Filmografie
Vittorio De Sica wurde am 7. Juli 1901 in der rund 110 km östlich von Rom gelegenen Gemeinde Sora1) als Sohn des Journalisten bzw. späteren Bankbeamten Umberto De Sica geboren und wuchs in Neapel1) auf. Bereits als Jugendlicher stand er für den von Alfredo De Antoni (1875 – 1953) nach dem Roman "L'affaire Clémenceau" (dt. "Die polnische Gräfin") von Alexandre Dumas d. J.1) mit Francesca Bertini gedrehten Stummfilm "Il processo Clémenceau" (1917, "Die Affäre Clémenceau") vor der Kamera. Zunächst machte er auf Wunsch seines Vaters jedoch eine Ausbildung zum Buchhalter, schloss sich dann 1924 der Theatergruppe von Tatiana Pavlova (1890 – 1975; → Fotos bei Wikimedia Commons) an.
Vittorio De Sica Ende März 1962; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 913-6783); Urheber/Fotograf: Harry Pot / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL Im Folgejahr kam er zur Truppe um die Stummfilm-Darstellerin Almirante Manzini1) und 1927 zum Ensemble von Luigi Almirante1), Sergio Tofano1) sowie Giuditta Rissone1), seiner späteren ersten Ehefrau. Dort gelang ihm wenig später der Durchbruch zum beachteten Bühnenschauspieler in dem Stück "Spiel im Schloß" von Ferenc Molnár1), als er für den erkrankten Hauptdarsteller einspringen durfte. Während dieser Zeit lernte er Umberto Melnati (1897 – 1979) kennen, mit dem er ein erfolgreiches komödiantisches Bühnen-Duo bildete und später auch in etlichen Filmen auftrat. Anfang der 1930er Jahre gründete De Sica mit Sergio Tofano und Giuditta Rissone eine eigene Schauspieltruppe, die zahlreiche erfolgreiche Vorstellungen, überwiegend leichte Komödien, aber auch Stücke von de Beaumarchais1) realisierte. 1936 wurde das Unternehmen in "Rissone–De Sica–Melnati" umgewandelt und schließlich 1939 aufgelöst.
Seine zu der Zeit entstandene, populäre Figur des frechen, unbekümmerten jungen Mannes, der besonders auf Frauen wirkte, hatte rasch den Film auf ihn aufmerksam gemacht und bald konnte er diesen Typus auch auf der Leinwand entfalten. Nach verschiedenen Nebenrollen feierte er mit der männlichen Hauptrolle des Chauffeurs Bruno bzw. Partner von Lia Franca (1912 – 1988) in Mario Camerinis1) Komödie "Gli uomini, che mascalzoni!" (1932), in dem er zudem erstmals das berühmt gewordene Lied "Parlami d'amore Mariů" darbot, seinen ersten Leinwanderfolg und der junge Schauspieler avancierte zum populären jugendlichen Liebhaber im italienischen Film der 1930er Jahre.
 
