Corky und der Zirkus
Circus Boy
Die Kinder- und Jugendserie "Corky und der Zirkus", im Original "Circus Boy", wurde schon recht schnell nach der Erstaustrahlung in Amerika (23.09.1956) bei uns gezeigt. Das "Erste Deutsche Fernsehen", damals noch einziger Sender, brachte die unterhaltsame Reihe um einen kleinen Waisenjungen im Oktober 1957 zur besten Sendezeit im Abendprogramm auf den schwarz-weißen Bildschirm. Etwas unverständlich, handelte es sich doch um eine Serie, deren Zielgruppe um diese Zeit vermutlich bereits im Bett lag. Erst nach Protesten hob die ARD die Sendung ins Nachmittagsprogramm, zeigte bis Februar 1960 von den insgesamt 49 Originalfolgen 33 Episoden.
 
Erzählt werden die (harmlos-)abenteuerlichen, rund 25-minütigen Geschichten des zwölfjährigen Jungen Corky, gespielt von Micky Dolenz, der sich zu dieser Zeit Mickey Braddock nannte. Corkys Eltern hatten als Artisten bzw. "The Flying Falcons" bei dem Wanderzirkus "Burke & Walsh" ihren Lebensunterhalt verdient und waren bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Nach deren Tod wird der niedliche Waisenjunge von seinem Onkel, dem Clown Joey (Noah Beery, Jr.) adoptiert und kümmert sich fortan um ein Elefanten-Baby namens Bimbo, das in Wirklichkeit "Tusko" hieß. Bald wird der putzige und pfiffige Dickhäuter Corkys bester Freund, gemeinsam ziehen sie mit dem Zirkus durchs Land, lernen neue Leute kennen und überstehen aufregende Situationen. Im Mittelpunkt der mit Humor ausgestatteten Serie steht das ungebundene Leben Corkys in der glitzernden Welt der Schausteller, weitere Figuren sind unter anderem der Besitzer des Zirkus "Big Tim" Champion (Robert Lowery1); 1913 – 1971), der tatkräftige Pete (Guinn Williams1); 1899 – 1962), der kleinwüchsige "Little Tom" (Billy Barty1); 1924 – 2000) und Hank Miller (Leo Gordon1); 1922 – 2000).
 
Produziert worden war die Reihe von Herbert B. Leonard (1922 – 2006), der bereits zwei Jahre zuvor die Geschichten um den Schäferhund "Rin Tin Tin" erfolgreich auf den Bildschirm gebracht hatte. Das "Circus Boy"-Thema ("It's big, it's colossal, it's the best show on earth, the circus will be in town today …:") war von dem Schauspieler und Musiker Harold S. ("Hal") Hopper (1912 – 1970) komponiert worden, der Originaltext stammte von Victor McLeod (1903 – 1972).

1) Der Link führt zur englischsprachigen Wikipedia

Siehe auch www.tvder60er.de
Weitere Links bei www.fernsehserien.de, www.wunschliste.de

 

Die Hauptakteure:
Micky Dolenz
(Mickey Braddock)
 
Mickey Dolenz 2009 beim "Tribeca Film Festival" anlässlich der Premiere des Woody Allen-Films "Whatever Works"; Urheber: Wikimedia-User David Shankbone; Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Wikimedia Commons.
Mickey Dolenz 2009 beim
"Tribeca Film Festival" anlässlich
der Premiere des Woody Allen-Films
"Whatever Works"
Urheber: Wikimedia-User
David Shankbone
Lizenz: CC BY 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Geboren am 8. März 1945 als George Michael Dolenz Jr. in Los Angeles (Kalifornien).
 
Der Sohn des Schauspielers George Dolenz1) (1908 – 1963) und dessen Frau Janelle Johnson begann seine Karriere als Kinderstar unter dem Künstlernamen "Micky Braddock" mit der Titelrolle in der Jugendserie "Circus Boy" ("Corky und der Zirkus"; siehe dort), die bei NBC zwischen 1956 und 1958 ausgestrahlt wurde. Bereits während seiner Zeit auf dem College machte Micky erste Erfahrungen als Sänger bei örtlichen Cover-Bands, wie beispielsweise "Micky & The One-Nighters" und "Missing Links".
Als er 1965 für die TV-Serie "The Monkees" gecasted wurde und die Rolle des Drummers bzw. Lead-Sängers Micky bekam, lernte er nun richtig Schlagzeug und beherrschte das Instrument Ende 1966, blieb jedoch als Sänger der eigentliche Star. Nebenher sammelte er erste Erfahrungen als Regisseur, zeichnete unter anderem für eine Folge der "Monkees"-Serie verantwortlich und drehte einige Werbespots.
Nach dem Auseinanderbrechen der "Monkees" schien die Karriere von Micky Dolenz zunächst beendet, er tingelte zwar noch bis Mitte der 1970er Jahre mit "Monkee"-Kollegen Davy Jones sowie den Songwritern Tommy Boyce1) (1939 – 1994)  und Bobby Hart durchs Land, konnte jedoch an frühere Erfolge nicht mehr anknüpfen. Daneben arbeitete er als Sprecher für einige animierte TV-Serien wie "Funky Phantom" (1971) oder "Butch Cassidy and the Sundance Kids" (1973).
Ein neuerliches Comeback ganz anderer Art gelang Micky Dolenz erst wieder, als er 1976 nach London ging und dort als Regisseur Fuß fasste; sein Debüt gab er mit dem BBC-Drama "Story Without a Hero", in den folgenden Jahren inszenierte er sowohl für das Fernsehen als auch am Theater überaus erfolgreich. Als Produzent brachte er unter anderem 1980 die überaus populäre TV-Jugendserie "Metal Mickey" auf den Bildschirm.
Mehrere Jahre blieb er in Großbritannien, seit seiner Rückkehr in die USA Ende der 1980er Jahre ist er weiterhin als Produzent und Regisseur tätig, übernimmt auch sporadisch Aufgaben vor der Kamera und arbeitet als Synchronsprecher. Als die "Monkees" sich 1996 wieder zusammenfanden, ging er mit der Gruppe und dem Programm "30 Year Reunion" auf Tournee quer durch Amerika.
 
