John (Sidney Blythe) Barrymore wurde am 14. Februar 1882 in Philadelphia (Pennsylvania) geboren. Sein Name steht für eine berühmte amerikanische Schauspielerdynastie, die durch seinen Vater begründet wurde: Der in Indien geborener und später in Großbritannien aufgewachsener Vater Herbert Arthur Chamberlayne Blyth1) (1849 1905) hatte als Schauspieler den Künstlernamen "Maurice Barrymore" gewählt und war mit Schauspielerkollegin Georgianna "Georgie" Emma Drew2) (1856 1893) verheiratet. Diese wiederum stammte ebenfalls aus einer Schauspielerfamilie, Bruder John Drew Jr., der "Jüngere" (1853 1927) sowie ihre Eltern John Drew2) "der Ältere" (1827 1862) und Louisa Lane Drew2) (1820 1897) waren anerkannte Bühnendarsteller; die in Großbritannien geborene Louisa tourte bereits als Kinderstar durch die USA und leitete später mehr als dreißig Jahre lang das "Arch Street Theatre" in Philadelphia. | ||||||
Anfang der 1930er Jahre gehörte John Barrymore zu den höchstbezahltesten Filmschaffenden Hollywoods, spielte unter anderem in "Rasputin and the Empress"1) (1932, "Rasputin Der Dämon Rußlands") an der Seite seines Bruders Lionel (Rasputin1)) und seiner Schwester Ethel (Zarin Alexandra Fjodorowna1)) den Prinzen Paul Chegodieff, der im Film den legendären russischen Geisterheiler ermordet. In der Komödie "Reunion in Vienna"1) (1933, "Rendez-vous in Wien") gab er den Rudolf von Habsburg, als rücksichtsloser Besitzer einer Fluglinie tauchte er in dem Drama "Night Flight"1) (1933, "Nachtflug2) auf, oder an der Seite von Carole Lombard als ergomanischer Produzent Oscar 'O. J.' Jaffe in der Screwball-Komödie "Twentieth Century"1) (1934, "Napoleon vom Broadway"). Zu seinen letzten großen Filmen zählte das "Oscar"-nominierte Biopic "Marie Antoinette"1) (1938) mit der Figur des französischen Königs Ludwig XV.1) und Norma Shearer in der Titelrolle der Marie Antoinette1). Danach begann Barrymores Stern langsam aber stetig zu sinken, wegen vermehrten Alkoholmissbrauchs erhielt der Star keine großen Angebote mehr und agierte in sogenannten B-Movies. Bemerkenswert von diesen war die Parodie auf das Horror- und Science-Fiction-Film-Genre "The Invisible Woman"1) (1940, "Die Unsichtbare Frau") mit unter anderem Charles Ruggles1) und Oskar Homolka als Partner. Zu nennen ist auch die Screwball-Comedy "Midnight"1) (1939, "Enthüllung um Mitternacht", bei der Billy Wilder1) als Co-Autor fungierte. In dem Streifen, der von der Kritik als eine amerikanische Version von Jean Renoirs1) Meisterwerk "Die Spielregel"1) gefeiert wurde, mimte er an der Seite von Claudette Colbert und Don Ameche den exzentrischen Millionär Georges Flammarion. "John Barrymore hatte nach jahrzehntelangem Alkoholmissbrauch massive Probleme, seine Dialoge zu behalten, weshalb Leisen sogenannte "Cue Cards" einsetzen musste. Der Text wurde auf große Pappscheiben geschrieben und außerhalb des Kamerabereichs vor dem Schauspieler hoch gehalten, so dass dieser den Text nur noch ablesen brauchte." notiert Wikipedia → Übersicht Filmografie (Auszug). Langjährige Alkoholexzesse und eine daraus folgernde einsetzende Alzheimer-Erkrankung ließen den begnadeten Theaterdarsteller und ehemaligen Hollywood-Star, der in den letzten Jahren auch verstärkt für den Rundfunk arbeitete, mehr und mehr ins Abseits geraten. Schwierigkeiten, seine Rollentexte zu lernen bzw. zu behalten, waren Ausdruck seiner fortschreitenden Krankheit. Am 19. Mai 1942 brach er während einer Radiosendung zusammen und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose der Ärzte war niederschmetternd: Neben einer Leberzirrhose stellte man Arterienverkalkung, Magengeschwüre und eine beginnende Lungenentzündung fest. John Barrymore überlebte nur noch wenige Tage, am 29. Mai 1942 starb er im Alter von nur 60 Jahren in Los Angeles1) an Herzversagen. Die letzte Ruhe fand der einst so gefeierte Mime auf dem "Calvary Cemetery" in East Los Angeles1), die Grabplatte trägt die Inschrift "GOOD NIGHT SWEET PRINCE" → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Seine Erinnerungen veröffentlichte der Schauspieler bereits 1926 unter dem Titel "Confessions of an actor", 1935 erschien das Buch "We three: Ethel, Lionel, John". Von Sohn John Drew Barrymore stammt die Biografie "Good Night Sweet Prince: The Life and Times of John Barrymore", Carol Stein Hoffman brachte die Geschichte der Barrymores mit dem Titel "The Barrymores: Hollywood's First Family" auf den Markt. Heute erinnert ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) an den legendären Theater- und Filmschauspieler. John Barrymore hatte in erster Ehe 1910 die junge Theaterdebütantin Katherine Corri Harris2) (1891 1927) geheiratet, nach nur sechs Jahren ging die Ehe in die Brüche. Anfang August 1920 folgte die zweite Verbindung mit der Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Blanche Oelrichs1) (1890 1950), die ihre Gedichte und sonstigen Arbeiten unter dem Künstlernamen Michael Strange veröffentlichte. Auch diese Ehe hielt trotz der 1921 geborenen gemeinsamen Tochter Diana1) nur wenige Jahre und wurde Mitte 1928 geschieden. Schauspielerin Dolores Costello1) (1903 1979) wurde am 24. November 1928 John Barrymores dritte Ehefrau, Tochter Dolores Ethel Mae Barrymore kam 1931 zur Welt, ein Jahr wurde Sohn John Drew Barrymore geboren. Anfang Oktober 1935 ging diese Ehe ebenfalls in die Brüche, am 9. November 1936 folgte Barrymores vierter Versuch mit der Darstellerin Elaine Barrie1) (1915 2003), doch auch dieser Verbindung war kein Glück beschieden; knapp vier Jahre später endete auch diese Beziehung Ende November 1940 vor dem Scheidungsrichter. Bei Wikipedia kann man lesen: "Seine Tochter Diana Barrymore, die selbst ihr Leben lang unter Alkoholismus litt, beschrieb ihren Vater in ihrer eigenen Biografie "Too Much, Too Soon" von 1957 als manipulativen, krankhaften Egomanen. In der gleichnamigen Verfilmung von 1958 (die in Deutschland als "Ihr Leben war ein Skandal" in die Kinos kam → filmdienst.de) übernahm Errol Flynn, damals selbst bereits von Alkoholsucht gezeichnet, den Part von John Barrymore." |
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de;
siehe auch Wikipedia
sowie den ausführlichen englischsprachigen Wikipedia-Artikel Fotos bei film.virtual-history.com |
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