Vittorio De Sica am 22. März 1962
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 913-6783); Urheber/Fotograf: Harry Pot / Anefo;
Quelle: Wikimedia Commons; Ausschnitt des Originalfotos)
Lizenz:  CC BY-SA 3.0 NL bzw. CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
De Sica arbeitete in der Folgezeit mit mit fast allen renommierten, italienischen Regisseuren zusammen, verdankte seine besten Rollen jedoch Mario Camerini, wie beispielsweise als der gelangweilte, lebensmüde Millionär in "Darň un millione" (1935), als Protagonist in "Ma non č una cosa seria (1936, "Der Mann, der nicht nein sagen kann") nach der Komödie von Luigi Pirandello1) oder als der arme Zeitungsverkäufer Gianni, der sich in "Il signor Max" (1937) im Urlaub als  Graf Max Varaldo  ausgibt. Gemeinsam mit Giuseppe Amato1) fungierte De Sica bei der heiteren Geschichte "Rose scarlatte" (1940) neben seiner Hauptrolle erstmals als Regisseur, mit den folgenden Werken wie "Maddalena zero in condotta"2) (1940, "Maddalena, ein Mädchen mit Pfiff") und "Teresa Venerdě"2) (1941, "Verliebte Unschuld") bewies er schon früh sein Talent als Filmemacher.
Noch während des 2. Weltkrieges begann De Sica schwerpunktmäßig mit seiner Arbeit hinter der Kamera und seine ersten Filme waren routinierte Streifen in der Tradition jener Jahre. Bereits sein sechster Film "I bambini ci guardano"3) (1943, "Kinder sehen uns an") nach dem Roman von Cesare Giulio Viola1) wies in eine andere Richtung und war ein reifes, empfindsames Werk über das Aufeinanderprallen der Torheit der Erwachsenen und dem unschuldigen kindlichen Geist. "Es war für die damalige Zeit ein mutiger Film, der im faschistischen Italien1) von der regierungsfreundlichen Filmkritik sehr umstritten aufgenommen wurde." vermerkt filmpodium.ch.
In den 1940ern begann auch die Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Cesare Zavattini1) (1902 – 1989), die sich bis in die 1960er Jahre erstreckte.  Ihr verdankte der italienische Film Meisterwerke des Neorealismus1) wie "Sciusciŕ"1) (1946, "Schuhputzer"), der Geschichte zweier streunender Jugendlicher im Rom der frühen Nachkriegszeit, und zwei Jahre später den Klassiker "Ladri di biciclette"1) (1948, "Fahrraddiebe"), einer zu Herzen gehenden Studie über die ärmlichen Verhältnisse im Italien der Nachkriegszeit. Für letztgenannte Produktion nach dem Roman von Luigi Bartolini1) erhielt De Sica seinen ersten "Oscar"1) in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film"1) und erlangte internationale Berühmtheit. Beide Filme wurden jüngst von "Pidax Film" am 15. Februar 2019 bzw. 30. November 2018 auf DVD veröffentlicht.

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax Film"

"Schuhputzer": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion am 15.02.2019 auf DVD herausbrachte "Fahrraddiebe": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion am 30.11.20186 auf DVD herausbrachte
Da De Sicas finanziellen Mittel für seine frühen Filme recht bescheiden waren, drehte er seine Geschichten an realen Schauplätzen und besetzte sie mit Laienschauspielern. Er nutzte dokumentarische Effekte und ließ den Zuschauer/die Zuschauerin das Verhältnis zwischen Arbeitern und Ärmsten der Armen in einem oftmals feindlichen sozialen und politischem Umfeld erleben. Die Erzählungen waren mutig und eindringlich und zeigten nicht nur die Wahrheit über die armseligen italienischen Verhältnisse jener Zeit, sondern repräsentierten ebenso einen radikalen Bruch mit den bisherigen Konventionen des Genres.
Gemeinsam mit Roberto Rossellini1) (1906 – 1977) und Luchino Visconti1) (1906 – 1976) prägte De Sica den Stil des Neorealismus, trug maßgeblich zur Erneuerung des italienischen Films bei und schuf Klassiker, die nicht mehr aus der internationalen Filmgeschichte wegzudenken sind. Es folgten so erfolgreiche, vielbeachtete Produktionen wie das nach der Novelle "Das Wunder von Bamba" ("Totň il buono") von Cesare Zavattini1) entstandene Werk "Miracolo a Milano"1) (1951, "Das Wunder von Mailand"), in seiner allegorischen Handlung einem Balanceakt gleich zwischen Optimismus und tiefer Verzweiflung über die traurige Lage der Ärmsten in der Industriegesellschaft. Ein Jahr später drehte er mit "Umberto D."1) (1952) sowie mit Carlo Battisti1) in der Rolle des einsamen Pensionärs Umberto Domenico Ferrari seinen letzten neorealistischen Film, ein trauriges, beunruhigendes Epos über die Problematik des Alterns und die damit verbundene Einsamkeit – beide Filme zählen wohl zu den besten Leistungen De Sicas. Bei dem unter anderem mit Totň, Sophia Loren und Silvana Mangano besetzten Episodenfilm "L'oro di Napoli"1) (1954, "Das Gold von Neapel") inszenierte er sämtliche sechs Teile, trat zudem im vierten Segment "I giocatori"1) ("Die Spieler") als Graf Prospero B. in Erscheinung, den seine reiche Gattin (Irene Montaldo) wegen seiner Spielsucht entmündigte.
   
