"4) (1920) an der Seite des findigen Detektivs alias Max Landa den
russischen Studenten Iwan Nedela. Zu seinen letzten Arbeiten für den
Stummfilm zählten E. A. Duponts Melodram "Die
grüne Manuela"1) (1923) mit dem Untertitel "Ein Film aus dem Süden" und Gerhard Lamprechts
Sozialdrama "Die
Verrufenen"1) (1925), wo er sich als Bruder des jungen Straßenmädchens Emma (Aud Egede-Nissen) zeigte.
Zwischen 1920 und 1928 inszenierte Bergen zudem einige Stummfilme, "sein Spezialgebiet wurden Familiendramen und Melodramen, gelegentlich drehte er auch die eine oder andere Romanze und Komödie."*) Seine erste Regiearbeit hieß "Yoshiwara, die Liebesstadt der Japaner" (1920) mit Lya Mara2) als Geisha Toyu und Heinrich Schroth2) als Arzt und Forscher, wo Bergen zugleich als Dr. Kitamaru mitwirkte sowie für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Es entstanden beispielsweise das Familienportrait "Die Aßmanns" (1925, u.a. mit Fritz Kampers2)), die Heimat-Romanze "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren" (1926, u.a. mit Dorothea Wieck2) und Werner Fuetterer2)) und "Anastasia, die falsche Zarentochter" (1928) mit Camilla von Hollay2) als falsche und Lee Parry2) als echte Großfürstin Anastasia von Russland1). Mit Beginn der Tonfilm-Ära musste sich Bergen mit Chargenrollen begnügen, wie etwa in den Krimis "Panik in Chicago"3) (1931) und "Unter falscher Flagge"3) (1932) oder in der Komödie "Gruß und Kuß Veronika"4) (1933), wo er neben Titelheldin Franziska Gaal als Sanitätsrat Scharmeister agierte. Der Spionagefilm "Polizeiakte 909" von Regisseur Robert Wiene1), gedreht nach dem Drama "Taifun. Eine japanische Tragödie in 3 Akten" von Menyhért (Melchior) Lengyel1) mit Liane Haid und Viktor de Kowa in den Hauptrollen sowie u. a. Bergen als Baron Yoshikawa, wurde am 25. August 1933 unter seinem ursprünglichen Titel "Taifun" in Wien uraufgeführt und erst nach starken Kürzungen und Nachaufnahmen 1934 von der deutschen Zensurbehörde freigegeben. Der Name des jüdischen Regisseurs Robert Wiene tauchte im Vorspann der deutschen Fassung nicht mehr auf für Wiene war es die letzte Regiearbeit in Deutschland, für Bergen die letzte Arbeit vor der Kamera. Auch er bekam die Repressalien der Nazi-Diktatur zu spüren, als "nicht arisch" eingestuft wurde er im Juli 1938 aus der "Reichsfilmkammer"1) (RFK) ausgeschlossen. Am 2. März 1943 wurden der 67-jährige Arthur Bergen und seine Ehefrau Clara (geb. Oberländer, * 04.07.1877 in Wien) in das KZ Auschwitz verschleppt und vermutlich dort bald nach ihrer Ankunft ermordet. |
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Quelle (unter anderem*)):
Wikipedia,
www.cyranos.ch
sowie Volker Wachter1) |
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*) Kay Weniger: "Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945"
(Metropol, Berlin 2008, S. 59
f) Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) Murnau Stiftung, 4) filmportal.de Lizenz Foto Arthur Bergen (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia) |
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