Giuliano Gemma wurde am 2. September 1938 in Rom geboren. Bereits mit 18 Jahren arbeitete er als Statist beim Film und durch seine athletische Figur – er war eine Zeit lang als Sportler aktiv gewesen – wurde er zunächst auf Nebenrollen in historischen bzw. mythologischen Filmen festgelegt. So war er unter anderem 1959 – noch ungenannt – als badender Römer in William Wylers Monumentalfilm "Ben-Hur"1) oder 1961 als Krios in "Arrivano i titani"1) (Kadmos – Tyrann von Theben) zu sehen. 1962 engagierte ihn Luchino Visconti für die kleine Rolle des General Garibaldino in "Il gattopardo"1) (Der Leopard).
Ab Mitte der 1960er Jahre spezialisierte sich Gemma auf Italo-Western und trat in vielen Filmen auch unter dem Pseudonym "Montgomery Wood" auf. Neben Clint Eastwood entwickelte er sich zu einem der bekanntesten Darsteller dieses Genres und errang in Filmen von Duccio Tessari als Revolverheld Ringo große Popularität, beispielsweise 1965 in "Una pistola per Ringo"1) (Eine Pistole für Ringo) und "Il ritorno di Ringo"1) (Ringo kommt zurück).
Anfang der 1970er Jahre etablierte Gemma sich auch in anspruchsvolleren Filmen, in denen er Charaktere darstellte, die oft der jüngeren Geschichte entnommen waren, so 1970 in Valentino Orsinis "Corbari" (Die letzten Partisanen) oder als Cesare Mori in Pasquale Sqitieris "Il prefetto di ferro" (1977, Der eiserne Präfekt). Sehenswert ist zudem die turbulente Gangsterkomödie "Auch die Engel essen Bohnen"2) (1972, E arrivo la notte di San Valentino1)) mit Bud Spencer als Partner, der hier einmal nicht mit seinem "Kollegen vom Dienst" Terence Hill auftrat. Gemma mimt den cleveren Kleinganoven Sonny, der sich gemeinsam mit seinem Catcher-Freund Charlie, genannt der Dicke (Bud Spencer), mit der Mafia anlegt. Die zwei Jahre später gedrehte Fortsetzung "Auch die Engel mögen's heiß"1) (1974, Anche gli angeli tirano di destro) konnte den Erfolg des Originals nicht erreichen, vielleicht auch deshalb, weil man auf Publikumsmagnet Bud Spencer verzichten musste und stattdessen den schwedischen Leichtathlet Ricky Bruch1) als Partner Gemmas besetzte.
1976 vertraute ihm Valerio Zurlini in der Roman-Adaption von "Die Tatarenwüste1) (Il deserto dei Tartari) die Rolle eines Offiziers an, der einsam in einer unnützen Grenzfestung – vergeblich auf einen unwahrscheinlichen Angriff wartend – alt wird. Diese Rolle zählte neben der des Sportarztes in "La baraonda" (1981) zu Gemmas besten Leistungen.
1985 kehrte der Schauspieler unter Tessaris Regie wieder zum Western zurück und verkörperte die Titelrolle des Tex Willer in "Tex e il signore degli abissi" (Tex und das Geheimnis der Todesgrotten). 

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der seit 2012
nicht mehr existierenden "e-m-s new media AG"1)

DVD-Cover: Auch die Engel essen Bohnen; DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der seit 2012 nicht mehr existierenden "e-m-s new media AG"
Giuliano Gemma feiert seinen 70. Geburtstag; Urheber: Thomas Peter Schulz; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com Ansonsten mimte Gemma in den folgenden Jahren eher unbedeutendere Rollen in verschiedensten italienischen Kino-Produktionen und war bis zuletzt in seinem Heimatland vornehmlich für das Fernsehen tätig, wo er weiterhin große Popularität genoss. Unter anderem spielte er auch in der internationalen TV-Produktion über das Leben des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. mit; die deutschsprachige Erstausstrahlung fand am 22. März 2006 im ORF statt (siehe auch Wikipedia). Danach sah man ihn in seinem Heimatland unter anderem neben Alessandro Preziosi in der Krimiserie "Il capitano" als Colonnello Fioravanti. Zuletzt spielte er einen kleineren Part in Woody Allens Kinofilm "To Rome With Love"1) (2012).

Gemma, der in den 1960er Jahren von den Medien wegen seiner athletischen Statur als eine Art italienischer Burt Lancaster gehandelt wurde, ist dem Kinopublikum als draufgängerischer Haudegen in Erinnerung geblieben, dass der sportive, attraktive Mann alle auch noch so riskanten Stunts selbst durchführte, brachte ihm bis heute Anerkennung ein. Gemma, der noch am 2. September 2013 seinen 75. Geburtstag feierte, erlag rund einen Monat später am 1. Oktober 2013 noch auf dem Weg zum Krankenhaus in der italienischen Hafenstadt Civitavecchia nahe Roms den Folgen eines Autounfalls. Er hinterließ seine Ehefrau sowie zwei Töchter, die 1970 geborene Vera Gemma steht seit einigen Jahren als Schauspielerin sporadisch vor der Kamera.
Die letzte Ruhe fand der Schauspieler auf dem "Cimitero Flaminio" in Rom.
 
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Giuliano Gemma feiert seinen 70. Geburtstag
Urheber: Thomas Peter Schulz; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com

Der einstige Italo-Westernheld konnte auf eine beachtliche Karriere zurückblicken, mit rund 100 Kino- und Fernsehproduktionen spielte er sich in die Herzen nicht nur der weiblichen Zuschauer, war neben neben Clint Eastwood und Lee van Cleef einer der bekanntesten Darsteller des "Spaghetti-Western". In den letzten Jahren widmet er sich vornehmlich seiner lebenslangen Leidenschaft, der Bildhauerei und war mit seinen Skulpturen recht erfolgreich. 
Webpräsenz: www.giulianogemma.it (in italienisch)
Siehe auch Wikipedia
Link: 1) Wikipedia, 2)  prisma.de
 
Kinofilme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Link: Wikipedia, in Klammern: prisma.de)
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