"Das Gold von Neapel": Szenenfoto mit Vittorio De Sica als Graf Prospero B. und Mario Passante (1912–1963) als Diener Giovanni; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film am 8. Mai 2020 auf DVD herausbrachte. "Das Gold von Neapel": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film am 8. Mai 2020 auf DVD herausbrachte.
"Das Gold von Neapel": Szenenfoto mit Vittorio De Sica als Graf Prospero B.
und Mario Passante (1912–1963) als Diener Giovanni sowie Abbildung DVD-Cover

Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film am 8. Mai 2020 auf DVD herausbrachte.

Gemeinsam mit Carlo Lastricati1) drehte er den Streifen "Anna di Brooklyn"1) (1958,  "Anna von Brooklyn"), in dem er neben Protagonistin Gina Lollobrigida ebenfalls eine prägnante Rolle übernahm. Hier zeigte er sich als Pfarrer Pater Luigi, Onkel des von Mario Girotti gespielten Ciccillo, der später unter dem Namen Terence Hill international berühmt wurde.
In den 1960er Jahren wandte sich der Schauspieler und Regisseur dann kommerzielleren und leichteren Sujets zu, in denen meist Sophia Loren die weibliche Hauptrolle spielte, darunter "Ieri, oggi, domani"1) (1963, "Gestern, heute und morgen"), einem Episodenfilm, der De Sica wiederum einen "Oscar" in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film"1) einbrachte und in dem Sophia Loren mit Marcello Mastroianni glänzte. Einen großen Publikumserfolg erzielte er auch mit dem Streifen "Matrimonio all'italiana"1) (1964, "Hochzeit auf italienisch") nach der Komödie "Filumena Marturano" von Eduardo De Filippo1), in dem Loren/Mastroianni erneut gemeinsam vor der Kamera standen. Den Episodenfilm "Woman Times Seven1) (1967, "Siebenmal lockt das Weib"), zu dem Cesare Zavattini1) wiederum das Drehbuch abgeliefert hatte, drehte er mit Shirley MacLaine.

"Anna von Brooklyn": Szenenfoto mit Vittorio De Sica als Pater Don Luigi und Amedeo Nazzari als der Kino-Betreiber Ciccone; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film Mitte August 2013 auf DVD herausbrachte.

"Anna von Brooklyn": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film Mitte August 2013 auf DVD herausbrachte.
"Anna von Brooklyn": Szenenfoto mit Vittorio De Sica als Pater Don Luigi und
Amedeo Nazzari1) als der Kino-Betreiber Ciccone sowie Abbildung DVD-Cover
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film Mitte August 2013 auf DVD herausbrachte.

Parallel zu der vielbeachteten und preisgekrönten Regie-Arbeit präsentierte sich De Sica weiterhin als Schauspielern nicht nur in italienischen, sondern auch in französischen, US-amerikanischen und britischen Produktionen. In den 1950er Jahren glänzte De Sica auf der Leinwand oft als Bonvivant und verführerischer Charmeur, mimte dabei meist in komisch überzogener Form unwiderstehlich den "Gockel". Neben eher unbedeutenden Rollen, die er annahm, um seine ehrgeizigen Filmprojekte zu finanzieren, stellte er auch immer wieder sein Können in anspruchsvolleren Leinwandwerken unter Beweis, so als ländlicher Polizei-Chef  respektive Frauenheld Antonio Carotenuto in Luigi Comencinis1) Komödien "Pane, amore e gelosia"1) (1953, "Liebe, Brot und Phantasie") und "Pane, amore e gelosia"1) (1954, "Liebe, Brot und Eifersucht") an der Seite von Gina Lollobrigida. Die Geschichten wurden weitergesponnen unter der Regie von Dino Risi1) mit "Pane, amore e …"4) (1955, "Liebe, Brot und 1000 Küsse"), diesmal mit Sophia Loren als Partnerin, sowie mit "Pan, amor y Andalucía" (1958, Regie: Javier Setó, 1926–1969) mit Carmen Sevilla1). Als verarmter Graf und Glücksspieler Dino della Fiaba tauchte an der Seite von Marlene Dietrich in der amüsanten Geschichte "Monte Carlo"1) (1957, "Monte Carlo Story") auf, gab für Wolfgang Staudte1) in dem Kriegsfilm "Pezzo, capopezzo e capitano"1) (1958, "Kanonenserenade") den Ernesto de Rossi, Kapitän des kleinen, schon etwas in die Jahre gekommenen Küstendampfers "Agostino Bertani"1). "Burleske Satire auf den  Hurrapatriotismus italienischer Prägung. Es ist das Verdienst des Regisseurs Staudte und seines Hauptdarstellers De Sica, daß das Spiel mit dem Krieg nicht peinlich geriet, sondern mit sensiblem Humor gestaltet ist." schreibt filmdienst.de.
In dem von Roberto Rossellini1) nach einer Erzählung von Indro Montanelli1) gedrehten, vielfach ausgezeichneten Drama "Il generale Della Rovere"1) (1959, "Der falsche General") beeindruckte er als Emanuele Bardone alias "General della Rovere" und fand in Hannes Messemer in der Rolle des SS-Standartenführers Müller seinen Gegenspieler.
Erwähnenswert ist auch sein Part des Charmeurs Dr. Rinaldi, Freund des Lieutenant Frederic Henry (Rock Hudson) in der von Charles Vidor1) in Szene gesetzten Adaption"A Farewell to Arms"1) (1957, "In einem anderen Land) nach dem gleichnamigen Roman1) von Ernest Hemingway1) mit Jennifer Jones1) als Krankenschwester Catherine Barkley. Für diese Darstellung wurde er für einen "Oscar"1) als "Bester Nebendarsteller"1) nominiert, unterlag jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäe am 26. März 1958 seinem Kollegen Red Buttons1) in dem Drama "Sayonara"1) (1957).
  
