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Die Unterhaltungsreihe "Schwäbische Geschichten" war ganz
auf den Hauptdarsteller Willy Reichert zugeschnitten, ihm zur Seite standen
weitere legendäre schwäbische Originale wie Oscar Heiler1)
(Gärtnereibesitzer Hugo Pfisterer), Werner Veidt1)
(Amtsdiener Schmälzle) und Oscar Müller1)
(Wurstfabrikant Bullinger); die Drehbücher stammten aus der Feder
von und Hans Schubert sowie Fritz Eckhardt, der
auch in verschiedenen Episoden zudem als Diggelmann mitspielte. Mit der ersten Folge "Es geht nicht ohne Bürgermeister
" lernten die Fernsehzuschauern am 23. Februar 1963 den Bürgermeister Gottfried Gscheidle
(Reichert) kennen, der sich in der schwäbischen Kleinstadt Bad Krottenbrunn mit
allerlei Problemen herumschlägt und diese zum Wohl seiner Bürger mit viel
Humor und manchmal Schlitzohrigkeit löst. Zehn Folgen lang war Gottfried Gscheidle
in unregelmäßiger Reihenfolge jeweils 45 bis 60 Minuten lang in Sachen
Kommunalpolitik unterwegs, am 24. Januar 1966 wurde in der ARD die letzte Episode unter
dem Titel "Das Familienfest" ausgestrahlt; verschiedentlich liefen
Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre Wiederholungen der beliebten Serie in
den 3. Programmen.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film,
welche die Kultserie Anfang Mai 2023
auf DVD herausbrachte. |
Zu Gscheidles Aufgaben zählen die kleinen, alltäglichen Herausforderungen,
die jeder Bürgermeister einer Gemeinde nur allzu gut kennt; ob es um eine neue Umgehungsstraße
oder um die Reparatur eines Kanals geht niemand ist dafür, wenn es an den
eigenen Geldbeutel geht. Doch Gscheidle versteht es, seine Landsleute mit vielen
pfiffigen Einfällen auf seine Seite zu ziehen und das Geld irgendwie lockerzumachen.
Auch mit dem Gemeinderat gibt es häufig Reibereien, seit der übereifrige Gärtnereibesitzer Pfisterer
(Oscar Heiler) neu in das Gremium gekommen ist und alles besser wissen will
als Gscheidle. Dennoch schafft es der umtriebige Schwabe, sich immer wieder
unentbehrlich für die Anliegen der Stadt zu machen, und auch auf den Rückhalt seiner Familie kann er sich stets verlassen.
(Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf, "Der neue
Serien-Guide" (Bd. 4, S. 10/11))
Szenen aus "Schwäbische
Geschichten" mit Willy Reichert als Bürgermeister
Gescheidle und
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Oscar Heiler als Gärtnereibesitzer Hugo Pfisterer |
Hans
Elwenspoek als Badhotelbesitzer Scheuffele |
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Siehe auch tvder60er.de,
Wikipedia;
weitere Links bei wunschliste.de
und fernsehserien.de
Fremde Links: 1) Wikipedia
Einige der Hauptdarsteller:
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Willy Reichert
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spielte den Bürgermeister Gottfried Gscheidle.
Geboren am 30. August 1896 in Stuttgart,
gestorben am 8. Dezember 1973 in Mietenkam.
Kurzbiografie
zu Willy Reichert innerhalb dieser Homepage.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Willy Reichert
Foto: Willy Reichert 1958 als Bürodiener Gabriel in der TV-Version
des Lustspiels
"Mein Sohn, der Herr Minister" von André Birabeau
Regie: Hannes Tannert
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR
Media Services; © SWR
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Oscar Heiler
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spielte den Gärtnereibesitzer Pfisterer.
Geboren am 23. November 1906 in Stuttgart,
gestorben am 9. April 1995 in Stuttgart.
Oscar Heiler ist wohl am bekanntesten durch seine Sketche
geworden, die er gemeinsam mit Willy Reichert vortrug.
1931 hatte er zusammen mit Reichert die Kunstfiguren "Häberle
und Pfleiderer"1) erfunden, ein Jahr später wurde der erste
Sketch am Stuttgarter Varieté "Excelsior" aufgeführt.
Jahrzehntelang feierte das Komikerduo mit diesen schwäbischen Kleinbürgern
auf den Varietébühnen und im Rundfunk sowie später im Fernsehen
riesige Erfolge Heiler war der Häberle, Reichert der Pfleiderer und noch heute
sind diese Dialoge unvergessen.
Oscar Heiler hatte nach dem Abitur am Stuttgarter "Karls-Gymnasium"
zunächst eine Lehre als Buchhändler absolviert, doch der Wunsch,
Künstler zu werden war stärker. 1928 begann seine Karriere am
Schauspielhaus seiner Heimatstadt Stuttgart, mit Reichert zusammen
gelang ihm dann Anfang der 1930er Jahre der Durchbruch zum
vielbeachteten Komiker, der auch über die Grenzen des Schwabenlandes
als Original bekannt und populär wurde.
Verschiedentlich übernahm Heiler seit den 1960er Jahren auch andere
Aufgaben vor der Kamera und mimte den Ur-Schwaben, so in der Reihe
"Schwäbische Geschichten" oder in der Serie "Chronik der Familie Nägele" (1968),
wo er als Adolf Neschtle auftauchte. In den 1970er Jahren agierte er in
einigen "Tatort"-Folgen", zuletzt erlebte man ihn in
der Tatort-Episode "Bienzle und der Mord im Park"1) (1995).
