Kurzinhalt:
Der Amerikaner Jerry Mulligan (Gene Kelly) ist kurz nach Kriegsende nach Paris
gekommen, um in der Stadt eines Toulouse-Lautrec und Utrillo selber ein
berühmter Maler zu werden. So teilt er sich mit dem Komponisten Adam Cook (Oscar Levant)
eine kleine aber feine Wohnung und akzeptiert es auch, dass Adam wesentlich erfolgreicher
ist als er selbst.
Obwohl der Erfolg bisher noch auf sich warten lässt, ist Jerry nicht
entmutigt. Im Gegenteil, er ist die gute Laune selber, beliebt im ganzen
Viertel, singt und tanzt mit den Kindern der Nachbarn und träumt mit
seinem Landsmann Adam Cook vom künftigen Ruhm. Eines
Tages begegnet Jerry der hübschen und reichen Milo Roberts (Nina Foch), deren
Leidenschaft es ist, Künstler zu "sammeln", um sie berühmt
zu machen.
Von Jerry kauft sie gleich zwei Bilder zu einem beachtlichen Preis mit
dem Hintergedanken, damit eine Anzahlung auf den Künstler selber geleistet
zu haben.
Als Jerry seine Mäzenin ausführt, begegnet er Lise (Leslie Caron) und verliebt
sich Hals über Kopf in die stubsnasige Pariserin. Doch Lise ist bereits an
einen Freund Jerrys, einen älteren Revuestar, vergeben. Sie liebt ihn zwar
nicht, fühlt sich ihm jedoch verpflichtet, weil er sie im Krieg unter
Lebensgefahr aus einer gefährlichen Situation gerettet hat. Daher gibt
sie seinem Drängen auf Heirat nach, obwohl ihr Jerry viel mehr bedeutet.
Jerry flüchtet sich in die Arme seiner Dollarprinzessin. Zufällig besuchen
die beiden Paare eines Abends dasselbe Kostümfest, und dort kommt es zu
der Lösung, die weder Jerry noch Lise zu erhoffen wagten
Quelle: Dirk Jasper FilmLexikon (Seite nicht mehr online)
Vincente Minnellis Musical heimste sechs "Oscars" ein und zählt
längst zu den Klassikern des Genres. Das liegt nicht allein an der
Top-Besetzung, der gutgelaunten Inszenierung und der brillanten
Choreografie von Gene Kelly. A und O des Films ist natürlich
die Musik von George Gershwin.
Die unvergessene Melodien wie der Titelsong "An
American In Paris"
oder "I Got Rhythm", "Embraceable You", "S Wonderful", "Love Is Here To Stay" sind auch heute
noch "Ohrwürmer".
Die Musik George Gershwins, die Choreographie und zahllose Tanzeinlagen
stehen im Mittelpunkt dieses unbeschwerten Filmes, der zu Großteilen
gar nicht in Paris sondern in Hollywood gedreht wurde. Die Geschichte
ist simpel und bleibt im Hintergrund. Weltberühmt wurde eine 17-minütige Traumsequenz,
die als einer der Höhepunkte des amerikanischen Tanzmusicals gilt.
Der begabte Komponist George
Gershwin verstarb bereits 1937 im Alter von nicht einmal 39 Jahren.
"Ein Amerikaner in Paris" zählt neben der vom Jazz inspirierten
"Rhapsody in Blue" zu seinen bekanntesten Kompositionen.
Daneben ist vor allem sein höchst gekonntes "Klavierkonzert" in F-dur
erwähnenswert, das sogar seinem bewunderten Kollegen Maurice Ravel ein Lob abtrotzte.
Quelle: prisma.de
Reclams Filmklassiker:
Das ist die Choreographie Gene Kellys, die Farbdramaturgie Vincente Minnellis,
die Tanzkunst Leslie Carons. Die drei Freunde sitzen im Café und auf die Frage
"What's she like?" fährt die Kamera auf einen
Spiegel an der Wand, in dessen Rahmen Lise als Imagination
der Männer erscheint.
In sechs Vignetten, jede monochromatisch anders eingefärbt,
führt sie Mode und Tanzstil einer bestimmten Epoche vor: Barock und Biedermeier,
viktorianisch und
jakobinisch, Louis XVI. und die
1920er Jahre. Damit zeigt sie
die verschiedenen Aspekte ihrer Persönlichkeit: schön oder lustig,
sexy oder altmodisch, der Bücherwurm oder das Charleston-Mädchen. Das Schlussballett
vereint wiederum die europäische Kultur in einer faszinierenden Hommage
mit dem Hollywood-Musical. Dafür setzte Minnelli zur Überraschung aller
einen neuen Kameramann durch, den bis dahin als Meister der Schwarzweißphotographie
bekannten John Alton. Nach Jerrys Schwarzweißzeichnung auf
dem Künstlerfest folgt die Explosion von
Technicolor, Licht und Bewegung. Die großen französischen
Maler geben den Ton an: Dufy für die
"Place de la
Concorde",
Renoir für den Blumenmarkt, Utrillo für die
"Montmartre-Straße",
Rousseau für den "Jahrmarkt", van Gogh für die
"Place de l'Opéra",
Toulouse-Lautrec für das "Moulin Rouge".
Lexikon des internationalen Films: → filmdienst.de
Romantisch-beschwingte Tanzdichtung rund um die Melodien der
gleichnamigen Gershwin-Suite: Ein amerikanischer Soldat bleibt nach dem
Zweiten Weltkrieg als Maler in Paris; er erliegt dem Charme der Stadt und
einer aparten Französin. Aus dem harmonischen Zusammenklang von Minnellis
phantasievoller Regie, Kellys brillanter Choreographie und dem mit
optischer Delikatesse eingefangenem Flair von Paris gelang eines
der überzeugendsten, vielfach preisgekrönten Beispiele des amerikanischen
Filmmusicals.
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