Der wiederholt außerhalb seines Heimatlandes tätige De Sica gehörte unter anderem als Papst Pius VII.1) zur Besetzung des von Abel Gance1) inszenierten Historien-Epos "Austerlitz"1) (1960, Austerlitz – Glanz einer Kaiserkrone) mit Pierre Mondy1) als Kaiser Napoléon Bonaparte1) und Martine Carol als dessen Gemahlin Joséphine de Beauharnais1), oder mimte in "Le meraviglie di Aladino"1) (1962, "Aladins Abenteuer"), der Verfilmung des Aladin1)-Stoffes mit Donald O’Connor1) in der Titelrolle, den Flaschengeist Dschinn1). Man sah ihn in unter anderem in dem Liebesabenteuer "Caroline chérie"1) (1968, "Caroline Chérie (Schön wie die Sünde)") als Vater der Titelheldin Caroline de Bičvre (France Anglade1)), in dem von Michael Anderson1) nach dem Roman von Morris L. West1) mit Anthony Quinn als Erzbischof Kiril Lakota realisierten Drama "The Shoes of the Fisherman"1) (1968, "In den Schuhen des Fischers") stellte er den Kardinal Rinaldi dar. Angelehnt an den Roman "Zwölf Stühle"1) von Ilja  Ilf1) und Jewgeni Petrow1) entstand die Komödie "Una su 13"1) (1969, "Zwölf plus eins") mit Vittorio Gassman als der italo-amerikanische Friseur Mario, der nach England kommt, um die Erbschaft seiner verstorbenen Tante anzutreten.

  
"Zwölf plus eins"1) (1969, "Una su 13"): Szenenfoto mit Vittorio De Sica als der "böse Bube" Carlo Di Seta und Sharon Tate1) als Pat; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte Juli 2022 auf DVD herausbrachte. "Zwölf plus eins"1) (1969, "Una su 13"): Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte Juli 2022 auf DVD herausbrachte.
"Zwölf plus eins": Szenenfoto mit Vittorio De Sica als der "böse Bube" Carlo Di Seta
und Sharon Tate1) als Verkäuferin Pat Pat sowie Abbildung DVD-Cover
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte Juli 2022 auf DVD herausbrachte.
  
