Filmografie |
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Maurice Chevalier (Maurice-Edouard Saint-Léon Chevalier) wurde am 12. September 1888 in der französischen Hauptstadt Paris geboren. Er war das jüngste von neun Kindern des französischen, arbeitslosen Malers Victor Charles Chevalier (1854 ?), der die Familie 1896 bei Nacht und Nebel verlassen hatte, und Joséphine Chevalier (1852 1929), einer Spitzenklöpplerin belgischer bzw. flämischer Abstammung; zu seinen zahlreichen Geschwistern zählten die Brüder Charles (1877 1938) und Paul (1884 1969). | ||||
Während der deutschen Besetzung Frankreichs1) im 2. Weltkrieg musste Chevalier seine Filmkarriere erneut unterbrechen. "Von 1940 bis 1942 trat er mehrfach in deutschen Lagern vor französischen Kriegsgefangenen auf. Mehrere seiner Chansons aus dieser Zeit hatten beschwichtigende Inhalte, die der Bevölkerung die Angst vor der deutschen Besatzung nehmen sollten. Das Angebot, eine Deutschland-Tournee zu machen, lehnte er allerdings ab. Gleichzeitig half Chevalier Juden bei der Flucht vor den Nationalsozialisten, seine jüdische Lebensgefährtin Nita und deren Eltern überlebten nur aufgrund falscher Papiere und ihrer Nähe zu Chevalier." kann man bei Wikipedia lesen. 1944 wurde er von seinen Landsleuten fälschlicherweise als Kollaborateur beschuldigt, da er in Deutschland vor französischen Kriegsgefangenen aufgetreten war. Als Folge wurden seine Filme für kurze Zeit verboten. Und Wikipedia vermerkt: "Gegen Ende der deutschen Besatzung wurde von der "Resistance"1) teilweise der Tod von Chevalier gefordert. Es kam nie zu einem Prozess gegen ihn, allerdings blieb er bei Teilen der Franzosen und Amerikaner eine kontroverse Persönlichkeit." Nach Ende des Krieges konnte Maurice Chevalier im Filmgeschäft wieder Fuß fassen und erhielt für seine Hauptrolle des Filmregisseurs Emile Clément, genannt "Monsieur Émile", bzw. des Schwerenöters und Weiberhelds in dem von René Clair1) in Szene gesetzten Melodram über den Beginn der Kinematographie1) um 1900 mit dem Titel "Silence est d'or" (1947, "Schweigen ist Gold") beim "Locarno Film Festival"1) den Darstellerpreis. "Chevalier ist damit zum erstenmal nach dem Kriege auf die Leinwand zurückgekehrt. Man sieht ihn diesmal nicht mit flachem Strohhut und Chrysantheme, und er singt nicht, keine Note. Er zeigt sich ohne das Make up künstlicher Jugend. Chevalier fängt wieder von vorn an, in Rollen, die seinem Alter entsprechen. Er spielt den Monsieur Emile mit erwähnenswerter Feinheit, und dieser Emile ist ein alter Routinier der Liebe." schrieb DER SPIEGEL (21/1947) → spiegel.de. In den 1950er Jahren war er dann auch in Hollywood erneut ein gefragter Schauspieler. 1951 hatte man ihm im Zuge der McCarthy-Ära1) aufgrund angeblicher Sympathien für den Kommunismus zunächst die Einreise in die USA verweigert, da er den Mitunterzeichnern des "Stockholmer Appells"1) zur Ächtung von Atomwaffen gehörte. Seine bekanntesten Filme aus dieser Zeit sind Billy Wilders1) Romanze "Love in the Afternoon"1) ("Ariane Liebe am Nachmittag"), wo er den Privatdetektiv Claude Chavasse mimte, dessen Tochter Ariane (Audrey Hepburn) sich in den reichen Amerikaner Frank Flannagan (Gary Cooper) verliebt, sowie das von Vincente Minnelli1) nach dem Roman von Colette1) gedrehte Film-Musical "Gigi"1) (1958) mit Leslie Caron in der Titelrolle und Chevalier als Erzähler Honore Lachaille bzw. Onkel von Gaston Lachaille (Louis Jourdan). Der von Chevalier gesungene Titel "Thank Heaven for Little Girls" aus "Gigi" ging damals um die ganze Welt. |
Als Vorlage für den Film diente der erstmals 1945 erschienene Kurzroman "Gigi" von Sidonie-Gabrielle Colette*) (1873 1954); der Stoff gelangte bereits 1951 als Schauspiel an den Broadway. Frederick Loewe und Alan Jay Lerner erarbeiteten eine Adaption für die Bühne, die am 13. November 1973 am Broadway im "Uris Theatre" (heute: "Gershwin Theatre"1)) Weltpremiere feierte → siehe auch "Gigi" (1973).