Der Künstler war von 1968 bis 1975 mit Samantha Juste verheiratet; aus der Verbindung stammt seine 1969 geborene Tochter Ami Dolenz2), die ebenfalls im Show-Geschäft tätig ist und sich inzwischen einen Namen als Schauspielerin gemacht hat. 1977 ehelichte Dolenz seine zweite Frau Trina Dow, von der er sich trotz der drei gemeinsamen Töchter 1991 scheiden ließ; seit 20. September 2002 ist der ehemalige "Monkee"-Star mit Donna Quinter verheiratet.
   
Siehe auch www.mickydolenz.com sowie Wikipedia

Micky Dolenz bei der Internet Movie Database
 
Link: 1) Wikipedia (englisch), 2) Wikipedia (deutsch)

Noah Beery, Jr. … spielte Corkys Onkel, den Clown Joey.
 
Geboren am 10. August 1913 in New York,
gestorben am 1. November 1994 im kalifornischen Tehachapi an den Folgen einer Thrombose im Gehirn.

Schon als Junge stand der Sohn des Schauspielers Noah Beery1) (1882 – 1942) vor der Kamera, bereits 1920 spielte er neben seinem Vater eine kleine Rolle in dem stummen Streifen "The Mark of Zorro" (Das Zeichen des Zorro); auch mit seinem Onkel Wallace Beery2) (1885 – 1949) war er verschiedentlich auf der Leinwand zu sehen. Im Verlaufe der Jahre folgte zahllose Auftritte und Beery entwickelte sich – vor allem in Western – zu einem verlässlichen Darsteller. Meist waren es Nebenrollen, mit denen Beery in den 1930er und 1940er Jahren in schnell produzierten Streifen besetzt wurde, oft verkörperte er den Typus des freundlichen, unkomplizierten Gefährten, der dem Filmheld zur Seite steht. Beispielsweise erlebte man ihn neben John Wayne in dem Howard Hawks-Western "Red River"1) (1948, Panik am roten Fluß ), mit Joseph Cotten drehte er "Two Flags West" (1950, Vorposten im wilden Westen) oder mit Ronald Reagan "The Last Outpost" (1951, Sein letzter Verrat); zu seinen wenigen Hauptrollen zählen B-Movies wie die Western "Stormy" (1935) und "Forbidden Valley" (1938) oder das Melodram "The Mighty Treve" (1937).
Als das Fernsehen immer breiteren Raum einnahm, gehörte auch Beery zu den Schauspielern, die dem Zuschauer mit prägnanten Figuren in Erinnerung blieben. So mimte er beispielsweise in der populären Serie "Circus Boy" (1956, Corky und der Zirkus) den netten Clown Joey, tauchte in den 1960ern bei "Gunsmoke" (Rauchende Colts) ebenso auf wie beispielsweise bei "Bonanza" oder "Perry Mason". Seine bekannteste Figur bleibt wohl ohne Zweifel Mitte der 1970er Jahre der Rockford-Vater "Rocky" in der Krimi-Serie "Detektiv Rockford: Anruf genügt"3) (The Rockford Files), mit der er auch bei uns ungemein beliebt war. Nach dem Ende der Reihe übernahm der Schauspieler nur noch sporadisch Aufgaben für das Fernsehen, zu einer seiner letzten Auftritte gehört Mitte der 1980er Jahre die Serie "Murder, She Wrote" (Immer wenn sie Krimis schrieb…).

Noah Beery Jr. war von 1940 bis 1966 mit Maxine Jones, der einzigen Tochter des Western-Darstellers Buck Jones2) (1891 – 1942) verheiratet; aus der Verbindung stammt Sohn Bucklind Beery2), der ebenfalls Schauspieler wurde, sowie die Töchter Muffett und Melissa. Als Noah Beery Jr. 1994 im Alter von 81 Jahren verstarb, hinterließ er seine zweite Ehefrau Lisa.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Noah Beery Jr.
 
Link: 1) Wikipedia, 2) englischsprachige Wikipedia, 
3) Beschreibung innerhalb dieser HP,
*) Link: Internet Movie Database
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