Oscar Heiler, der privat kein so gutes Verhältnis zu seinem
Partner Reichert gehabt haben soll, fand seine letzte Ruhe auf
dem Friedhof in Stuttgart-Bad Cannstatt → Foto der Grabstelle bei
Wikimedia Commons.
Vor dem Friedrichsbau wurde 1994 ein bronzenes Standbild
"Häberle und Pfleiderer" aufgestellt. Die "Oscar-Heiler-Staffel" zur Karlshöhe in Stuttgart-Süd
wurde nach ihm benannt.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Oscar Heiler
Link: 1) Wikipedia
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Werner Veidt
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spielte den Amtsdiener Schmälzle.
Geboren am 4. Juli 1903 als Eugen Siegfried Veit in Erfurt,
gestorben am 10. Mai 1992 im baden-württembergischen Backnang.
Aufgewachsen in Tamm (Baden-Württemberg), absolvierte Veidt nach
Abschluss der Schule eine Ausbildung zum Schauspieler und erhielt
anschließend ein erstes Engagement in Schlesien am Stadttheater Bunzlau
(heute Bolesławiec, Polen), eine Verpflichtung im pommerschen Stolpe
schloss sich an. Nach einer Spielzeit in Guben (Niederlausitz) kehrte er ins
"Ländle" zurück und ging nach Ulm, weitere
Theaterstationen wurden Berlin und Stuttgart.
Werner Veidt trat mehr als zwei Jahrzehnte lang gemeinsam mit
seinem schwäbischen Kollegen Walter Schultheiß1) als Straßenkehrer-Duo
"Karle und Gottlob" auf. "Ich bin der Straßenkehrer Gottlob Friederich; ich kehr für Arm und Reich, für Groß und
Niederich" wurde zum Markenzeichen in der Hörfunksendung "Gäste im Großen
Sendesaal", die jeden Samstag vom Südwestfunk ausgestrahlt
wurde.
Darüber hinaus wurde der Ur-Schwabe Veidt auch mit Büchern wie
"I möcht a mal wieder a Lausbua sei" oder "Mr schlotzt sich so durchs Ländle"
auch bundesweit bekannt und populär.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Werner Veidt
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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Oscar Müller
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spielte den Wurstfabrikanten Bullinger.
Geboren am 20. Januar 1921 in Stuttgart,
gestorben am 2. August 2003 in Stuttgart.
Oscar Müller hat sich nicht nur als Schauspieler sondern auch als
Entertainer, Schriftsteller und Sänger einen Namen gemacht. Zunächst
absolvierte er nach der Schule auf Bitten seiner Eltern eine
Banklehre, doch sein Wunsch, Schauspieler zu werden, war größer.
Nach dem Krieg, dessen Schrecken er ab 1940 bis Kriegsende als Soldat
miterleben musste, nahm er Unterricht bei Rudolf Fernau1),
1946 folgten erste Auftritte am Stuttgarter "Wilhelma-Theater" und im
"Marquardt".
Zwei Jahre später erhielt er einen Vertrag beim Süddeutschen Rundfunk,
dem er mehr als 50 Jahre lang verbunden blieb. Vor allem mit der
populären Sendung "Fröhlicher Feierabend"2), die er ab 1972
zwei Jahrzehnte lang moderierte, erreichte er ein Millionenpublikum
und wurde bundesweit bekannt. Darüber hinaus war der Humorist Müller immer wieder mit
anderen schwäbischen Komikern wie Max Strecker, Willy Reichert, Oscar Heiler
oder Walter Schultheiß in zahlreichen Sketchen zu hören und
zu sehen, auch Georg Thomalla gehörte zu seinen Partnern.
Im Fernsehen agierte er neben Serien-Auftritten wie in
"Schwäbische Geschichten" mehrfach in den "Tatort"-Folgen
aus Stuttgart mit Kommissar Lutz alias Werner Schumacher; zuletzt erlebte man
Oscar Müller in
der Tatort-Episode "Bienzle und der Mord im Park"2) (1995) auf
dem Bildschirm.
Als Sänger veröffentlichte das Allroundtalent heitere schwäbische
Lieder wie "Ein Viertele zum Frühstück", "Opa, was moinsch
du" oder "I wünsch mir vom Christkind" und war auch
damit erfolgreich.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Oscar Müller
Link: 1) Kurzbiografie innerhalb dieser Homepage, 2)
Wikipedia
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Hans Elwenspoek |
spielte den Schäuffele.
Geboren am 8. Juli 1910 in Köthen,
gestorben am 13. Januar 1989 in Bonn.
Kurzbiografie
zu Hans Elwenspoek innerhalb dieser Homepage.
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Hans Elwenspoek
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Fritz Eckhardt
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war der Drehbuchautor und verkörperte
die Figur des Diggelmann.
Geboren 30. November 1907 im Linz (Österreich)
gestorben am 31. Dezember 1995 in Klosterneuburg (Österreich).
Kurzbiografie
zu Fritz Eckhardt innerhalb dieser Homepage.
Siehe auch Wikipedia,
www.whoswho.de
Weitere Filme*) mit Fritz Eckhardt
Foto: Fritz Eckhardt in dem von ihm verfassten Stück "Kirche zu
verkaufen" (1979), Regie: Wolfgang Glück
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR
Media Services; © SWR
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