Kurzinhalt:
Quelle: Wikipedia;
siehe auch prisma.de |
"Maurice nationale", der sich von der Rolle des lächelnden Botschafters französischer Lebensart nie frei machen konnte, erhielt 1958 den "Ehrenoscar"1) für sein über ein halbes Jahrhundert währenden Beitrag zur Welt der Unterhaltung". Im Folgejahr konnte er 1959 den "Golden Globe Award"1) ("Cecil B. deMille Award"1)) für sein Lebenswerk entgegennehmen. Ein "Oscar"1) für seine Schauspielkunst war ihm nicht vergönnt, als "Bester Hauptdarsteller1) wurde er für seine Rollen in den Komödien "Liebesparade"1) (1929, "The Love Parade") sowie in "The Big Pond"1) (1930) nominiert, musste jedoch bei der Verleihung der Trophäen am 5. November 1930 im "Ambassador Hotel"1) in Los Angeles1) seinem Kollegen George Arliss1) in dem Biopic "Disraeli"1) den Vortritt lassen. "Das französische Volk erkannte sich in ihm wieder und die Ausländer fanden in seiner Figur ein Abbild Frankreichs, das – wenn wohl auch nur zum Teil gültig – lustig und herzwärmend war" – mit diesen Worten würdigte der damalige französische Präsident Georges Pompidou1) seinen Landsmann Maurice Chevalier. Er hatte nicht zuletzt Erfolg wegen seines breit gefächerten Repertoires, das Gesang, Schauspielerei, Tanz, Imitationskunst und die Pantomime umfasste. Seine Chansons wie "Louise" aus dem Musikfilm "Innocents of Paris" (1929), "Mimi" aus der Komödie "Schönste, liebe mich"1) (1932, "Love Me Tonight") oder "Valentine", das er auch in dem Streifen "Folies Bergère de Paris"1) (1935) sang, wurden auf der ganzen Welt bekannt. Noch im fortgeschrittenen Alter trat "der Mann mit dem Strohhut" auf der Bühne auf, zog sich dann aber 1968 aus dem Showgeschäft zurück. Seinen letzten großen Auftritt vor Publikum feierte Chevalier am 26. Oktober 1968 im "Théâtre des Champs-Élysées"1), seine letzte Arbeit für das Kino war der Titelsong "The Aristocats" in dem Walt Disney1)-Zeichentrickfilm "The Aristocats"1) (1970, "Aristocats"). Maurice Chevalier sang mit leicht rauchiger Stimme und trat in der Regel elegant gekleidet auf. Seine Markenzeichen waren der Strohhut und das Spazierstöckchen, mit seinen Auftritten im US-amerikanischen Tonfilm kam als weiteres Erkennungszeichen sein unverwechselbarer Akzent hinzu. Mit seinen Auftritten prägte Chevalier das Bild vom charmanten und eleganten Franzosen und fand seinen Rollentypus als weltgewandter französischer Liebhaber.3) Privat soll Maurice Chevalier ganz und gar nicht der leichtlebige und selbstsichere Mann gewesen sein, den er in den Filmen und auf der Bühne verkörperte. Er war eher zurückhaltend und fast ein wenig herb und die einzige wahre Liebe seines Lebens soll seine Mutter gewesen sein.
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Ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (1651 Vine Street) erinnert seit dem
8. Februar 1960 an den großen Maurice Chevalier.
2002 wurde ihm von der "Walt
Disney Company"1) posthum der Titel "Disney-Legende"1)
("Disney-Legend") verliehen. Seine 1968 veröffentlichten Memoiren "Bravo Maurice! Mome à cheveux blanc" erschienen 1973 unter dem deutschen Titel "Mein glückliches Leben. Erinnerungen". Unter der Regie von Cyril Leuthy entstand die rund einstündige, filmische Dokumentation "Rendez-vous avec Maurice Chevalier"4) (2021, "Rendezvous mit Maurice Chevalier" mit dem deutschen Untertitel "Gentlemann Entertainer aus Paris". "Maurice Chevaliers Silhouette ist legendär: Er ist "der Mann mit dem Strohhut". Der unkonventionelle Sänger, Entertainer und Schauspieler, dem die ganze Damenwelt zu Füßen lag, galt weltweit als perfekte Verkörperung des Pariser Charmes und gelangte zu ebensolcher Berühmtheit wie der Eiffelturm. Die Dokumentation widmet sich dem außergewöhnlichen Schicksal von einem Knirps aus dem Pariser Arbeiterviertel Ménilmontant, der es bis nach Hollywood schaffte, wo man ihm den roten Teppich ausrollte. Genussvoll aus Chevaliers 500 Titeln schöpfend, lässt der Film den etwas verblassten Mythos wiederaufleben, verleiht ihm Würde und eine ungeahnte Tiefe." wird unter anderem bei programm.ard.de ausgeführt. | ||||
Siehe auch Wikipedia
(deutsch), Wikipedia
(englisch),
cyranos.ch Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons. filmstarpostcards.blogspot.com |
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Fremde Links: 1) Wikipediam, 2) filmdienst.de, 4)
fernsehserien.de 3) Kay Weniger: "Das große Personenlexikon des Films" (Band 2, S. 59; Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf", Berlin 2001) Lizenz: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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