Eartha Kitt erblickte am 17. Januar 1927 als Eartha Mae Keith in North (South Carolina) das Licht der Welt. Die illegitime Tochter eines farbigen Baumwollpflückers und einer Cherokee-Indianerin aus South Carolina wurde ab dem achten Lebensjahr zu einer Tante nach New York geschickt und verbrachte dort im Einwandererviertel der Stadt eine schwierige Jugend in ärmlichen Verhältnissen. Sie besuchte bis zu ihrem 15. Lebensjahr die High School und interessierte sich schon damals für die Schauspielerei und den Tanz. Außerdem war sie Mitglied in einem Kirchenchor und nahm – unterstützt von ihrer Tante – Klavierstunden. Dann verließ sie die Schule, arbeitete kurze Zeit in einer Kleiderfabrik und wurde mit 16 Jahren in die "Dance Troupe" der afro-amerikanischen Tanzpionierin und Choreografin Katherine Dunham1) aufgenommen. Nach einer mehrjährigen Ausbildung in Tanz, Gesang und Schauspiel an der "Dunham School of Dance and Theatre" tourte Eartha Kitt mit der Gruppe durch Europa.
Bei einem Auftritt in Paris musste sie für eine Sängerin einspringen und stellte fest, dass ihr die Singerei mehr als das Tanzen zusagte. 1951 verließ sie das Ensemble und machte sich in dem Nachtclub "Carrols" selbstständig. Wenig später entdeckte sie Hollywoodstar Orson Welles, der Eartha Kitt als "die aufregendste Frau der Welt" bezeichnete, für seine eigenwillige Pariser "Dr. Faust"-Produktion und besetzte sie auf die Bühne mit der Doppelrolle des Gretchens bzw. der schönen Helena.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Eartha Kitt 01
Eartha Kitt, aufgenommen 1973 im Londoner "Carlton Tower Hotel";  Quelle: commons.wikimedia.org bzw. Wikipedia; Urheber: Allan Warren (www.allanwarren.com); Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. 1952 ging die Künstlerin zurück in die Staaten und feierte am Broadway mit "New Faces Of 1952" triumphale Erfolge und das brachte ihr 1954 auch die Rolle in dem gleichnamigen Film der "20. Century Fox" ein. Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Schallplatten und wurde mit Titeln wie "C'est si bon" (1954) international bekannt. Im Dezember 1953 war sie mit dem Pop-Song "Santa Baby" in den amerikanischen Charts vertreten, ein Ohrwurm, der bis heute alljährlich zu den vielgespielten Weihnachts-Hits zählt. Auch in Großbritannien hatte sie im Frühjahr 1955 mit "Under The Bridges Of Paris" Erfolg, stand elf Wochen in den Charts und erreichte mit diesem Titel Platz 7 in der britischen Hitparade. Zu ihren berühmtesten Liedern gehören weiterhin "Je cherche un homme" (I Want A Man), "Let's Do It" (1957), "Jonny, wenn du Geburtstag hast…" (1957), "Just an old fashioned girl" (1958) sowie der Cole Porter-Song "My Heart Belongs to Daddy" und das türkische "Uska Dara" (1953, A Turkish Tale); Alben, wie "Love for Sale" (1965) wurden zu Bestsellern und brachten ihr "Grammy"-Nominierungen ein.
Auch in Musicals und Kinofilmen hatte sie Erfolg, am Broadway feierte sie in den 1950er Jahren Triumphe in den Musicals "Monotonous" und "Shinbone Alley".
 
Foto: Eartha Kitt, aufgenommen 1973 im Londoner "Carlton Tower Hotel"
Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
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Auf der Leinwand spielte sie 1957 neben Sidney Poitier in Michael Audleys antirassistischem Streifen "The Mark of the Hawk" (Das Zeichen des Falken) die Renee, im darauffolgenden Jahr verkörperte sie neben Sammy Davis Jr. die Titelfigur in dem Drama "Anna Lucasta", einer Adaption des gleichnamigen und erfolgreichen Bühnenstücks vom Broadway und Remake eines Films aus dem Jahre 1949. Im Laufe der Jahrzehnte übernahm Eartha Kitt immer wieder mal Aufgaben für den Film, unvergessen bleibt wohl auch 1960 ihre Darstellung der infamen, männermordenden "Catwomen" in der TV-Serie "Batman".
In dem eher zu vernachlässigenden Action-Thriller "Friday Foster" (Im Netz der Schwarzen Spinne) spielte sie 1975 neben Hauptdarstellerin Pam Grier die Madame Rena, in dem humorvollen Fantasy-Spektakel "Erik the Viking"1) (1989, Erik der Wikinger) die alte Seherin Freya, in der Parodie "Ernest Scared Stupid" (1991, Chaotisches Halloween) die alte Lady Hackmore. 1992 mimte sie in Eddie Murphys Komödie "Boomerang"1) die Lady Eloise und 1996 die Agatha K. Plummer in dem Kinderfilm "Harriet the Spy"2) (Harriet die kleine Detektivin) – um nur einige ihrer Arbeiten vor der Kinokamera zu nennen.
Ebenfalls 1996 hatte sie auf der Bühne in "Lady Day at Emerson's Bar and Grill" erfolgreich ihr Idol Billie Holliday verkörpert, einem Musical, das auf dem Leben der legendären Jazz-Sängerin basierte. In jüngerer Zeit lieh sie 2000 in der amerikanischen Fassung des Disney-Films "Ein Königreich für ein Lama"1) (The Emperor's New Groove) der Figur bösen Yzma ihre Stimme, die sie auch in der Fortsetzung "Ein Königreich für ein Lama 2 – Kronks großes Abenteuer"1) (2005, Kronk's New Groove) sowie in der Serie "Kuzco’s Königs-Klasse"1) (2006–2008, The Emperor's New School) sprach. Sie spielte zudem 2003 die fernöstliche Wahrsagerin Madame Zeroni in dem Film "Holes"1) (Das Geheimnis von Green Lake), das Andrew Davis nach dem gleichnamigen preisgekrönten Buch ("Löcher") von Louis Sachar in Szene gesetzt hatte.
Eartha Kitt 02 Ende der 1960er Jahre war Eartha Kitts Karriere in den USA für einige Jahre unterbrochen worden, da sie sich 1968 bei einem Auftritt im Weißen Haus vehement gegen den Vietnamkrieg ausgesprochen hatte. Als Folge dieser Anti-Kriegs-Haltung wurde sie auf die "Schwarze Liste" gesetzt und von den Mächtigen der amerikanischen Platten-Industrie boykotiert. Eartha Kitt ging nach Europa und kehrte erst 1974 wieder in die Staaten zurück. Später meinte sie einmal, dass sie damals besser geschwiegen hätte, wenn sie die Konsequenzen ihrer Äußerungen gekannt hätte.