Bis zu seinem Tod wirkte De Sica noch mit Nebenrollen in etlichen Produktionen mit, beispielsweise als Kardinal Jupiter1) in dem Streifen "Ettore lo fusto"2) (1972, "Das Pferd kam ohne Socken"), einer in die Gegenwart verlegten Parodie auf die "Ilias"1) des Homer1) bzw. den "Trojanischen Krieg"1), oder als Versicherungsdetektiv Enrico Dolphi in dem Krimi "Snow Job"2) (1972, "Bankraub am Monte Rosa"). Zu seinen letzten Auftrittwen als Schauspieler zählte der Polit-Thriller "Il delitto Matteotti"2) (1973, "Die Ermordung Matteottis") mit Franco Nero als Giacomo Matteotti1) und Mario Adorf als Benito Mussolini1) mit seinem Part des italienischen Richters, Juristen und Schriftstellers Mauro Del Giudice (1857 – 1951), der zusammen mit dem Richter Umberto Tancredi mit der Untersuchung des Mordes an Giacomo Matteotti beauftragt war, sowie das B-Movie "Blood for Dracula"2) (1974, "Andy Warhol's Dracula") mit Udo Kier als Graf Dracula1), wo er als Marchese di Fiore mitwirkte → Übersicht Filmografie (Auszug) als Darsteller.
Für sein Regie-Alterswerk, die Verfilmung "Il giardano dei Finzi Contini"1) (1970, "Der Garten des Finzi Contini") nach dem Roman "Die Gärten der Finzi-Contini" ("Il giardino dei Finzi-Contini") von Giorgio Bassani1), einer eindrucksvollen Studie über Antisemitismus im faschistischen Italien, erhielt De Sica einmal mehr zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1971 anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) den "Goldenen Bär"1) als "Bester Langfilm"1) und den bedeutenden italienischen Filmpreis "David de Donatello"1) als "Bester italienischer Film des Jahres" sowie 1972 den dritten "Oscar"1) in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film"1). Die italienische Premiere am 11. März 1974 seines 1973 begonnenen letzten Werks "Il viaggio"1) (1974, "Die Reise nach Palermo") nach einer Novelle von Luigi Pirandello1) mit Richard Burton und Sophia Loren, für das die Loren mit einem "David di Donatello" als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet wurde, erlebte er bereits schwer erkrankt → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia (Auswahl) und bei der "Internet Movie Database".

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax Film", welche die
die preisgekrönte Literaturverfilmung
Ende November 2020 auf DVD herausbrachte

"Der Garten des Finzi Contini": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die die preisgekrönte Literaturverfilmung Ende November 2020 auf DVD herausbrachte
Im Verlaufe seiner über ein halbes Jahrhundert währenden, erfolgreichen Karriere wirkte De Sica als Schauspieler in rund 160 Kinofilmen und 125 Theaterproduktionen mit, stand für mehr als 35 Filme hinter der Kamera, die mit zahllosen internationalen Auszeichnungen und Preisen belohnt wurden. Der erfolgreichen Regiearbeit De Sicas verdankten vor allem Sophia Loren und Marcello Mastroianni ihren internationalen Ruhm – er hatte sie entdeckt und maßgeblich gefördert.
Der großartige Regisseur und Schauspieler Vittorio De Sica, der ab 1968 zudem die französische Staatsbürgerschaft besaß, starb am 13. November 1974 im Alter von 72 Jahren in einem Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine1) bei Paris an den Folgen seines Lungenkrebs-Leidens. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Cimitero del Verano"1) in Rom, wo unter anderem auch die Schauspieler Vittorio Gassman (1922 – 2000), Marcello Mastroianni (1924 – 1996) und Bud Spencer (1929 – 2016) beigesetzt wurden → Foto der Grabstelle bei knerger.de.

Seit 10. April 1937 in erster Ehe mit seiner Kollegin Giuditta Rissone1) (1895 – 1977) verheiratet, lernte er Anfang der 1940er Jahre anlässlich der Dreharbeiten seines Dramas "Un garibaldino al convento"2) (1942) die spanische Schauspielerin María Mercader1) (1918 – 2011) kennen und lieben, mit der wenig später zusammenlebte. Eine Scheidung war für ihn im katholischen Italien unmöglich und erst nachdem De Sica 1968 auch die französische Staatsbürgerschaft erlangt hatte, konnte die Trennung von Giuditta Rissone offiziell vollzogen werden bzw. das Paar De Sica/Mercader in Paris heiraten. Aus dieser Verbindung gingen die Söhne Manuel De Sica1) (1949 – 2014), der sich als erfolgreicher Komponist einen Namen machte, und Christian De Sica1) (* 1951) hervor, der als Schauspieler und Regisseur in die Fußstapfen seines Vaters trat. Aus der Ehe mit Giuditta Rissone stammte Tochter Emilia, genannt "Emi" (1938 – 2021).

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) filmpodium.ch, 4) wunschliste.de
   
Filme (Auszug)
Als Darsteller / Als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, prisma.de (Originaltitel); R = Regie)
Als Darsteller Als Regisseur (Auszug)
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