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In den 1980er Jahren meldete sich Eartha Kitt, die sich selbst als "Sex-Kätzchen" bezeichnete, wieder erfolgreich in den Hit-Paraden zurück; der Disco-Titel "Where Is My Man?" wurde 1983 auch in Deutschland ein riesiger Erfolg. Noch im hohen Alter stand Eartha Kitt am Broadway, in Clubs, im Theater und im Kabarett unermüdlich auf der Bühne. Beispielsweise tourte sie 2001/2002 mit dem Bühnenstück "Cinderella" quer durch die USA, gab unter anderem 2004 ein Konzert im "B. B. King Blues Club & Grill", stand noch sechs Wochen vor ihrem Tod für ein TV-Special, das im Februar 2009 ausgestrahlt werden soll, vor den Fernsehkameras.
Nach wie vor begeisterte die scheinbar alterslose Sängerin mit ihrer einzigartigen Persönlichkeit und ihrer elektrifizierenden rauchigen Stimme das Publikum, getreu ihrem Motto "Rejuvenate! It's Never Too Late". Dies ist auch der Titel ihres Buches, welches sie 2001 auf den Markt brachte und in dem sie Tipps zum jung und fit bleiben gibt. Schon 1956 hatte die Künstlerin ihre Lebensgeschichte mit dem Titel "Thursday’s Child" veröffentlicht, 1976 folgte eine zweite Autobiografie "Alone With Me" und 1989 publizierte sie weitere Memoiren, die sie "I'm Still Here: Confessions Of A Sex Kitten" nannte. 1982 erschien eine kritische Dokumentation ihres Lebens "All By Myself: The Eartha Kitt Story" (Eartha Kitt: Ganz allein), gedreht von dem Filmemacher Christian Blackwood (1942 – 1992).
  
Rudi Carrell und Eartha Kitt
Rudi Carrell und Eartha Kitt
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Eartha Kitt erlag am 25. Dezember 2008 mit 81 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus ihrer Darmkrebs-Erkrankung. Die legendäre "Katzenfrau" mit dem Ruf der Rolle des männermordenden Vamps galt als eine der vielseitigsten Künstlerinnen der USA, machte sich nicht nur einen Namen als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin und Tänzerin. Sie gewann zwei Emmys, wurde für einen dritten der angesehenen Fernsehpreise nominiert und sicherte sich mehrere "Tony"- und "Grammy"-Nominierungen. Eleganz und Sinnlichkeit waren Markenzeichen der Sängerin, die sich auf der Bühne gern das Image der Männer verschleißenden Diva gab. Privat zeigte sich Kitt eher schüchtern und zurückgezogen. Dafür machte sie auch ihre Kindheit verantwortlich: Sie beschrieb sich als ungeliebtes "kleines Baumwollpflücker-Schmuddelkind" aus South Carolina. notierte www.focus.de
Im Verlaufe ihrer Karriere sang die Entertainerin und Schauspielerin Eartha Kitt in zehn verschiedenen Sprachen und rund einhundert Ländern dieser Erde, bereits 1960 erhielt sie einen "Stern"auf dem "Hollywood Walk of Fame" (6656 Hollywood Boulevard). Zeit ihres Lebens hatte sie nie vergessen, was Armut bedeuten kann, setzte ihre Popularität für wohltätige Zwecke ein, engagierte sich für soziale Belange. So finanzierte sie unter anderem Schulen für Farbige, unterstützte in den 1980er Jahren mit zahlreichen Benefiz-Auftritten verschiedenste AIDS-Organisationen und sorgte dafür, die Seuche bekannt zu machen.
 
Zwischen 1960 bis 1965 war der Weltstar mit dem Grundstücksmakler Bill McDonald verheiratet; aus der Verbindung stammt Tochter Kitt-Shapiro (geb. 1961), die ihre Mutter zur vierfachen Großmutter machte. Eartha Kitt, die man gerne als "Königin der Nachtclubs" titulierte, lebte zuletzt in Connecticut in der Nähe ihrer Tochter und Enkelkinder.
  
Siehe auch die (englischsprachige) Homepage der Künstlerin www.earthakitt.com
sowie den Artikel bei Wikipedia (mit Diskografie)
Filmografie bei der Internet Movie Database
Link: 1) Wikipedia,  2)  www.moviemaster.de
Lizenz Foto Eartha Kitt (Urheber Allan Warren): Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
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